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Fachinformation zu Sertralin-Teva®:Teva Pharma AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Sertralinum ut sertralini hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Lactosum monohydricum, Cellulosum micro­cristallinum, Povidonum, Carmellosum natricum conexum, Magnesii stearas, Hypromellosum, Talcum, Propylenglycolum, Color.: Titanii Dioxidum (E171).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Filmtabletten mit Bruchrille: 50 mg Sertralinum ut sertralini hydrochloridum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Sertralin-Teva ist zur Behandlung der Symptome einer leichten bis mittelschweren Depression bei ambulanten Patienten sowie zur Verhinderung von Rückfällen des initialen Depressions-Schubes oder zur Unterdrückung weiterer depressiver Episoden (Rezidivprophylaxe) bei ambulanten Patienten indiziert.
Bei hospitalisierten Patienten mit schwerer Depression und erhöhtem Suizidrisiko sind nicht genügend Daten vorhanden.

Zwangsstörung
Sertralin-Teva ist zur Behandlung und (sekundären) Prävention der Zwangsstörungen indiziert. Bei Zwangsstörungen mit initialem Therapieansprechen konnte während einer bis zu zweijährigen Therapie mit Sertralin eine anhaltende Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit festgestellt werden.
Sertralin-Teva ist zur Behandlung von Zwangsstörungen bei Kindern ab 6 Jahren indiziert.

Panikstörung
Sertralin-Teva ist zur Behandlung von Panikstörungen, mit oder ohne Agoraphobie, indiziert.

Posttraumatische Belastungsstörung
Sertralin-Teva ist zur Verminderung der Symptomatik bei chronischen Formen der posttraumatischen Belastungsstörung indiziert.

Soziale Phobie
Sertralin-Teva ist für die Behandlung der sozialen Phobie (soziale Angsterkrankung) indiziert. Die Langzeitwirksamkeit bei sozialer Phobie (über 24 Wochen) ist noch nicht etabliert.

Dosierung/Anwendung

Sertralin-Teva soll einmal täglich morgens oder abends mit oder ohne Mahlzeit eingenommen werden. Die therapeutische Wirkung kann sich innerhalb von 7 Tagen manifestieren. Die volle Wirkung tritt jedoch üblicherweise erst nach 2- bis 4-wöchiger Therapie (bei Zwangsstörungen eher später) ein.
Aufgrund der Eliminationshalbwertszeit von Sertralin von ca. 24 Stunden sollten Dosisänderungen nicht häufiger als einmal wöchentlich vorgenommen werden.
Wenn das optimale therapeutische Ansprechen erreicht ist, soll die kleinste wirksame Dosis beibehalten werden.
Die Tagesdosis richtet sich nach dem individuellen Ansprechen des Patienten. Üblicherweise wird folgende Dosierung empfohlen:

Erwachsene
Bei Therapiebeginn und als übliche therapeutische Dosis wird einmal täglich 50 mg (1 Filmtablette) empfohlen.
Bei ungenügendem Ansprechen aber guter Verträglichkeit kann die Dosis in wöchentlichen Schritten von nicht mehr als 50 mg bis zu einer maximalen Tagesdosis von 200 mg gesteigert werden.
In klinischen Studien zu Depression wurden bis zu 200 mg/Tag verabreicht. Die Wirkung von 50 mg/Tag war jedoch ähnlich wie diejenige von höheren täglichen Dosen.

Zwangsstörung
Die übliche Dosis bei Therapiebeginn beträgt einmal täglich 50 mg (1 Filmtablette). Bei ungenügendem Ansprechen auf kleine Dosen aber guter Verträglichkeit kann die Dosis in wöchentlichen Schritten von nicht mehr als 50 mg bis zu einer maximalen Tagesdosis von 200 mg gesteigert werden.
Zur Behandlung einer Zwangsstörung wird als minimal wirksame Dosis 50 mg/Tag empfohlen.

Panikstörung
Die Therapie sollte mit einmal täglich 25 mg (½ Filmtablette) eingeleitet werden und die Dosis nach einer Woche auf 50 mg/Tag erhöht werden.
Bei ungenügendem Ansprechen auf kleine Dosen aber guter Verträglichkeit kann die Dosis in wöchentlichen Schritten von nicht mehr als 50 mg bis zu einer maximalen Tagesdosis von 200 mg gesteigert werden.
Zur Behandlung einer Panikstörung wird als minimal wirksame Dosis 50 mg/Tag empfohlen.

Chronische posttraumatische Belastungsstörung
Die Therapie sollte mit einmal täglich 25 mg (½ Filmtablette) eingeleitet werden und die Dosis nach einer Woche auf 50 mg/Tag erhöht werden. Bei ungenügendem Ansprechen auf kleine Dosen aber guter Verträglichkeit kann die Dosis in wöchentlichen Schritten von nicht mehr als 50 mg bis zu einer maximalen Tagesdosis von 200 mg gesteigert werden.
Die Erfahrung bei der medikamentösen Langzeitbehandlung der chronischen posttraumatischen Belastungsstörung ist noch beschränkt. Der Nutzen der Behandlung mit Sertralin-Teva sollte daher bei jedem Patienten periodisch überprüft werden.

Soziale Phobie
Die Therapie sollte mit einmal täglich 25 mg (½ Filmtablette) eingeleitet werden und die Dosis nach einer Woche auf 50 mg/Tag erhöht werden. Bei ungenügendem Ansprechen auf kleine Dosen aber guter Verträglichkeit kann die Dosis in wöchentlichen Schritten von nicht mehr als 50 mg bis zu einer maximalen Tagesdosis von 200 mg gesteigert werden.

