AMZVZusammensetzungWirkstoff/e: Ceftriaxon (in Form des Dinatriumsalzes).
Ceftriaxon-Mepha enthält annähernd 83 mg (3,6 mVal) Natrium pro Gramm Ceftriaxon.
Hilfsstoffe.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitPraeparatio sicca: Ceftriaxonum 250 mg ut C. dinatricum pro vitro.
Solvens: Lidocaini hydrochloridum 20 mg, Aqua q.s. ad solutionem pro 2 ml.
Ceftriaxon-Mepha 250 i.v.
Praeparatio sicca: Ceftriaxonum 250 mg ut C. dinatricum pro vitro.
Solvens: Aqua ad injectabilia 5 ml.
Ceftriaxon-Mepha 500 i.m.
Praeparatio sicca: Ceftriaxonum 500 mg ut C. dinatricum pro vitro.
Solvens: Lidocaini hydrochloridum 20 mg, Aqua q.s. ad solutionem pro 2 ml.
Ceftriaxon-Mepha 500 i.v.
Praeparatio sicca: Ceftriaxonum 500 mg ut C. dinatricum pro vitro.
Solvens: Aqua ad injectabilia 5 ml.
Ceftriaxon-Mepha 1000 i.v.
Praeparatio sicca: Ceftriaxonum 1 g ut C. dinatricum pro vitro.
Solvens: Aqua ad injectabilia 10 ml.
Ceftriaxon-Mepha 1000 i.m.
Praeparatio sicca: Ceftriaxonum 1 g ut C. dinatricum pro vitro.
Solvens: Lidocaini hydrochloridum 35 mg, Aqua q.s. ad solutionem pro 3,5 ml.
Ceftriaxon-Mepha 2000 i.v.
Praeparatio sicca: Ceftriaxonum 2 g ut C. dinatricum pro vitro.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenInfektionen, verursacht durch Erreger, die gegen Ceftriaxon empfindlich sind:
Atemwegsinfektionen, insbesondere Pneumonien, sowie Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich;
abdominale Infektionen (Peritonitis, Infektionen der Gallenwege sowie des Magen-Darm-Traktes);
Nieren- und Harnwegsinfektionen;
Infektionen der Genitalorgane, einschliesslich Gonorrhö;
Sepsis;
Infektionen der Knochen, Gelenke, Weichteile, der Haut sowie Wundinfektionen;
Infektionen bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr;
Meningitis;
disseminierte Lyme Borreliose (Stadien II und III).
Perioperative Infektionsprophylaxe bei Operationen im GI-Trakt, in den Gallenwegen, im Urogenital- und gynäkologischen Bereich, aber nur im Fall von potenzieller oder sicherer Kontamination.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.
Dosierung/AnwendungÜblicherweise 1–2 g Ceftriaxon-Mepha einmal pro Tag (alle 24 Stunden). Bei schweren Infektionen oder solchen, die durch mässig empfindliche Keime verursacht werden, lässt sich die tägliche Einzeldosis bis auf 4 g erhöhen.
Neugeborene, Kleinkinder und Kinder bis zu zwölf Jahren
Folgende Dosierungsrichtlinien werden für die tägliche Einzeldosis empfohlen:
Neugeborene (bis 14 Tage alt)
Eine tägliche Dosis von 20–50 mg pro kg Körpergewicht; sie darf 50 mg pro kg nicht übersteigen. Es ist nicht nötig, zwischen Frühgeborenen und normal ausgetragenen Kindern zu unterscheiden.
Ceftriaxon-Mepha ist kontraindiziert bei Neugeborenen (≤28 Tage), die eine Behandlung mit intravenösen calciumhaltigen Lösungen einschliesslich calciumhaltiger Dauerinfusionen z.B. im Rahmen der parenteralen Ernährung benötigen (oder bei denen zu erwarten ist, dass sie eine solche Behandlung benötigen), weil das Risiko einer Ausfällung von Calcium-Ceftriaxon besteht (siehe «Kontraindikationen»).
Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (von 15 Tagen bis zwölf Jahren)
Eine tägliche Dosis von 20–80 mg pro kg.
Für Kinder mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr muss die übliche Erwachsenendosierung verwendet werden.
Intravenöse Dosen von 50 mg oder mehr pro kg Körpergewicht sollten als langsame Infusion über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten verabreicht werden.
Ältere Patienten
Die für Erwachsene empfohlenen Dosierungen bedürfen im Fall von geriatrischen Patienten keiner Anpassung.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Indikation und nach dem Krankheitsverlauf.
