Unerwünschte WirkungenUnerwünschte Wirkungen werden im Anschluss nach Organklasse und Häufigkeit geordnet aufgeführt. Häufigkeiten werden folgendermassen definiert:
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000) (umfasst auch einzelne Fälle).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: sideroblastische Anämie, Thrombozytopenie mit oder ohne Purpura.
Erkrankungen des Immunsystems
Das Auftreten eines Angioödems wurde sehr selten beobachtet.
Endokrine Erkrankungen
Weil Pyrazinamide den Blutzuckerspiegel senken kann, ist bei Diabetikern mit Schwierigkeiten bei der Insulineinstellung zu rechnen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: akuter Gichtanfall (Pyrazinamide reduziert die Exkretion der Harnsäure), Porphyrie.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel, Erregbarkeit und Schlaflosigkeit.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Anorexie, Bauchschmerzen, Nausea.
Gelegentlich: Erbrechen.
Selten: Verschlimmerung von peptischen Ulcera.
Leber und Gallenerkrankungen
In Abhängigkeit von der Dosis sind hepatische Störungen am ehesten zu erwarten; sie variieren zwischen häufig auftretenden symptomlosen Funktionsstörungen der Leberzellen (nur durch Labortests feststellbar), gelegentlich einem milden Syndrom von Fieber, Unwohlsein und Leberempfindlichkeit, und selten ernsthafteren Reaktionen wie Ikterus und sehr seltenen Fällen von akuter gelber Atrophie mit tödlichem Verlauf.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Flush (ca 30%).
Gelegentlich: Juckreiz, Pellagra.
Selten: Hautausschlag, Urtikaria, Akne, Photosensibilisierung.
Skelettmuskulatur- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: leichte Arthralgie (40%) und Myalgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Dysurie und interstitielle Nephritis.
Untersuchungen
Sehr häufig: Erhöhung der Leberwerte.
Als Folge von Leberparenchymschäden besteht die Möglichkeit einer Verlängerung der Blutgerinnungszeit.
Allgemeine Störungen
Sehr häufig/häufig1: Paradoxe Reaktion auf die Medikamenteneinnahme (rezidiv oder neu auftretende Symptome, körperliche und radiologische Anzeichen bei einem Patienten, bei dem zuvor unter einer geeigneten Tuberkulosebehandlung eine Besserung eingetreten war, d.h. eine paradoxe Reaktion, die diagnostiziert wurde, nachdem geringe Therapietreue, Arzneimittelresistenz, unerwünschte Nebenwirkungen der Tuberkulosebehandlung sowie Sekundärinfektionen mit Bakterien oder Pilzen ausgeschlossen werden konnten), (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
1 in der Fachliteratur wird die Häufigkeit auf 6 bis 30 % geschätzt
Häufig: Unwohlsein.
Selten: Fieber.
Wie bei allen Antituberkulotika können auch während der Therapie mit Pyrazinamide unerwünschte Reaktionen auftreten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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