Kinder und Jugendliche (6–17 Jahre)
Bei Jugendlichen mit Zwangsstörungen im Alter von 13–17 Jahren sollte die Behandlung mit 50 mg/Tag (1 Filmtablette) begonnen werden. Bei Kindern mit Zwangsstörungen im Alter von 6–12 Jahren sollte die Behandlung mit 25 mg/Tag (½ Filmtablette) begonnen werden und nach einer Woche auf 50 mg/Tag erhöht werden. Bei ungenügendem Ansprechen auf eine Dosis von 50 mg/Tag, kann die Dosis in Schritten von 50 mg auf bis zu 200 mg pro Tag erhöht werden. Dennoch sollte bei einer Erhöhung der Dosis auf mehr als 50 mg/Tag das im Allgemeinen geringere Körpergewicht von Kindern gegenüber demjenigen von Erwachsenen berücksichtigt werden, um eine zu hohe Dosierung zu vermeiden. Infolge der Eliminationshalbwertszeit von ca. 24 Stunden sollte das Intervall zwischen den Dosisänderungen nicht weniger als eine Woche betragen.
In der Pädiatrie wurde die Sicherheit und Wirksamkeit nur bei pädiatrischen Patienten mit Zwangsstörungen untersucht. Vor der Anwendung von Sertralin-Teva bei Kindern oder Jugendlichen muss das potentielle Risiko gegenüber dem klinischen Nutzen abgewogen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Spezielle Dosierungsanweisungen
Die normale Erwachsenen-Dosis wird empfohlen.

Nieren- oder Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz sollte Sertralin-Teva mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei Patienten mit leichter bis mittlerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class A+B) sollte eine niedrigere Dosierung eingesetzt werden. Die Dosis ist mindestens zu halbieren. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class C) darf Sertralin-Teva nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).

Absetzen der Therapie
Es wird empfohlen, die Therapie nicht abrupt abzusetzen, sondern die Dosis wenn möglich schrittweise zu reduzieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Kontraindikationen

Sertralin-Teva ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Sertralin oder einem der Hilfsstoffe (siehe «Zusammensetzung») kontraindiziert.
Die gleichzeitige Einnahme von Sertralin und Monoamin­oxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) ist kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sertralin-Teva ist bei Patienten mit instabiler Epilepsie oder schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class C) kontraindiziert.
Die gleichzeitige Anwendung von Sertralin-Teva bei Patienten, welche Pimozid einnehmen, ist kontraindiziert (siehe «Interaktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Da Sertralin umfassend in der Leber metabolisiert wird, ist die Ausscheidung der unveränderten Substanz im Urin von untergeordneter Bedeutung.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wird aber empfohlen, diese mit Vorsicht zu behandeln (siehe auch «Pharmakokinetik, Kinetik spezieller Patientengruppen»).

Leberinsuffizienz
Sertralin wird umfassend in der Leber metabolisiert. Eine pharmakokinetische Studie mit wiederholter Dosierung zeigte, dass die Halbwertszeit bei Patienten mit Leberinsuffizienz der Klassen Child-Pugh Class A und B verlängert ist und die AUC und Cim Vergleich zu gesunden Probanden ungefähr dreimal grösser ist. Die Plasmaproteinbindung war zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Die Anwendung von Sertralin-Teva bei Patienten mit Lebererkrankung soll mit Vorsicht erfolgen. Bei Patienten mit leichter bis mittlerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class A oder B) sollte eine niedrigere Dosierung eingesetzt werden. Die Dosis ist mindestens zu halbieren (siehe «Dosierung/Anwendung, Spezielle Dosierungsanweisungen»). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class C) darf Sertralin-Teva nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).

MAO-Hemmer
Bei Patienten, welche Sertralin kombiniert mit einem MAO-Hemmer, einschliesslich dem selektiven MAO-B Hemmer Selegilin, dem reversiblen MAO-A Hemmer Moclobemid und anderen MAO-Hemmern (z.B. Linezolid), erhielten, sind schwere, manchmal fatale Reaktionen beschrieben worden. In einigen Fällen zeigten sich Anzeichen eines serotoninergen Syndroms, das folgende Symptome einschliesst: Hyperthermie, Rigidität, Muskelkrampf, vegetative Labilität mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalzeichen, Bewusstseinsveränderungen einschliesslich Konfusionen, Reizbarkeit sowie extreme Agitiertheit mit Progression zu Delirium und Koma.
Deshalb sollte Sertralin-Teva nicht zusammen mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmern verabreicht werden. Aus dem gleichen Grunde muss nach Beendigung einer Sertralin-Teva-Therapie mindestens 14 Tage gewartet werden bis eine MAO-Hemmer-Therapie eingeleitet werden darf (siehe «Kontraindikationen»).

Andere serotoninerge Arzneimittel
Aufgrund einer möglichen pharmakodynamischen Interaktion darf Sertralin-Teva mit anderen Arzneimitteln, welche die Wirkung der serotoninergen neuronalen Übermittlung verstärken, wie andere selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs), Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRIs), Sibutramin, Lithium, L-Tryptophan, Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder 5-HT-Agonisten (Triptane), nur mit Vorsicht verabreicht werden und es sollte wenn immer möglich auf eine solche Kombination verzichtet werden (siehe «Interaktionen»).

Therapieumstellung von anderen SSRIs, Antidepressiva oder Arzneimitteln gegen Zwangsstörungen
Es gibt wenig Erfahrung aus kontrollierten, klinischen Studien bezüglich des optimalen Zeitpunktes eines Wechsels von anderen SSRIs, Antidepressiva oder Arzneimitteln gegen Zwangsstörungen zu Sertralin, v.a. der Wechsel von einem langwirksamen Antidepressivum erfordert eine sorgfältige medizinische Abwägung.
Die allenfalls nötige behandlungsfreie Zwischenphase beim Wechsel von einem anderen SSRI zu Sertralin wurde nicht bestimmt.