Kombinationstherapie
Zwischen Ceftriaxon und Aminoglykosiden wurde experimentell hinsichtlich vieler gramnegativer Bakterien ein Synergismus nachgewiesen. Obwohl eine erhöhte Wirksamkeit solcher Kombinationen nicht immer voraussagbar ist, sollte bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen durch Mikroorganismen wie Pseudomonas aeruginosa eine Kombination in Betracht gezogen werden. Wegen der physikalischen Inkompatibilität müssen die beiden Arzneimittel getrennt in der empfohlenen Dosierung verabreicht werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Im Falle von bakterieller Meningitis bei Kleinkindern und Kindern beginnt die Behandlung mit Dosen von 100 mg/kg (nicht über 4 g) einmal pro Tag. Sobald der Erreger identifiziert und seine Empfindlichkeit erwiesen ist, kann die Dosierung entsprechend reduziert werden. Die besten Ergebnisse wurden jeweils mit der folgenden Therapiedauer erzielt:
Neisseria meningitidis 4 Tage
Haemophilus influenzae 6 Tage
Streptococcus pneumoniae 7 Tage
Lyme Borreliose
Die Dosierung bei Lyme Borreliose beträgt bei Kindern und Erwachsenen 50 mg/kg bis zu maximal 2 g, einmal täglich verabreicht während 14 Tagen.
Gonorrhö
Zur Behandlung der Gonorrhö (Penicillinase-produzierende und nicht Penicillinase-produzierende Stämme) wird die einmalige i.m. Verabreichung von 0,25 g Ceftriaxon-Mepha empfohlen.
Perioperative Prophylaxe
Um postoperative Infektionen bei einem kontaminierten oder potenziell kontaminierten Eingriff zu vermeiden, wird empfohlen, eine Einzeldosis von – je nach Infektionsrisiko – 1–2 g Ceftriaxon-Mepha 30–90 Minuten vor der Operation zu verabreichen. Bei kolorektalen Eingriffen hat sich die gleichzeitige Gabe von Ceftriaxon und einem 5-Nitroimidazol, zum Beispiel Ornidazol, bewährt.
Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion
Bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion besteht keine Notwendigkeit, die Dosierung von Ceftriaxon-Mepha herabzusetzen, sofern die Leberfunktion nicht vermindert ist . Jedoch darf in Fällen von präterminaler Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10 ml/min) die Tagesdosis Ceftriaxon-Mepha 2 g nicht überschreiten.
Bei Dialysepatienten ist anschliessend an die Dialyse keine zusätzliche Verabreichung erforderlich. Vielmehr sollten bei diesen Patienten die Plasmakonzentrationen überwacht werden, da die Elimination verlangsamt sein kann.
Die Tagesdosis von 2 g sollte bei Dialysepatienten nicht überschritten werden.
Bei Leberschädigung ist es nicht notwendig, die Dosierung von Ceftriaxon-Mepha zu reduzieren, sofern die Nierenfunktion nicht vermindert ist.
Bei gleichzeitiger schwerer Nieren- und Leberinsuffizienz sind die Plasmakonzentrationen von Ceftriaxon in regelmässigen Abständen zu kontrollieren. Dosisanpassungen werden eventuell notwendig, da bei diesen Patienten die Eliminationsgeschwindigkeit herabgesetzt sein kann.
Anweisungen für die Applikation: siehe «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung».
KontraindikationenBekannte Überempfindlichkeit gegen Antibiotika aus der Gruppe der Cephalosporine. Patienten mit einer Penicillinüberempfindlichkeit können auch auf Ceftriaxon-Mepha allergisch reagieren.
Neugeborene im Falle einer
– Hyperbilirubinämie, wegen des Risikos einer Bilirubin-Encephalopathie infolge der Verdrängung von Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin durch Ceftriaxon;
– parenteralen Calciumbehandlung, wegen des Risikos letaler Organschäden an Niere und Lunge infolge von Ausfällungen von Ceftriaxon-Calcium-Salzen.
Frühgeborene
– wegen des Risikos einer Bilirubin-Encephalopathie infolge Verdrängung von Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin durch Ceftriaxon.
Eine geringe Anzahl von Fällen mit tödlichem Ausgang, bei denen bei der Obduktion ein kristallines Material in der Lunge und in den Nieren festgestellt wurde, wurde bei Neugeborenen berichtet, die Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen erhalten hatten. Bei einigen dieser Fälle war derselbe Infusionsschlauch für Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen verwendet worden, und in einigen Fällen war ein Präzipitat im Infusionsschlauch gefunden worden. Mindestens ein Todesfall wurde bei einem Neugeborenen berichtet, dem Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen zu verschiedenen Zeitpunkten und über verschiedene Infusionsschläuche verabreicht wurden; bei diesem Neugeborenen wurde bei der Obduktion kein kristallines Material festgestellt. Es liegen keine vergleichbaren Berichte bei anderen als neugeborenen Patienten vor (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenWie bei anderen Cephalosporinen wurden auch anaphylaktische Reaktionen mit tödlichem Ausgang berichtet, auch wenn bei dem Patient keine Allergie oder vorherige Exposition bekannt war. Beim Auftreten von allergischen Reaktionen ist Ceftriaxon-Mepha sofort abzusetzen und eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Ceftriaxon kann die Thromboplastinzeit verlängern. Bei Verdacht auf Vitamin-K-Mangel empfiehlt sich deshalb eine Kontrolle des Quick-Wertes.
Eine immunvermittelte hämolytische Anämie wurde bei Patienten beobachtet, die Antibiotika der Cephalosporin-Klasse einschliesslich Ceftriaxon erhalten hatten. Schwere Fälle einer hämolytischen Anämie, einschliesslich Todesfälle, unter der Behandlung wurden sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern berichtet. Wenn ein Patient unter Ceftriaxon eine Anämie entwickelt, sollte die Diagnose einer mit Cephalosporinen assoziierten Anämie in Betracht gezogen werden und Ceftriaxon bis zur Abklärung der Ursache abgesetzt werden.
Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) wurde in Zusammenhang mit der Anwendung von fast allen antibakteriellen Wirkstoffen einschliesslich Ceftriaxon berichtet und kann von milder Diarrhö bis zu tödlicher Kolitis reichen. Die Behandlung mit antibakteriellen Wirkstoffen verändert die normale Flora des Kolons, was zu übermässigem Wachstum von C. Difficile führt.
C. difficile produziert Toxin A und B, die zur Entwicklung einer CDAD beitragen. Toxinüberproduzierende Stämme von C. difficile verursachen eine erhöhte Morbidität und Mortalität, da diese Infektionen gegenüber antimikrobieller Therapie refraktär sein können und eine Kolektomie erforderlich machen können. CDAD muss bei allen Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen eine Diarrhö im Anschluss an die Anwendung von Antibiotika auftritt. Eine sorgfältige Anamnese ist erforderlich, da das Auftreten von CDAD bis zu zwei Monate nach der Verabreichung antimikrobieller Wirkstoffe berichtet wurde.
Wenn eine CDAD vermutet oder bestätigt wurde, muss die weitere Anwendung des nicht gegen C. difficile gerichteten Antibiotikums gegebenenfalls abgebrochen werden. Angemessene Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr, Supplementierung von Proteinen, antibiotische Behandlung von C. difficile und chirurgische Beurteilung sollten je nach klinischen Erfordernissen eingeleitet werden.
Peristaltikhemmende Arzneimittel sind in diesem Fall kontraindiziert.
Bei langdauerndem Gebrauch von Ceftriaxon-Mepha können nicht empfindliche Erreger überhand nehmen. Eine genaue Beobachtung des Patienten ist daher wesentlich. Tritt während der Behandlung eine Superinfektion auf, sind entsprechende Massnahmen zu ergreifen.
Bei der Ultraschalluntersuchung der Gallenblase können Schatten irrtümlicherweise als Gallensteine gedeutet werden. Bei solchen Schatten handelt es sich in der Regel um Ausfällungen des Kalziumsalzes von Ceftriaxon. Diese Ausfällungen traten meist bei einer höheren als der empfohlenen Dosis auf. Bei Beendigung oder Abbruch der Behandlung mit Ceftriaxon-Mepha verschwinden diese Schatten.
Diese Befunde sind selten mit Symptomen einhergegangen. In Fällen, bei denen Symptome auftreten, wird eine konservative, nichtchirurgische Behandlung empfohlen. Das Absetzen von Ceftriaxon-Mepha bei Patienten mit Symptomen sollte dem Ermessen des Arztes überlassen sein.
Eine möglicherweise cholestatisch bedingte Pankreatitis ist in seltenen Fällen bei Patienten gemeldet worden, die mit Ceftriaxon-Mepha behandelt wurden. Die meisten Patienten wiesen bei der Konsultation Risikofaktoren für eine Cholestase und für Gallenschlamm auf, beispielsweise eine umfangreiche Vorbehandlung, schwere Erkrankung oder vollständige parenterale Ernährung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von Ceftriaxon-Mepha herrührende Präzipitationen in der Gallenblase als Auslöser oder Cofaktor wirken.
Ceftriaxon kann Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbumin verdrängen. Daher ist die Behandlung von Neugeborenen mit einer Hyperbilirubinämie nicht angezeigt (siehe «Kontraindikationen»).
Während einer länger dauernden Behandlung sollte in regelmässigen Abständen ein vollständiges Blutbild erstellt werden.
Vorsicht ist angebracht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bei gleichzeitiger Behandlung mit Aminoglykosiden und Diuretika.
Ceftriaxon darf nicht mit calciumhaltigen Lösungen gemischt oder gleichzeitig mit solchen verabreicht werden, auch dann nicht, wenn die Lösungen über unterschiedliche Infusionsleitungen appliziert werden. Fälle mit letalen Reaktionen durch Präzipitate von Calcium-Ceftriaxon in Nieren und Lungen von Neugeborenen wurden beschrieben, und zwar auch dann, wenn für Ceftriaxon und die calciumhaltigen Lösungen unterschiedliche Infusionsleitungen und Verabreichungszeiten verwendet wurden. Deshalb dürfen bei Neugeborenen während mindestens 48 Stunden nach der letzten Gabe von Ceftriaxon-Mepha keine intravenösen calciumhaltigen Lösungen verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei anderen Altersgruppen sind keine Fälle intravaskulärer Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen nach gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon und intravenösen calciumhaltigen Lösungen bekannt. Trotzdem sollte bei allen Patienten auf eine gleichzeitige Verabreichung verzichtet werden.
InteraktionenBei gleichzeitiger Verabreichung hoher Dosen von Ceftriaxon-Mepha und stark wirkenden Diuretika wie Furosemid wurde keine Störung der Nierenfunktion beobachtet. Eine «Disulfiram-artige» Wirkung nach Verabreichung von Ceftriaxon-Mepha und Alkoholgenuss konnte nicht nachgewiesen werden. Ceftriaxon enthält keinen N-Methylthiotetrazol-Anteil, der eine Ethanolunverträglichkeit und Blutungsprobleme zur Folge haben könnte, wie dies bei anderen Cephalosporinen der Fall ist.
