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Fachinformation zu Oraqix®:Oraltek AG
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Pharmakokinetik

Prilocain-Base und Lidocain-Base sind beide relativ hydrophile Aminoamide.

Absorption
Lidocain und Prilocain werden von den Mundschleimhäuten in etwa gleichem Masse absorbiert. Die systemische Bioverfügbarkeit nach der empfohlenen Maximaldosis (8,5 g) wird auf 20 bis 40% (95% Konfidenzintervall) für beide Wirkstoffe geschätzt. Beim Verschlucken des Gels wird eine geringe Bioverfügbarkeit erwartet, da sowohl Lidocain als auch Prilocain einer hohen hepatischen first-pass Elimination unterliegen. Der mittlere t-Wert beider Wirkstoffe liegt bei 30 Minuten nach Anwendung einer Einzeldosis, und 200 Minuten nach einer kumulierten Dosis von 8,5 g Oraqix, durch wiederholte Anwendungen innerhalb von 3 Stunden.
Die Zunahme der CWerte von Lidocain wie auch von Prilocain ist proportional zur Dosis; bei empfohlener Maximaldosis ist sie weniger als proportional.

Distribution
Der intermediäre Plasmabindungsgrad (hauptsächlich an saures α1-Glykoprotein) von Lidocain und Prilocain weist eine Proteinbindung von 70% bzw. 40% auf. Die Plasmakonzentration von Lidocain ist höher als die von Prilocain; die durchschnittlichen CWerte betragen 0,17 bzw. 0,08 mg/l nach Einzelanwendung von 0,9–3,5 g, sowie 0,28 bzw. 0,11 mg/l nach einer kumulierten Dosis von 8,5 g Oraqix, die durch wiederholte Anwendungen innerhalb von 3 Stunden erreicht wurde.

Metabolismus
Lidocain wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert und hat eine hohe hepatische Extraktionsrate (0,65). Prilocain hat eine hohe Clearance, die den normalen hepatischen Blutfluss übersteigt, was auf erheblichen extrahepatischen Metabolismus schliessen lässt.
Die Verstoffwechselung von Lidocain erfolgt hauptsächlich durch N-Dealkylierung zu Monoethylglycinexylidid (MEGX) und Glycinexylidid (GX), hauptsächlich durch CYP3A4 vermittelt. Diese werden zu 2,6-Xylidin hydrolysiert, das wiederum zu 4-Hydroxy-2,6-xylidin, dem wichtigsten Urinmetaboliten beim Menschen, umgewandelt wird. MEGX zeigt antiarrhythmische und konvulsive Wirkung, die der von Lidocain ähnelt. GX hat nur schwache antiarrhythmische, jedoch keinerlei konvulsive Wirkung.
Prilocain wird an der Amid-Bindung zu o-Toluidin gespalten, das weiter zu 4- und 6-Hydroxytoluidin umgewandelt wird. Die Bildung von Methämoglobin während der Behandlung mit Prilocain hängt mit der Plasmakonzentration von o-Toluidin und dessen Metaboliten zusammen. Doch selbst nach der empfohlenen Maximaldosis von 8,5 g Oraqix lagen die individuellen maximalen Plasmakonzentrationen von Methämoglobin innerhalb des Normbereichs (<2% Hämoglobin).

Elimination
Die durchschnittliche totale Plasma-Clearance von Lidocain und Prilocain beträgt 0,95 I/Min. bzw. 2,37 l/Min. Die terminale Halbwertszeit beträgt bei beiden Arzneimitteln nach i.v. Injektion 1,6 Stunden. Nach Anwendung von Oraqix beträgt die durchschnittliche terminale Halbwertszeit von Lidocain 3,6 Stunden und die von Prilocain 2,8 Stunden, was auf eine absorptionsabhängige Elimination hinweist.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Pharmakokinetik von Oraqix wurde bei Kindern nicht untersucht.

Ältere Patienten
Es liegen keine Daten über die Plasmaspiegel von Lidocain und Prilocain nach der Anwendung von Oraqix bei älteren Patienten vor. Die Daten zur Anwendung von EMLA Creme (eutektische Mischung von Lidocain und Prilocain) auf intakter Haut weisen jedoch nicht darauf hin, dass die Plasmaspiegel bei geriatrischen Patienten, im Vergleich zu nichtgeriatrischen Patienten, höher wären.

Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Es ist bekannt, dass Lidocain und Prilocain und deren Metaboliten über die Nieren ausgeschieden werden, und die Metaboliten können sich bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion anreichern. Aufgrund des erheblichen Lebermetabolismus ist die Pharmakokinetik von Lidocain und Prilocain von der Leberfunktion abhängig. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sich die Halbwertszeit von Lidocain sogar mehr als verdoppeln.

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