InteraktionenRosiglitazon wird hauptsächlich durch das CYP2C8 Isoenzym und in geringerem Ausmass durch das CYP2C9 Isoenzym metabolisiert. Eine engmaschige glykämische Kontrolle und eine Dosiskorrektur von Rosiglitazon können notwendig sein, wenn Rosiglitazon mit einem Induktor (z.B. Rifampicin) oder einem Inhibitor (z.B. Trimethoprim, Gemfibrozil) des CYP2C8 Isoenzyms verabreicht wird.
Die gleichzeitige Gabe von Rosiglitazon mit Rifampicin führte zu einer Abnahme der AUC von Rosiglitazon um 54% und der Cum 28% und zu einer Verkürzung der Halbwertszeit. Die gleichzeitige Verabreichung von Rosiglitazon mit Trimethoprim hingegen führte zu einer Zunahme der AUC von Rosiglitazon um 37% und der Cum 14% und zu einer Verlängerung der Halbwertszeit. Die gleichzeitige Verabreichung von Rosiglitazon mit Gemfibrozil führte zu einer Verdoppelung der Rosiglitazonkonzentration.
Rosiglitazon hatte keine Wirkung auf die «steady state»-Pharmakokinetik von Digoxin und Warfarin. Die antikoagulatorische Wirkung von Warfarin und Acenocoumarol, beides Substrate von CYP2C9, wurden durch Rosiglitazon nicht beeinflusst.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rosiglitazon wurden keine klinisch relevanten Wirkungen auf Nifedipin, orale Kontrazeptiva (Ethinylestradiol und Norethisteron) beobachtet.
Bei gleichzeitiger Gabe von Rosiglitazon und Methotrexat wurde eine Erhöhung der Cund der AUC von Methotrexat um 18% resp. 15% beobachtet.
Die Resorption von Rosiglitazon wird durch die gleichzeitige Gabe von aluminium- und magnesiumhaltigen Antazida nicht beeinträchtigt.
Metformin
Bei gleichzeitiger Verabreichung der im Folgenden aufgeführten Arzneimittel mit Avandamet sowie beim Absetzen dieser Arzneimittel unter Therapie mit Avandamet sollte der Blutzuckerspiegel engmaschig kontrolliert werden. Die Patienten sollten entsprechend informiert werden. Wenn notwendig, ist die Dosierung der antidiabetischen Behandlung während der Dauer der Begleitmedikation anzupassen.
Interaktionen, welche die Wirkung von Avandamet beeinflussen
Glukokortikoide (systemisch und lokal), β-2-Sympathomimetika, Diuretika, Phenothiazine (z.B. Chlorpromazin), Schilddrüsenhormone, Östrogene, orale Kontrazeptiva, Hormonersatzpräparate, Phenytoin, Nicotinsäure, Calciumkanalblocker, Isoniazid und Tetracosactid können den Blutzucker erhöhen.
Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung
Furosemid erhöht die Plasmakonzentration von Metformin (Cum 22%, AUC um 15%) ohne signifikante Veränderung der renalen Clearance.
Nifedipin erhöht die Plasmakonzentration von Metformin (Cum 20%, AUC um 9–20%) durch Erhöhung der Metformin-Absorption.
Cimetidin erhöht die Cvon Metformin um 60% und die AUC um 40%. Die Eliminationshalbwertszeit von Metformin wird nicht beeinflusst. Andere Wirkstoffe (Amilorid, Digoxin, Morphin, Procainamid, Chinidin, Chinin, Ranitidin, Triameteren, Trimethoprim oder Vancomycin), welche über aktive renale tubuläre Sekretion eliminiert werden, können potentiell eine Interaktion mit Metformin aufweisen. Patienten, die solche Arzneimittel erhalten, sollten bei der Behandlung mit Metformin deshalb sorgfältig beobachtet werden.
ACE-Hemmer können den Blutzucker reduzieren.
Ebenso kann der Blutzucker durch β-Rezeptorenblocker reduziert werden, wobei kardioselektive (β-selektive) β-Blocker solche Wechselwirkungen in sehr viel geringerem Mass zeigen als nicht-kardioselektive.
Die gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern und oralen Antidiabetika kann die Glucosetoleranz verbessern und den hypoglykämischen Effekt verstärken.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Alkohol kann es zur Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung von Metformin bis zum hypoglykämischen Koma kommen.
Verstärkung oder Reduktion der blutzuckersenkenden Wirkung von Metformin
H-Antagonisten, Clonidin und Reserpin können die Wirkung von Metformin verstärken oder abschwächen.
Störungen der Blutzuckerkontrolle (einschliesslich Hyper- oder Hypoglykämie) wurden bei gleichzeitiger Gabe von Chinolonen und Metformin beobachtet.
Interaktionen, welche die Nebenwirkungen von Metformin erhöhen
Diuretika: Infolge einer durch Diuretika (insbesondere Schleifendiuretika) bedingten Nierenfunktionsstörung kann eine Laktatazidose auftreten. Des Weiteren haben Diuretika einen blutzuckersteigernden Effekt. Metformin soll nicht angewendet werden, wenn die Serumkreatininwerte 135 µmol/l bei Männern und 110 µmol/l bei Frauen übersteigen.
Iodhaltige Kontrastmittel: Zu Wechselwirkungen mit iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln und der Gefahr einer hierdurch ausgelösten Laktatazidose (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Alkohol: Unter Metformin besteht bei akuter Alkoholintoxikation, insbesondere bei vorherigem Fasten oder beim Vorliegen von Mangelernährung oder Leberinsuffizienz, ein erhöhtes Risiko für Laktatazidose.
Interaktionen, welche die Wirkung anderer Substanzen beeinflussen
Metformin erniedrigt die Plasmakonzentration von Furosemid (Cum 33%, AUC um 12%), und die terminale Halbwertszeit wird um 32% reduziert, ohne Veränderung der renalen Clearance von Furosemid.
Die Wirkung von Phenprocoumon kann verringert werden, da seine Ausscheidung durch Metformin beschleunigt wird.
Interaktionsstudien mit Glibenclamid, Nifedipin, Ibuprofen oder Propranolol ergaben keine klinisch relevanten Effekte auf die pharmakokinetischen Parameter dieser Substanzen.
Weitere Interaktionen
Unter dem Einfluss von sympatholytisch wirkenden Substanzen (z.B. β-Blocker, Clonidin, Guanethidin, Reserpin) kann die Wahrnehmung der Warnzeichen einer Hypoglykämie beeinträchtig sein.
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