Probenecid hat keinen Einfluss auf die Elimination von Ceftriaxon.
Es besteht kein Nachweis dafür, dass Ceftriaxon die Nierentoxizität von Aminoglykosiden erhöht. Beide Präparate müssen jedoch getrennt verabreicht werden (siehe «Inkompatibilitäten»).
Bakteriostatika können mit der bakteriziden Wirkung von Cephalosporinen ungünstig interferieren.
In einer In-vitro-Studie von Ceftriaxon in Kombination mit Chloramphenicol konnten antagonistische Effekte beobachtet werden.
Zur Rekonstitution von Ceftriaxon-Mepha oder zur weiteren Verdünnung einer rekonstituierten Ampulle zur intravenösen Verabreichung dürfen keine calciumhaltigen Lösungsmittel wir Ringer- oder Hartmann-Lösung verwendet werden, weil sich Präzipitäte bilden können. Calcium-Ceftriaxon-Präzipitate können sich auch bilden, wenn Ceftriaxon-Mepha mit calciumhaltigen Lösungen im selben Infusionsschlauch vermischt werden. Ceftriaxon-Mepha darf nicht gleichzeitig mit calciumhaltigen Infusionslösungen, einschliesslich calciumhaltiger Dauerinfusionen wie z.B. im Rahmen der parenteralen Ernährung über ein Y-Verbindungsstück verabreicht werden. Jedoch können mit Ausnahme von Neugeborenen bei anderen Patienten Ceftriaxon-Mepha und calciumhaltige Lösungen nacheinander verabreicht werden, wenn die Infusionsschläuche zwischen den Infusionen gründlich mit einer verträglichen Lösung gespült werden. In-vitro-Studien mit Plasma von Erwachsenen und aus dem Nabelschnurblut von Neugeborenen haben ein erhöhtes Risiko der Ausfällung von Calcium-Ceftriaxon bei Neugeborenen ergeben (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Kontraindikationen»).
Es liegen keine Berichte vor über Interaktionen zwischen Ceftriaxon und oralen calciumhaltigen Präparaten oder zwischen intramuskulärem Ceftriaxon und calciumhaltigen Präparaten (intravenös oder oral).
Schwangerschaft/StillzeitCeftriaxon durchdringt die Plazentarschranke (vgl. «Pharmakokinetik: Distribution»). Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien vor. Obwohl in den entsprechenden präklinischen Untersuchungen keine teratogene Eigenschaften festgestellt wurden, soll Ceftriaxon-Mepha in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, nur bei strengster Indikationsstellung angewendet werden.
Stillzeit
Da Ceftriaxon – wenn auch in niedrigen Konzentrationen – in die Muttermilch ausgeschieden wird, soll das Präparat während der Stillzeit nicht angewendet werden. Falls eine Behandlung unbedingt erforderlich ist, soll abgestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Aufgrund möglicher unerwünschter Wirkungen wie Schwindel kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen durch Ceftriaxon-Mepha beeinträchtigt werden.
Unerwünschte WirkungenWährend der Behandlung mit Ceftriaxon-Mepha wurden folgende unerwünschte Arzneimittelwirkungen beobachtet, die entweder spontan oder nach Absetzen des Arzneimittels abklangen:
Infektionen
Selten: Mykose des Genitaltrakts, Superinfektionen mit nicht empfindlichen Organismen.
Blut- und Lymphsystem
Häufig: Eosinophilie, Leukopenie, Granulozytopenie, hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Verlängerung der Thromboplastinzeit.
Selten: Erhöhung des Serumkreatinins.
Sehr selten: Koagulationsstörungen.
Sehr selten sind Fälle von Agranulozytose (<500/mm³) beobachtet worden, die meisten davon nach Totaldosen von 20 g oder mehr.
Bei länger dauernder Behandlung sollte das Blutbild regelmässig kontrolliert werden. Über eine geringe Verlängerung der Prothrombinzeit wurde berichtet.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Weiche Stühle/Diarrhö, Nausea, Erbrechen, Stomatitis, Glossitis.
Selten: Pankreatitis, möglicherweise verursacht durch die Obstruktion von Gallengängen. Die meisten betroffenen Patienten hatten Risikofaktoren für Gallestauung und Gallegriess, z.B. einen grösseren chirurgischen Eingriff, eine schwere Krankheit oder alleinige parenterale Ernährung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Ceftriaxon-Mepha bei der Präzipitationsbildung in der Galle eine Rolle als Auslöse- oder Kofaktor spielt.
Sehr selten: Pseudomembranöse Enterokolitis.
Leber und Galle
Sehr häufig: Symptomatische Präzipitation des Kalziumsalzes von Ceftriaxon in der Gallenblase von Kindern, reversible Cholelithiasis bei Kindern. Diese Störung tritt bei Erwachsenen selten auf (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Häufig: Erhöhung der Leberenzyme im Serum (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase).
