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Fachinformation zu Kinzal®:Bayer (Schweiz) AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C09CA07
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Telmisartan ist ein oral wirksamer und spezifischer Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist (Typ AT1). Telmisartan verdrängt Angiotensin-II mit hoher Affinität von seiner Bindungsstelle am AT1-Rezeptor-Subtyp, der für die bekannten Wirkungen von Angiotensin-II verantwortlich ist. Telmisartan zeigt am AT1-Rezeptor keine partielle Wirkung als Agonist. Es zeigt keine relevante Affinität zu anderen Rezeptoren. Es tritt keine Hemmung des humanen Plasmarenins oder eine Blockade von Ionenkanälen auf. Telmisartan inhibiert nicht das Angiotensin Converting Enzym (Kininase-II), das auch Bradykinin abbaut.
In klinischen Prüfungen war die Inzidenz von trockenem Husten bei Patienten, die mit Kinzal (Telmisartan) behandelt wurden, wesentlich seltener als bei Patienten, die mit ACE-Inhibitoren behandelt wurden. Die Inzidenz von trockenem Husten bei Patienten, die Kinzal erhielten, war vergleichbar mit der in der Placebogruppe.
Klinische Wirksamkeit
Behandlung der leichten bis mittelschweren Hypertonie
Beim Menschen inhibiert eine Dosis von 80 mg Kinzal fast vollständig den durch Angiotensin-II hervorgerufenen Blutdruckanstieg. Der inhibitorische Effekt wird über 24 Stunden aufrechterhalten und ist auch nach 48 Stunden noch messbar.
Nach der Initialgabe tritt die antihypertensive Wirkung allmählich innerhalb von 3 Stunden ein. Die maximale Blutdrucksenkung wird im Allgemeinen 4-8 Wochen nach Therapiebeginn erreicht und bei Langzeittherapie aufrechterhalten.
Wie durch Langzeit-Blutdruckmessungen festgestellt wurde, hält die antihypertensive Wirkung konstant über 24 Stunden an und schliesst auch die letzten 4 Stunden vor der nächsten Verabreichung ein. In placebo-kontrollierten klinischen Studien wird das durch Trough to Peak Ratios von einheitlich über 80% nach Gabe von 40 und 80 mg Kinzal bestätigt.
Kinzal senkt bei Patienten mit Hypertonie den systolischen und diastolischen Blutdruck, ohne die Pulsfrequenz zu beeinflussen. Nach Absetzen von Kinzal kehrt der Blutdruck über einen Zeitraum von mehreren Tagen allmählich zu den Ausgangswerten zurück. Es gibt keine Anhaltspunkte für eine überschiessende Blutdruckreaktion nach Absetzen (Rebound).
In klinischen Studien bei Patienten mit Hypertonie und Linksherzhypertrophie konnte gezeigt werden, dass die Telmisartan-Behandlung mit einer statistisch signifikanten Minderung der linksventrikulären Masse und des linksventrikulären Massenindexes assoziiert ist.
Reduktion des Risikos von Myokardinfarkt und Schlaganfall bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko und/oder Diabetes mellitus von Typ 2
In der ONTARGET Studie, einer randomisierten, doppel-blinden, klinischen Vergleichs-Studie gegen den ACE-Hemmer Ramipril, erwies sich der Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist Telmisartan zur Reduktion des primären kombinierten Endpunktes (Kardiovaskuläre Mortalität, akuter Myokardinfarkt, Schlaganfall und Hospitalisation wegen Herzinsuffizienz) und mehreren vorab festgelegte sekundären Endpunkte als ebenso wirksam wie Ramipril bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit und Therapiecompliance.
Für die in ONTARGET getestete Gesamtpatientenpopulation liess sich durch eine Kombination der beiden Medikamente keine weitere Abnahme der kardiovaskulären Ereignisse erreichen, jedoch verändert sich das Nebenwirkungsprofil ungünstig, weshalb die Anwendung einer Kombination aus Telmisartan und Ramipril in dieser Population nicht empfohlen wird.
In der Studie wurden weltweit 25'620 kardiovaskuläre Risikopatienten mit normalem oder gut eingestelltem Blutdruck über einen Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 56 Monaten untersucht.
Während der Screeningphase und einer 28-tägigen «single blind run in phase» wurden ACE-Hemmer intolerante Patienten herausgefiltert und die verbleibenden Patienten anschliessend in einen der drei folgenden Behandlungsarme randomisiert:
·8576 Patienten erhielten Ramipril 10 mg
·8542 Patienten erhielten Telmisartan 80 mg
·8502 Patienten erhielten die Kombinationstherapie
Die untersuchte Population bestand zu 73% aus Männern, 83% der Patienten waren Hypertoniker. Ein Grossteil der Patienten hatten bereits vor Studienbeginn eine Therapie mit TC-Aggregationshemmern (80%), Statinen (62%), Betablockern (57%), Diuretika (28%), Calcium-Antagonisten (33%)
Die niedrige «lost to follow up» - Rate (0.19% = 48 aus 25'620 Patienten) zeigt die hohe Qualität der Studienergebnisse.

Die parallel laufende TRANSCEND Studie untersuchte die Risikoreduktion desselben primären kombinierten Endpunktes durch Telmisartan 80 mg versus Standardtherapie, welche während des Studienverlaufs angepasst werden durfte, an 5926 Risikopatienten, die sich lediglich durch eine ACE-Hemmer Intoleranz und einen hohen Frauenanteil von 43% von der ONTARGET Population unterschieden.
Die Analyse ergab, dass sich, trotz optimierter Standardtherapie, eine Risikoreduktion bezüglich der untersuchten Endpunkte von 8% durch den Einsatz von Telmisartan erzielen liess.

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