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Fachinformation zu Grazax:ALK-Abelló AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Pollinis allergeni extractum normatum (Phleum pratense).
Hilfsstoffe
Gelatina (ex piscis), Mannitolum 12.7 mg, Natrii hydroxidum q.s. corresp. Natrium 0,54 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erwachsene
Behandlung von Gräserpollen-bedingter Rhinitis und Konjunktivitis bei erwachsenen Patienten mit positivem Prick-Test und/oder positivem spezifischem IgE-Test auf Phleum pratense (Wiesenlieschgras).
Kinder
Behandlung von Gräserpollen-bedingter Rhinitis und Konjunktivitis bei Kindern (5 Jahre oder älter) mit positivem Prick-Test und/oder positivem spezifischem IgE-Test auf Phleum pratense (Wiesenlieschgras).
Bei Kindern muss die Indikation sorgfältig gestellt werden.

Dosierung/Anwendung

Die Therapie mit Grazax sollte nur von Ärzten mit Erfahrung in der Therapie allergischer Erkrankungen eingeleitet werden, die auch allergische Reaktionen behandeln können.
Für die Therapie bei Kindern muss der Arzt Erfahrung in der Therapie allergischer Erkrankungen bei Kindern haben. Die Patienten müssen sorgfältig, unter Berücksichtigung des zu erwartenden Therapieerfolges in der Altersgruppe, ausgewählt werden.
Die erste Dosis sollte unter ärztlicher Aufsicht (30 Minuten) eingenommen werden, damit bei eventuell auftretenden Nebenwirkungen die Empfehlungen für den Patienten festgelegt werden können. Schwere allergische Reaktionen können auch im späteren Therapieverlauf auftreten, meistens innerhalb 30 Minuten nach einer Tabletteneinnahme (vgl. Rubrik Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Gelegentlich treten rasch nach Tabletteneinnahme Schwellungen im Mund-Rachenbereich auf, die selten einmal zu Schwierigkeiten beim Atmen führen können. Kinder unter 12 Jahren müssen nach Einnahme der Tablette noch mindestens eine halbe Stunde unter der Aufsicht einer erwachsenen Person bleiben.
Eine klinische Wirkung in der ersten Behandlungsperiode wird erreicht, wenn die Behandlung mindestens 8 Wochen vor der Gräserpollen-Saison initiiert und die Therapie während der ganzen Pollen-Saison durchgeführt wird. Eine längere präsaisonale Behandlung kann die klinische Wirksamkeit erhöhen.
Übliche Dosierung
Erwachsene, Kinder (5 Jahre oder älter) und ältere Patienten
Die empfohlene Dosierung beträgt 75‘000 SQ-T (1 Dosis) einmal täglich.
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Es wurden keine klinischen Studien bei diesen Patienten durchgeführt.
Kinder (<5 Jahre)
Die Anwendung und Sicherheit wurde bei Kindern unter 5 Jahren nicht geprüft.
Art der Anwendung
Grazax ist eine lyophilisierte Tablette. Die Tablette unmittelbar vor Gebrauch mit trockenen Fingern vorsichtig aus dem Blister entnehmen und unter die Zunge legen, wo sie sich auflösen wird. Für ungefähr eine Minute nicht hinunterschlucken. Anschliessend für mindestens 5 Minuten nichts essen und trinken.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegen einen der Hilfsstoffe (vollständige Auflistung der Bestandteile vgl. Zusammensetzung).
·Maligne Tumorerkrankungen oder systemische Erkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen wie z.B. Autoimmunerkrankungen, Immunkomplexkrankheiten und Immundefektkrankheiten.
·Patienten mit klinisch unzureichend kontrolliertem oder schwerem Asthma (bei Erwachsenen FEV1 <70 %, bei Kindern FEV1 <80% des Vorhersagewerts nach adäquater pharmakologischer Therapie) dürfen nicht mit Grazax behandelt werden.
·Patienten, die in den letzten 3 Monaten eine schwere Asthma-Exazerbation hatten.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Schwere systemische allergische Reaktionen
Das Auftreten von systemischen Symptomen kann Hautröte, intensiven Juckreiz an Handflächen und Fusssohlen und anderen Körperregionen (wie Nesselsucht) einschliessen. Hitzegefühl, allgemeines Unwohlsein und Agitation/Ängstlichkeit können ebenfalls auftreten. Seit Markteinführung wurde über Fälle von schwerwiegenden anaphylaktischen Reaktionen berichtet, deswegen ist die medizinische Überwachung zu Beginn der Behandlung eine wichtige Vorsichtsmassnahme. Schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen traten auch bei einer späteren Einnahme und nicht bereits bei Ersteinnahme auf.
