Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Im Tierversuch liegen für Codein und Diphenhydramin Hinweise auf teratogene Eigenschaften vor. Beim Menschen wurde eine Assoziation zwischen Missbildungen des Respirationstraktes und der Anwendung von Codein in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft festgestellt. Weiterhin gibt es Hinweise auf Entzugssymptome beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Trimenon der Schwangerschaft.
Bei der Anwendung vor der Geburt ist zudem an eine mögliche Atemdepression zu denken. Aus den erwähnten Gründen ist Benylin mit Codein während der Schwangerschaft kontraindiziert.
Codein und Diphenhydramin passieren die Plazenta und können beim Fötus und Neugeborenen schwere unerwünschte Wirkungen verursachen. So können Neugeborene von Müttern, die gegen Ende der Schwangerschaft höhere Dosen von Codein auch nur während kurzer Zeit eingenommen haben, an Atemdepression leiden, und die chronische Einnahme von Codein durch die Schwangere im letzten Trimenon kann unabhängig von der Dosierung beim Neugeborenen nach der Geburt ein Entzugssyndrom (neonatales Abstinenzsyndrom) verursachen. Über einen zerebralen Infarkt wurde in diesem Zusammenhang berichtet. Diphenhydramin kann beim Neugeborenen Intoxikationssymptome auslösen.
Stillzeit
Da sowohl Codein als auch Diphenhydramin milchgängig sind und beim Säugling schwere unerwünschte Wirkungen verursachen können (es sind Fälle von Hypotonie und Apnoe beschrieben), darf während der Therapie mit Benylin mit Codein nicht gestillt werden.
Bei der empfohlenen Dosierung sind Codein und seine aktiven Metaboliten in sehr geringen Konzentrationen in der Muttermilch nachzuweisen.
Bei Frauen mit normalem Codeinmetabolismus (normaler CYP2D6-Aktivität) ist die an die Muttermilch abgegebene Codeinmenge niedrig und dosisabhängig. Trotz des häufigen Einsatzes von Codeinprodukten in der Postpartum-Schmerztherapie werden nur selten Nebenwirkungen bei Säuglingen berichtet. Einige Frauen metabolisieren Codein jedoch ultraschnell. Diese Frauen erreichen unerwartet hohe Serumspiegel des aktiven Codein-Metaboliten Morphin, was einen unerwartet hohen Morphin-Spiegel in der Muttermilch und einen potenziell gefährlich hohen Serummorphinspiegel in gestillten Säuglingen zur Folge hat. Es hat Todesfälle unter gestillten Säuglingen gegeben, die einem hohen Morphinspiegel in der Muttermilch ausgesetzt waren, weil ihre Mütter Codein ultraschnell metabolisiert haben. Die Einnahme von Codein durch stillende Mütter kann schwere Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen auslösen, darunter auch den Tod. Daher ist Benylin mit Codein bei stillenden Müttern kontraindiziert (siehe Rubriken «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
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