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Fachinformation zu Neurotop® retard:Orion Pharma AG
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Interaktionen

Cytochrom P450 3A4 (CYP 3A4) ist das wichtigste Enzym, welches die Bildung von Carbamazepin-10,11-epoxid katalysiert. Bei gleichzeitiger Zufuhr von Inhibitoren von CYP 3A4 kann es zu erhöhten Plasmaspiegeln von Carbamazepin kommen, welche evtl. unerwünschte Wirkungen induzieren können. Gleichzeitige Zufuhr von Induktoren von CYP 3A4 kann den Carbamazepin-Metabolismus steigern und so zu einer Erniedrigung der Carbamazepin-Serumspiegel und zu einer möglichen Abnahme der therapeutischen Wirkung führen.
Substanzen, welche die Carbamazepin-Plasmakonzentration erhöhen können: Isoniazid, Verapamil, Diltiazem, Dextropropoxyphen, Viloxazin, Fluoxetin, Fluvoxamin, möglicherweise Cimetidin, Acetazolamid, Danazol, möglicherweise Desipramin, Nicotinamid (bei Erwachsenen und nur in hohen Dosen), Nefazodon, Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin, Troleandomycin, Josamycin, Clarithromycin), Azolderivate (z.B. Itraconazol, Ketokonazol, Fluconazol), Terfenadin. Da erhöhte Plasmakonzentrationen von Carbamazepin zu unerwünschten Wirkungen führen können (z.B. Schwindel, Schläfrigkeit, Ataxie, Diplopie), soll die Dosierung von Neurotop retard entsprechend angepasst und/oder die Plasmakonzentrationen überwacht werden.
Substanzen, welche die Carbamazepin-Plasmakonzentration senken können: Phenobarbital, Primidone, Progabide, Theophyllin, Mesuximid, Rifampicin, Cisplatin, Doxorubicin sowie, obwohl die Daten teilweise widersprüchlich sind, möglicherweise auch Clonazepam, Valproinsäure oder Valpromid. Es ist beobachtet worden, dass die Plasmakonzentrationen von Phenytoin durch Carbamazepin sowohl erhöht als auch vermindert werden. Andererseits ist berichtet worden, dass Valproinsäure, Valpromid sowie Primidon die Plasmakonzentrationen des pharmakologisch wirksamen Carbamazepin-10,11-epoxid-Metaboliten erhöhen. Die Dosierung von Neurotop retard ist gegebenenfalls entsprechend anzupassen.
Gleichzeitige Verabreichung von Felbamat kann die Serumkonzentration von Carbamazepin senken, was mit einer Erhöhung der Carbamazepin-Epoxid Konzentration verbunden ist, sowie die Serumkonzentration von Felbamat senken.
Es ist berichtet worden, dass Isotretinoin die Bioverfügbarkeit und/oder Clearance von Carbamazepin sowie Carbamazepin-10,11-epoxid verändert; die Carbamazepin-Plasmakonzentrationen sind zu überwachen.
Effekt von Carbamazepin auf Plasmaspiegel von Substanzen, welche gleichzeitig verabreicht werden: Carbamazepin kann die Plasmakonzentrationen bestimmter Pharmaka senken, deren Wirkung abschwächen oder sogar aufheben. Die Dosierung der folgenden Pharmaka ist gegebenenfalls den klinischen Erfordernissen entsprechend anzupassen: Clobazam, Clonazepam, Ethosuximid, Primidon, Valproinsäure, Alprazolam; Kortikosteroide (z.B. Prednisolon, Dexamethason); Ciclosporin, Digoxin, Doxycyclin, Felodipin, Haloperidol, Methadon, orale Kontrazeptiva (alternative kontrazeptive Methoden sind anzuwenden), Theophyllin, orale Antikoagulantien (Warfarin, Phenprocoumon, Dicoumarol), Lamotrigin, Zonisamid, Tiagabin, Topiramat, Trizyklische Antidepressiva (z.B. Imipramin, Amitriptylin, Nortryptilin, Clomipramin), Clozapin.

Bei Kombinationstherapien in Erwägung zu ziehen
Gleichzeitige Verabreichung von Carbamazepin und Paracetamol kann die Bioverfügbarkeit von Paracetamol vermindern.
Es wurde berichtet, dass die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin und Isoniazid zu einer erhöhten Isoniazid-Hepatotoxizität führt.
Die kombinierte Anwendung von Carbamazepin und Lithium oder Metoclopramid einerseits, sowie von Carbamazepin und Neuroleptika (Haloperidol, Thioridazin) anderseits kann zu vermehrten neurologischen unerwünschten Wirkungen führen (im letzteren Falle sogar bei Präsenz von «therapeutischen Plasmakonzentrationen»).
Die gleichzeitige Verabreichung von Carbamazepin und einigen Diuretika (Hydrochlorothiazid, Furosemid) kann zu einer symptomatischen Hyponatriämie führen.
Carbamazepin kann die Wirksamkeit von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien (z.B. Pancuronium) antagonisieren; deren Dosierung ist gegebenenfalls zu erhöhen und die Patienten sind sorgfältig zu überwachen betreffend einer rascher als erwartet auftretenden Aufhebung der neuromuskulären Blockade.
Neurotop retard kann, wie andere psychoaktive Pharmaka, die Alkohol-Verträglichkeit herabsetzen; es ist deshalb ratsam, dass die Patienten auf Alkohol verzichten.
Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Carbamazepin signifikant und ist daher zu vermeiden (siehe unter «Pharmakokinetik»).

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