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Fachinformation zu Mianserin-Mepha 30/60 Lactab®:Mepha Pharma AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Suizid/Suizidgedanken oder Depressionsverschlechterung
Eine Depression geht einher mit einem erhöhten Risiko von Suizidgedanken, Selbstverletzungen und vollendetem Suizid. Auch unter antidepressiver Therapie kann es zu einer Verstärkung von Suizidgedanken und Suizidverhalten kommen.
In Übersichten von kontrollierten Studien zeigt sich die höchste Gefährdung bei Beginn der Therapie und vorwiegend auch bei Kindern und Jugendlichen.
Patienten unter Behandlung mit Antidepressiva müssen deshalb engmaschig in Bezug auf Zeichen einer Depressionsverschlechterung, insbesondere von suizidalem Verhalten sowie von Unruhe oder psychomotorischer Agitiertheit überwacht werden; dies vor allem zu Beginn der Behandlung und bei Dosisänderungen. Auch nach Beendigung der Behandlung müssen Patienten gut kontrolliert werden, da solche Symptome sowohl als Zeichen eines Entzugs wie auch eines beginnenden Rückfalls auftreten können.
Die Angehörigen der Patienten sollen auf dieses Risiko aufmerksam gemacht werden und Instruktionen erhalten, wie sie sich bei verdächtigen Symptomen verhalten sollen.
Eine antidepressive Therapie ist nicht geeignet, eine wegen Selbstgefährdung indizierte Hospitalisation zu vermeiden. Vor allem zu Beginn der Therapie soll das Medikament in der kleinsten angemessenen Packungsgrösse verschrieben werden, um das Risiko einer Selbstgefährdung zu vermindern.
Andere psychiatrische Diagnosen als eine Depression können ebenfalls mit einem erhöhten Risiko von Suizidverhalten einhergehen und es sind deshalb die gleichen Vorsichtsmassnahmen zu beachten wie bei der Behandlung einer Depression.
Bei Patienten mit einer Vorgeschichte von suizid-bezogenen Ereignissen und bei Patienten, die vor Behandlungsbeginn zu einem signifikanten Grad Suizid-Ideen zeigen, besteht ein grösseres Risiko für Suizidgedanken oder Suizidversuche. Diese sollten während der Behandlung sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten Studien mit Antidepressiva bei erwachsenen Patienten mit psychiatrischen Störungen zeigte bei Patienten unter 25 Jahren bezogen auf Placebo ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten unter Antidepressiva.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Mianserin-Mepha ist in der Behandlung von Patienten unter 18 Jahren nicht geprüft und kann daher nicht empfohlen werden. In klinischen Studien wurde bei Kindern und Jugendlichen suizidales Verhalten (Suizidversuch und Suizidgedanken), Feindseligkeit (auffällige Aggression, aggressives Verhalten und Wutausbrüche) und Neigung zu Selbstverletzung unter der Behandlung mit Antidepressiva häufiger beobachtet als unter der Behandlung mit Placebo. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, sollte der Patient sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von suizidalen Symptomen überwacht werden. Es fehlen auch Langzeit-Sicherheitsdaten bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Maturation sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.
Bei Therapiebeginn kann Sedierung festgestellt werden, die bei einer Weiterbehandlung abnimmt (Achtung: Dosisreduzierung führt in der Regel nicht zu geringerer Sedierung, kann aber die antidepressive Wirksamkeit in Frage stellen).
Risikogruppen und entsprechende Vorsichtsmassnahmen
Unter Behandlung mit Mianserin sollten insbesondere Patienten mit folgenden Begleiterkrankungen sorgfältig überwacht werden:
·Nieren- oder Leberinsuffizienz.
·Anfallsleiden.
·Diabetes mellitus.
Die Dosierung der Begleitmedikation, die zur Behandlung dieser Krankheiten notwendig ist, sollte gegebenenfalls überprüft werden.
Die Behandlung mit Mianserin sollte abgesetzt werden, falls ein Ikterus oder Konvulsionen auftreten.
Vorsichtsmassnahmen bei weiteren Risikogruppen
·Patienten mit vorangegangenem Herzinfarkt und kardialen Erregungsleitungsstörungen sind sorgfältig zu überwachen. Die Dosierung der Begleitmedikation sollte überwacht werden.
·QT-Verlängerung und ventrikuläre Arrhythmien (einschliesslich Torsade de pointes - TdP) wurden nach Markteinführung von Mianserin-Mepha berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Mianserin-Mepha sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Risikofaktoren für QT-Verlängerung/TdP einschliesslich erblich bedingtem Long-QT-Syndrom, Alter >65 Jahre, weibliches Geschlecht, strukturelle Herzerkrankung/linksventrikuläre Dysfunktion, Nieren oder Lebererkrankung, Anwendung von Arzneimitteln, welche den Metabolismus von Mianserin-Mepha inhibieren, und die gleichzeitige Anwendung von anderen QTc verlängernden Arzneimitteln (siehe «Interaktionen»). Hypokaliämie und Hypomagnesiämie sollte vor der Behandlung behoben werden. Wenn das QTc-Interval >500 ms beträgt oder um >60 ms ansteigt, sollte in Erwägung gezogen werden die Behandlung mit Mianserin-Mepha zu beenden oder die Dosis zu reduzieren.
·Patienten mit Engwinkelglaukom sollten regelmässig wegen möglicher anticholinerger Nebenwirkungen durch ihren Ophthalmologen untersucht werden.
·Patienten mit vermuteter Prostatahypertrophie sollten sorgfältig überwacht werden.
·Mianserin-Mepha kann bei prädisponierten Patienten mit bipolarer affektiver Erkrankung eine Hypomanie auslösen. In einem solchen Fall ist die Therapie abzusetzen.
·Über Blutbildveränderungen, vorwiegend in Form einer Verminderung der weissen Blutkörperchen, ist berichtet worden. Die Reaktionen traten meist nach 4–6 wöchiger Behandlung auf und bildeten sich im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie wieder zurück. Insbesondere in den ersten Behandlungsmonaten sind regelmässige Blutbildkontrollen empfohlen. Falls die Leukozytenzahl unter 3000/µl liegt, sollte Mianserin abgesetzt und ein Differentialblutbild angefertigt werden.
Die Patienten sollen angewiesen werden bei Fieber, Halsschmerzen oder anderen Anzeichen einer Infektion ihren behandelnden Arzt zu kontaktieren. Die Behandlung mit Mianserin sollte beim Auftreten obengenannter Symptome gestoppt und das Blutbild kontrolliert werden.
Diese Nebenwirkungen können in allen Altersgruppen auftreten, sie scheinen aber bei älteren Patienten häufiger zu sein.

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