Aktivierung einer Manie/Hypomanie
In Studien traten bei ungefähr 0,4% der mit Sertralin behandelten Patienten hypomanische oder manische Zustände auf.

Elektrokrampftherapie
Es gibt keine klinischen Studien, welche Aussagen machen über Nutzen und Risiko der kombinierten Anwendung der Elektrokrampftherapie und Sertralin.

Epileptische Anfälle
Während den Studien zur Depression wurde bei drei von ungefähr 4000 Patienten (ca. 0,08%) über einen epileptischen Anfall berichtet. Im klinischen Entwicklungsprogramm für Panikstörungen wurden bei Patienten unter Sertralin keine epileptischen Anfälle beobachtet. Während des Entwicklungsprogramms für Zwangsstörungen erlitten vier von ungefähr 1800 Sertralin-exponierten Patienten (ca. 0,2%) epileptische Anfälle. Drei dieser Patienten waren Jugendliche, zwei davon litten unter einem Anfallsleiden, bei einem Patienten traten in der Familie epileptische Anfälle auf. Keiner der Patienten stand unter einer Therapie mit Antikonvulsiva.
Patienten mit kontrollierter Epilepsie sollen vorsichtig überwacht werden. Wenn epileptische Anfälle auftreten, muss die Behandlung mit Sertralin-Teva abgebrochen werden.

Suizidrisiko
Sowohl bei Erwachsenen als auch bei pädiatrischen Patienten mit depressiven Erkrankungen besteht ein erhöhtes Suizidrisiko, das auch unter Therapie bis zum Eintritt einer signifikanten Besserung der depressiven Symptomatik anhält. Daher sollten die Patienten im Verlauf der Therapie engmaschig auf Verhaltensveränderungen und/oder Anzeichen von Suizidgedanken und Suizidverhalten (Suizidalität) überwacht werden. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Suizidgedanken oder Suizidverhalten und der Behandlung mit Sertralin konnte nicht nachgewiesen werden. Auch nach Abbruch der Behandlung müssen die Patienten gut überwacht werden, da die Symptome wieder auftreten können.
Wegen der erwiesenen Komorbidität von Depression mit Zwangsstörung, Panikstörung, posttraumatischer Belastungsstörung und sozialer Phobie, sollten bei der Behandlung von Patienten mit diesen Störungen die gleichen Vorsichtsmassnahmen angewendet werden wie bei der Behandlung von Patienten mit Depression.
Patienten mit vorausgegangenen Selbstmordversuchen oder solche mit Suizidgedanken bei Behandlungsbeginn sind besonders sorgfältig zu überwachen. Eine Meta-Analyse von placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Patienten und die sie betreuenden Personen müssen aufmerksam gemacht werden auf das mögliche Auftreten von Suizidalität im Rahmen einer antidepressiven Therapie und auf die dringende Notwendigkeit, den behandelnden Arzt in solchen Fällen aufzusuchen.

Risiko von suizidalem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen
Sertralin-Teva wird nicht zur Behandlung einer Depression bei Patienten unter 18 Jahren empfohlen. In klinischen Studien mit Antidepressiva wurden Suizidalität (Suizidversuche und Suizidgedanken) sowie feindseliges Verhalten (vor allem aggressives und oppositionelles Verhalten sowie Wutanfälle) häufiger bei Kindern und Jugendlichen unter Antidepressiva als unter Placebo beobachtet. Auch bei Kindern mit Zwangsstörungen wurde vereinzelt über ein solches feindseliges Verhalten berichtet.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sertralin bei Kindern unter 6 Jahren wurde nicht untersucht.

Anwendung bei älteren Patienten
Mehr als 500 ältere Patienten (über 65-jährige) sind in klinischen Studien behandelt worden, wobei die Wirksamkeit von Sertralin bei dieser Patientengruppe nachgewiesen werden konnte.
Die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen bei älteren Patienten sind vergleichbar mit denjenigen jüngerer Patienten.

Abhängigkeit
In einer placebo-kontrollierten, doppelblinden, randomisierten Studie zum Vergleich des Missbrauchspotentials von Sertralin, Alprazolam und D-Amphetamin beim Menschen induzierte Sertralin im Gegensatz zu den zwei anderen Substanzen keine subjektiv-positiven Effekte, wie z.B. Euphorie, die auf ein Missbrauchspotential hindeuten würden. Vor der Markteinführung von Sertralin zeigte die klinische Erfahrung keinerlei Tendenz für ein Entzugssyndrom oder ein «drug seeking behavior» (z.B. Einholen von Rezepten von mehreren Ärzten). In Tierstudien zeigt Sertralin kein den Stimulantien oder Barbituraten (sedierend) ähnliches Missbrauchspotential.
Wie bei jedem ZNS-aktiven Arzneimittel, sollte der Arzt die Anamnese hinsichtlich Arzneimittelmissbrauchs sorgfältig überprüfen und solche Patienten auf Zeichen einer missbräuchlichen Anwendung von Sertralin-Teva überwachen (z.B. Toleranzentwicklung, Dosiserhöhung, «drug seeking behavior»).

Absetzen der Therapie
Ein abruptes Absetzen von Sertralin-Teva kann zu Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Parästhesien, Erregung, Angst, Konfusion, Tremor, Übelkeit und Schwitzen führen. Um dies zu vermeiden, wird ein Ausschleichen der Therapie während ein bis zwei Wochen empfohlen. Die beschriebenen Symptome sind nicht Zeichen einer Suchtentwicklung.

Anaphylaktische Reaktionen
Nach Anwendung von SSRIs wurde über akute allergische Reaktionen (z.B. Bronchospasmus, Angioödeme, Urtikaria) berichtet.

