PharmakokinetikTM und SMZ stimmen in den klinisch relevanten pharmakokinetischen Eigenschaften weitgehend überein.
Absorption
Co-trimoxazol wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert (Bioverfügbarkeit: 80-100%). Nach einmaliger Verabreichung von 160 mg TM + 800 mg SMZ werden in 1-4 Stunden maximale Plasmakonzentrationen von 1,5-3 µg/ml für TM und von 40-80 µg/ml für SMZ erreicht.
Bei wiederholter Applikation, alle 12 Stunden, sind die maximalen Plasmakonzentrationen von TM und SMZ im Fliessgleichgewicht in der Regel 50-100% höher als nach einmaliger oraler Gabe. Die Höhe der Plasmaspiegel verläuft proportional zur Dosierung.
Der Einfluss der Nahrung auf die Kinetik der Wirkstoffkomponenten von Mediprim wurde nicht untersucht. Nach Verabreichung einer TM-Suspension auf vollen Magen ist das Ausmass der Absorption geringer als nach Verabreichung auf leeren Magen; die Absorptionsgeschwindigkeit wird jedoch durch die Standardmahlzeit nicht verändert.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von TM beträgt ca. 1,2-1,5 l/kg, das Verteilungsvolumen von SMZ 0,15-0,36 l/kg. Die Plasmaeiweissbindung von TM ist ca. 44%, die von SMZ ca. 70%.
TM und SMZ werden in nahezu alle Gewebe verteilt.
SMZ und TM sind placentagängig, die Konzentrationen im fetalen Serum entsprechen für TM etwa denen der mütterlichen Serumkonzentrationen, für SMZ sind sie niedriger.
Die Konzentrationen von SMZ in der Muttermilch betragen ca. 5-15% der mütterlichen Plasmakonzentrationen. Die Konzentration von TM in der Muttermilch beträgt bis zu 100% der mütterlichen Plasmakonzentration.
Metabolismus
50-70% von TM werden unverändert glomerulär filtriert und tubulär sezerniert.
Vier inaktive Metaboliten werden in glucuronidierter Form renal eliminiert.
SMZ wird zu 30-50% unverändert glomerulär filtriert und tubulär sezerniert.
In der Leber acetylierte und glucuronidierte Metaboliten sind nicht mehr antibakteriell wirksam und werden ebenfalls renal eliminiert.
Elimination
Bei normaler Nierenfunktion sind die Halbwertszeiten der beiden Komponenten sehr ähnlich.
Die Plasmahalbwertszeit von TM beträgt ca. 10 Stunden, diejenige von SMZ ca. 11 Stunden.
Der Q0-Wert von TM ist 0,45, der Q0-Wert von SMZ 0,8.
Die totale Clearance beträgt für TM rund 100 ml/min und für SMZ rund 20 ml/min.
Die Eliminationshalbwertszeit von TM ist bei Kindern um etwa die Hälfte kürzer als bei Erwachsenen, diejenige von SMZ ist nicht signifikant verschieden.
Beide Substanzen und ihre Metaboliten werden vorwiegend durch die Nieren ausgeschieden, sowohl durch glomeruläre Filtration als auch durch tubuläre Sekretion; die Konzentration beider Wirkstoffe im Urin ist beträchtlich höher als im Blut. Die Konzentration von TM im Urin ist etwa 100mal höher als im Plasma, diejenige von SMZ etwa fünfmal.
Die renale Clearance beträgt für TM 20-80 ml/min, für SMZ 1-5 ml/min. Zu einem kleinen Teil findet man beide Substanzen in den Fäzes.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Niereninsuffizienz werden die Plasmahalbwertszeiten verlängert, was eine Dosisanpassung erforderlich macht. Bei Hämodialyse sind ebenfalls Dosisanpassungen durchzuführen.
Obwohl bei Patienten mit Leberinsuffizienz die Kinetik, insbesondere für TM, nicht deutlich verändert ist, ist dennoch bei schwerer Leberinsuffizienz bei der Behandlung mit höheren Dosen von Mediprim Vorsicht geboten.
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