PharmakokinetikAbsorption
Die Bioverfügbarkeit von Amiodaron bei oraler Verabreichung schwankt je nach Individuum zwischen 30 und 80% (Mittelwert 50%). Nach einmaliger Einnahme werden die maximalen Plasmakonzentrationen innerhalb von 3 bis 7 Stunden erreicht.
Die therapeutische Wirksamkeit wird bei entsprechenden Sättigungsdosen durchschnittlich innerhalb einer Woche erreicht (nach einigen Tagen bis zwei Wochen). Die therapeutischen Spiegel liegen zwischen 1 und 2,5 µg/ml.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung übersteigt 90%, wobei die Albuminbindung bei ungefähr 60% liegt.
Amiodaron ist ein Molekül mit langsamem Transit und einer beachtlichen Gewebsaffinität.
Während der ersten Behandlungstage häuft sich das Produkt in den meisten Körpergeweben an, insbesondere im Fettgewebe.
Studien sprechen dafür, dass die wirksamen Plasmaspiegel, die keine dosisabhängigen Nebenwirkungen verursachen, zwischen 1,5 µmol/l (= 1,02 µg/ml) und 4 µmol/l (= 2,73 µg/ml) liegen.
Metabolismus
Amiodaron wird in der Leber über das Cytochrom P 450 und insbesondere das CYP 3A4 metabolisiert.
Amiodaron wird hauptsächlich über das CYP 3A4, aber auch über das CYP 2C8 metabolisiert.
Es entsteht ein aktiver Metabolit, das N-Desethylamiodaron.
Amiodaron und sein Metabolit, das N-Desethylamiodaron, zeigen in vitro ein Potenzial zur Hemmung von CYP 1A1, CYP 1A2, CYP 2C9, CYP 2C19, CYP 2D6, CYP 3A4, CYP 2A6, CYP 2B6 und 2C8.
Amiodaron und N-Desethylamiodaron weisen auch ein Potenzial zur Hemmung verschiedener Transportproteine wie P-gp und des organischen Kationentransporters (OCT2) auf. (Eine Studie belegt einen Anstieg der Kreatininkonzentration um 1,1% (OCT2-Substrat)).
In vivo belegen Daten Interaktionen zwischen Amiodaron und CYP 3A4, CYP 2C9, CYP 2D6, den P-gp-Substraten und OCT2.
Elimination
Amiodaron wird hauptsächlich durch die Galle und die Faezes ausgeschieden (65 bis 75%). Die renale Elimination ist vernachlässigbar.
Die Halbwertszeit von Amiodaron ist lang und weist grosse interindividuelle Schwankungen auf (20 bis 100 Tage).
Diese Eigenschaften rechtfertigen den Einsatz von hohen Initialdosen, um schnell die zur therapeutischen Wirkung notwendige Gewebssättigung zu erreichen.
Die Elimination erscheint nach einigen Tagen, und die Bilanz von Zufuhr/Elimination gleicht sich innerhalb von einem bis einigen Monaten aus, je nach Individuum.
Nach Absetzen der Behandlung setzt sich die Elimination während mehrerer Monate fort. Das Bestehenbleiben einer Restaktivität während 10 Tagen bis zu einem Monat muss bei der praktischen Durchführung der Behandlung berücksichtigt werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Beeinträchtigte Nierenfunktion: Da die renale Ausscheidung des Produktes vernachlässigbar ist, kann Amiodar beim Niereninsuffizienten in den üblichen Gebrauchsdosen verabreicht werden.
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