Dosierung/AnwendungDie Behandlung mit Tyverb sollte nur von einem Arzt mit Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen durchgeführt werden.
Vor Beginn und während der Behandlung ist die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) zu bestimmen.
Tyverb wird in Kombination mit Capecitabine eingenommen. Die Kombination mit anderen Zytostatika wurde nicht untersucht.
Die Dosis von Tyverb beträgt 1250 mg (5 Tabletten) einmal täglich als Dauereinnahme. Die Dosis darf dabei nicht geteilt werden. Tyverb ist mindestens eine Stunde vor oder mindestens eine Stunde nach einer leichten Mahlzeit einzunehmen. Eine ausgelassene Dosis soll nicht nachgeholt werden, sondern die nächste Dosis ist zur vorgesehenen Zeit einzunehmen. Tyverb darf nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden.
Die Dosis von Capecitabine beträgt 2000 mg/m2 täglich aufgeteilt auf 2 Dosen an den Tagen 1-14 eines 21-Tage-Zyklus. Capecitabine ist innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Dosisanpassung infolge Toxizität
Tyverb soll abgesetzt werden, falls bei einer Patientin eine Toxizität ab Grad 2 auftritt. Bei Besserung der Symptome (Toxizität Grad 1 oder besser) kann die Verabreichung mit einer Dosis von 1250 mg/Tag wieder aufgenommen werden. Bei erneutem Auftreten der Toxizität sollte die Dosis auf 1000 mg/Tag reduziert werden.
Kardiotoxizität (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»):
Tyverb ist abzusetzen bei Patientinnen mit Kardiotoxizität Grad 3 oder höher oder bei Auftreten von Symptomen, die auf eine Reduktion der LVEF hinweisen bzw. deren LVEF unter die Untergrenze des Normalwertes absinkt. Frühestens nach 2 Wochen kann die Gabe von Tyverb in reduzierter Dosis von 1000 mg/Tag wieder aufgenommen werden, falls sich die LVEF wieder normalisiert hat und die Patientin symptomfrei ist.
Interstitielle Lungenkrankheit/Pneumonitis (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»):
Tyverb soll bei Patientinnen mit pulmonalen Symptomen, die auf eine Interstitielle Lungenkrankheit/Pneumonitis Grad 3 oder höher hinweisen, abgesetzt werden.
Schwere Hautreaktionen (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»):
Lapatinib soll bei Patientinnen, bei welchen schwere progressive Hautausschläge mit Blasenbildung oder Schleimhautläsionen auftreten, abgesetzt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Niereninsuffizienz:
Über die Anwendung von Tyverb bei Patientinnen mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor. Da weniger als 2% einer Dosis über die Nieren ausgeschieden werden, ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
Leberinsuffizienz:
Aufgrund der erhöhten Exposition gegenüber Lapatinib (vgl. «Pharmakokinetik») sollte die Verabreichung von Tyverb bei Patientinnen mit mässig bzw. schwer eingeschränkter Leberfunktion mit besonderer Vorsicht erfolgen. Die vorliegenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Tyverb bei Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion sind unzureichend für eine Empfehlung zur Dosisanpassung.
Kinder und Jugendliche:
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Lapatinib in der Pädiatrie wurde nicht untersucht.
Ältere Patientinnen:
Es gibt keine speziellen Dosisempfehlungen bei älteren Patientinnen.
Über die Anwendung von Lapatinib bei Patientinnen ab 65 Jahren liegen nur begrenzte Daten vor. Insgesamt wurden auf Basis des Alters keine Unterschiede in der Sicherheit oder Wirksamkeit dieser Behandlungsregime beobachtet. Eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Lapatinib bei älteren Personen kann nicht ausgeschlossen werden.
Angaben zur Dosisanpassung von Capecitabine sind der Fachinformation von Capecitabine zu entnehmen.
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