Patienten müssen über dieses Risiko und die Behandlungsmöglichkeiten schwerer Reaktionen informiert werden. Dabei sollte auch die Abgabe und Instruktion eines Notallsets (inklusive Adrenalin-Autoinjektor) besprochen werden. Patienten sollten angewiesen werden, bei schwerwiegenden systemischen Reaktionen, Angioödem, Schluckschwierigkeiten, Atemschwierigkeiten, Stimmveränderungen oder Klossgefühl im Hals nebst Anwendung des Notfallsets sofort einen Arzt zu konsultieren. Kinder unter 12 Jahre müssen deshalb nach Einnahme der Tabletten mindestens eine halbe Stunde unter Aufsicht einer erwachsenen Person bleiben. Beim Auftreten schwerer systemischer Reaktionen soll die Behandlung abgebrochen werden, entweder für immer oder bis auf andere Anweisung des Arztes.
Wenn bei Patienten mit begleitendem Asthma Symptome und Anzeichen auftreten, die auf eine Verschlimmerung des Asthmas hinweisen, ist die Therapie abzubrechen und sofort ein Arzt aufzusuchen, der über die Fortsetzung der Therapie entscheidet.
Bei Patienten, die bereits früher eine systemische Reaktion auf eine subkutane Immuntherapie mit Gräserpollen entwickelt haben, kann das Risiko erhöht sein, eine schwere Reaktion auf Grazax zu entwickeln. Der Behandlungsbeginn mit Grazax soll sorgfältig überdacht werden und es sollen Massnahmen zur Verfügung stehen, um die Reaktionen zu behandeln.
Anaphylaktische Reaktionen sollten mit Adrenalin behandelt werden. Verschiedene Medikamente können mit den Wirkungen des Adrenalins interagieren, was eine allfällige Anaphylaxie-Behandlung erschwert und das Risiko der spezifischen Immuntherapie erhöht. Patienten, die mit Betablocker behandelt werden, sprechen möglicherweise auf übliche Adrenalindosen nicht oder nur ungenügend an. Die Wirkungen des Adrenalins können umgekehrt bei Patienten, die mit trizyklischen Antidepressiva und/oder Monoaminooxidasehemmern (MAO-Hemmern) behandelt werden, verstärkt werden, was möglicherweise lebensbedrohliche Folgen haben kann. Dies ist vor Beginn einer spezifischen Immuntherapie zu berücksichtigen.
Lokale allergische Reaktionen
Bei der Behandlung mit Grazax wird der Patient dem Allergen ausgesetzt, das die allergischen Symptome hervorruft. Daher sind während der Behandlungsphase primär milde und mässige lokale allergische Reaktionen zu erwarten. Treten beim Patienten signifikante lokale Nebenwirkungen aufgrund der Behandlung auf, sollte eine Therapie mit Antiallergika (z.B. Antihistaminika) in Betracht gezogen werden.
Erkrankungen in der Mundhöhle
Nach operativen Eingriffen in der Mundhöhle, Zahnextraktionen eingeschlossen und Ausfall eines Milchzahnes bei Kindern, sollte die Behandlung mit Grazax für 7 Tage unterbrochen werden, damit die Mundhöhle heilen kann.
Entzündliche Zustände in der Mundhöhle mit schweren Symptomen wie z.B. oraler Lichen ruber planus mit Ulzerationen oder schwere orale Mykose.
Asthma
Asthma ist ein bekannter Risikofaktor für schwere systemische allergische Reaktionen.
Die Anwendung von Grazax wurde nicht bei Patienten mit schwerem und/oder unkontrolliertem Asthma untersucht.
Patienten mit Asthma müssen über die Notwendigkeit informiert werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sich ihr Asthma plötzlich verschlechtert.
Bei Patienten mit Asthma, die eine akute Infektion des Respirationstraktes haben, soll der Beginn der Behandlung mit Grazax verschoben werden, bis die Infektion abgeklungen ist.
Eosinophile Ösophagitis
Seit Markteinführung wurden Einzelfälle der eosinophilen Ösophagitis in Verbindung mit einer Grazax-Behandlung berichtet. Bei Patienten mit schweren oder anhaltenden gastrooesophagealen Symptomen wie Dysphagie oder Dyspepsie sollte ein Therapieabbruch von Grazax erwogen werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Grazax enthält Mannitol. Mannitol kann eine leicht abführende Wirkung haben.

