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Fachinformation zu Morphin HCl Amino:Amino AG, Fabrikation pharmazeutischer und chemischer Produkte
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Interaktionen

Orale P2Y12-Inhibitoren
Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die mit Morphin behandelt wurden, wurde eine verzögerte und verringerte Exposition gegenüber oralen P2Y12-Inhibitoren zur Thrombozytenhemmung beobachtet. Diese Wechselwirkung könnte mit einer verminderten gastrointestinalen Motilität zusammenhängen und besteht auch bei anderen Opioiden. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt, aber Daten zeigen das Potenzial für eine verminderte Wirksamkeit von P2Y12-Inhibitoren bei Patienten, denen Morphin und ein P2Y12-lnhibitor gleichzeitig verabreicht wurde (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, bei denen auf den Einsatz von Morphin nicht verzichtet werden kann und eine schnelle P2Y12-Hemmung als entscheidend erachtet wird, kann der Einsatz eines parenteralen P2Y12-lnhibitors erwogen werden.
Morphium potenziert die Wirkung von anderen Depressoren des ZNS:
Phenothiazine erhöhen den depressiven Effekt von Morphin und können eine schwere Hypotension hervorrufen;
Hypnotica (inkl. Antihistaminika) und Neuroleptica, Alkohol, Benzodiazepine, Antiemetika und Muskelrelaxantien erhöhen den atemdepressiven und anticholinergen Effekt von Morphin;
Tricyclische Antidepressiva unterstützen den analgetischen Effekt von Morphin bei der Behandlung von Krebspatienten.
MAO-Hemmer erhöhen die Aktivität von Morphin und anderen opioiden Medikamenten. Die Interaktion mit MAO-Hemmern kann eine Atemdepression provozieren, ebenso Herabsetzung oder Erhöhung des Blutdruckes. Morphin sollte während der Behandlung mit MAO-Hemmern oder innerhalb zwei Wochen nach deren Absetzen nur mit grösster Vorsicht angewendet werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin kann es zu erhöhten Morphin- Plasmakonzentrationen und zu zentralnervösen Nebenwirkungen kommen.
Morphin schwächt den Effekt von Diuretica durch das Ausschütten des antidiuretischen Hormons ab.
Die gleichzeitige Anwendung anderer, das ZNS beeinflussende Arzneimittel wie andere Opioide, Sedativa, wie Benzodiazepine oder Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, Tranquilizer, Skelettmuskelrelaxantien, sedierende Antihistaminika, Gabapentinoide (Gabapentin und Pregabalin) und Alkohol kann additive dämpfende Effekte ergeben, die zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung oder Koma führen und manchmal tödlich verlaufen können (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ein Serotonin-Syndrom kann auftreten bei gleichzeitiger Verabreichung von Opioiden mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) und serotonergen Wirkstoffen, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin- Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und trizyklischen Antidepressiva (TCA). Zu den Symptomen eines Serotonin-Syndroms können Änderungen des Bewusstseinszustands, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome gehören.
Rifampicin
Die Morphin-Plasmakonzentrationen können durch Rifampicin reduziert werden. Die analgetische Wirkung von Morphin sollte während und nach der Behandlung mit Rifampicin überwacht und die Dosierungen von Morphin angepasst werden.

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