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Fachinformation zu Eloxatin® Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Anwendung von Oxaliplatin muss den auf die Verabreichung von Zytotoxika spezialisierten Abteilungen vorbehalten bleiben und erfordert die Aufsicht eines/einer für die Anwendung von Chemotherapeutika in der Krebsbehandlung qualifizierten Arztes bzw. Ärztin.
Oxaliplatin ist wenig oder nicht gewebsschädigend. Im Fall einer Extravasation ist die Infusion sofort zu unterbrechen und eine symptomatische lokale Behandlung einzuleiten.
Hämatopoetisches System
Oxaliplatin in Kombination mit 5-Fluorouracil/Folinsäure führt im Vergleich zu 5-Fluorouracil/Folinsäure allein zu einer signifikant höheren Inzidenz von Neutropenien und Thrombozytopenien. Anämien und schwere Thrombozytopenien (Grad 3/4) traten unter diesen Bedingungen nicht wesentlich häufiger auf.
Fälle von Septikämie, neutropenischer Septikämie und septischem Schock, auch mit letalem Ausgang, wurden bei mit Oxaliplatin behandelten Patienten berichtet. Kommt es zu einem solchen Ereignis, ist die Behandlung mit Oxaliplatin zu beenden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine potenziell lebensbedrohliche toxische Erkrankung. Die Behandlung mit Oxaliplatin ist bei den ersten Anzeichen einer mikroangiopathischen hämolytischen Anämie zu beenden, wie z.B. einem raschen Hämoglobinabfall mit Auftreten einer Thrombozytopenie, einer Erhöhung des Serumbilirubins, des Serumkreatinins, des Blutharnstickstoffs und des HDL. Bei einer Insuffizienz ist oft eine Dialyse indiziert.
Im Zusammenhang mit der Behandlung mit Eloxatin wurde über disseminierte intravaskuläre Gerinnung (DIC), auch mit letalem Ausgang, berichtet. Bei Auftreten einer DIC muss die Therapie mit Eloxatin unterbrochen und eine notfallmässige Behandlung der DIC eingeleitet werden.
Nervensystem
Die neurologische Verträglichkeit von Oxaliplatin bedarf der besonderen Überwachung, insbesondere bei Kombination mit stark neurotoxischen Arzneimitteln. Vor jeder Applikation und danach in regelmässigen Abständen ist eine neurologische Untersuchung durchzuführen.
Akutes Syndrom der pharyngolaryngealen Dysästhesie mit subjektivem Gefühl von Dysphagie oder Dyspnoe ohne objektive Zeichen von Atemnot (keine Zyanose oder Hypoxie) oder von Laryngo- oder Bronchospasmen (kein Stridor oder Giemen).
Um das Auftreten akuter pharyngolaryngealer Dysästhesien zu vermeiden sind die Patienten vor dem Konsum kalter Getränke oder eiskalter Nahrungsmittel nach Applikation von Oxaliplatin zu warnen, da Kälte diese unerwünschte Wirkung begünstigt. In derartigen Situationen wurden zwar Antihistaminika und Bronchodilatatoren verabreicht, aber die Symptome sind auch ohne Behandlung rasch reversibel. Ist eine derartige Dysästhesie bei einem Patienten nach Applikation von Oxaliplatin schon einmal aufgetreten, so ist bei der folgenden Infusion deren Dauer zu verlängern (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom (RPLS), auch posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES) genannt.
Zu den Symptomen von RPLS/PRES zählen: Kopfschmerzen, Bewusstseinseintrübung, Anfälle, anomales Sehen von Blendung bis hin zu Erblindung, möglicherweise einhergehend mit Hypertonie. Die Diagnose RPLS/PRES wird basierend auf einem MRT gestellt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Verdauungssystem
Die toxische Wirkung von Oxaliplatin auf den Verdauungstrakt in Form von Übelkeit und Erbrechen rechtfertigt eine prophylaktische und/oder therapeutische antiemetische Behandlung.
Schwere Diarrhoe und/oder starkes Erbrechen können insbesondere bei Kombination von Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil zu Dehydratation, paralytischem Ileus, Darmobstruktion, Hypokaliämie, metabolischer Azidose und Nierenfunktionsstörungen führen.
Die Patienten müssen informiert werden, dass nach Applikation von Oxaliplatin und 5-Fluorouracil ein Risiko für Diarrhoe, Erbrechen und Neutropenie besteht und dass sie sich in diesen Fällen zwecks adäquater Behandlung dringend mit ihrem behandelnden Arzt bzw. ihrer behandelnden Ärztin in Verbindung setzen müssen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Wird Oxaliplatin mit 5-Fluorouracil/Folinsäure kombiniert, so sind im Vergleich zu 5-Fluorouracil/Folinsäure allein die Häufigkeit und der Schweregrad von Diarrhoe, Übelkeit/Erbrechen und Mukositis signifikant erhöht. Dauer und Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen nahmen mit Wiederholung der chemotherapeutischen Zyklen nicht zu.
