Unerwünschte WirkungenHäufigkeiten
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Allergisches Asthma
In klinischen Versuchen mit Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und älter waren die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen Kopfschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle, einschliesslich Schmerzen an der Injektionsstelle, Schwellung, Erythem und Pruritus. In klinischen Versuchen mit Patienten im Alter von 6 Jahren bis weniger als 12 Jahren waren die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen Kopfschmerzen, Pyrexie und Schmerzen im oberen Unterleib. In den meisten Fällen waren diese leicht bis mittelschwer.
Unerwünschte Wirkungen aus den klinischen Studien zu allergischem Asthma
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Pharyngitis.
Selten: parasitäre Infektion.
Erkrankungen des Immunsystem
Selten: anaphylaktische und andere allergische Reaktionen wie Serumkrankheit, Grippe-ähnliche Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen, Unwohlsein. Entwicklung von anti-therapeutischen Antikörpern.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen**.
Gelegentlich: Schwindel, Schläfrigkeit, Parästhesie, Synkope.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: orthostatische Hypotonie, Flush.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten, allergische Bronchospasmen.
Selten: Larynxoedem.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Schmerzen im oberen Unterleib*.
Gelegentlich: Nausea, Diarrhöe, Dyspepsie.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Urtikaria, Rash, Pruritus, Photosensibilität.
Selten: Angiooedem.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Pyrexie*.
Häufig: Schmerzen, Erythem, Pruritus, Schwellung.
Gelegentlich: Gewichtszunahme, Müdigkeit, Anschwellen der Arme, grippeähnliche Symptome.
Die Häufigkeiten der unerwünschten Wirkungen in der Behandlungsgruppe und in der Kontrollgruppe waren vergleichbar.
* in Kindern ab 6 Jahren bis <12 Jahren
** sehr häufig in Kindern ab 6 Jahren bis <12 Jahren
Nasenpolypen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die nachfolgend beschriebenen Daten stammen aus zwei placebokontrollierten Studien an Patienten ab 18 Jahren. In diesen Studien erhielten die Patienten entweder 150 bis 600 mg Xolair alle 2 bzw. 4 Wochen oder Placebo. Alle Patienten erhielten Mometason intranasal als Hintergrundtherapie, wobei das Sicherheitsprofil bei Patienten mit Nasenpolypen mit dem bei allergischem Asthma und CSU übereinstimmte. Die am häufigsten (> 3%) angegebenen Nebenwirkungen, die häufiger auftraten als unter Placebo, sind in Tabelle 4 dargestellt.
In Tabelle 4 sind die unerwünschten Wirkungen, die in klinischen Studien in der mit Xolair behandelten gesamthaft überwachten Population mit Nasenpolypen aufgetreten sind, nach Organklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeitskategorien sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis < 1/100); selten (≥1/10'000 bis < 1/1'000) und sehr selten (< 1/10'000).
Tabelle 4: Unerwünschte Wirkungen aus den klinischen Studien an Patienten mit Nasenpolypen
Unerwünschte Wirkungen (bezeichnet mit dem bevorzugten Begriff nach MedDRA)
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Omalizumab Nasenpolypenstudien 1 und 2 gepoolt
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Häufigkeits-kategorie
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Placebo N=130
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Omalizumab N=135
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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7 (5.4%)
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11 (8.1%)
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Häufig
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Schwindelgefühl
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1 (0.8%)
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4 (3.0%)
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Häufig
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Arthralgie
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2 (1.5%)
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4 (3.0%)
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Häufig
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Abdominalschmerz
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1 (0.8%)
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4 (3.0%)
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Häufig
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Reaktionen an der Injektionsstelle (Reaktionen an der Injektionsstelle, injektionsbedingte Reaktion, Schmerzen an der Injektionsstelle)
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2 (1.5%)
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7 (5.2%)
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Häufig
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Chronische spontane Urtikaria (CSU)
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Sicherheit und Verträglichkeit von Omalizumab in den Dosierungen 75 mg, 150 mg und 300 mg alle 4 Wochen wurden bei 975 Patienten mit CSU untersucht, von denen 242 Placebo erhielten. 733 Patienten wurden bis zu 12 Wochen und 490 Patienten bis zu 24 Wochen lang mit Omalizumab behandelt. 175 bzw. 412 Patienten wurden bis zu 12 Wochen und 87 bzw. 333 Patienten bis zu 24 Wochen lang mit den empfohlenen Dosen von 150 mg bzw. 300 mg behandelt.
