Dosierung/AnwendungAlle Personen, die Kalinox verabreichen und die Verabreichung überwachen, müssen entsprechend in der Anwendung dieses medizinischen Gases geschult und geübt sein.
Bei der Verabreichung von Kalinox müssen angemessene Geräte zur Freihaltung der Luftwege sowie zu sofortiger Reanimation bereitstehen.
Dosierung
Die Flussrate von Kalinox® 170 bar wird durch die spontane Atmung des Patienten bestimmt.
Die maximale analgetische Wirkung von Kalinox® 170 bar tritt nach 3-minütiger Inhalation ein.
Die Verabreichung erfordert eine kontinuierliche klinische Überwachung des Patienten durch eine Person, die sich ausschliesslich dieser Aufgabe widmet.
Die Verabreichung von Kalinox® 170 bar muss unverzüglich unterbrochen werden, sobald der verbale Kontakt mit dem Patienten abbricht.
Die Inhalationsdauer von Kalinox® 170 bar hängt von der Dauer des durchgeführten Eingriffes ab und darf 60 Minuten pro Tag nicht überschreiten, unabhängig davon ob die Anwendung kontinuierlich oder mehrmals am gleichen Tag erfolgt. Wird der Eingriff täglich durchgeführt, darf die Verabreichung von Kalinox® 170 bar an maximal 15 Tagen wiederholt werden.
Nach Absetzen der Inhalation klingt die Wirkung innerhalb von wenigen Minuten ab.
Kinder und Jugendliche
Dosierungen bei Kindern unterscheiden sich nicht von den Dosierungen bei Erwachsenen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Kalinox bei Kindern im Alter unter 1 Monat ist nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Übliche Anwendung
Der Patient muss für die Behandlung nicht nüchtern sein.
Kalinox® 170 bar wird mit Hilfe einer Maske verabreicht, die an die Morphologie des Patienten angepasst ist und entweder mit einem automatisch gesteuerten Dosierventil oder einem Rückschlagventil ausgestattet ist.
Die automatisch kontrollierte Selbstverabreichung durch den Patienten ist vorzuziehen. Um eine vollständige Kooperation des Patienten zu erreichen, müssen ihm Ziel und Wirkung der Inhalation sowie die Art der Verabreichung erklärt werden.
Vor der Durchführung des Eingriffes wird die Maske während einer Induktionsperiode von 3 Minuten aufgesetzt. Während dieser Zeit wird der verbale Kontakt mit dem Patienten aufrechterhalten. Die Person, die die Verabreichung überwacht, signalisiert ihre Zustimmung für den Beginn des Eingriffes. Die Inhalation erfolgt während der gesamten Dauer des Eingriffes. Der Patient wird dazu aufgefordert, normal zu atmen.
Während der Verabreichung ist die Überwachung vor allem auf den Patienten ausgerichtet. Der Patient soll entspannt sein, normal atmen und auf einfache Anweisungen antworten. Bei Auftreten einer schweren Sedierung mit Verlust des verbalen Kontaktes wird die Maske bis zur Wiederaufnahme des Kontaktes abgenommen.
Zahnheilkunde
Je nach Art der Beatmung des Patienten kann eine Nasenmaske oder eine Nasen-Mundmaske verwendet werden.
Wenn die Behinderung des Patienten es diesem nicht ermöglicht, die Maske an richtiger Stelle zu halten, wird sie von einer Hilfsperson unterstützend festgehalten.
Nach einer 3-minütigen Induktionsperiode kann der Eingriff beginnen. Wird eine Nasenmaske verwendet, kann der Eingriff kontinuierlich durchgeführt werden. Die Inhalation erfolgt während der gesamten Dauer des Eingriffes.
Am Ende der Behandlung wird die Maske entfernt und der Patient wird für 5 Minuten im Behandlungsstuhl ruhen gelassen.
Geburtshilfe
Die Inhalation wird zu Beginn einer Wehe eingeleitet, bevor der Schmerz auftritt. Die Gebärende soll während der gesamten Dauer der Kontraktion normal atmen und die Inhalation, sobald der Kontraktionsschmerz abnimmt, unterbrechen. Wegen des Risikos einer Sauerstoffentsättigung darf zwischen den Kontraktionen nicht hyperventiliert werden und eine kontinuierliche Überwachung der Sauerstoffsättigung ist erforderlich.
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