Unter einer Behandlung mit Oxaliplatin wurden Fälle von Darmischämie, auch mit letalem Ausgang, berichtet. Im Falle einer Darmischämie ist die Behandlung mit Eloxatin zu unterbrechen und es sind entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Atemwege
Treten nicht erklärbare Störungen der Atemwege auf, zum Beispiel ein nicht produktiver Husten, Atemnot, Lungenrasseln oder ein Lungeninfiltrat im Röntgenbild, so ist die Behandlung mit Oxaliplatin zu unterbrechen, bis mittels Untersuchung der Lunge eine interstitielle Pneumonitis ausgeschlossen wurde. Während eines Zyklus können allergische Reaktionen auftreten.
Allergische Reaktionen
Im Falle einer schweren allergischen Reaktion ist die Infusion von Oxaliplatin sofort zu stoppen und eine symptomatische Behandlung einzuleiten. Der Patient darf nicht wieder mit Oxaliplatin behandelt werden.
Immunsuppressive Wirkung / Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
Die Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen bei Patienten, deren Immunabwehr durch Chemotherapeutika geschwächt ist, kann zu schweren oder letalen Infektionen führen.
Eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff sollte bei Patienten, die Oxaliplatin erhalten, vermieden werden. Totimpfstoffe oder inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden; die Impfantwort auf solche Impfstoffe kann jedoch vermindert sein.
Herzsystem
Eine Verlängerung des QT-Intervalls kann ein erhöhtes Risiko einer ventrikulären Arrhythmie einschliesslich Torsades de Pointes mit möglicherweise letalem Ausgang mit sich bringen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Patienten mit verlängertem QT-Intervall in der Anamnese, Patienten unter einer Behandlung, deren QT-Intervall-verlängernde Wirkung bekannt ist, und Patienten mit Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie, Hypokalzämie oder Hypomagnesiämie ist Vorsicht angebracht. Bei einer Verlängerung des QT-Intervalls ist die Behandlung mit Oxaliplatin zu unterbrechen.
Nach der Markteinführung von Oxaliplatin wurden Fälle von akutem Koronarsyndrom (mit Myokardinfarkt, Koronararterienspasmus und Herzstillstand, zum Teil mit letalem Ausgang) gemeldet. Bei Auftreten eines akuten Koronarsyndroms muss die Behandlung mit Eloxatin unterbrochen oder dauerhaft abgesetzt werden, je nach individueller Nutzen-Risiko-Bewertung. Mögliche Massnahmen zur Überwachung des Patienten sind ein kardiologisches Konsil sowie einschlägige Laboruntersuchungen.
Nach der Markteinführung von Oxaliplatin wurden Fälle von Herzarrhythmien (einschliesslich Bradyarrhythmie, Tachykardie und Vorhofflimmern, zum Teil mit letalem Ausgang) gemeldet. Bei Auftreten einer Herzrhythmusstörung ist die Unterbrechung bzw. dauerhafte Absetzung der Behandlung mit Eloxatin in Betracht zu ziehen, je nach individueller Nutzen-Risiko-Bewertung.
Über Fälle von Rhabdomyolyse, darunter auch letale Formen, wurde bei mit Eloxatin behandelten Patienten berichtet. Bei Muskelschmerzen und Ödemen, begleitet von Schwäche, Fieber oder dunklem Urin, ist die Behandlung mit Oxaliplatin zu unterbrechen und es müssen entsprechende Massnahmen eingeleitet werden. Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Arzneimitteln, die für eine Rhabdomyolyse-auslösende Wirkung bekannt sind, ist Vorsicht geboten.
Die toxische Wirkung von Oxaliplatin auf den Verdauungstrakt kann sich in Form eines Ulkus duodeni (UD) und potenziellen Komplikationen wie Hämorrhagie und Perforation mit potenziell letalem Ausgang zeigen. Bei Auftreten eines Ulkus duodeni ist die Therapie mit Oxaliplatin zu unterbrechen und eine notfallmässige Behandlung dieser Komplikation einzuleiten.
Oxaliplatin darf nicht intraperitoneal verabreicht werden. Dies kann zu einer peritonealen Blutung führen (Off-Label-Applikationsweg).
Fertilität bei Männern und Frauen
In präklinischen Studien mit Oxaliplatin wurde eine genotoxische Wirkung beobachtet. Deshalb sollte Männern im zeugungsfähigen Alter, die mit Eloxatin behandelt werden, empfohlen werden, kein Kind während und bis zu 12 Monate nach der Behandlung zu zeugen. Da Oxaliplatin eine möglicherweise irreversible Infertilität hervorrufen kann, sollte ihnen zudem empfohlen werden, sich hinsichtlich einer Spermienkonservierung vor der Behandlung beraten zu lassen.
Frauen sollten während der Behandlung mit Oxaliplatin nicht schwanger werden und während der Behandlung und für mindestens 15 Monate nach Beendigung der Behandlung eine wirksame Verhütungsmethode anwenden (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).

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