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Fachinformation zu Paclitaxel Sandoz®, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Unerwünschte Wirkungen

Falls nicht anders erwähnt, sind die Häufigkeiten und der Schweregrad unerwünschter Wirkungen unter der Behandlung mit Paclitaxel Sandoz im Allgemeinen bei Personen mit Ovarial-, Mamma- oder nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom vergleichbar.
Die Sicherheit von Paclitaxel wurde in klinischen Studien bei >3000 Patienten geprüft. Wesentliche unerwünschte Wirkungen sind Myelotoxizität, Neurotoxizität und Hypersensitivitätsreaktionen.
Die unerwünschten Wirkungen sind bei Kombinationstherapie mit Doxorubicin (insbesondere Myokardinfarkt) und Trastuzumab (Kardiomyopathie, Infektionen [46% vs. 27%]) erhöht. Die Kombination von Paclitaxel mit Trastuzumab bei Personen mit vorgängiger Anthrazyklintherapie führte zu vermehrten und ausgeprägteren kardialen Störungen im Vergleich zu Patienten unter Paclitaxel-Monotherapie (NYHA Klasse I/II 10% vs. 0%; NYHA Klasse III/IV 2% vs. 1%), wurde aber selten mit Todesfällen assoziiert. Mit Ausnahme dieser seltenen Fälle sprachen alle Personen auf eine adäquate Behandlung an.
Die Häufigkeit der unten aufgelisteten unerwünschten Wirkungen ist wie folgt definiert: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), «unbekannt» (kann anhand der zur Verfügung stehenden Daten nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektionen (24%; v.a. Harnwegsinfektionen, Infektionen der oberen Atemwege).
Gelegentlich: Septischer Schock, Pneumonie, Peritonitis.
Selten: Pneumonie, Sepsis.
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Sehr selten: akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Neutropenie (28−81%), Anämie (78%; Hb <8 g/dl 16%), Thrombozytopenie (11%), Blutungen (14%).
Selten: Febrile Neutropenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: leichtere Überempfindlichkeitsreaktionen (ca. 34%, vor allem Rötung und Hautausschlag).
Gelegentlich: schwere, behandlungsbedürftige Überempfindlichkeitsreaktionen (u.a. Hypotonie, angioneurotisches Ödem, Atemnot, generalisierte Urtikaria, Ödeme, Rückenschmerzen, Schüttelfrost, Pneumonitis).
Selten: anaphylaktische Reaktionen mit z.T. fatalem Ausgang.
Zu Überempfindlichkeitsreaktion siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Überempfindlichkeitsreaktionen».
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Anorexie.
Häufigkeit unbekannt: Tumorlyse-Syndrom.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Konfusionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: vor allem periphere Neuropathie, insbesondere Parästhesien (66%; unter dem 3-stündigen Therapieschema mit Paclitaxel/Cisplatin 79%, Grad III 11%; unter dem 24-stündigen Therapieschema mit Paclitaxel/Cisplatin 24%, Grad III 3%).
Selten: motorische Neuropathie (mit leichter distaler Schwäche).
Sehr selten: autonome Neuropathie mit resultierendem paralytischen Ileus und orthostatischer Hypotonie, Grand-mal-Anfälle, andere Konvulsionen, Enzephalopathie, Schwindel, Kopfschmerzen, Ataxie.
Inzidenz und Schweregrad von neurologischen Manifestationen sind im Allgemeinen dosisabhängig. Die Häufigkeit der peripheren Neuropathie nahm mit der Gesamtdosis zu. Parästhesien treten häufig in Form von Hyperästhesien auf. In 1% der Patienten führten periphere Neuropathien zum Therapieabbruch. Die Parästhesien bessern sich bzw. verschwinden im Allgemeinen innerhalb weniger Monate nach Absetzen von Paclitaxel. Nach Markteinführung wurden Fälle von anhaltender Neuropathie, auch 6 Monate nach Absetzen von Paclitaxel, berichtet. Vorbestehende Neuropathien, die aus früheren Therapien resultieren, stellen keine absolute Kontraindikation für eine Therapie mit Paclitaxel dar.
