Zusammensetzung
Wirkstoffe:
[
90
Y]-
Yttriumchlorid
Hilfstoffe:
Salzsäure 0,04M
|
0,1 – 300 GBq
zum Kalibrierungszeitpunkt
entspricht
0,005-15
m
g [
90
Y]-Yttrium
0,72 mg
pro 1 ml
|
Spezifikationen:
Aussehen der Lösung
|
|
Klare, farblose, partikelfreie Lösung
|
|
|
|
Radioaktive Konzentration
|
zum Kalibrationszeitpunkt
|
≥ 0,1 GBq/ml
≤ 300 GBq/ml
|
Radionuklidreinheit
|
zum Kalibrationszeitpunkt
|
<
0,1 MBq / GBq Y-90
|
90
Sr- Gehalt
|
zum Kalibrationszeitpunkt
|
<
0,01
MBq Sr-90 / GBq Y-90
|
g
-Verunreinigungen
|
zum Kalibrationszeitpunkt
|
<
0,1
MBq / GBq Y-90
|
Radiochemische R
einheit
|
|
>
99%
|
DTPA-Bindung
|
|
>
80%
|
Spezifische Aktivität
|
|
20 GBq /
m
g [
90
Y]-Yttrium
|
Metallverunreinigungen
|
|
Prozessbedingt keine vorhanden
|
Sterilität
|
|
steril
|
Endotoxine
|
|
<
1 IE / ml;
<
175 IE / Dosis
|
HCl Konzentration
|
|
0,035-0,045 M
|
Verfallzeit:
|
nach Kalibrationszeitpunkt
|
3 Tage
|
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitYttriga® ist eine sterile, partikelfreie [90Y]-Yttriumchlorid Lösung mit einer Aktivität von 0,1 GBq bis 300 GBq zum Kalibrationszeitpunkt in einem Volumen von 0,02 ml bis 5 ml. Yttriga® ist eine nicht verwendungsfertige Markierungslösung und darf nur zur Markierung von zugelassenen Trägermolekülen verwendet werden, in deren Zulassung muss auch die Markierung mit [90Y]-Yttriumchlorid bewilligt sein.
Indikationen / AnwendungsmöglichkeitenAngaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Dosierung / AnwendungDosierung:
Die zu verabreichende Dosis ist in der Fachinformation des Trägermoleküls enthalten. Aus dieser Dosis berechnet sich unter Berücksichtigung der Markierungsausbeute die eingesetzte Aktivität an [90Y]-Yttriumchlorid.
Anwendung:
Massgebend ist die Markierungsanleitung der Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls.
Strahlenexposition
Angaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Die folgende Tabelle (MIRD/ICRP 60) bezieht sich auf freies [90Y]-Yttrium.
Die Auflistung dieser Tabelle berechtigt nicht [90Y]-Yttriumchlorid direkt zu verabreichen, sondern dient lediglich dazu die absorbierte Dosis an freiem [90Y]-Yttrium oder bei fälschlicherweise direkter Verabreichung von [90Y]-Yttriumchlorid abzuschätzen.
