InteraktionenDie folgenden Wechselwirkungen gelten allgemein für nichtsteroidale Analgetika/Antirheumatika (NSAR).
Nicht empfohlene Kombinationen:
·Andere NSAR und andere Arzneimittel mit ulzerogenen Nebenwirkungen, inklusive hohe Salicylat-Dosen (≥3 g/Tag): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen durch synergistischen Effekt.
·Antikoagulantien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulantien, wie Warfarin, durch die hohe Plasmaeiweiss-Bindung von Dexketoprofen, Hemmung der Plättchenfunktion und Schädigung der gastroduodenalen Mucosa verstärken. Deshalb ist die gleichzeitige Verabreichung kontraindiziert.
·Heparine: Erhöhtes Blutungsrisiko (durch Hemmung der Plättchenfunktion und Schädigung der gastroduodenalen Mucosa). Wenn die Kombination zwingend erforderlich ist, sollte eine engmaschige klinische Beobachtung und Kontrollen der Laborwerte durchgeführt werden.
·Kortikosteroide: Es besteht ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzerationen oder Blutungen.
·Lithium: Durch die verminderte renale Lithiumausscheidung mit NSAR sind die Lithium-Blutspiegel bis zu toxischen Werten erhöht. Diese Wechselwirkung ist potenziell gefährlich, so dass die gemeinsame Anwendung vermieden werden sollte. Ist dies nicht möglich, ist eine enge Überwachung der Lithiumspiegel während der Einleitung, der Erhaltung und dem Absetzen der Ketesse-Behandlung notwendig.
·Methotrexat in hohen Dosen (≥15 mg/Woche): Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat durch verminderte renale Ausscheidung.
·Hydantoine, Sulfonamid: Die toxischen Effekte dieser Substanzen können erhöht sein.
Unter Vorsicht einzusetzende Kombinationen:
·Diuretika, antibakterielle Aminoglykoside und einige Antihypertensiva, z.B. Betarezeptorenblocker, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten: Dexketoprofen kann die Wirkung vermindern.
·Bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion (z.B. dehydrierten Patienten oder älteren Patienten mit verminderter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Gabe von Cyclooxigenase-Hemmern mit ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder antibakteriell wirksamen Aminoglykosiden eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion bewirken. Bei einer kombinierten Verabreichung von Dexketoprofen mit einem Diuretikum ist es wichtig, dass sichergestellt wird, dass der Patient ausreichend hydriert ist und dass die Nierenfunktion überwacht wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Methotrexat in tiefen Dosen (<15 mg/Woche): Erhöhte hämatologische Toxizität von Methotrexat durch die verminderte renale Ausscheidung. In den ersten Wochen der kombinierten Gabe sollen die Blutwerte wöchentlich überprüft werden. Eine erhöhte Aufmerksamkeit ist bei bereits schwachen Nierenfunktionsstörungen sowie bei älteren Patienten geboten.
·Pentoxyfillin: erhöhtes Blutungsrisiko. Die Blutgerinnungszeit soll deshalb häufiger überprüft werden.
·Sulfonylharnstoff: Einige NSAR verstärken den hypoglykämischen Effekt durch Verdrängung aus der Plasmaeiweissbindung.
·Zidovudin: Die durch Zidovudin beeinträchtigte Erythropoese kann durch NSAR verstärkt werden, mit der möglichen Folge einer schweren Anämie eine Woche nach dem Start des NSAR. Blutstatus und Retikulozytenzahl sollten eine bis zwei Wochen nach dem Beginn der Gabe von NSAR überprüft werden.
Zu beachten:
·Betablocker: Die Behandlung mit NSAR kann den antihypertensiven Effekt über die Prostaglandinsynthesehemmung vermindern.
·Cyclosporin und Tacrolimus: Der Einfluss von NSAR auf das renale Prostaglandin kann die Nephrotoxizität von Cyclosporin und Tacrolimus erhöhen. Während einer Kombinationstherapie muss die Nierenfunktion kontrolliert werden.
·Thrombolytika: verstärkte Blutungsbereitschaft.
·Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Probenecid: Die Plasmakonzentrationen von Dexketoprofen können bei gemeinsamer Verabreichung mit Probenecid ansteigen, was auf eine Hemmung der renalen tubulären Sekretion und der Glucuronidierung zurückgeführt werden kann. Die Dosis von Dexketoprofen muss angepasst werden.
·Herzglykoside: NSAR können die Plasmaglykosid-Konzentration erhöhen.
·Mifepriston: Bedingt durch das theoretische Risiko, dass Prostaglandinsynthesehemmer die Wirksamkeit von Mifepriston beeinträchtigen können, sollen während 8 bis 12 Tagen nach einer Mifepriston-Verabreichung keine NSAR verwendet werden.Begrenzte Hinweise lassen darauf schliessen, dass die gleichzeitige Anwendung von NSAR am Tag der Prostaglandin-Gabe die Wirkung von Mifepriston oder des Prostaglandins auf die Zervixreifung oder die uteruskontrakilität nicht beeinträchtigt und die klinische Wirksamkeit des medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs nicht reduziert.
·Chinolon Antibiotika: Tierexperimentelle Daten zeigen, dass hohe Dosen von Chinolon Antibiotika in Kombination mit NSAR das Risiko für Konvulsionen erhöhen.
·Tenofovir: Die gleichzeitige Anwendung mit NSAR kann zu einem Anstieg der Plasmaspiegel von Harnstoff-Stickstoff und Kreatinin führen; zur Kontrolle einer möglichen synergistischen Beeinflussung der Nierenfunktion sollte diese überwacht werden.
·Deferasirox: Die gleichzeitige Anwendung mit NSAR kann das gastrointestinale Toxizitätsrisiko erhöhen. Wenn Deferasirox zusammen mit diesen Substanzen angewendet wird, ist eine engmaschige klinische Überwachung erforderlich.
·Pemetrexed: Die gleichzeitige Anwendung mit NSAR kann die Elimination von Pemetrexed vermindern; daher ist bei Anwendung höherer NSAR-Dosen Vorsicht geboten. Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Nierenfunktion sollte die gleichzeitige Anwendung von Pemetrexed und NSAR-Dosen 2 Tage vor und 2 Tage nach Pemetrexed-Gabe vermieden werden.
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