Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenNicht bei Sepsis, Nierenfunktionsstörung oder bei kritisch kranken Patienten anwenden (siehe «Kontraindikationen»)
Patienten, die Hydroxyethylstärke-Infusionslösungen erhalten, müssen wegen möglicher anaphylaktoider Nebenreaktionen streng überwacht werden. Bei anamnestisch bekannter Allergie ist der therapeutische Nutzen von HES-Infusionen sorgfältig gegen das Risiko möglicher anaphylaktoider Reaktionen abzuwägen. Sollten solche Reaktionen auftreten, ist die Verabreichung des Präparates sofort abzubrechen. Es müssen alle für eine Reanimation notwendigen allgemeinen und medikamentösen Massnahmen verfügbar sein.
Bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen ist die Infusion sofort zu stoppen und die geeigneten Sofortmaßnahmen sind einzuleiten.
Notfalltherapie anaphylaktischer / anaphylaktoider Reaktionen
Klinische Symptome
|
Massnahme
|
lokales Erythem
|
|
Parästhesie, Kopfschmerz, Flush, Urtikaria, Ödem der Schleimhäute
|
·evtl. H1/H2 Antihistaminika
|
Tachykardie, Hypotension
|
·Adrenalin, inhal. oder langsam i.v. ·evtl. Kortikosteroide i.v. ·evtl. H1/H2 Antihistaminika
|
Dyspnoe, Husten
|
|
Übelkeit, Erbrechen
|
|
Schwere Hypotension, Schock
|
·Katecholamine, Adrenalin langsam i.v ·bei Bronchospasmus: Theophyllin i.v. ·evtl. Kortikosteroide i.v. ·evtl. H1/H2 Antihistaminika
|
Schwere Dyspnoe, Bronchospasmus
|
|
Atem- und Herzstillstand
|
·Allgemeine Maßnahmen der Reanimation ·Katecholamine, Adrenalin i.v. ·In Erwägung ziehen: - Noradrenalin, Dopamin, Dobutamin - Natriumbikarbonat
|
|
Eine Kreislaufüberlastung durch zu hohe Dosierung ist generell zu vermeiden.
Bei Patienten, bei denen langandauernder Juckreiz aufgetreten ist oder noch besteht, sollte von einer Wiederholung der Behandlung abgesehen werden.
Ältere, hypovolämische Patienten sollten sorgfältig überwacht werden und die Dosierung ist entsprechend anzupassen, um eine Verschlechterung der Nierenfunktion zu vermeiden.
Regelmässige Kontrollen der Serumelektrolyte, der Wasserbilanz und der Nierenfunktion sind erforderlich.
In Ergänzung zur Volumenersatztherapie mit Tetraspan ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Elektrolytlösungen sicherzustellen. Bei schweren Dehydratationszuständen sollte zunächst eine Therapie mit geeigneten Elektrolytinfusionslösungen erfolgen.
Bei Leberfunktionsstörungen sowie bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere bei Patienten mit bekanntem oder vermutetem v.-Willebrand-Syndrom.
Es wird empfohlen, Patienten mit Leberfunktionsstörungen engmaschig zu kontrollieren.
Bei Fibrinogenmangel soll das Präparat nur in lebensbedrohenden Notfällen verabreicht werden, bis Blut zur Substitution bereit steht.
Um die korrekte Bestimmung der Blutgruppen zu gewährleisten, sollte in Notfallsituationen eine Blutprobe vor der Verabreichung grösserer Volumina entnommen werden.
|