ÜberdosierungEs wurde über Überdosierungen mit Kaletra Sirup berichtet. Die folgenden Ereignisse wurden im Zusammenhang mit unbeabsichtigten Überdosierungen bei Frühgeborenen berichtet: kompletter AV-Block, Kardiomyopathie, Laktatazidose und akutes Nierenversagen. Kaletra Sirup ist hoch konzentriert und enthält 42,4% Alkohol (v/v) und 15,3% Propylenglykol (w/v). Es sollte deshalb speziell auf eine exakte Berechnung der Dosis, der Übertragung der Verschreibung, der Information zur Abgabe und Dosierungsanweisungen geachtet werden, um das Risiko einer falschen Verabreichung und Überdosierung zu minimieren. Dies ist besonders wichtig bei Kindern und Kleinkindern (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Abschnitt Toxizität bei Frühgeborenen»).
Zurzeit liegen nur eingeschränkte Erfahrungen bezüglich einer akuten Überdosierung von Kaletra beim Menschen vor.
Die bei Hunden beobachteten Zeichen einer Überdosierung bestehen aus verstärktem Speichelfluss, Erbrechen und Diarrhoe/abnormalem Stuhl. Bei Mäusen, Ratten und Hunden zeigte sich eine verringerte Aktivität, Ataxie, Abmagerung, Dehydratation und Tremor.
Gegen die Überdosierung von Kaletra gibt es kein Antidot. Die Behandlung einer Überdosierung von Kaletra sollte allgemeine Massnahmen umfassen, wie z.B. die Überwachung der Vitalfunktionen und die Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Wenn notwendig, kann die Beseitigung von noch nicht resorbiertem Wirkstoff durch Erbrechen oder eine Magenspülung erreicht werden. Die Verabreichung von Aktivkohle kann ebenfalls sinnvoll für die Elimination von noch nicht resorbiertem Wirkstoff sein. Da Kaletra in hohem Masse an Proteine bindet, ist eine nennenswerte Elimination des Wirkstoffs durch Dialyse nicht zu erwarten. Jedoch kann durch Dialyse Alkohol und Propylenglykol im Falle einer Überdosierung eliminiert werden.
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