Haut
Häufig: Exanthem, allergische Dermatitis, Pruritus, Urtikaria, Ödem.
Sehr selten: Schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens Johnson Syndrom oder Lyell’s Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse).
Nieren und Harnwege
Selten: Oligurie.
Sehr selten: Ausfällungen in den Nieren wurden beobachtet und zwar meistens bei Kindern von über 3 Jahren, die entweder mit hohen Tagesdosen (zum Beispiel ≥80 mg/kg/Tag) oder Gesamtdosen von über 10 g behandelt worden waren und noch andere Risikofaktoren aufwiesen (z.B. verminderte Flüssigkeitszufuhr, Bettlägerigkeit usw.). Diese Nebenerscheinung kann mit oder ohne Symptome ablaufen, kann zu Niereninsuffizienz führen und ist nach Absetzen von Ceftriaxon-Mepha reversibel.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Selten: Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber, Frösteln, Anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen.
Auftreten entzündlicher Reaktionen der Venenwand nach i.v.-Verabreichung. Diese können durch langsame Injektion (zwei bis vier Minuten) verringert werden.
Die intramuskuläre Injektion ohne Lidocainlösung ist schmerzhaft.
Interaktionen mit Calcium
Zur Untersuchung der Interaktion zwischen Ceftriaxon und Calcium wurden zwei In-vitro-Studien, eine mit Plasma von Erwachsenen und die andere mit Plasma aus dem Nabelschnurblut von Neugeborenen, durchgeführt. Dabei wurden Konzentrationen von Ceftriaxon bis zu 1 mM (im Konzentrationsüberschuss erreicht in vivo durch eine Infusion von 2 Gramm Ceftriaxon über 30 Minuten) in Kombination mit Konzentrationen von Calcium bis zu 12 mM (48 mg/dl) verwendet. Die Rückgewinnung von Ceftriaxon aus dem Plasma war bei Calcium-Konzentrationen von 6 mM (24 mg/dl) oder höher im Plasma von Erwachsenen bzw. 4 mM (16 mg/dl) oder höher im Plasma von Neugeborenen reduziert. Dies kann eine Ausfällung von Calcium-Ceftriaxon-Präzipitaten wiederspiegeln.
Eine geringe Anzahl von Fällen mit tödlichem Ausgang, bei denen bei der Obduktion ein kristallines Material in der Lunge und in den Nieren festgestellt wurde, wurde bei Neugeborenen berichtet, die Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen erhalten hatten. Bei einigen dieser Fälle war derselbe Infusionsschlauch für Ceftriaxon und calciumhaltige Lösung verwendet worden, und einigen Fällen war ein Präzipitat im Infusionsschlauch gefunden worden. Mindestens ein Todesfall wurde bei einem Neugeborenen berichtet, dem Ceftriaxon und calciumhaltige Lösungen zu verschiedenen Zeitpunkten und über verschiedene Infusionsschläuche verabreicht wurden; bei diesem Neugeborenen wurde bei der Obduktion kein kristallines Material festgestellt. Es liegen keine vergleichbaren Berichte bei anderen als neugeborenen Patienten vor (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
ÜberdosierungZu hohe Plasmakonzentrationen von Ceftriaxon können mittels Hämo- oder Peritonealdialyse nicht reduziert werden. Zur Behandlung von Patienten nach Überdosierung werden symptomatische Massnahmen empfohlen.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: J01DD04
Die bakterizide Wirksamkeit von Ceftriaxon ergibt sich aus der Hemmung der Zellwandsynthese. Ceftriaxon entfaltet in vitro ein breites Wirkungsspektrum gegen gramnegative und grampositive Mikroorganismen. Ceftriaxon ist gegen die meisten β-Lactamasen – sowohl Penicillinasen als auch Cephalosporinasen – grampositiver und gramnegativer Bakterien in hohem Masse stabil.
Ceftriaxon ist gewöhnlich in vitro und bei klinischen Infektionen gegen folgende Mikroorganismen aktiv (siehe «Indikationen»):
Grampositive Aerobier Medianwerte
MHK50* MHK90**
(in mg/l) (in mg/l)
----------------------------------------------------
Staphylococcus aureus
(Methicillin-sensibel) 4 4
Staphylokokken,
Koagulase-negativ 4 16
Streptococcus pyogenes
(beta-hämolysierend, Gruppe A) 0,03 0,03
Streptococcus agalactiae
(beta-hämolysierend, Gruppe B) ≤0,06 0,06
Streptokokken,
beta-hämolysierend
(nicht Gruppe A oder B) ≤0,06 0,06
Streptococcus viridans 0,125 0,5
Streptococcus pneumoniae ≤0,06 0,06
* MHK50 = minimale Hemmkonzentration für 50% der getesteten Stämme.