Absorbierte Dosis pro verabreichte Aktivität [
90
Y]-Yttrium (
m
Gy / MBq)
|
Organ
|
Erwachsene
(70 kg)
|
15 Jahre
(50 kg)
|
10 Jahre
(30 kg)
|
5 Jahre
(17 kg)
|
1 Jahre
(10 kg)
|
Neugeborenes
(5 kg)
|
Nebenniere
|
3180
|
3870
|
5300
|
7960
|
12900
|
21400
|
Blut
|
119
|
145
|
199
|
299
|
487
|
806
|
Knochenmark
|
7380
|
8970
|
12300
|
18400
|
30000
|
49600
|
Hirn
|
25
|
30
|
41
|
61
|
100
|
165
|
Rumpf
|
1660
|
2020
|
2770
|
4150
|
6760
|
11100
|
Dickdarm
|
66
|
80
|
109
|
164
|
267
|
442
|
Femur
|
22100
|
26900
|
36900
|
55400
|
90200
|
149000
|
Magen / Darm-Trakt
|
3480
|
423
|
558
|
870
|
1410
|
2340
|
Herz
|
722
|
878
|
1200
|
1800
|
2940
|
4860
|
Illeum
|
33
|
40
|
55
|
83
|
135
|
223
|
Niere
|
6720
|
8170
|
11200
|
16800
|
27300
|
45200
|
Leber
|
3640
|
4420
|
6060
|
9100
|
14800
|
24500
|
Lunge
|
1200
|
1460
|
2010
|
3020
|
4910
|
8130
|
Ovarien
|
951
|
1150
|
1580
|
2370
|
3870
|
6400
|
Pankreas
|
225
|
274
|
376
|
564
|
918
|
1510
|
Skelettmuskulatur
|
2
|
2
|
3
|
4
|
7
|
12
|
Haut
|
291
|
354
|
486
|
729
|
1180
|
1960
|
Milz
|
1400
|
1700
|
2330
|
3500
|
5700
|
9430
|
Magen
|
184
|
224
|
308
|
462
|
752
|
1240
|
Thymus
|
209
|
254
|
349
|
524
|
853
|
1410
|
Schilddrüse
|
2850
|
3460
|
4750
|
7130
|
11610
|
19200
|
Harnblase
|
1030
|
1250
|
1720
|
2580
|
4210
|
6970
|
Gebärmutter
|
43
|
52
|
72
|
107
|
175
|
290
|
Effektive Äquivalentdosis
(
m
Sv / MBq)
|
1910
|
2330
|
3190
|
4790
|
7800
|
12900
|
Kontraindikationen·Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen [90Y]-Yttriumchlorid oder dem Hilfsstoff.
·Weitere Angaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen·Radiopharmazeutika und insbesondere [90Y] als reiner β-Strahler mit erschwertem Kontaminationsnachweis sind mit besonderer Sorgfalt und unter strengen Strahlenschutzmaßnahmen zu handhaben.
·Die Patientendosen müssen vor jeder Applikation mit einem Aktivimeter gemessen und protokolliert werden.
·Eine sorgfältige Abwägung zwischen therapeutischem Nutzen und möglichen Risiken der Therapie ist angezeigt
·Yttriga® darf dem Patienten nicht direkt verabreicht werden.
·Die Markierung von Trägermolekülen mit [90Y]-Yttriumchlorid kann durch Verunreinigung mit Metallspuren beeinträchtigt werden. Deshalb ist darauf zu achten, dass saubere Glaswaren und säureresistente Spritzennadeln - nach Möglichkeit nicht metallisch - verwendet werden.
InteraktionenBezüglich Yttriga® wurden keine Studien durchgeführt.
Weitere Angaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Schwangerschaft, StillzeitDiesbezügliche Informationen sind der Fachinformation des zu markierenden Trägermoleküls zu entnehmen.
Da Yttriga® den radioaktiven Teil einer Markierung beisteuert, ist auch von dieser Seite auf die Risiken hinzuweisen:
·In der Schwangerschaft ist die Verabreichung von Yttriga® absolut kontraindiziert.
·Stillzeit: Wegen des ungeklärten Risikos für den Säugling darf das Präparat während des Stillens nicht verwendet werden. Bei einer stillenden Mutter ist vor einer Behandlung mit Yttriga® zu erwägen, ob die Behandlung bis nach Abschluss der Stillzeit verschoben werden kann. Wird eine Behandlung mit Yttriga® während des Stillens als zwingend erforderlich betrachtet, muss das Stillen abgesetzt und die Muttermilch verworfen werden. Andere Therapiemethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, sind in Betracht zu ziehen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDiesbezügliche Informationen sind der Fachinformation des zu markierenden Trägermoluküls zu entnehmen.
Bezüglich Yttriga® wurden keine Studien durchgeführt.
Unerwünschte WirkungenAngaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Überdosierung1.Vorgehen bei Überdosierungen des markierten Trägermoleküls und deren Elimination sind der diesbezüglichen Fachinformation des Trägermoleküls zu entnehmen.