Abnormale Blutung/Hämorrhagie
Es gibt Berichte über abnormale Hautblutungen wie Ekchymose und Purpura mit SSRIs. Bei Patienten, welche SSRIs einnehmen, ist Vorsicht geboten, vor allem bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche bekannterweise die Plättchenfunktion beeinträchtigen (z.B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva, Aspirin und nichtsteroidale Antirheumatika [NSAR]) sowie bei Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung in der Anamnese.

Hyponaträmie
Hyponaträmie kann als Folge einer Behandlung mit SSRIs (einschliesslich Sertralin) oder SNRIs auftreten. In vielen Fällen scheint die Hyponaträmie durch das Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) verursacht zu sein. Es wurden Fälle eines Serumspiegels unter 110 mmol/l berichtet. Bei älteren Patienten kann das Risiko einer Hyponaträmie unter SSRIs und SNRIs erhöht sein. Auch bei Patienten, welche Diuretika einnehmen oder aus anderen Gründen ein verringertes Volumen haben, kann das Risiko erhöht sein. Bei Patienten mit einer symptomatischen Hyponaträmie sollte ein Absetzen von Sertralin-Teva in Betracht gezogen und angemessene medizinische Massnahmen sollten ergriffen werden. Symptome einer Hyponaträmie sind Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit und Schwächegefühl, welches zu Stürzen führen kann. In schwereren und/oder akuten Fällen können auch Halluzinationen, Synkope, Krampfanfälle, Koma, Atemstillstand und Tod auftreten.

Generelles
Um das Risiko einer Überdosierung auf ein Minimum zu reduzieren, sollte die kleinstmögliche Menge verschrieben werden.

Interaktionen

Sertralin-Teva darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmern verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Pimozid
In einer Studie wurden nach einer tiefen Einzeldosis Pimozid (2 mg) bei gleichzeitiger Verabreichung von Sertralin erhöhte Pimozid-Spiegel gemessen. Diese erhöhten Spiegel waren nicht mit Änderungen im EKG assoziert. Der Mechanismus dieser Interaktion ist unbekannt. Die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin und Pimozid ist aufgrund der engen therapeutischen Breite von Pimozid kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).

Proteinbindende Arzneimittel
Da Sertralin an Plasmaproteine gebunden wird, muss eine mögliche Interaktion mit anderen plasmaproteinbindenden Arzneimitteln in Betracht gezogen werden (Diazepam, Tolbutamid und Warfarin: siehe unten).

Cimetidin
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Cimetidin und Sertralin stieg die AUC von Sertralin durchschnittlich um 50%, die Cum 24% und die tum 26% an. Die klinische Bedeutung dieser pharmakokinetischen Interaktion ist unbekannt. Für Patienten, die mit Cimetidin therapiert werden, wird jedoch eine strenge Kontrolle der Sertralin-Teva-Dosierung empfohlen.

Coumarine
Die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin (200 mg/Tag) mit Warfarin führte zu einer geringen, jedoch statistisch signifikanten Erhöhung der Prothrombinzeit (um 7,9%). Die klinische Bedeutung ist unbekannt. Zu Beginn oder am Ende einer Sertralin-Teva-Therapie sollte die Prothrombinzeit sorgfältig überwacht werden.

ZNS-Sedativa und Alkohol
Die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin (200 mg/Tag) potenzierte die Wirkung von Alkohol, Carbamazepin, Haloperidol oder Phenytoin auf die kognitive und psychomotorische Leistungsfähigkeit gesunder Probanden nicht. Trotzdem wird die Einnahme von Sertralin-Teva zusammen mit Alkohol nicht empfohlen.

Arzneimittel, die durch CYP 2D6 metabolisiert werden
Zahlreiche Antidepressiva, z.B. SSRIs (einschliesslich Sertralin-Teva) und die meisten trizyklischen Antidepressiva, hemmen die biochemische Aktivität des Arzneimittel-metabolisierenden Iso-Enzyms CYP 2D6 (Debrisoquin-Hydroxylase). Dadurch können die Serumkonzentrationen von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln, welche primär durch CYP 2D6 metabolisiert werden, erhöht werden. Bei den Antidepressiva ist das Ausmass der Hemmung des Iso-Enzyms CYP 2D6 unterschiedlich. Deren klinische Bedeutung hängt von dem Grad der Hemmung und der therapeutischen Breite des mitverabreichten Arzneimittels ab. Bei trizyklischen Antidepressiva wie Clomipramin und Desipramin sowie Klasse-1C-Antiarrhythmika wie Propafenon und Flecainid handelt es sich um CYP 2D6-Substrate mit einer engen therapeutischen Breite.
In Interaktionsstudien zeigten die Probanden, welche längere Zeit täglich 50 mg Sertralin eingenommen hatten, nur eine geringfügige Erhöhung der «Steady-State»-Serumkonzentration von Desipramin (ein Marker der CYP 2D6 Isoenzym-Aktivität) um 23–37%.

Arzneimittel, die durch andere CYP Enzyme metabolisiert werden (CYP 3A3/4, CYP 2C9, CYP 2C19, CYP 1A2)
CYP 3A3/4: In vivo -Interaktionsstudien zeigten, dass eine chronische Verabreichung von täglich 200 mg Sertralin den Metabolismus von Carbamazepin oder Terfenadin nicht hemmt. Die chronische Verabreichung von täglich 50 mg Sertralin hemmt ausserdem den über CYP 3A3/4 vermittelten Metabolismus von Alprazolam nicht. Die Resultate dieser Studien weisen darauf hin, dass Sertralin kein klinisch relevanter Hemmer von CYP 3A3/4 ist.
Sertralin ist ein schwacher Hemmstoff der CYP 2C Subfamilie.
CYP 2C9: Das Fehlen klinisch signifikanter Auswirkungen einer längerfristigen Gabe von täglich 200 mg Sertralin auf die Plasmakonzentration von Phenytoin lässt darauf schliessen, dass Sertralin CYP 2C9 nicht klinisch relevant inhibiert.
CYP 2C19: Das Fehlen klinisch signifikanter Auswirkungen einer längerfristigen Gabe von täglich 200 mg Sertralin auf die Plasmakonzentration von Diazepam lässt darauf schliessen, dass Sertralin CYP 2C19 nicht klinisch relevant inhibiert.
CYP 1A2: In vitro -Studien weisen darauf hin, dass Sertralin nur ein geringes Potential zur Hemmung von CYP 1A2 aufweist.

