InteraktionenSpezifische Interaktionsstudien mit Carteolol wurden nicht durchgeführt.
1.) Augentropfenlösung
Gelegentlich wurde über eine Mydriasis aufgrund der gleichzeitigen Anwendung ophthalmischer Betablocker und Adrenalin (Epinephrin) berichtet. Eine augenärztliche Überwachung ist erforderlich, wenn der Patient eine Begleittherapie in Form einer Epinephrin-haltigen Augentropfenlösung erhält (Risiko einer Mydriasis).
2.) Andere Arzneimittel
Obwohl die Mengen des Betablockers gering sind, die nach einer Anwendung am Auge in den Blutkreislauf übertreten, besteht das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Es ist daher angebracht, die Wechselwirkungen, die mit systemisch verabreichten Betablockern beobachtet wurden, zu berücksichtigen.
Insbesondere Hypotonie und/oder ausgeprägte Bradykardie können als mögliche additive Wirkungen auftreten, wenn die lokale Anwendung von Betablockern am Auge gleichzeitig mit der Gabe von Kalziumkanalblockern, beta-adrenerg blockierenden Substanzen, Antiarrhythmika (einschliesslich Amiodaron), Digitalisglykosiden, Parasympathomimetika oder Guanethidin erfolgt.
Die gleichzeitige Gabe folgender Substanzen bzw. Substanzklassen wird daher nicht empfohlen:
Antiarrhythmika der Klasse I wie Disopyramid, Tocainid, Flecainid oder Amiodaron
Mögliche Störung der Autorhythmie und Erregungsleitung (Unterdrückung kompensatorischer Mechanismen des Sympathikus).
Kalziumantagonisten (z.B. Bepridil, Diltiazem und Verapamil)
Mögliche Autorhythmiestörungen (übermässige Bradykardie, Sinusstillstand), sinuatriale und atrioventrikuläre Erregungsleitungsstörungen sowie Herzinsuffizienz (Synergie der Effekte). Eine gleichzeitige Gabe dieser Substanzen muss unter einer engmaschigen klinischen und elektrokardiographischen Überwachung erfolgen, insbesondere bei älteren Patienten und zu Behandlungsbeginn.
Betablocker bei der Behandlung von Herzinsuffizienz
Erhöhtes Risiko von unerwünschten Wirkungen von Betablockern, besonders bei übermässigem Risiko einer Bradykardie.
Fingolimod
Potenzierung einer Bradykardie, welche zum Tod führen könnte. Betablocker sind besonders risikoreich, da sie adrenerge Kompensationsmechanismen verhindern. Eine solche Assoziation muss unter klinischer Überwachung und kontinuierlichem EKG für 24 Stunden nach der ersten Dosis vorgenommen werden.
Gleichzeitige Gabe, die Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung erforderlich macht:
Volatile halogenierte Anästhetika
Betablocker reduzieren kompensatorische kardiovaskuläre Reaktionen (die beta-adrenerge Inhibition kann während des chirurgischen Eingriffs durch den Einsatz von Beta-Stimulanzien verhindert werden). Im Allgemeinen setzen Sie die Betablocker-Behandlung nicht ab und vermeiden Sie in jedem Fall ein plötzliches Absetzen. Der Anästhesist sollte über die Behandlung mit dem Betablocker unterrichtet werden.
Cholinesterase-Inhibitoren: z.B. Donezepil, Galantamin, Rivastigmin, Neostigmin, Pyridostigmin, Tacrin, Ambenonium
Mögliches Risiko einer übermässigen Bradykardie (Addition von bradykardiogenen Effekten).
Regelmässige klinische Überwachung.
Chinidin
Über eine Potenzierung der systemischen Betablocker-Effekte der Augentropfenlösung und einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen des Beta-blockers wurde berichtet, wenn eine betablockerhaltige Augentropfenlösung und Chinidin gleichzeitig verabreicht wurden. Wahrscheinlich geschieht dies aufgrund einer Hemmung des Metabolismus des Betablockers durch Chinidin (für Timolol beschrieben).
Lidocain
Bei i.v. Applikation kann ein erhöhter Lidocain-Blutspiegel (aufgrund einer verminderten hepatischen Clearance) zu erhöhtem Risiko von kardialen und neurologischen Nebenwirkungen führen. Klinische und EKG-Überwachung und ggf. Kontrolle des Lidocain-Plasmaspiegels während der Kombination und nach Absetzen des Betablockers. Falls erforderlich, Anpassung des Lidocain-Dosierungsschemas.
