Eigenschaften/WirkungenATC-Code
N06AX99 (Pflanzliches Antidepressivum)
Pharmakodynamik/Wirkungsmechanismus:
Charakteristische Bestandteile von Johanniskraut sind Hypericine, Xanthone und
Hyperforine. Es wird vermutet, dass unter anderem die Hypericine für die
antidepressive Wirkung eine Rolle spielen. Der Wirkmechanismus ist allerdings noch
unklar.
Für verschiedene Johanniskraut-Extrakte wurden eine Hemmung der Enzyme MAO (bevorzugt MAO-A) und COMT diskutiert, ebenso eine Vermehrung der Neurotransmitter-Menge. Ein alkoholischer Johanniskraut-Extrakt hemmt, in typischen Präparationen aus Mäuse- und Rattenhirn, die synaptosomale Aufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin,
Dazu wurde eine "down-regulation" von zentralen serotonergen und noradrenergen ß-Rezeptoren gezeigt,
Pharmakokinetik:
Es ist noch nicht bekannt, weicher der zahlreichen Inhaltsstoffe des Extrakts für die antidepressive Wirkung verantwortlich ist. Jedoch wird vermutet, dass die für Johanniskraut charakteristischen Hypericine zur antidepressiven Wirkung beitragen.
Deshalb, und da ein Extrakt normalerweise auf die Gesamthypericin-Konzentration standardisiert wird, liegen vor allem Daten zu Hypericin und Pseudohypericin vor.
Nach oraler Verabreichung eines alkoholischen Extraktes mit einem Hypericingehalt von 0,75 bzw. 1,5 mg wurden mittlere maximale Plasmaspiegel von Hypericin von 7,2-7,5 resp. 14,2-16,6 ng/ml nach 4-8 Stunden erreicht. Maximale Spiegel von Pseudohypericin lagen nach 2-5 Stunden bei 11,7-12,1 resp. 29,7-30,6 ng/ml. Der Steady-state wurde nach 4 Tagen erreicht. Die Eliminationshalbwertszeit ist sehr variabel.
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