Lithium
In einer placebo-kontrollierten Studie mit gesunden Probanden wurden die pharmakokinetischen Parameter von Lithium durch gleichzeitige Einnahme von Sertralin nicht signifikant verändert. Hingegen kam es in der Sertralin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe häufiger zu Tremor, was auf eine mögliche pharmakodynamische Interaktion hinweist. Wie mit anderen SSRIs ist Vorsicht geboten und die Patienten sind dementsprechend zu überwachen, wenn Sertralin-Teva gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, die durch serotoninerge Mechanismen wirken können, wie z.B. Lithium (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Andere serotoninerge Arzneimittel»).
Seit der Markteinführung wurden in Einzelfällen Erhöhungen des Lithiumspiegels unter Therapie mit Sertralin festgestellt, wobei der Mechanismus nicht klar ist.

Phenytoin
Eine placebo-kontrollierte Studie mit gesunden Probanden weist darauf hin, dass die chronische Verabreichung von täglich 200 mg Sertralin keine klinisch bedeutsame Hemmung des Metabolismus von Phenytoin (Substrat von CYP 2C9) bewirkt. Trotzdem wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen von Phenytoin im Anschluss an den Beginn einer Sertralin-Teva-Therapie zu überwachen und die Phenytoindosis gegebenenfalls entsprechend anzupassen. Die gleichzeitige Gabe von Phenytoin kann zudem die Plasmaspiegel von Sertralin verringern.

Sumatriptan
Aus der Post-Marketing Überwachung liegen seltene Meldungen über Patienten vor, die nach der Einnahme von Sertralin und Sumatriptan an Schwäche, Hyperreflexie, verminderter Koordinationsfähigkeit, Konfusion, Angst und Agitation gelitten haben. Diese Symptomatik weist auf ein Serotonin-Syndrom hin. Wenn die gleichzeitige Anwendung von Sertralin-Teva und Sumatriptan klinisch gerechtfertigt ist, wird eine angemessene Überwachung der Patienten empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Andere serotoninerge Arzneimittel»).

Andere serotoninerge Arzneimittel
Andere serotoninerge Arzneimittel (z.B. andere SSRIs, SNRIs, Lithium, L-Tryptophan, Johanniskraut (Hypericum perforatum), Triptane) sollten nur mit Vorsicht zusammen mit Sertralin-Teva verabreicht werden. Wenn immer möglich sollte ganz auf eine solche Kombination verzichtet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Andere serotoninerge Arzneimittel»).

Andere Arzneimittelinteraktionen
Diazepam: Die Verabreichung von Diazepam (Substrat von CYP 2C19) zusammen mit Sertralin (200 mg/Tag) führte zu einer Abnahme der Diazepam-Clearance um 32% in der Sertralin-Gruppe bzw. um 19% in der Placebo-Gruppe. Die kleine Differenz (13%) deutet daraufhin, dass Sertralin keinen signifikanten inhibierenden Effekt auf CYP 2C19 ausübt.
Tolbutamid: Die Komedikation von Tolbutamid (Substrat von CYP 2C9 und 3A4) mit Sertralin (200 mg/Tag) führte zu einer statistisch signifikanten Senkung der Clearance von Tolbutamid (16%). Die klinische Bedeutung dieser Veränderung ist nicht bekannt.
Atenolol: Sertralin hat keinen Einfluss auf die beta-adrenerg blockierende Wirkung von Atenolol.
Glibenclamid: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Glibenclamid mit Sertralin (200 mg/Tag) wurden in klinischen Studien keine Interaktionen beobachtet.
Digoxin: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Digoxin mit Sertralin (200 mg/Tag) wurden in klinischen Studien keine Interaktionen beobachtet.

