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Fachinformation zu Tostran®:Cederberg GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Behandlung sollte nur durch einen in der hormonellen Behandlung erfahrenen Spezialisten eingeleitet werden.
Tostran darf nur bei einem nachgewiesenen Hypogonadismus und nach Ausschluss anderer möglicher Ursachen der Symptomatik angewendet werden. Der Testosteron-Mangel muss eindeutig durch klinische Symptome (Rückbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale, Abnahme der Libido, erektile Dysfunktion, Veränderung der Körperzusammensetzung, Asthenie etc.) nachgewiesen und durch zwei separate Bestimmungen des Serum-Testosteronspiegels bestätigt worden sein, bevor eine Testosteron-Substitutionstherapie eingeleitet wird.
Tostran ist nicht zur Behandlung männlicher Sterilität oder sexueller Impotenz indiziert.
Überwachung der Behandlung
Die Testosteron-Serumspiegel sind vor Beginn und während der Therapie regelmässig zu bestimmen. Die Dosis muss individuell angepasst werden, um die Aufrechterhaltung eugonadaler Testosteron-Serumspiegel sicherzustellen.
Folgende Symptome können auf eine zu hohe Androgenexposition hindeuten:
·Reizbarkeit, Nervosität,
·Gewichtszunahme,
·zu häufige oder anhaltende Erektionen des Penis,
·Übelkeit, Erbrechen,
·Veränderungen der Hautfarbe oder Schwellung der Fussgelenke,
·Atemstörungen, auch beim Schlafen.
Der Patient soll angewiesen werden, seinem Arzt solche Symptome zu berichten. Um eine adäquate Dosierung sicherzustellen, sollten die Testosteron-Konzentrationen im Serum bestimmt werden (siehe „Dosierung/Anwendung“).
Bei Patienten unter Androgen-Langzeittherapie sollten Hämoglobin und Hämatokrit regelmässig überprüft werden, um ggf. Anzeichen einer Polyglobulie rechtzeitig zu erkennen. Im Falle eines Anstiegs des Hämatokrits kann eine Dosisreduktion oder unter Umständen ein Abbruch der Therapie erforderlich sein.
Daneben sollten auch Leberfunktionswerte und Lipidprofil regelmässig kontrolliert werden. Veränderungen der Serumlipide können unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich machen.
Prostatahyperplasie und -karzinom
Patienten, welche mit Androgenen behandelt werden, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer benignen Prostatahyperplasie sowie für die Progression eines subklinischen Prostatakarzinomes aufweisen. Vor Beginn der Behandlung muss daher eine Prostatahyperplasie bzw. ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden. Während der Testosteron-Therapie muss eine regelmässige und sorgfältige Überwachung der Prostata sowie der Brust mittels der etablierten Methoden (rektal-digitale Untersuchung und Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens [PSA]) erfolgen. Diese Untersuchungen sollten mindestens einmal jährlich, bei älteren Patienten (>40 Jahre) sowie bei Risikopatienten (z.B. Patienten mit positiver Familienanamnese) zweimal jährlich durchgeführt werden.
Erkrankungen, bei welchen besondere Vorsicht geboten ist
Eine Behandlung mit Androgenen kann zu einer vermehrten Natrium- und Flüssigkeitsretention führen. Bei Patienten, die an einer schweren Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz oder einer ischämischen Herzerkrankung leiden, kann die Therapie mit Testosteron daher zu vermehrten Ödemen mit oder ohne kongestiver Herzinsuffizienz führen, welche mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen können. In diesem Fall muss die Therapie sofort abgebrochen werden.
Auch bei Patienten mit Epilepsie oder Migräne sollte Tostran mit Vorsicht angewendet werden, da es infolge der Flüssigkeitsretention zu einer Verschlimmerung dieser Erkrankungen kommen kann.
Testosteron kann einen Anstieg des Blutdrucks bewirken. Tostran sollte daher bei Patienten mit arterieller Hypertonie mit Vorsicht angewandt werden.
Störungen des Kalziumstoffwechsels bei Tumorerkrankungen
Bei Patienten, bei welchen aufgrund von Skelett-Metastasen ein Risiko für eine Hyperkalziämie bzw. Hyperkalziurie besteht, sollte Tostran mit Vorsicht angewendet werden. Eine regelmässige Überwachung der Kalzium-Serumspiegel wird bei diesen Patienten empfohlen.
