Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenOP-1 Protein Antikörper wurden in 66% der Patienten der Tibia Pseudarthrosenbildung Studie nach der Anwendung von Osigraft entdeckt. Die Analyse dieser Antikörper zeigte, dass 9% davon eine neutralisierende Fähigkeit hatten. Jedoch konnte kein Zusammenhang mit dem klinischen Resultat oder Nebenwirkungen in klinischen Studien beobachtet werden. Eine Immunantwort auf Osigraft muss in Betracht gezogen werden und entsprechende Tests zur Präsenz von Antikörpern im Serum sollten in den Fällen durchgeführt werden, wo eine immunologisch bedingte Nebenwirkung vermutet wird, einschliesslich Fälle, in denen Osigraft nicht wirksam ist.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten davon in Kenntnis gesetzt werden, dass die durch Osigraft induzierte Antikörperbildung und deren Einfluss auf die Entwicklung des Föten nicht untersucht wurde. Der Effekt, den die mütterlichen Antikörper gegen OP-1 auf den Föten haben, ist unbekannt, egal, ob die Antikörperbildung im ersten Jahr nach der Behandlung festgestellt wird, oder später, wenn die Antikörper unter Umständen nicht mehr detektierbar sind. Studien in genetisch veränderten Mäusen lassen vermuten, dass Eptotermin alfa für die Entwicklung des Föten essentiell ist und dass fehlende Aktivität dieses Faktors, z.B. induziert durch Antikörper, zu frühkindlichem Tod oder zu Geburtsfehlern führen kann.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten unterwiesen werden, während einem ganzen Jahr nach der Behandlung mit einem Osigraft-Implantat eine Schwangerschaft zu vermeiden und geeignete Kontrazeption anzuwenden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Osigraft bei stillenden Müttern wurde nicht untersucht. Es ist nicht bekannt, ob Eptotermin alfa in die Muttermilch übergeht.
Osigraft bietet keine biomechanische Stabilität und sollte an Stellen, an denen anfänglich eine mechanische Stabilisierung notwendig ist, zusammen mit internen oder externen Fixatoren verwendet werden. Externe Fixatoren können unter Umständen aber nicht zu ausreichender Immobilisation führen. Bei Bewegung an der Stelle der Pseudarthrosenbildung kann der Frakturheilungsprozess gestört werden. Erfahrungen aus kontrollierten klinischen Prüfungen beschränken sich auf die Stabilisierung der Pseudarthrosebildung unter Zuhilfenahme von Marknägeln auf den Bereich der Tibia. In den meisten Fällen wurden Mark-Arretierstangen verwendet.
Es kann nicht garantiert werden, dass der Defekt durch Anwendung von Osigraft behoben wird; es können weitere Operationen erforderlich werden.
Von der Stelle der Pseudarthrosenbildung gelöstes Material kann zu ektopischer Ossifikation in den umliegenden Geweben führen und Komplikationen hervorrufen. Osigraft darf daher nur bei ausreichender Sicht und mit grösster Sorgfalt auf die Defektstelle aufgebracht werden. Es ist besonders darauf zu achten, dass Osigraft nicht durch Irrigation, mangelnden Verschluss des umliegenden Gewebes oder unzureichende Hämostase austritt.
Nach Anwendung von Osigraft lösten sowohl die aktive Substanz als auch Rinderkollagen bei bis zu 14% der Patienten und Patientinnen eine Immunantwort aus. Obwohl in klinischen Studien kein deutlicher Zusammenhang mit dem klinischen Resultat beobachtet werden konnte, kann die Möglichkeit der Bildung von neutralisierenden Antikörpern nicht ausgeschlossen werden. Eine Immunantwort auf Osigraft sollte in Erwägung gezogen werden; in Fällen, in denen Verdacht auf eine unerwünschte Wirkung mit immunologischem Hintergrund besteht und in Fällen, in denen Osigraft unwirksam ist, sollte mit einem entsprechenden Test auf Vorhandensein von Antikörpern im Serum geprüft werden.
Die Unbedenklichkeit der Anwendung und Wirksamkeit von Osigraft bei Patienten bzw. Patientinnen mit bekannten Autoimmunkrankheiten, einschliesslich rheumatoider Arthritis, systemischen Lupus erythematodes, Sklerodermie, Sjögren-Syndrom und Dermatomyositis/Polymyositis wurde nicht nachgewiesen.
Es wurde keine Studien an Patienten bzw. Patientinnen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion durchgeführt.
Solange keine Erfahrungswerte vorliegen, wird die wiederholte Anwendung von Osigraft nicht empfohlen. In Studien mit Anti-OP-1-Antikörpern wurde eine gewisse Kreuzreaktivität mit den eng verwandten BMP-Proteinen BMP-5 und BMP-6 nachgewiesen. Anti-OP-1-Antikörper können die biologische Aktivität in vitro zumindest von BMP-6 neutralisieren. Bei wiederholter Verabreichung von Osigraft kann deshalb ein Risiko für die Entwicklung einer Autoimmunität gegen die endogenen BMP-Proteine bestehen.
Die Anwendung von Osigraft mit einem synthetischen Knochenfüller kann zu dem Risiko einer Zunahme lokaler Entzündungen, Infektionen und der gelegentlichen Migration des implantierten Materials führen und wird deshalb nicht empfohlen.
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