Postmarketing-Erfahrung
Seit der Markteinführung gab es isolierte, spontane Meldungen unerwünschter Ereignisse, die möglicherweise im Zusammenhang mit Arzneimittelinteraktionen stehen. Es ist allerdings nicht klar, ob diese unerwünschten Ereignisse auf die Sertralin-Therapie, auf eine Arzneimittelinteraktion zwischen Sertralin und einer der nachfolgend aufgeführten Substanzen oder auf andere Ursachen zurückzuführen sind: Naproxen, Hydroxychloroquin, Ibuprofen, Paracetamol, Propranolol, Clonazepam, Lachgas, Digoxin, Amiodaron, Paroxetin, Bupropion, Phenytoin, Phenobarbital, Metoclopramid, Dihydroergotamin, Zolpidem, Methylphenidat.
Klinische Studien haben jedoch keine klinisch signifikanten Effekte einer chronischen Verabreichung von 200 mg Sertralin täglich auf die Plasmakonzentration von Phenytoin (siehe «Interaktionen, Phenytoin») und die Abwesenheit einer Interaktion zwischen 200 mg Sertralin täglich und Digoxin gezeigt (siehe «Interaktionen, Andere Arzneimittelinteraktionen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Reproduktionsstudien bei Ratten und Kaninchen zeigten keine Anhaltspunkte für eine Teratogenität, jedoch wurde eine Verzögerung der fetalen Ossifikationen beobachtet. Diese Störungen sind wahrscheinlich auf toxische Wirkungen beim Muttertier zurückzuführen.
Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien bei schwangeren Frauen vor. Aus diesen Gründen soll bei Frauen im gebärfähigen Alter Sertralin nur bei zwingender Indikation angewendet und ein geeignetes Verhütungsmittel eingesetzt werden.
Da unter einem anderen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer das Risiko von Frühgeburten und anderen perinatalen Komplikationen im letzten Trimenon erhöht war, ist grundsätzlich auch bei Sertralin-Teva mit dieser Möglichkeit zu rechnen. In Fällen, wo Sertralin bzw. andere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet wurden, traten bei einigen Neugeborenen folgende Absetzsymptome auf: Ess- und Schlafstörungen, Atmungsschwierigkeiten, Krampfanfälle, Temperaturschwankungen, Hypoglykämie, Tremor, abnormaler Muskeltonus, Hyperreflexie, Emesis, abnormale Irritabilität und anhaltendes Weinen.
In einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie war das Risiko für eine persistente pulmonale Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) etwa 6mal höher bei Säuglingen, welche nach den ersten 20 Wochen der Schwangerschaft SSRIs ausgesetzt waren, als bei solchen, deren Mütter keine SSRIs einnahmen. Dieser Hinweis für ein erhöhtes Risiko einer PPHN nach einer SSRI-Exposition konnte bis jetzt nicht bestätigt werden. Ein kausaler Zusammenhang mit Sertralin konnte nicht festgestellt werden.

Stillzeit
Sertralin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Falls eine Behandlung mit Sertralin-Teva notwendig ist, soll abgestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Pharmakodynamische Studien haben gezeigt, dass Sertralin die psychomotorischen Fähigkeiten in der Regel nicht beeinflusst. Da Sertralin-Teva jedoch Schläfrigkeit und Schwindel hervorrufen kann, ist beim Führen eines Fahrzeuges oder beim Bedienen von Maschinen Vorsicht zu empfehlen. Die Patienten sollten auf diese Gefahr entsprechend aufmerksam gemacht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Nachfolgend sind alle unerwünschten Wirkungen aufgeführt, die in klinischen Studien nach Mehrfachdosierung signifikant häufiger unter Sertralin auftraten als unter Placebo.

Unerwünschte Wirkungen        % Patienten           
                              Sertralin    Placebo  
                              (N= 1199)    (N= 1207)
-----------------------------------------------------
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen               
Anorexie                      2,9          1,4      
-----------------------------------------------------
Psychiatrische Störungen                            
Schlaflosigkeit               13,5         7,8      
Erregung                      4,7          3,0      
Nervosität                    3,6          1,7      
-----------------------------------------------------
Nervensystem                                        
Kopfschmerzen                 18,8         17,1     
Somnolenz                     12,4         5,3      
Schwindel                     10,4         6,1      
Tremor                        9,3          2,1      
Zuckungen                     1,3          <0,1     
Hypoästhesie                  1,3          0,5      
-----------------------------------------------------
Augen                                               
Sehstörungen                  3,3          2,0      
-----------------------------------------------------
Herz                                                
Herzklopfen                   3,2          1,6      
-----------------------------------------------------
Atmungsorgane                                       
Gähnen                        1,3          0,2      
-----------------------------------------------------
Gastrointestinale Störungen                         
Nausea                        23,9         10,6     
Diarrhö, weicher Stuhl        16,4         8,6      
Trockener Mund                14,4         8,8      
Dyspepsie                     5,4          2,8      
Erbrechen                     4,1          1,4      
-----------------------------------------------------
Haut                                                
Verstärktes Schwitzen         8,2          2,5      
Hautausschlag                 1,8          1,2      
Purpura                       0,5          0,2      
-----------------------------------------------------
Nieren und Harnwege                                 
Miktionsstörungen             1,2          0,4      
Nycutrie                      0,7          <0,1     
-----------------------------------------------------
Reproduktionssystem und Brust                       
Störung der Sexualfunktion    12,8         1,0      
 beim Mann                                          
Störung der Sexualfunktion    1,5          0,4      
 der Frau                                           
-----------------------------------------------------
Allgemeine Störungen                                
Müdigkeit                     9,1          7,0      
Hitzewallungen                1,9          0,4      
Asthenie                      1,0          0,2      
Vereinzelte Fälle von Akathisie wurden berichtet.
Das in den doppelblinden, placebo-kontrollierten Studien allgemein beobachtete Nebenwirkungsprofil bei Patienten mit Zwangsstörung, Panikstörung, chronischer posttraumatischer Belastungsstörung und sozialer Phobie war ähnlich wie das in den klinischen Studien beobachtete Nebenwirkungsprofil bei depressiven Patienten.

