ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Myfortic®:Novartis Pharma Schweiz AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
L04AA06
Wirkungsmechanismus
Natrium-Mycophenolat ist das Natriumsalz der Mycophenolsäure (MPA). MPA ist ein selektiver, nicht-kompetitiver und reversibler Hemmer der Inosinmonophosphat-Dehydrogenase (IMPDH), der daher den de novo-Weg der Guanosin-Nucleotidsynthese hemmt, ohne in die DNA eingebaut zu werden.
Da für die Proliferation von T- und B-Lymphozyten die de novo-Synthese von Purinen unerlässlich ist, während andere Zelltypen den Wiederverwertungsstoffwechsel benützen können, wirkt MPA stärker zytostatisch auf Lymphozyten als auf andere Zellen. Somit ergänzt der Wirkungsmechanismus von MPA denjenigen von Calcineurin-Inhibitoren, die bei der Zytokintranskription und am ruhenden T-Lymphozyten ansetzen.
Pharmakodynamik
Klinische Wirksamkeit
Es wurden zwei multizentrische, randomisierte, doppelblinde Studien für die Zulassung von Myfortic (MPA) in Erwachsenen durchgeführt. Beide Studien waren Referenz-Therapie-kontrolliert, wobei das kommerziell erhältliche Mycophenolat mofetil (MMF) als Vergleich benutzt wurde.
Die erste Studie wurde bei 423 de novo Nierentransplantationspatienten (ERLB301) durchgeführt. Die zweite Studie wurde bei 322 stabil eingestellten Nierentransplantationsempfängern (ERLB302) durchgeführt.
Erwachsene de novo Nierentransplantationspatienten (Studie ERL B301)
Die doppelblinde, «double dummy» randomisierte de novo Studie (ERL B301) wurde bei 423 Nierentransplantationspatienten (MPA=213, MMF=210), Alter 18-75 Jahre, durchgeführt. Endpunkte waren Therapieversagen, definiert als erstmalige in Biopsie-nachgewiesene akute Abstossungsreaktion (BPAR), Transplantatsverlust, Tod oder kein Follow-up nach 6 Monaten (primärer Endpunkt) und nach 12 Monaten der Behandlung (co-primärer Endpunkt). Diesbezüglich zeigte die Studie für Myfortic ähnliche Resultate wie für MMF.
Den Patienten wurde entweder MPA (1.44 g/Tag) oder MMF (2 g/Tag) in Kombination mit Ciclosporin und Kortikosteroiden während 12 Monaten nach der Transplantation (1. Dosis in den ersten 48 Stunden nach der Transplantation) verabreicht. 41% der Patienten erhielten eine Induktionsbehandlung mit Antikörpern (Anti-Lymphozyten oder Thymozyten Antikörper oder Basiliximab). Patienten beider Gruppen, MPA (39.4%) und MMF (42.9%), wurden eine Antikörpertherapie als Induktionsbehandlung verabreicht.
Betreffend der Inzidenz von Wirksamkeitsverlusten nach 6 Monaten (MPA 25.8% vs. MMF 26.2%; 95% CI: [-8.7, +8.0]) konnte eine therapeutische Gleichwertigkeit gezeigt werden. Die Kriterien für therapeutische Gleichwertigkeit waren erfüllt: das 95% Konfidenzintervall (CI) der Inzidenzdifferenz der primären Endpunkte (BPAR, Transplantatsverlust, Tod oder kein Follow-up nach 6 Monaten) war im Intervall (-12%, 12%) ganz enthalten. Nach 12 Monaten wurde eine Inzidenz von BPAR, Transplantatsverlust oder Tod von 26.3% (MPA) and 28.1% (MMF) beobachtet, von BPAR alleine 22.5% (MPA) und 24.3% (MMF). Unter denjenigen mit BPAR lag die Inzidenz schwerer, akuter Abstossungsreaktion bei 2.1% (MPA) vs 9.8% (MMF) (p=ns).
Tabelle 1 Analyse des primären Wirksamkeits-Endpunktes und seinen Komponenten nach 6 und 12 Monaten (Studie ERL B301)

MPA 1.44 g/Tag
(n = 213)

n (%)

MMF 2 g/Tag
(n = 210)

n (%)

95% CI
MPA-MMF

6 Monate

Biopsie-nachgewiesene akute Abstossungsreaktion, Transplantatsverlust, Tod oder kein Follow-up

55 (25.8)

55 (26.2)

(-8.7, 8.0)

Biopsie-nachgewiesene akute Abstossungsreaktion

46 (21.6)

48 (22.9)

(-9.2, 6.7)

Transplantatsverlust oder Tod

8 (3.8)

11 (5.2)

(-5.4, 2.5)

Transplantatsverlust

7 (3.3)

9 (4.3)

(-4.6, 2.6)

Tod

1 (0.5)

2 (1.0)

Kein Follow-up*

3 (1.4)

0

12 Monate

Biopsie-nachgewiesene akute Abstossungsreaktion, Transplantatsverlust, Tod oder kein Follow-up

60 (28.2)

59 ( 28.1)

(-8.5, 8.6)

Biopsie-nachgewiesene akute Abstossungsreaktion

48 (22.5)

51 (24.3)

(-9.8, 6.3)

Transplantatsverlust oder Tod

10 (4.7)

14 (6.7)

(-6.4, 2.4)

Transplantatsverlust

8 (3.8)

9 (4.3)

(-4.3, 3.2)

Tod

2 (0.9)

5 (2.4)

Kein Follow-up*

5 (2.3)

0

* Kein Follow-up bezeichnet Patienten, die nicht weiterverfolgt werden können, bei denen jedoch keine Biopsie-nachgewiesene akute Abstossungsreaktion, kein Transplantatsverlust oder Tod eingetreten ist.
Die Gesamtsicherheit war ähnlich in den beiden Behandlungsgruppen und für die gegebene Indikation klinisch akzeptabel.
Erhaltungstherapie bei erwachsenen Transplantationspatienten (Studie ERL B302)
Die Erhaltungsstudie wurde in 322 Nierentransplantationspatienten (MPA=159, MMF=163), Alter 18-75 Jahre, mindestens 6 Monate nach der Transplantation durchgeführt, die bis mindestens vier Wochen vor Studienbeginn mit 2 g/Tag MMF in Kombination mit Cyclosporin und mit oder ohne Kortikosteroide, behandelt wurden. Die Patienten wurden randomisiert (1:1), der MPA- oder MMF-Gruppe zugeteilt und mit 1.44 g/Tag resp. 2 g/Tag während 12 Monaten behandelt. Ziel der Untersuchungen war die Häufigkeit und Schwere von gastrointestinalen Ereignissen und Neutropenie als Endpunkt die Inzidenz von Wirksamkeitsverlust (d.h. BPAR, Transplantatsverlust oder Tod) nach 6 und 12 Monaten festzulegen.
Nach 3 und 12 Monaten war die Inzidenz von gastrointestinalen Ereignissen unter Myfortic numerisch höher als unter MMF (26% vs. 21% und 32 % vs. 26%). Während der Studie wurde nur 1 Fall mit Neutropenie in der MMF Gruppe als «adverse event» erkannt. Betreffend Wirksamkeit schnitten beide Gruppen ähnlich ab.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home