** MHK90 = minimale Hemmkonzentration für 90% der getesteten Stämme.
Gramnegative Aerobier Medianwerte
MHK50 MHK90
(in mg/l) (in mg/l)
----------------------------------------------------
Acinetobacter lwoffi 2 8
Acinetobacter anitratus¹
(hauptsächlich A. baumanii) 8 32
Aeromonas hydrophila 0,25 4
Alcaligenes faecalis 1 8
Alcaligenes odorans ≤0,25 0,5
Alcaligenes-artige Bakterien ≤0,25 0,5
Borrelia burgdorferi ≤0,06 ≤0,06
Burkholderia cepacia 2 16
Capnocytophaga spp. ≤0,06 4
Citrobacter diversus
(einschliesslich C.
amalonaticus) 0,125 0,125
Citrobacter freundii¹ 0,125 16
Escherichia coli ≤0,06 0,125
Enterobacter aerogenes¹ 2 16
Enterobacter cloacae¹ 0,5 16
Enterobacter spp. (übrige)¹ 0,25 32
Haemophilus ducreyi 0,004 0,004
Haemophilus influenzae ≤0,008 0,06
Haemophilus parainfluenzae 0,016 0,06
Hafnia alvei 0,125 2
Klebsiella oxytoca ≤0,06 0,125
Klebsiella pneumoniae² ≤0,06 0,125
Moraxella catarrhalis
(früher Branhamella catarr.) 0,125 0,5
Moraxella osloensis ≤0,25 ≤0,25
Moraxella spp. (übrige) ≤0,25 ≤0,25
Morganella morganii 0,06 1
Neisseria gonorrhoeae ≤0,008 0,06
Neisseria meningitidis ≤0,008 0,008
Pasteurella multocida ≤0,06 0,06
Plesiomonas shigelloides ≤0,06 0,06
Proteus mirabilis ≤0,06 0,06
Proteus penneri¹ 1 64
Proteus vulgaris ≤0,06 2
Pseudomonas fluorescens¹ 16 64
Pseudomonas spp. (übrige)¹ 8 16
Providencia rettgeri ≤0,06 2
Providencia spp. (übrige) ≤0,06 0,5
Salmonella typhi ≤0,06 0,125
Salmonella spp.
(Enteritidis-Gruppe) ≤0,06 0,06
Serratia marcescens 0,5 2
Serratia spp. (übrige) 0,25 16
Shigella spp. 0,03 0,25
Vibrio spp. ≤0,06 0,25
Yersinia enterocolitica ≤0,125 0,125
Yersinia spp. (übrige) 0,25 2
Anaerobier Medianwerte
MHK50 MHK90
(in mg/l) (in mg/l)
----------------------------------------------------
Bacteroides spp.³
(Galle-empfindlich) 2 16
Clostridium spp.
(ohne die C. perfringens-
Gruppe) 2 16
Fusobacterium nucleatum 1 2
Fusobacterium spp. (übrige) 0,125 0,25
Gaffkia anaerobica
(früher Peptococcus) 0,125 1
Peptostreptokokken 0,125 1
Die Empfindlichkeit gegen Ceftriaxon lässt sich im Disk-Diffusionstest oder im Dilutionstest auf Agar oder Bouillon bestimmen, wobei standardisierte Techniken für die Resistenzprüfung Anwendung finden wie diejenigen, welche vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) empfohlen werden. Das CLSI hat für Ceftriaxon die folgenden Grenzwerte zur Interpretation der Tests festgelegt:
Empfindlich Mässig Resistent
empfindlich
----------------------------------------------------
Dilutionstest
Hemmkonzentra-
tionen in mg/l ≤8 16–32 ≥64
----------------------------------------------------
Diffusionstest
(Disk mit 30 µg
Ceftriaxon), Hemm-
hofdurchmesser
in mm ≥21 20–14 ≤13
Die Mikroorganismen sollten mit dem Ceftriaxon-Disk getestet werden, da sich bei In-vitro-Tests gezeigt hat, dass er gegen gewisse Stämme aktiv ist, die gegenüber einem Cephalosporin-Klassendisk resistent sind.
An Stelle der Empfehlungen des CLSI können auch andere genormte Richtlinien wie DIN oder ICS für die Resistenzbestimmung angewendet werden.
Resistenzen
¹ Einige Isolate dieser Spezies sind aufgrund der Dereprimierung der chromosomalen β-Lactamase gegen Ceftriaxon resistent.
² Einige Isolate von Klebsiella pneumoniae sind aufgrund der plasmidabhängigen β-Lactamase-Produktion gegen Ceftriaxon resistent.
³ Einige Isolate von Bacteroides spp. sind gegen Ceftriaxon resistent.
Viele Stämme der β-Lactamase-produzierenden Bacteroides spp. (namentlich B. fragilis ) sind resistent.
Clostridium difficile ist resistent.
Methicillin-resistente Staphylococcus spp. sind gegen Cephalosporine einschliesslich Ceftriaxon resistent. Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium sowie Listeria monocytogenes sind im Allgemeinen resistent.
Viele Stämme der gramnegativen Aerobier, die gegen andere Antibiotika wie Amino- und Ureido-Penicilline, ältere Cephalosporine und Aminoglykoside eine Mehrfachresistenz aufweisen, sind gegen Ceftriaxon empfindlich. Treponema pallidum ist in vitro und im Tierexperiment empfindlich. Klinische Prüfungen lassen erkennen, dass primäre und sekundäre Syphilis gut auf eine Behandlung mit Ceftriaxon ansprechen.
Mit wenigen Ausnahmen sind klinische Isolate von Pseudomonas aeruginosa resistent gegen Ceftriaxon.