Post-Marketing Erfahrung
Seit der Markteinführung sind folgende zusätzliche unerwünschte Ereignisse, die zeitlich mit der Sertralin-Einnahme korrelierten, jedoch möglicherweise ohne Kausalzusammenhang mit Sertralin aufgetreten sind, spontan gemeldet worden:
Blut- und Lymphsystem: Thrombozyten-Funktionsstörungen, Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie.
Immunsystem: Allergische Reaktion, Allergie, anaphylaktische Reaktion (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Endokrine Störungen: Hyperprolaktinämie, Hypothyroidismus.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hyponaträmie (in einigen Fällen mit Symptomen eines Hirnödems bei SIADH), gesteigerter Appetit.
Psychiatrische Störungen: Aggressive Reaktion, Angst, depressive Symptome, Euphorie, Halluzinationen, Albträume, Psychose, Verwirrtheit.
Nervensystem: Koma (zum Teil kombiniert mit Hyponaträmie und SIADH), Konvulsionen, Migräne, Bewegungsstörungen (einschliesslich extrapyramidale Symptome wie Hyperkinesie, muskulärer Hypertonus, Zähneknirschen [Bruxismus] oder Gangstörungen), unwillkürliche Muskelkontraktionen, Parästhesie, Synkope. Ebenfalls wurde über Symptome im Zusammenhang mit einem serotoninergen Syndrom berichtet, in einigen Fällen verbunden mit der gleichzeitigen Einnahme von serotoninergen Arzneimitteln: Agitation, Konfusion, Diaphorese, Diarrhö, Fieber, Hypertonie, Rigidität und Tachykardie.
Augen: Mydriasis.
Ohr und Innenohr: Tinnitus.
Herz: Brustschmerzen (in Einzelfällen mit EKG-Veränderungen), Tachykardie.
Gefässe: Abnorme Blutungen (wie Epistaxis, gastrointestinale Blutung oder Hämaturie), arterielle Hypertonie.
Atmungsorgane: Bronchospasmus.
Gastrointestinale Störungen: Bauchschmerzen, Verstopfung, Pankreatitis.
Leber und Galle: Schwere Leberereignisse (einschliesslich Hepatitis, Gelbsucht und Leberversagen), asymptomatischer Anstieg der Serumtransaminasen (SGOT, SGPT).
Haut: Alopezie, Angioödem, Photosensibilität, Pruritis, Hautausschlag (einschliesslich seltene Meldungen von schweren exfoliativen Hauterkrankungen wie z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforma, epidermale Nekrolyse), Urticaria, periorbitale Ödeme.
Muskelskelettsystem: Arthralgie, Muskelkrämpfe.
Nieren und Harnwege: Enuresis, Harnverhaltung, Harninkontinenz.
Reproduktionssystem und Brust: Menstruationsstörungen, Galaktorrhö, Gynäkomastie, Priapismus, Ejakulationsstörungen, Erektionsstörungen, Anorgasmie, verminderte Libido.
Allgemeine Störungen: Fieber, Unwohlsein, Gesichtsödem, periphere Ödeme.
Untersuchungen: Abnorme klinische Laborresultate, erhöhtes Serumcholesterol, erhöhte Triglyceride, Abfall der Serumharnsäure, Gewichtszunahme oder -abnahme.
Entzugssymptome: Nach Absetzen von Sertralin wurde über folgende Symptome berichtet, die von der zugrundeliegenden Erkrankung nicht immer unterschieden werden können: Agitation, Angst, Schwindel, Kopfschmerzen, Nausea, Schlafstörungen, Parästhesie.

Überdosierung

Die vorliegenden Daten zeigen, dass Sertralin bei Überdosierung einen breiten Sicherheitsspielraum aufweist. Es liegen Berichte von Überdosierung bis zu 13,5 g ohne schwere unerwünschte Wirkungen vor. Nach Einnahme einer Überdosis Sertralin traten Todesfälle vor allem in Kombination mit anderen Arzneimitteln und/oder Alkohol auf. Deshalb sollte jede Überdosierung intensiv behandelt werden. Symptome einer Überdosierung schliessen Serotonin-vermittelte Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, gastrointestinale Beschwerden (wie Nausea und Erbrechen), Tachykardie, Tremor, Agitation und Schwindel, Mydriasis, Halluzinationen, Hypo- oder Hypertension und EKG-Veränderungen ein. Weniger häufig wurde über Koma berichtet.
Ein spezielles Antidot für Sertralin gibt es nicht.
Die Atemwege sollen frei gehalten werden, eine angemessene Sauerstoffzufuhr muss gesichert sein und falls notwendig soll beatmet werden. Aktivkohle, eventuell in Kombination mit einem Abführmittel, ist mindestens ebenso effektiv wie eine Magenspülung. Induziertes Erbrechen wird nicht empfohlen.
Eine Überwachung der Herz-Kreislauf-Funktionen sowie allgemeine symptomatische und supportive Massnahmen werden empfohlen.
Aufgrund des grossen Verteilungsvolumens von Sertralin sind forcierte Diurese, Dialyse, Hämoperfusion sowie Austauschtransfusion wahrscheinlich unwirksam.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N06AB06
Sertralin hemmt in vitro die neuronale Wiederaufnahme von Serotonin (5-Hydroxytryptamin oder 5-HT). Klinisch relevante Dosen von Sertralin hemmen die Serotonin-Aufnahme in die menschlichen Thrombozyten. Im Tierversuch zeigte Sertralin keine stimulierende, sedative, anticholinerge oder kardiotoxische Wirkung.
Kontrollierte Studien zeigten, dass Sertralin weder sedierend wirkt noch das psychomotorische Verhalten beeinflusst. Im Einklang mit der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmung verstärkt Sertralin die catecholaminerge Aktivität nicht. Sertralin hat in vitro keine Affinität zu den cholinergen, serotoninergen, dopaminergen, adrenergen, histaminergen, GABA- oder Benzodiazepin-Rezeptoren.
Nach Einnahme von Sertralin über längere Zeit kam es im Tierexperiment zu einer verminderten Empfindlichkeit (down regulation) der noradrenergen Hirnrezeptoren. Dies wurde auch bei anderen klinisch wirksamen Arzneimitteln, die zur Behandlung von Depressionen, Zwangs- und Panikstörungen eingesetzt werden, beobachtet.

Pharmakokinetik

Im Bereich von 50–200 mg Sertralin verhalten sich die pharmakokinetischen Parameter proportional zur Dosis.