Die im Rahmen der klinischen Studien bei erwachsenen und jugendlichen Patienten (12 Jahre und älter) am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen waren Kopfschmerzen und Nasopharyngitis.
Tabelle 5: Tabellarische Zusammenfassung der unerwünschten Wirkungen von den gepoolten Phase-III-Studien mit der empfohlenen Dosis von 150 mg und 300 mg (Tag 1 bis Woche 12)
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Unterwünschte Wirkungen (MedDRA)
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Omalizumab Studien Q4881g, Q4882g und Q4883g gepoolt
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Häufigkeiten
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Placebo N=242
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150 mg N=175
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300 mg N=412
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Nasopharyngitis
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17 (7.0%)
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16 (9.1%)
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27 (6.6%)
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Häufig
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Sinusitis
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5 (2.1%)
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2 (1.1%)
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20 (4.9%)
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Häufig
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Virale Entzündung des oberen Atmungstraktes
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0
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4 (2.3%)
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2 (0.5%)
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Häufig
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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7 (2.9%)
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21 (12.0%)
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25 (6.1%)
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Sehr häufig
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Gelenkschmerzen
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1 (0.4%)
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5 (2.9%)
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12 (2.9%)
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Häufig
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Weitere Ereignisse, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Behandlungsperiode von Tag 1 bis Woche 24 (Studien Q4881g und Q4883g) berichtet wurden und die Kriterien für unerwünschte Wirkungen erfüllten:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Infektionen der oberen Atemwege (Placebo 3.1%, 150 mg 3.4%, 300 mg 5.7%), Harnwegsinfektion (Placebo 1.8%, 150 mg 4.6%, 300 mg 2.4%)
Erkrankungen des Nervensystems: Sinus-Kopfschmerzen (Placebo 0%, 150 mg 2.3%, 300 mg 0.3%)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Myalgie (Placebo 0%, 150 mg 2.3%, 300 mg 0.9%), Gliederschmerzen (Placebo 0%, 150 mg 3.4%, 300 mg 0.9%), muskuloskelettale Schmerzen (Placebo 0%, 150 mg 2.3%, 300 mg 0.9%)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Pyrexie (Placebo 1.2%, 150 mg 3.4%, 300 mg 0.9%), Reaktionen an der Injektionsstelle traten in den Studien bei den mit Omalizumab behandelten Patienten häufiger als bei den Patienten unter Placebo auf (2.7% unter 300 mg, 0.6% unter 150 mg, 0.8% unter Placebo). Diese Reaktionen umfassten: Schwellung, Erythem, Schmerzen, Bluterguss, Juckreiz, Blutung und Urtikaria.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Die folgenden Reaktionen wurden primär durch spontane Berichte identifiziert:
Immunsystem: Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen wurden sowohl nach der ersten wie auch nach späteren Verabreichungen berichtet, (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Eine Vorgeschichte von nicht mit Omalizumab verbundener Anaphylaxie kann ein Risikofaktor für Anaphylaxie bei Anwendung von Xolair sein. Serumkrankheit (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Haut: Alopezie.
Blut und Lymphsystem: idiopathische schwere Thrombozytopenie.
Atmungsorgane: Churg Strauss Syndrom (d.h. eosinophilische granulomatöse Polyangiitis).
Muskelskelettsystem: Arthralgie, Myalgie, Gelenkschwellung.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Thrombozytopenie
In klinischen Versuchen traten bei wenigen Patienten Thrombozytenzahlen unterhalb des unteren Normwertes auf. Keine dieser Veränderungen wurden mit Blutungen oder einer Abnahme von Hämoglobin assoziiert. Es gibt keine Anzeichen einer anhaltenden Abnahme der Thrombozytenzahl beim Menschen (Patienten älter als 6 Jahre), wie dies bei Primatenaffen beobachtet wurde (s. «Präklinische Daten»). Über Thrombozytopenie wurde nach Markteinführung berichtet.