Augenerkrankungen
Sehr selten: reversible Schädigungen des Sehnervs und/oder Sehstörungen (Flimmerskotom), insbesondere bei Patienten, welche höhere als die empfohlenen Dosierungen erhielten.
Häufigkeit unbekannt: Makulaödem, verstärkte Tränensekretion (wurde nach Markteinführung beobachtet).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Hörverlust und Tinnitus, Vertigo.
Herzerkrankungen
Sehr häufig: EKG-Veränderungen (ca. 17%).
Häufig: Bradykardie (üblicherweise mild und nicht behandlungsbedürftig).
Gelegentlich: Kardiomyopathie, asymptomatische ventrikuläre Tachykardie, Tachykardie mit Bigeminie, AV-Block, Synkopen, Myokardinfarkt.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypotonie (ca. 22%).
Gelegentlich: Hypertonie, Thrombose, Thrombophlebitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Dyspnoe, Pleuraerguss, Ateminsuffizienz, interstitielle Pneumonie, Lungenfibrose, Lungenembolie.
Sehr selten: Husten, Strahlenpneumonie bei gleichzeitiger Strahlenbehandlung.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Nausea/Erbrechen (43%), Diarrhö (28%), Mukositis (18%, unter der 24-Stunden-Infusion häufiger beobachtet als unter der 3-Stunden-Infusion); diese gastrointestinalen Nebenwirkungen sind leichter bis mässiger Natur.
Selten: Darmverschluss, Darmperforation, ischämische Kolitis, Pankreatitis.
Sehr selten: Thrombose des Mesenteriums, pseudomembranöse Kolitis, Oesophagitis, Obstipation, Ascites, neutropenische Enterokolitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: Schwerwiegende Erhöhungen (>5x ULN) der AST (SGOT) und der alkalischen Phosphatase.
Gelegentlich: Schwerwiegende Erhöhung des Bilirubins.
Sehr selten: Lebernekrose (mit fatalem Ausgang), hepatische Enzephalopathie (mit fatalem Ausgang).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Alopezie (praktisch immer).
Häufig: Vorübergehende und leichte Veränderungen an Nägeln und Haut.
Selten: Pruritus, Hautausschlag, Phlebitis, Erythem, Zellulitis, Hautschuppung, Nekrosen und Fibrosen, Wiederauftreten strahleninduzierter Hautreaktionen («Radiation Recall»).
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Urtikaria, Onycholysis.
Häufigkeit unbekannt: Sklerodermie, kutaner Lupus erythematodes, Palmar plantares Erythrodysaesthesiesyndrom (Hand-Fuss-Syndrom) (wurde nach Markteinführung beobachtet).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Arthralgien, Myalgien (60%, in 13% schwerwiegend).
Bei Patientinnen, welche als adjuvante Therapie des Mammakarzinoms Paclitaxel erhielten, wurden schwerwiegendere Arthralgien/Myalgien beobachtet als bei Patientinnen unter AC-Therapie allein.
Häufigkeit unbekannt: Systemischer Lupus erythematodes.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Kreatininerhöhung.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Lokale Reaktionen an der Applikationsstelle in Form von lokalisierten Ödemen, Schmerzen, Erythem und Verhärtung.
Gelegentlich: Zellulitis, Hautinduration und/oder -schuppung im Zusammenhang mit Extravasation, Hautverfärbungen.
Selten: Asthenie, Malaise, Fieber, Dehydrierung, Ödeme, Wiederauftreten von Hautreaktionen an der Stelle einer vorangegangenen Extravasation, wenn Paclitaxel an einer anderen Stelle injiziert wird («Recall»).
Die lokalen Reaktionen traten unter der 24-Stunden-Infusion häufiger auf als unter der 3-Stunden-Infusion. Sie traten entweder während einer Infusion auf oder aber verzögert um 7–10 Tage.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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