Interaktionen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Interaktionen beim Menschen durchgeführt und es wurden keine möglichen Arzneimittelinteraktionen aus weiteren Quellen identifiziert.
Eine gleichzeitige Behandlung mit symptomatisch wirksamen Antiallergika (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Mastzellstabilisatoren) kann die Toleranzgrenze des Patienten für die Immuntherapie erhöhen.
Es liegen begrenzte Daten über die möglichen Risiken einer gleichzeitigen Immuntherapie mit anderen Allergenen während der Behandlung mit Grazax vor.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Grazax während der Schwangerschaft vor. Tierstudien weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko für den Fötus hin. Während einer Schwangerschaft soll eine Behandlung mit Grazax nicht eingeleitet werden. Kommt es im Verlauf einer Therapie zu einer Schwangerschaft, so kann die Behandlung unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes der Patientin und der Reaktion auf vergangene Verabreichungen von Grazax weitergeführt werden.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Grazax während der Stillzeit vor.
Fertilität
Es gibt für die Anwendung von Grazax keine klinischen Daten hinsichtlich der Fertilität. Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkten oder indirekten schädigenden Auswirkungen auf die Fertilität (siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Patienten, die Grazax einnehmen, sollten vor allem mit leichten bis mittelschweren lokalen allergischen Reaktionen rechnen, die innerhalb der ersten Tage der Behandlung auftreten und innerhalb von 1 bis 7 Tage spontan abklingen. Für die überwiegende Zahl der Ereignisse sollte erwartet werden, dass die Reaktion jeweils innerhalb von 5 Minuten nach der Einnahme von Grazax beginnt und innerhalb von einigen Minuten bis Stunden wieder abklingt. Schwerere oropharyngeale allergische Reaktionen können vorkommen.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die in kontrollierten klinischen Studien bei Patienten mit saisonaler Gräserpollen-bedingter Rhinokonjunktivitis einschliesslich Patienten mit leichtem bis moderatem gleichzeitig bestehendem Gräserpollen-bedingtem Asthma beobachteten Nebenwirkungen sind in der nachfolgenden Auflistung dargestellt.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: „sehr häufig“ (≥1/10), „häufig“ (≥1/100, <1/10), „gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100), „selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000), „sehr selten“ (<1/10‘000).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: anaphylaktische Reaktion, systemische allergische Reaktion.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Dysgeusie, Parästhesie.
Augenerkrankungen
Häufig: Juckreiz am Auge, Konjunktivitis, Augenschwellung.
Gelegentlich: Okulare Hyperämie, erhöhter Tränenfluss, Augenreizung.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr häufig: Juckreiz der Ohren.
Gelegentlich: Ohrbeschwerden, Ohrenschmerzen.
Selten: Ohrenschwellung.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Herzklopfen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Halsirritation (20%).
Häufig: Niesen, Husten, trockener Rachen, Dyspnoe, oropharyngealer Schmerz, Pharynxödem, Rhinorrhoe, Engegefühl im Hals, nasaler Pruritus.
Gelegentlich: Dysphonie, pharyngeales Erythem, pharyngeale Hypoästhesie, tonsilläre Hypertrophie, Kehlkopfödem.
Selten: Bronchospasmen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Juckreiz im Mund (30%), Mundödem.
Häufig: Mundschmerzen, Lippenpruritus, Schwellung der Lippen, orale Beschwerden, orale Parästhesie, Mundulzeration, Stomatitis, Mundschleimhauterythem, Dysphagie, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen.
Gelegentlich: trockener Mund, Lippenbläschen, Cheilitis, Blasenbildung an der Mundschleimhaut, schmerzhaftes Schlucken, Vergrösserung der Speicheldrüsen, Hypersalivation, Erkrankung der Zunge, Glossitis, Gastritis, Gastroösophageale Refluxkrankheit, abdominale Beschwerden, Lippenulzeration.
Selten: Eosinophile Ösophagitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Juckreiz, Urtikaria, Ausschlag.
Gelegentlich: Angioödem, Erythem.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit, Beschwerden in der Brust.
Gelegentlich: Fremdkörpergefühl.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Bei Auftreten von signifikanten unerwünschten Wirkungen aufgrund der Behandlung sollte die Gabe von Antiallergika (z.B. Antihistaminika) in Betracht gezogen werden.
Seit Markteinführung wurde über Fälle von schwerwiegenden anaphylaktischen Reaktionen, einschliesslich des anaphylaktischen Schocks, berichtet, deswegen ist die medizinische Überwachung zu Beginn der Behandlung eine wichtige Vorsichtsmassnahme.
Schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen traten auch bei einer späteren Einnahme und nicht bereits bei Ersteinnahme auf, siehe „Dosierung / Anwendung“ und „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“.
Pädiatrische Population
Bei pädiatrischen Patienten, die mit Grazax behandelt wurden, ist das Profil der unerwünschten Wirkungen ähnlich zu dem Profil bei Erwachsenen.
Die meisten Ereignisse wurden mit einer ähnlichen Häufigkeit bei den pädiatrischen Patienten im Vergleich zu den Erwachsenen beobachtet. Augenreizung, Ohrenschmerzen, Ohrenschwellung, pharyngeales Erythem und Blasenbildung an der Mundschleimhaut treten in der pädiatrischen Population häufiger auf, als oben beschrieben: Augenreizung, Ohrenschmerz, pharyngeales Erythem und Blasenbildung an der Mundschleimhaut treten häufig und Ohrenschwellung gelegentlich auf.
Die Ereignisse waren hauptsächlich milden bis moderaten Schweregrades.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