Parasitäre Infektionen
Bei allergischen Patienten mit einer chronisch erhöhten Neigung zu Wurminfektionen, zeigte eine Placebo-kontrollierte Studie einen leichten Anstieg der Infektionsrate unter Omalizumab. Der Verlauf und der Schweregrad der Infektion sowie das Ansprechen auf die Behandlung waren nicht beeinflusst (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Malignitäten
Während erster klinischer Studien bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und älter gab es ein numerisches Ungleichgewicht bezüglich Krebs bei der aktiven Behandlungs-Gruppe verglichen zur Kontroll-Gruppe. Sowohl in der aktiven als auch in der Kontrollgruppe trat Krebs gelegentlich (<1/100) auf. In einer späteren Beobachtungsstudie über 5 Jahre zum Vergleich von 5007 mit Xolair behandelten und 2829 nicht mit Xolair behandelten Patienten ist das relative Risiko für das Auftreten von malignen Erkrankungen unter Xolair nicht erhöht. Die Inzidenzrate primärer Malignitäten pro 1000 Patientenjahre betrug 16.01 (295/18426 Patientenjahre) bzw. 19.07 (190/9963 Patientenjahre), was einem Verhältnis der Häufigkeiten von 0.84 entspricht (95% Konfidenzintervall, 0.62-1.13). In einer prospektiven Analyse randomisierter, doppelblinder, placebokontrollierter klinischer Studien bei 4254 Patienten unter Behandlung mit Xolair und 3178 Patienten mit Placebogabe war die Behandlung mit Xolair, ausgehend von den Inzidenzraten pro 1000 Patientenjahren von 4.14 (14/3382 Patientenjahre) bei mit Xolair behandelten Patienten und 4.45 (11/2474 Patientenjahre) bei den Patienten in der Placebogruppe, nicht mit einem erhöhten Malignitätsrisiko verbunden (Verhältnis der Häufigkeiten 0.93, 95% Konfidenzintervall 0.39-2.27). Die Gesamtdatenlage kann aber weiterhin die Möglichkeit eines leichten Ungleichgewichts nicht komplett ausschliessen.
Die gesamthaft beobachtete Inzidenzrate an Malignitäten während der Xolair- Studie mit Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und älter war vergleichbar mit derjenigen in der breiten Bevölkerung.
In Folgestudien war das relative Risiko für Malignitäten in der mit Xolair behandelten Gruppe nicht erhöht (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arterielle thromboembolische Ereignisse (ATE)
In kontrollierten klinischen Studien und bei Zwischenanalysen einer Beobachtungsstudie wurde ein numerisches Ungleichgewicht für ATEs beobachtet. ATE umfasste Schlaganfall, vorübergehende ischämische Attacken, Myokardinfarkt, instabile Angina und kardiovaskulärer Tod (einschliesslich Tod mit unbekannter Ursache). In der Abschlussanalyse der Beobachtungsstudie betrug die ATE-Rate pro 1000 Patientenjahren bei mit Xolair behandelten Patienten 7.52 (115/15286 Patientenjahre) und bei den Patienten in der Kontrollgruppe 5.12 (51/9963 Patientenjahre). In einer multivariaten Analyse mit Berichtigung nach vorliegenden kardiovaskulären Risikofaktoren zum Baseline-Zeitpunkt betrug das Hazard-Ratio 1.32 (95% Konfidenzintervall 0.91-1.91).
In einer prospektiven Analyse gepoolter klinischer Studien, einschliesslich aller randomisierter, doppelblinder, placebokontrollierter klinischer Studien mit einer Dauer von mindestens 8 Wochen, betrug die ATE-Rate pro 1000 Patientenjahren bei mit Xolair behandelten Patienten 2.69 (5/1856 Patientenjahre) und bei den Patienten in der Placebogruppe 2.38 (4/1680 Patientenjahre) (Verhältnis der Häufigkeiten 1.13, 95% Konfidenzintervall 0.24-5.71).
Labordaten
Nach Applikation von Xolair stiegen die Gesamt-IgE-Werte im Serum aufgrund der Bildung von Xolair-IgE-Komplexen an (s. «Pharmakokinetik», «Dosierung/Anwendung»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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