PharmakokinetikCeftriaxon weist eine nichtlineare Pharmakokinetik auf. Alle pharmakokinetischen Parameter, mit Ausnahme der Eliminationshalbwertszeit, sind dosisabhängig, wenn sie auf die Gesamtkonzentration (freies und proteingebundenes Ceftriaxon) bezogen werden.
Absorption
Nach einer i.m. Injektion von 1 g Ceftriaxon erreichte man eine maximale Plasmakonzentration von 81 mg/l nach 2–3 Stunden. Nach einer einmaligen i.v. Infusion von 1 g erhielt man nach 30 Minuten eine Konzentration von 168,1 ± 28,2 mg/l. Nach einer einmaligen i.v. Infusion von 2 g erhielt man nach 30 Minuten eine Konzentration von 256,9 ± 16,8 mg/l.
Die Flächen unter den Plasmakonzentration-Zeit-Kurven nach i.v. und i.m. Verabreichung sind identisch. Dies bedeutet, dass die Bioverfügbarkeit von i.m. verabreichtem Ceftriaxon 100% beträgt.
Distribution
Das Verteilungsvolumen liegt zwischen 7 und 12 l.
Bei intravenöser Verabreichung tritt Ceftriaxon rasch in die interstitielle Körperflüssigkeit über, wo bakterizide Konzentrationen gegen empfindliche Keime über 24 Stunden aufrechterhalten bleiben.
Nach einer Dosis von 1–2 g zeigt Ceftriaxon eine gute Penetration in Gewebe und Körperflüssigkeiten; Konzentrationen über der minimalen Hemmkonzentration für die meisten pathogenen Keime konnten länger als 24 Stunden in über 60 Geweben bzw. Körperflüssigkeiten gemessen werden, inkl. Lunge, Herz, Gallentrakt, Leber, Mittelohr, Nasenschleimhaut, Knochen sowie Cerebrospinal-, Pleural-, Synovial- und Prostataflüssigkeit.
Ceftriaxon bindet sich reversibel an Albumin, und die Bindung verringert sich mit dem Anstieg der Konzentration; so sinkt die Bindung von 95% bei einer Plasmakonzentration von <100 mg/l auf 85% bei 300 mg/l. Dank dem niedrigeren Albumingehalt ist der Anteil an freiem Ceftriaxon in der interstitiellen Körperflüssigkeit entsprechend höher als im Plasma.
Ceftriaxon geht in die entzündeten Meningen von Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern. Im Liquor ist die Maximalkonzentration ca. 4 Stunden nach i.v. Gabe erreicht und beträgt im Mittel 18 mg/l bei einer Dosierung von 50–100 mg/kg. Die durchschnittliche Konzentration im Liquor beträgt bei bakterieller Meningitis 17% der Plasmakonzentration; bei aseptischer Meningitis 4%. 24 Stunden nach der i.v. Injektion von Ceftriaxon-Mepha in Dosen von 50–100 mg pro kg Körpergewicht wurden im Liquor Konzentrationen von >1,4 mg Ceftriaxon pro Liter gemessen.
Bei erwachsenen Patienten mit Meningitis führt die Verabreichung von 50 mg pro kg innerhalb 2–24 Stunden zu Liquorkonzentrationen, die um ein Mehrfaches höher liegen als die gegen die häufigsten Meningitiserreger erforderlichen minimalen Hemmkonzentrationen.
Ceftriaxon durchdringt die Plazentarschranke. Ceftriaxon wird in niedrigen Konzentrationen in der Muttermilch ausgeschieden (3–4% der mütterlichen Plasmakonzentration nach 4–6 Stunden).
Metabolismus
Ceftriaxon wird im Organismus selbst nicht metabolisiert; erst nach biliärer Ausscheidung ins Darmlumen wandelt die Darmflora den Wirkstoff zu inaktiven Metaboliten um.
Elimination
Die Plasmaclearance beträgt 10–22 ml/min.
Die renale Clearance beträgt 5–12 ml/min.
Ceftriaxon wird zu 50–60% unverändert über die Nieren und zu 40–50% unverändert mit der Galle ausgeschieden.
Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Erwachsenen etwa 8 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Neugeborenen beträgt die renale Elimination etwa 70% der Dosis.
Bei Säuglingen unter acht Tagen und bei Personen über 75 Jahren ist die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit ungefähr 2–3mal so lang wie bei gesunden jungen Erwachsenen.
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz oder gestörter Leberfunktion ist die Pharmakokinetik von Ceftriaxon nur leicht verändert. Die Plasmahalbwertszeit steigt geringfügig an. Wenn lediglich die Nierenfunktion beeinträchtigt ist, steigt die Elimination von Ceftriaxon mit der Galle; ist dagegen allein die Leberfunktion gestört, steigt die Elimination über die Nieren.
Präklinische DatenIn Studien an Maus, Ratte und Affe konnten keine embryotoxischen oder teratogenen Effekte von Ceftriaxon gefunden werden.
Sonstige HinweiseCeftriaxon-Mepha soll nicht mit calziumhaltigen Lösungen wie Hartmann- oder Ringerlösung gemischt werden.