In Phase I Studien erhielten erwachsene Patienten mit Gräserpollen-Allergie Dosen bis zu 1‘000‘000 SQ-T. Zu Kindern, die Dosen über der empfohlenen Tagesdosis von 75‘000 SQ-T ausgesetzt waren, liegen keine Daten vor.
Anzeichen und Symptome
Bei Einnahme höherer Dosen als der empfohlenen täglichen Dosis kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöht sein, einschliesslich des Risikos systemischer allergischer Reaktionen oder schwerer lokaler allergischer Reaktionen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
V01AA02
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Grazax ist indiziert zur Behandlung von Patienten mit spezifischer IgE-vermittelter Allergie mit Symptomen wie Rhinitis und Rhinokonjunktivitis, die durch Gräserpollen verursacht werden.
Zielorgan der pharmakologischen Wirkungen ist das Immunsystem, indem eine protektive Immunantwort gegen die Allergene mit denen der Patient behandelt wird, induziert werden soll. Die vollständige und exakte Wirkungsweise hinsichtlich der klinischen Wirkungen der spezifischen Immuntherapie ist noch nicht vollständig aufgeklärt und belegt. Während der Behandlung wird eine immunologische Toleranz gegen Gräserpollen aufgebaut. Es konnte gezeigt werden, dass eine Behandlung mit Grazax eine systemische kompetitive Antikörper-Antwort gegen Gräser induziert, die IgE-Synthese modifiziert und eindeutig dosisabhängig die spezifischen IgG erhöht.
Klinische Wirksamkeit
Erwachsene
In einer Placebo-kontrollierten, doppelblinden, randomisierten multinationalen Studie wurde die Wirksamkeit der einmal täglichen Verabreichung von Grazax bei 634 erwachsenen Patienten mit Gräserpollen-bedingter Rhinokonjunktivitis untersucht. Die Wirksamkeit stützte sich auf die durchschnittliche tägliche Rhinokonjunktivitis Symptom- und Medikations-Bewertung während einer Gräserpollen-Saison.
Es konnte gezeigt werden, dass mit Grazax im Vergleich zu Placebo die Rhinokonjunktivits-Symptome um 30% und die tägliche Anwendung von symptomatischer Medikation um 38% reduziert werden konnte (p<0.0001).
Rhinokonjunktivitis-Symptome wurden zusätzlich mit einer visuellen Analog-Skala (VAS) beurteilt. Mit Grazax behandelte Patienten zeigten 30% tiefere mittlere tägliche VAS-Werte im Vergleich zu Placebo (p<0.0001).
Eine umfassende Beurteilung der Besserung der Rhinokonjunktivitis-Symptome wurde durchgeführt, indem Patienten zu ihrem Eindruck der Wirksamkeit der Behandlung befragt wurden. 82% der mit Grazax behandelten Patienten berichteten über eine Besserung der Symptome im Vergleich zu 55% der mit Placebo behandelten Patienten. Somit berichteten 49% mehr Patienten in der Grazax-Gruppe über eine Besserung im Vergleich zu Placebo (p<0.0001).
Der Einfluss der allergischen Rhinokonjunktivitis auf die Lebensqualität des Patienten wurde mittels des Juniper-Fragebogens „Rhinokonjunktivitis Lebensqualität“ erfasst, der von den Patienten einmal wöchentlich während der ganzen Gräserpollen-Saison ausgefüllt wurde. Die Lebensqualität während der Gräserpollen-Saison der mit Grazax behandelten Patienten war 23% besser als diejenige der mit Placebo behandelten Patienten (p<0.0001).
Die oben dargestellte klinische Wirksamkeit wurde erreicht, wenn die Behandlung 16 Wochen vor Beginn der Gräserpollen-Saison initiiert wurde.
Eine Studie mit kürzerer Vorbehandlungszeit ergab eine geringere Reduktion der Symptom- und Medikamentenscores. Bei einer Behandlung mit Grazax circa 2 Monate vor und während der Gräserpollensaison wurde eine Reduktion des Symptomscores von 16% (p=0.071) und des Medikamentenscores von 28% (p=0.047) erreicht (full analysis set).
Pädiatrie
Die Wirksamkeit von Grazax wurde bei Kindern (5 16 Jahre) mit Gräserpollen-induzierter Rhinokonjunktivitis mit/ohne Asthma in einer randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Studie untersucht. Die Patienten wurden mindestens 8 Wochen vor Beginn der Gräserpollen-Saison behandelt. Die Behandlung wurde über die gesamte Saison hinweg fortgesetzt. Die klinische Wirksamkeit von Grazax bei Rhinokonjunktivitis bei Kindern war ähnlich der Wirksamkeit bei Erwachsenen. Zusätzlich ergab die Analyse des gesamten Analysensatzes eine 64%ige Reduktion des Asthmasymptomspiegels (p=0.0344) innerhalb der Grazax-Gruppe verglichen mit Placebo und eine Reduktion der Tage mit Asthmasymptomen von 9 auf 3 (Mediane, p=0.0188).