Baclofen
Mögliche verstärkte blutdrucksenkende Wirkung.
Überwachung des arteriellen Drucks und ggf. Anpassung des Dosierungsschemas des Antihypertensivums.
Clonidin und andere zentral wirkende Antihypertonika (z.B. Alphamethyldopa, Guanfacin, Moxonidin, Rilmenidin)
Möglicher signifikanter Anstieg des arteriellen Blutdrucks im Falle eines abrupten Absetzens der Behandlung mit einem zentral wirkenden Antihypertonikum. Ein abruptes Absetzen eines zentral wirkenden Antihypertonikums sollte vermieden werden. Klinische Überwachung ist erforderlich.
Insulin, hypoglykämische Sulfonamide, Glinide
Alle Betablocker können bestimmte Symptome einer Hypoglykämie verschleiern, insbesondere Herzklopfen und Tachykardie.
Die meisten nicht-kardioselektiven Betablocker erhöhen die Häufigkeit und den Schweregrad einer Hypoglykämie.
Warnen Sie den Patienten und stärken Sie die Blutzucker-Selbstkontrolle, insbesondere zu Beginn der Behandlung.
Arzneimittel, die Torsades de pointes verursachen
Klasse IA Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid) und Klasse III Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Dofetilid, Ibutilid, Sotalol), bestimmte Neuroleptika: Phenothazine (z.B. Chlorpromazin, Cyanmemazin, Levomepromazin, Thioridazin, Trifluorperazin), Benzamide (z.B. Amisulprid, Sulpirid, Tiaprid, Sultoprid), Butyrophenone (z.B. Droperidol, Haloperidol), andere Neuroleptika (Pimozide) und weitere Arzneimittel, wie z.B. Bepridil, Cisaprid, Diphenamil, Erythromycin i.v., Vincamin i.v., Mizolastin, Halofantrin, Sparfloxacin, Pentamidin, Moxifloxacin.
Mögliches erhöhtes Risiko von ventrikulären Rhythmusstörungen, besonders Torsades de pointes.
Klinische und EKG-Überwachung empfohlen.
Propafenon
Mögliche Störungen der Kontraktilität, Autorhythmie und Erregungsleitung (Unterdrückung kompensatorischer Mechanismen des Sympathikus).
Klinische und EKG-Überwachung empfohlen.
Bei gleichzeitiger Gabe nachstehender Arzneimittel sollten die folgenden Anmerkungen berücksichtigt werden:
(Systemisch verabreichte) Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), einschliesslich selektiver COX-2-Inhibitoren
Mögliche verminderte blutdrucksenkende Wirkung (Hemmung gefässerweiternder Prostaglandine durch NSAR sowie Flüssigkeits- und Salzretention durch Pyrazol-NSAR).
Alphablocker für urologische Zwecke: Alfuzosin, Doxazosin, Prazosin, Tamsulosin, Terazosin
Mögliche Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung, Risiko einer verstärkten orthostatischen Hypotonie.
Amifostin
Mögliche Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung.
Dipyridamol
Mögliche Steigerung der blutdrucksenkenden Wirkung, bei IV Gabe von Dipyridamol.
Kalziumantagonisten: (Dihydropyridine)
Bei Patienten mit latenter oder unkontrollierter Herzinsuffizienz, Hypotonie kann die Möglichkeit einer starken Senkung des Blutsdrucks und akuten kardialen Dekompensation nach gleichzeitiger Anwendung von Dihydropyridin-Derivaten, die je nach Präparat unterschiedlich stark ausgeprägt ist, wie z.B. Nifedipin mit Betablockern nicht ausgeschlossen werden. Das Anwenden eines Betablockers kann auch die sympathische Reflexreaktion minimieren, die bei übermässigen hämodynamischen Beeinträchtigungen zum Tragen kommt.
Antidepressiva der Imipramin-Familie (Trizyklika), Antipsychotika
Mögliche blutdrucksenkende Wirkung und ein erhöhtes Risiko einer orthostatischen Hypotonie (Additionseffekt).
Mefloquin, Pilocarpin
Mögliches Risiko einer übermässigen Bradykardie (Addition bradykardiogener Wirkungen).
|