Priapismus
In seltenen Fällen kann es unter einer Testosteron-Substitutionstherapie zu einem Priapismus kommen. Dies stellt einen urologischen Notfall dar, der bei fehlender bzw. verspäteter Behandlung zu einer irreversiblen Schädigung des Penis führen kann. Der Patient ist darauf hinzuweisen, in einem solchen Fall umgehend einen Urologen aufzusuchen.
Venöse thromboembolische Ereignisse (VTE)
Nach der Marktzulassung wurde (sowohl in Studien als auch aus der Marktüberwachung) unter Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie oder Risikofaktoren über venöse thromboembolische Ereignisse berichtet (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, okuläre Thrombose). Insbesondere kann eine Erhöhung des Hämatokrits das Risiko für thromboembolische Ereignisse erhöhen. Vor allem bei Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie ist daher Vorsicht geboten. Die Patienten sollten auf mögliche Symptome eines thromboembolischen Ereignisses hingewiesen werden (z.B. Schmerzen, Hitzegefühl und/oder Erythem einer Extremität, Dyspnoe). Bei Verdacht auf ein thromboembolisches Ereignis sollte die Therapie mit Tostran unterbrochen und eine entsprechende Diagnostik und Therapie eingeleitet werden.
Bei Patienten mit Thrombophilie wurden auch unter einer Antikoagulantienbehandlung Fälle einer VTE berichtet. Nach einem ersten thromboembolischen Ereignis sollte daher die Testosteron-Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung fortgesetzt werden. Im Falle einer Fortsetzung der Behandlung sollten geeignete Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden, um das VTE-Risiko des Patienten zu minimieren.
Schlafapnoe
Die Behandlung mit Testosteron kann bei Patienten mit Hypogonadismus eine Schlafapnoe verstärken, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren wie Adipositas oder chronischen Atemwegserkrankungen.
Glukosestoffwechsel
Bei Diabetikern, die unter der Substitutionstherapie normale Testosteron-Plasmakonzentrationen erreichen, kann die Insulinsensitivität verbessert sein.
Sehstörungen
Unter der Anwendung von Testosteronpräparaten, aber auch bei erhöhten endogenen Testosteronspiegeln wurde vereinzelt über Fälle einer zentralen serösen Chorioretinopathie berichtet, wie sie auch unter Kortikosteroiden beschrieben wurde. Falls Symptome wie Verschwommensehen oder andere Sehstörungen auftreten, sollte zur Abklärung möglicher Ursachen eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt in Betracht gezogen werden.
Fertilität
Unter höheren Testosteron-Dosen, insbesondere bei längerer Anwendung, kann es über eine Suppression der hypophysären FSH-Sekretion zu Störungen der Spermatogenese mit Oligospermie und vermindertem Ejakulationsvolumen sowie zu einer Abnahme der Hodengrösse kommen.
Missbrauch
Androgene eignen sich nicht zur Verbesserung der Muskelentwicklung bei gesunden Personen oder zur Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit, und ihr Missbrauch z.B. im Sport birgt schwerwiegende Risiken.
Sportler sollten darüber informiert werden, dass Tostran einen Wirkstoff (Testosteron) enthält, der bei Dopingtests zu positiven Ergebnissen führen kann.
Ältere Patienten
Es liegen nur wenige Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Tostran bei Patienten über 65 Jahren vor. Bezüglich altersspezifischer Testosteron-Referenzwerte gibt es bisher keinen Konsens. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die Testosteron-Serumspiegel physiologischerweise mit zunehmendem Alter abnehmen.
Pädiatrische Patienten
Tostran besitzt bei Kindern keine Indikation. Bei Kindern kann Testosteron neben einer Virilisierung zu einer Beschleunigung des Wachstums und der Knochenreifung, zu vorzeitigem Epiphysenschluss und damit verminderter Endgrösse führen. Auch mit dem Auftreten einer Akne ist zu rechnen.
Frauen
Tostran darf aufgrund seiner virilisierenden Wirkung bei Frauen nicht angewendet werden.
