Eigenschaften/WirkungenATC-Code
N02CC03
Pharmakodynamik
In präklinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Zolmitriptan ein selektiver Agonist der rekombinierten 5HT1D und 5HT1B Rezeptorsubtypen an humanen Gefässen ist. Zolmitriptan ist ein hochaffiner 5HT1B/1D Rezeptoragonist mit bescheidener Affinität zu den 5HT1A-Rezeptoren. Zolmitriptan besitzt weder eine signifikante Affinität (aufgrund von Radioligand-Studien) noch eine pharmakologische Aktivität auf folgende Rezeptoren: 5HT2, 5HT3, 5HT4, alpha1-, alpha2-, beta1- adrenergen, H1-, H2-histaminischen, muskarinischen, dopaminergen1, dopaminergen2 - Rezeptoren.
Die schmerzempfindlichen Strukturen des menschlichen Gehirns sind die Blutgefässe und das Gefässsystem der Dura mater, welche von den afferenten Trigeminusfasern innerviert werden. Im Tiermodell bewirkt die Verabreichung von Zolmitriptan aufgrund seiner agonistischen Aktivität auf die vaskulären 5HT1 -Rezeptoren eine Vasokonstriktion verbunden mit einer blockierten Freisetzung des Calcitonin-Gene-Related-Peptids (CGRP), des vasoaktiven, intestinalen Peptids (VIP) sowie der Substanz P. Diese zwei Mechanismen, Vasokonstriktion und Hemmung der Neuropeptid-Freisetzung, führen zur Abschwächung des Migräneanfalls, was sich in einer Schmerzlinderung und in einer Besserung der Migränebegleitsymptome wie Nausea, Erbrechen, Photo- und Phonophobie zeigt.
Zusätzlich zu diesen peripheren Wirkungen besitzt Zolmitriptan auch zentralnervöse Wirkungen, so dass sowohl die peripheren wie auch die Migränezentren im Hirnstamm erreicht werden. Dies könnte die stete Wirkung über mehrere Anfälle beim gleichen Patienten erklären. Die Vasodilatation wird durch die Aktivierung eines Reflexbogens erzeugt, was über trigeminale, orthodrome Fasern und über die parasympathische Innervation der zerebralen Zirkulation mit Hilfe der VIP-Freisetzung als wichtigsten Auslösetransmitter vermittelt wird. Zolmitriptan hemmt diesen Reflexbogen und die Freisetzung von VIP.
Klinische Studien haben gezeigt, dass der Anteil der Patienten, bei denen unerwünschte Wirkungen auftraten, mit zunehmender Dosierung anstieg.
Akute Behandlung von Migräne
In einer klinischen Studie mit Zomig nasal mit mehr als 1300 Migräne Patienten, bei denen bis zu 3 Migräneattacken behandelt wurden, wurde der Wirkungseintritt nach 15 Minuten für beide Dosen 2.5 mg und 5 mg beobachtet. Zwei Stunden nach der Verabreichung von Zomig nasal zeigte sich eine Verminderung der Migränekopfschmerzen (von schwer/mittelschwer zu leicht/keine) in 70% und Schmerzfreiheit in 36% für 5 mg verglichen mit 59% und 26% für 2.5 mg sowie 31% und 8% für Placebo.
Behandlung von Cluster-Kopfschmerz
In zwei kontrollierten klinischen Studien mit vergleichbarem Design wurden bis zu je 3 Cluster-Kopfschmerz-Anfälle bei insgesamt 121 Patienten behandelt. Gemäss der kombinierten Analyse dieser beiden Studien führte die Anwendung von Zomig nasal 5 mg nach 30 Minuten bei 48.3% der Patienten (gegenüber 29.5% nach Placebo-Gabe) zu einer statistisch signifikanten Abnahme des Kopfschmerzes von sehr stark/stark/mässig zu mild/keine. Schmerzfreiheit wurde bei 34.8% der Patienten (gegenüber 19.3% nach Placebo-Gabe) erreicht. Die Ergebnisse für die 10-mg-Dosis waren entsprechend 63.1% und 44% für das Anschlagen des Mittels auf den Kopfschmerz bzw. für Schmerzfreiheit.
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