PharmakokinetikAbsorption
Die absolute Bioverfügbarkeit von Finasterid beträgt etwa 80% und wird durch Nahrungszufuhr nicht beeinflusst. Maximale Plasmakonzentrationen von Finasterid werden ca. zwei Stunden nach Einnahme erreicht, die Resorption ist nach 6−8 Stunden abgeschlossen.
Steady State-Bedingungen: Eine Mehrfachdosis-Studie zeigte eine langsame Akkumulierung kleinster Mengen von Finasterid. Bei einer täglichen Dosis von 5 mg betragen die Steady-state Plasma-Konzentrationen ca. 8−10 ng/ml und bleiben stabil.
Die maximale Plasma-Konzentration (Cmax) bei einer täglichen Dosis von 5 mg betrug für 45- bis 60-jährige Patienten 46,2 ng/ml, für 70-jährige Patienten 48,4 ng/ml.
Die minimale Plasma-Konzentration (Cmin) bei einer täglichen Dosis von 5 mg betrug für 45- bis 60-jährige Patienten 6,2 ng/ml, für 70-jährige Patienten 8,1 ng/ml.
Distribution
Die Proteinbindung von Finasterid beträgt ca. 93%, das Verteilungsvolumen ungefähr 76 Liter.
Finasterid konnte in der Samenflüssigkeit von Probanden nachgewiesen werden, welche Finasterid 5 mg/Tag erhalten hatten. Die Menge von Finasterid in der Samenflüssigkeit entspricht weniger als 1/50-1/100 einer Finasterid Dosis (5 μg), die keinen Effekt auf die zirkulierenden DHT-Spiegel bei Männern hatte.
Obwohl bei Männern, die über 7 bis 10 Tage mit Finasterid behandelt wurden, Finasterid auch im Liquor nachgewiesen werden konnte, scheint sich die Substanz dort nicht präferentiell zu konzentrieren.
Metabolismus
Finasterid wird extensiv in der Leber metabolisiert, hauptsächlich via Enzyme der Cytochrom-P450 3A4-Subfamilie. Zwei Metaboliten wurden identifiziert, welche nur einen Bruchteil der inhibitorischen Aktivität von Finasterid auf die 5α-Reduktase besitzen.
Elimination
Die durchschnittliche Plasma-Eliminations-Halbwertszeit von Finasterid beträgt sechs Stunden, die Plasma-Clearance ca. 165 ml/min.
Nach oraler Verabreichung von 14C-Finasterid wurden 39% der Dosis mit dem Urin in Form von Metaboliten und 57% der Gesamtdosis mit den Faezes ausgeschieden. Im Urin fand sich praktisch kein unverändertes Finasterid.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten: Mit zunehmendem Alter verringert sich die Eliminationsrate geringfügig, und die Halbwertszeit verlängert sich von einem Durchschnittswert von ca. sechs Stunden bei 18- bis 60-jährigen auf ca. acht Stunden bei über 70-jährigen Männern. Diese Befunde sind ohne klinische Relevanz.
Nierenfunktionsstörungen: Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 9 und 55 ml/min/1,73 m² war die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 14C-Finasterid jener bei gesunden Probanden vergleichbar. Auch bei der Proteinbindung gab es keine Unterschiede. Ein Teil der Metaboliten, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden, wurde mit den Faezes ausgeschieden. Die vermehrte Ausscheidung über die Faezes kompensiert offenbar die verminderte Ausscheidung der Metaboliten über die Nieren.
Leberfunktionsstörungen: Daten bei Leberinsuffizienz liegen nicht vor.
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