2.Wird [90Y]-Yttriumchlorid fälschlicherweise direkt appliziert, führt dies zu radiotoxischen Schäden im Knochenmark und den hämatopoetischen Stammzellen. Die Radiotoxizität muss nach Möglichkeit innerhalb einer Stunde nach Verabreichung reduziert werden. Am besten geschieht dies mit den Chelatbildnern:Ca-DTPA (Diäthylentriaminpentaacetat) oderCa-EDTA (Äthylendiamintetraacetat) [90Y]-Yttrium wird an Stelle des Calciums gebunden und anschliessend sehr schnell via Nieren ausgeschieden.1g der Substanzen Ca-EDTA oder Ca-DTPA sollen durch langsame intravenöse Injektion über 3-4 Minuten oder mittels Infusion (1g in 100-250 ml von Dextrose oder Kochsalzlösung 0,9% verabreicht werden. Die beste Wirksamkeit der Elimination besteht innerhalb einer Stunde nach Verabreichung von [90Y]-Yttriumchlorid, wenn sich [90Y]-Yttrium noch überwiegend im Plasma und Interstitium verteilt. 2 Stunden nach Verabreichung von [90Y]-Yttriumchlorid ist die Elimination mittels Ca- EDTA oder Ca- DTPA nicht mehr angezeigt.
Sind Schäden des Knochenmarks zu erwarten, so sind in jedem Fall die entsprechenden Blutparameter des Patienten zu messen und aufzuzeichnen.
Bei diesen Maßnahmen ist darauf zu achten, daß eine Kontaminierung durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität (reiner β-Strahler!) vermieden wird.
Eigenschaften / WirkungenATC-Code: V10X
Physikalische EigenschaftenBeim Zerfall des Mutternuklids Strontium 90Sr entsteht Yttrium 90Y. Physikalisch-chemisch wird anschliessend 90Y von 90Sr getrennt. 90Y zerfällt unter Aussendung von β-Strahlung (2,28 MeV; 99.98%) mit einer Halbwertszeit von 2,67 Tagen zu stabilem Zirkonium 90Z.
Pharmakodynamik
Angaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
PharmakokinetikAngaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Bei Ratten sind nach intravenöser Verabreichung von [90Y]-Yttriumchlorid folgende Werte gemessen worden:
·Nach 1 bzw 24 Stunden sind im Blut noch 11% bzw 0,14 % der verabreichten Aktivität vorhanden.
·Die grösste Verteilung sind in den Organen Leber und Knochen.- In der Leber sind 5 Minuten nach Verabreichung 18% der Aktivität aufgenommen worden; 24 Stunden nach Injektion fiel dieser Wert auf 8,4 %. - Im Knochen sind 5 Minuten nach Verabreichung 3,1 % der Aktivität aufgenommen worden, dieser Wert erhöhte sich bei 6 Stunden auf 18%, danach beginnt er zu sinken.
·Innerhalb von 15 Tagen sind 13% der verabreichten Aktivität via Stuhl und Urin eliminiert.
Präklinische DatenAngaben sind der jeweiligen Fachinformation des verwendeten Trägermoleküls zu entnehmen.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten Es liegen keine Studien vor.
HaltbarkeitBis zu 3 Tagen nach dem Kalibrationszeitpunkt
Besondere Lagerungshinweise:
Das Präparat ist bei 15 - 25 °C in der Originalpackung zu lagern; nach Anbruch bei 2 - 8 °C.
Gesetzliche Bestimmungen
Die Bestimmungen der Strahlenschutzverordnungen sowie die Verordnung über den Umgang mit offenen radioaktiven Strahlenquellen sind zu beachten.
Entsorgung des radioaktiven Abfalls: Die Entsorgung der nicht verwendeten radioaktiven Lösung muß entsprechend den gesetzlichen Auflagen vorgenommen werden.
Zulassungsnummer57251 Swissmedic (A)
Packungen
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Aktivität
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Volumen
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1 Penizillinfläschchen mit 10 ml Volumen
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0,1 GBq – 300 GBq
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0,02 ml – 5 ml
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1 Spezialfläschchen konisch mit 3 ml Volumen
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0,1 GBq – 300 GBq
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0,02 ml – 5 ml
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ZulassungsinhaberinHEIDER AG
Picardiestrasse 3
5040 Schöftland
Hersteller
Eckert & Ziegler Radiopharma GmbH
Site de Production Braunschweig
Gieselweg 1
D-38110 Braunschweig
Allemagne
Stand der InformationMai 2004
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