Eigenschaften/WirkungenATC-Code
M04AB01
Wirkungsmechanismus
Probenecid hemmt die tubuläre Reabsorption von Harnsäure und führt durch die so bewirkte Urikosurie zu einer signifikanten Erniedrigung der Serumharnsäure-Werte und zu einer Mobilisierung von Urat-Depots im Gewebe. Um eine Kristallisation bzw. Ablagerung der vermehrt über die Niere ausgeschiedenen Harnsäure zu vermeiden, sind eine reichliche Flüssigkeitszufuhr sowie zu Beginn der Behandlung eine Verbesserung der Löslichkeit der Harnsäure durch Neutralisation des Harns unerlässlich.
Pharmakodynamik
Probenecid hemmt multiresistenz-assoziierte Proteine und somit den Transport von Glutathion, Metalloxyanionen und Konjugaten. Probenecid hemmt dosisabhängig die human-OAT1- und human-OAT3-abhängige Aufnahme von Anionen.
Studien an humanen Tumorzellen zeigten eine reverse Resistenz von Probenecid gegen Methothrexat. Probenecid verstärkt die Sensitivität von resistenten Parasiten gegenüber Antifolaten und verringert die Aufnahme von Folsäure, was auf eine Beeinflussung des Transportmechanismus schliessen lässt. Probenecid hemmt auch die Freigabe von Folat-Analoga aus Tumorzellen.
Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid und Morphin führt zu einem verringerten Efflux von Morphin über die Blut-Hirnschranke durch Beeinflussung des Probenecid-sensitiven Carriers.
Klinische Wirksamkeit
Mit Santuril wurden keine eigenen klinischen Studien durchgeführt. Die klinische Wirksamkeit von Probenecid ist in der Literatur umfassend belegt.
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