Dosierung/AnwendungSowohl für die Anfangsdosierung als auch für Erhaltungstherapie sollte immer die niedrigste wirksame Dosierung angewendet und so kurz wie möglich behandelt werden. Die Hormonsubstitution sollte nur fortgesetzt werden, solange der Nutzen das Risiko für die einzelne Patientin überwiegt.
Klimakterische Symptome
Die Behandlung soll grundsätzlich mit der niedrigsten wirksamen Dosis begonnen werden. Abhängig vom klinischen Ansprechen kann die Dosis ggf. an die individuellen Bedürfnisse der Patientin angepasst werden. Bei unzureichender Besserung nach dreimonatiger Behandlung, kann die Dosis erhöht werden. Sollten unter einer höheren Dosis Symptome einer Überdosierung auftreten (z.B. Spannungsgefühl in den Brüsten), muss die Dosis wieder reduziert werden.
Prophylaxe der postmenopausalen Osteoporose
Zur Prophylaxe der postmenopausalen Osteoporose können alle 5 Dosierungen angewendet werden (s. Tabelle oben). Die Behandlung muss mit Estradot 50 begonnen werden. Eine individuelle Dosisanpassung mit den anderen Dosisstärken ist möglich.
Estradot wird als kontinuierliche Behandlung angewendet. Das Pflaster wird alle 3-4 Tage (d.h. zweimal wöchentlich) gewechselt. Bei nicht-hysterektomierten Frauen muss die Östrogensubstitution zudem durch eine Gestagentherapie ergänzt werden. Diese erfolgt entweder in den letzten 12-14 Tagen jedes vierwöchigen Behandlungszyklus (fortlaufend-sequentiell) oder jeden Tag ohne Unterbruch (fortlaufend-kombiniert).
Beginn der Behandlung
Postmenopausale Frauen, welche zurzeit keine Östrogen-/Gestagen-Therapie erhalten, sowie Frauen unter kontinuierlicher Hormonersatztherapie können mit der Anwendung von Estradot jederzeit beginnen.
Frauen, welche schon eine zyklische oder sequentielle Östrogen-/Gestagen-Therapie erhalten, sollten den laufenden Behandlungszyklus zum Abschluss bringen, bevor mit Estradot begonnen wird.
Am Ende eines Zyklus treten üblicherweise Blutungen auf. Der erste Tag einer solchen Blutung wäre ein geeigneter Zeitpunkt, die Behandlung mit Estradot zu beginnen.
Vergessene oder abgelöste Pflaster
Wurde die Applikation eines Pflasters vergessen, sollte sie sobald wie möglich nachgeholt werden. Der nächste Wechsel sollte dann wieder am nächsten üblichen Pflasterwechseltag erfolgen (auch wenn dies dazu führt, dass ein Pflaster weniger als 3 Tage in situ war). Ein Behandlungsunterbruch könnte die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens unregelmässiger Durchbruch- und Schmierblutungen erhöhen.
Falls sich das Pflaster lösen sollte (z.B. infolge anstrengender körperlicher Aktivität, übermässigem Schwitzen oder Reibung durch enge Kleidung), kann es an einer anderen Stelle wieder aufgeklebt werden.
Falls notwendig, kann ein neues Pflaster appliziert werden. In diesem Fall sollte trotzdem beim nächsten Wechsel der übliche Pflasterwechseltag eingehalten werden (auch wenn dies dazu führt, dass ein Pflaster weniger als 3 Tage in situ war).
Art der Anwendung
Estradot soll nach Öffnen des Siegelbeutels und Entfernen der Abziehfolie unverzüglich auf eine saubere, trockene Stelle des Abdomens geklebt werden. Die gewählte Hautstelle sollte nicht fettig sowie frei von Hautläsionen oder Hautirritationen sein.
Hinweis: Estradot darf nicht auf die Brüste oder in der Nähe der Brüste appliziert werden.
Die Taille sollte vermieden werden, da enge Kleidung zur Ablösung des Pflasters führen kann.
Einmal appliziert, sollte das Pflaster nicht längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Um einen guten Hautkontakt, insbesondere am Pflasterrand, zu gewährleisten, sollte das Pflaster mit der Handfläche etwa 10 Sekunden gut angedrückt werden.
Estradot sollte alle 3 bis 4 Tage gewechselt werden, wobei nicht zweimal hintereinander dieselbe Hautstelle zum Aufkleben gewählt werden darf. Nach einer Woche oder mehr kann jedoch ein Pflaster erneut auf eine schon früher verwendete Stelle appliziert werden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Ältere Patientinnen: Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist nicht erforderlich.
Kinder/Jugendliche: Estradot besitzt bei Kindern und Jugendlichen keine Indikation.
Niereninsuffizienz: Estradot wurde bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.
Leberinsuffizienz: Estradot wurde bei Patientinnen mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Wie alle Östrogenpräparate ist Estradot bei schwerer Leberinsuffizenz (Child Pugh C) kontraindiziert. Bei leicht- bis mässiggradiger Leberinsuffizienz (Child Pugh A und B) sollte die Behandlung unter besonderer Vorsicht erfolgen.
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