Pharmakokinetik

Absorption/Distribution/Metabolismus/Elimination
Der grösste Teil der in Grazax enthaltenen Allergene sind Polypeptide und Proteine, von denen man annimmt, dass sie im Lumen des Gastrointestinaltraktes und im Gewebe zu Aminosäuren und kurzkettigen Polypeptiden abgebaut werden. Es gibt keine Hinweise, dass die in Grazax enthaltenen Allergene in das vaskuläre System aufgenommen werden. Daher wurden keine Tier- oder Humanstudien durchgeführt, die das pharmakokinetische Profil und den Metabolismus von Grazax untersuchten.

Präklinische Daten

Konventionelle Studien zur Toxizität und Reproduktionstoxizität bei Mäusen haben keine Hinweise für ein spezielles Gefährdungspotential für den Menschen ergeben. In toxikologischen Studien bei männlichen Hunden wurde nach täglicher Exposition über 52 Wochen Vaskulitis/Perivaskulitis beobachtet, nicht aber bei weiblichen Tieren.
Studien zur Genotoxizität ergaben keine Hinweise auf mutagene Wirkungen, ebenso ergaben reproduktionstoxische Untersuchungen, einschliesslich Studien zu Fertilität, embryo-fetaler und prä-/postnataler Entwicklung, keine Hinweise auf reproduktionstoxikologische Effekte.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

57850 (Swissmedic).

Packungen

Packungen zu 30 und 100 Dosen. [A]

Zulassungsinhaberin

ALK-Abelló AG, 8304 Wallisellen.

Stand der Information

Januar 2022

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