Ceftriaxon ist inkompatibel mit Amsacrin, Vancomycin, Fluconazol und Aminoglykosiden.
Ceftriaxon-Mepha darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Unter Behandlung mit Ceftriaxon-Mepha kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch-positiv ausfallen.
Tests auf Galaktosämie können unter Ceftriaxon-Mepha, wie bei anderen Antibiotika, falsch-positiv ausfallen.
Ebenso können nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung ein falsch-positives Resultat ergeben. Deshalb ist der Harnzucker unter der Therapie mit Ceftriaxon-Mepha enzymatisch zu bestimmen.
Haltbarkeit
Die physikalische und die chemische Stabilität frisch rekonstituierter Lösungen bleiben bei Raumtemperatur (15–25 °C) max. sechs Stunden (oder max. 24 Stunden bei 4–8 °C) erhalten.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Das Arzneimittel muss in der Originalpackung bei 15–30 °C gelagert werden.
Hinweise für die Handhabung
Um Verwechslungen bei der Applikation zu vermeiden, müssen die Ampullenetiketten nach der Rekonstitution sofort mit einem Kreuz im zutreffenden i.m.- bzw. i.v.-Feld versehen werden.
Die rekonstituierten Lösungen müssen unmittelbar nach der Zubereitung verwendet werden. Je nach Konzentration zeigen die Lösungen eine Farbe zwischen blassgelb und gelbbraun. Diese Eigenschaft des Wirkstoffs ist ohne Bedeutung für die Wirksamkeit oder Verträglichkeit des Arzneimittels.
Intramuskuläre Injektion
Zur i.m. Injektion wird Ceftriaxon-Mepha 250 und 500 in 2 ml und Ceftriaxon-Mepha 1000 in 3,5 ml einprozentiger Lidocainlösung aufgelöst und mitten in eine relativ grosse Muskelmasse injiziert. Es empfiehlt sich, an einer Stelle nicht mehr als 1 g zu injizieren.
Die lidocainhaltige Lösung darf nie intravenös verabreicht werden.
Intravenöse Injektion
Zur i.v. Injektion werden Ceftriaxon-Mepha 250 und 500 in 5 ml und Ceftriaxon-Mepha 1000 in 10 ml Wasser zu Injektionszwecken gelöst und während einer Applikationsdauer von zwei bis vier Minuten intravenös injiziert.
Intravenöse Infusion
Die Infusion sollte mindestens 30 Minuten dauern. Zur i.v. Infusion wird Ceftriaxon-Mepha 2000 in 40 ml einer der folgenden kalziumfreien Infusionslösungen aufgelöst:
Natriumchlorid 0,9%, Natriumchlorid 0,45% + Glukose 2,5%, Glukose 5%, Glukose 10%, Dextran 6% in Glukose 5%, Hydroxyethylstärke 6–10%, Wasser zu Injektionszwecken.
Wegen möglicher Inkompatibilität dürfen Lösungen mit Ceftriaxon-Mepha nicht mit Lösungen, die andere Antibiotika enthalten, gemischt oder solchen angekoppelt werden. Sie dürfen auch nicht anderen als den oben erwähnten Infusionslösungen beigegeben werden.
2 g Ceftriaxon und 1 g Ornidazol sind jedoch in 250 ml physiologischer Natriumchlorid- oder Glukoselösung physikalisch und chemisch kompatibel.
Zur Rekonstitution von Ceftriaxon-Mepha-Ampullen oder zur weiteren Verdünnung einer rekonstituierten Ampulle zur intravenösen Verabreichung dürfen keine calciumhaltigen Lösungsmittel wie Ringer- oder Hartmann-Lösung verwendet werden, weil sich Präzipitate bilden können. Calcium-Ceftriaxon-Präzipitate können sich auch bilden, wenn Ceftriaxon-Mepha mit calciumhaltigen Lösungen im selben Infusionsschlauch vermischt werden. Ceftriaxon-Mepha darf nicht gleichzeitig mit calciumhaltigen Infusionslösungen, einschliesslich calciumhaltiger Dauerinfusionen wie z.B. im Rahmen der parenteralen Ernährung über ein Y-Verbindungsstück verabreicht werden. Jedoch können mit Ausnahme von Neugeborenen bei anderen Patienten Ceftriaxon-Mepha und calciumhaltige Lösungen nacheinander verabreicht werden, wenn die Infusionsschläuche zwischen den Infusionen gründlich mit einer verträglichen Lösung gespült werden (siehe «Interaktionen» mit anderen Medikamenten und andere Formen der Interaktionen).
Entsorgen nicht verwendeter oder verfallener Arzneimittel
Die Freisetzung pharmazeutischer Präparate in die Umwelt ist auf ein Minimum zu reduzieren. Arzneimittel sollten nicht mit dem Abwasser entsorgt werden und die Entsorgung im Haushaltsabfall ist zu vermeiden. Nach Therapieschluss oder Verfall sind nicht verwendete Arzneimittel in der Originalverpackung der Abgabestelle (Arzt oder Apotheker) zur fachgerechten Entsorgung zu retournieren.
Zulassungsnummer56017 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinMepha Pharma AG, Aesch/BL.
Stand der InformationFebruar 2010.
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