Absorption
Nach 14 Tagen wurden bei einer einmal täglichen oralen Dosierung von 50–200 mg maximale Plasmakonzentrationen (C) 4,5 bis 8,4 Stunden nach Sertralin-Einnahme gemessen. Nach einer einmaligen Einnahme von 50 mg Sertralin lag die maximale Plasmakonzentration bei durchschnittlich 12 ng/ml.
Die durchschnittliche Halbwertszeit von Sertralin variiert bei jungen und älteren Männern und Frauen zwischen 22 und 36 Stunden.
Übereinstimmend mit der terminalen Eliminationshalbwertszeit kommt es zu einer ungefähr zweifachen Akkumulation bis zur «Steady-State»-Konzentration, welche bei einmal täglicher Einnahme nach ungefähr einer Woche erreicht wird.
Nahrungsaufnahme hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit der Filmtabletten.

Distribution
Ungefähr 98% der zirkulierenden Substanz werden an Plasmaproteine gebunden.
Anhand von Tierstudien konnte gezeigt werden, dass Sertralin ein grosses Verteilungsvolumen aufweist.

Metabolismus
Die Metabolisierung von Sertralin erfolgt über die P450-Isoenzyme CYP 2D6 und CYP 3A4. Sertralin ist ein schwacher Inhibitor von CYP 2D6 und CYP 3A4.
Ein grosser Teil von Sertralin unterliegt dem «First-Pass»-Metabolismus in der Leber. N-Desmethylsertralin, der Hauptmetabolit im Plasma, ist in vitro bedeutend weniger wirksam als Sertralin (ungefähr 20mal). In In vivo -Modellen für Depression zeigte N-Desmethylsertralin ebenfalls eine deutlich geringere Wirkung im Vergleich zu Sertralin.
Sertralin und N-Desmethylsertralin werden umfassend durch oxidative Desaminierung und anschliessende Reduktion, Hydroxylierung und Glucuronid-Konjugation metabolisiert.

Elimination
Die terminale Plasma-Eliminationshalbwertszeit von N-Desmethylsertralin beträgt 62 bis 104 Stunden. Die Metaboliten werden zu gleichen Teilen im Urin und im Stuhl ausgeschieden. Weniger als 0,2% unverändertes Sertralin werden renal ausgeschieden.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Pharmakokinetik bei älteren Patienten ist ähnlich wie diejenige bei jüngeren Patienten, allerdings kann die Plasmaclearance bei älteren Patienten erniedrigt sein.

Kinder (6–12 Jahre)
Das pharmakokinetische Profil von Sertralin bei Kindern mit Zwangsstörungen ist vergleichbar mit demjenigen von Erwachsenen (obwohl Kinder Sertralin etwas schneller metabolisieren). Bei Kindern bis zu 12 Jahren zeigte sich bei Dosierung ohne Gewichtsadaptation eine signifikante Erhöhung der C. Daher kann es ratsam sein, Kindern im Alter von 6–12 Jahren aufgrund des niedrigeren Körpergewichtes tiefere Dosen zu verabreichen, um zu hohe Plasmaspiegel zu vermeiden (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Jugendliche (13–17 Jahre)
In klinischen Studien war das pharmakokinetische Profil von Sertralin bei depressiven und zwangsneurotischen Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren ähnlich wie dasjenige bei Erwachsenen.

Leberinsuffizienz
Sertralin wird umfassend in der Leber metabolisiert. In einer pharmakokinetischen Studie zeigten Patienten mit einer leichten stabilen Zirrhose bei einer Mehrfachdosierung eine verlängerte Eliminationshalbwertszeit und erhöhte AUC-Werte im Vergleich zu gesunden Probanden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Niereninsuffizienz
Da Sertralin umfassend in der Leber metabolisiert wird, ist die Ausscheidung der unveränderten Substanz im Urin von untergeordneter Bedeutung.
In einer kontrollierten Studie mit 42 Patienten mit leichter bis mittlerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30–60 ml/min) oder mittlerer bis schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 10–29 ml/min) waren die pharmakokinetischen Parameter (AUCund C) nach Mehrfachdosierung gegenüber der Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht und die Halbwertszeiten waren ähnlich. Bei Patienten unter Hämodialyse kam es dagegen zu einer Verringerung der genannten Parameter sowie auch von t. In allen untersuchten Gruppen gab es keine Unterschiede bezüglich der Plasmaproteinbindung im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Präklinische Daten

Umfangreiche Langzeitstudien zur Sicherheit bei Tieren zeigen, dass Sertralin bei Dosierungen, welche einem Mehrfachen der klinisch wirksamen Dosierungen entsprechen, im Allgemeinen gut vertragen wird. Es wurde auch gezeigt, dass Sertralin über keine mutagene Wirkungen verfügt.
Reproduktionsstudien bei Ratten und Kaninchen zeigten keine Anhaltspunkte für eine Teratogenität, jedoch wurde bei Dosen (mg/kg) von ungefähr 2,5–10-mal der maximalen Tagesdosis beim Menschen unter Sertralin eine Verzögerung der fetalen Ossifikation beobachtet. Diese Störungen sind wahrscheinlich auf toxische Wirkungen beim Muttertier zurückzuführen.
Bei mütterlicher peri- und postnataler Einnahme von niedrigen Dosen (mg/kg ungefähr 5-mal maximale Dosis beim Menschen) nahm das neonatale Überleben ab. Eine ähnliche Wirkung auf das neonatale Überleben wurde auch für andere Antidepressiva beschrieben. Die klinische Bedeutung dieser Wirkung ist unbekannt.

Sonstige Hinweise

Sertralin-Teva Filmtabletten dürfen nur bis zu dem mit «EXP» aufgedruckten Verfalldatum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) in der Originalpackung aufbewahren.
Sertralin-Teva soll ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Zulassungsnummer

56993 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Teva Pharma AG, 4147 Aesch.

Stand der Information

März 2009.

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