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Fachinformation zu Neurotop® retard:Orion Pharma AG
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Pharmakokinetik

Nach oraler Gabe wird Carbamazepin im Gastrointestinaltrakt relativ langsam und fast vollständig aus Neurotop retard resorbiert. Die Parameter der relativen Bioverfügbarkeit von Neurotop retard zeigten (bei 95% Konfidenzintervall) folgende Werte: C= 9,3 mg/l ± 1,7, AUC= 102 mg/l × h ± 20, PTF = 22% ± 5. Die PTF (peak-through fluctuation) wurde als Mass für die Spiegelfluktuation angegeben. Die Twurde nicht bestimmt, da dieser Wert aufgrund der flachen Spiegelverläufe nicht aussagekräftig ist. Durch die langsame Freigabe des Wirkstoffes aus der Retard-Tablette werden Plasmakonzentrationsspitzen, wie sie nach Einnahme einer Standardtablette auftreten, weitgehend vermieden. Der Verlauf der Plasmakonzentration wird gleichmässiger. Der Steady-state von Carbamazepin wird nach 2 bis 8 Tagen erreicht. Die Resorption wird durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.
Neurotop retard Tabletten können bei Bedarf in Wasser aufgeschlämmt werden, ohne dass dies die Retardwirkung beeinträchtigt.
Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Carbamazepin signifikant durch Hemmung der CYP-450-3A4-Enzyme in der Darmwand und in der Leber (siehe «Interaktionen»).

Distribution
Carbamazepin wird im Plasma zu 70 bis 80% an Proteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 0,8 bis 1,9 l/kg. Die Steady-state-Plasmakonzentration im therapeutischen Bereich liegt bei 4 bis 12 µg/ml (17 bis 50 µmol/l). Im Liquor cerebrospinalis und im Speichel findet man ca. 20 bis 30% der Plasmakonzentration, in der Muttermilch 25 bis 60%. Die Plazentaschranke wird ebenfalls passiert. Die Plasmakonzentration von Carbamazepin-10, 11-epoxid (pharmakologisch wirksamer Metabolit) beträgt ca. 30% der Carbamazepin Plasmakonzentration.

Metabolismus
Carbamazepin wird in der Leber metabolisiert, hauptsächlich über den Epoxid-Diol-Stoffwechselweg. Zunächst erfolgt eine Oxidation zu Carbamazepin-10, 11-epoxid, vorwiegend über das Cytochrom P450-Isoenzym 3A4. Carbamazepin 10, 11-epoxid ist pharmakologisch aktiv und wird fast vollständig zum 10, 11-transdiol-Derivat (= 10, 11-Dihydroxycarbamazepin) und dessen Glukuroniden umgewandelt. Bislang wurden 7 Metaboliten im Urin identifiziert, wobei das pharmakologisch inaktive 10, 11-Dihydroxy-Carbamazepin der mengenmässig wichtigste ist. Carbamazepin induziert das hepatische Mono-Oxygenase-System und somit den eigenen Metabolismus.

Elimination
Nach einer Einzeldosis liegt die Halbwertszeit von Carbamazepin bei 30 bis 36 Stunden, doch wird sie aufgrund der Autoinduktion des Metabolismus bei wiederholter Gabe auf ca. 12 bis 24 Stunden reduziert. Bei einer Ko-Medikation mit anderen Leberenzym induzierenden Pharmaka (z.B. Phenytoin, Phenobarbital) sinkt die Halbwertszeit noch tiefer (9 bis 10 Std.).
Nach einmaliger oraler Applikation werden 72% im Harn (ca. 2% unverändert, ca. 1% als Epoxid) und 28% in den Faeces ausgeschieden.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Es liegen keine Informationen betreffend Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion vor.

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