Hautirritationen
Tostran enthält Butylhydroxytoluol (E 321), das lokale Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) oder Irritationen der Augen und Schleimhäute verursachen kann. Tostran enthält ausserdem Propylenglykol, das Hautirritationen verursachen kann.
Wenn der Patient eine schwerwiegende Reaktion an der Anwendungsstelle entwickelt, sollte die Behandlung überprüft und - falls nötig - eingestellt werden.
Mögliche Testosteron-Übertragung auf andere Personen
Wenn keine Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, kann Testosteron-Gel durch engen Hautkontakt auf andere Personen (z.B. Partnerin, Kinder) übertragen werden. Dies kann bei diesen Personen zu erhöhten Testosteronspiegeln im Serum und möglicherweise zu unerwünschten Wirkungen führen. Nach wiederholtem Kontakt kann es bei Frauen zu einer Virilisierung kommen. Berichtet wurde z.B. über verstärkte Gesichts- und/oder Körperbehaarung, tiefere Stimme und/oder Unregelmässigkeiten des Menstruationszyklus.
Bei Kindern wurde über Fälle berichtet, in welchen der Kontakt mit Testosteron-Gel zu einer vorzeitigen Sexualentwicklung führte, einhergehend z.B. mit Vergrösserung der Genitalien, frühzeitiger Entwicklung der Schambehaarung, Manifestation einer Libido und Auftreten vermehrter Erektionen sowie mit aggressivem Verhalten. Ausserdem kann Testosteron Wachstum und Knochenreifung beschleunigen und zu einem vorzeitigen Epiphysenschluss führen (mit dem Risiko einer reduzierten Endgrösse). In den meisten Fällen waren diese Symptome reversibel, wenn der Kontakt mit Testosteron-Gel unterbunden wurde. In einigen Fällen kehrten jedoch vergrösserte Genitalien nicht auf ihre altersentsprechende Normalgrösse zurück.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Testosteron-Gel auch über Kleidungsstücke (wie z.B. Unterwäsche oder T-Shirts) oder über die Bettwäsche des Anwenders auf andere Personen übertragen werden kann.
Der Arzt sollte den Patienten sorgfältig über das Risiko einer Testosteron-Übertragung und die entsprechenden Sicherheitsanweisungen informieren (siehe unten). Tostran sollte Patienten, bei denen das Risiko einer Nichteinhaltung der Sicherheitsanweisungen erhöht ist (z.B. schwerer Alkoholismus, Drogenabusus, schwere psychiatrische Störungen), nicht verordnet werden.
Eine Übertragung wird durch das Tragen von Kleidung über der Anwendungsstelle oder durch Baden bzw. Duschen vor einem Hautkontakt vermieden.
Dementsprechend werden die folgenden Vorsichtsmassnahmen empfohlen:
Für den Patienten
·Waschen der Hände mit Wasser und Seife nach Anwendung des Gels,
·Bedecken der Anwendungsstelle mit Kleidung, nachdem das Gel eingetrocknet ist. Insbesondere sollte beim Kontakt mit Kindern ein T-Shirt getragen werden, das die Anwendungsfläche abdeckt, um das Risiko der Kontamination zu reduzieren,
·Baden oder Duschen mit Seife vor jeder Situation mit dieser Art von Hautkontakt,
·Um die Partnersicherheit zu gewährleisten, sollte der Patient zum Beispiel angewiesen werden, mindestens vier Stunden nach der Anwendung von Tostran keinen Geschlechtsverkehr zu haben, während des Hautkontakts Kleidung über der Anwendungsstelle zu tragen oder vor dem Geschlechtsverkehr zu baden oder zu duschen.
Für die medizinische Fachkraft oder Pflegekraft
·Wenn eine medizinische Fachkraft oder eine Pflegekraft das Testosteron-Gel auftragen soll, sind Einweghandschuhe zu tragen,
·Die Einweghandschuhe sollten alkoholbeständig sein, da das Gel sowohl Ethanol als auch 2-Propanol enthält, welche die Permeabilität der Einweghandschuhe erhöhen und so eine Kontamination mit Testosteron ermöglichen können.
Für Personen, die nicht mit Tostran behandelt werden
·Im Fall von Kontakt mit einem behandelten Hautareal, das nicht gewaschen wurde oder nicht mit Kleidung bedeckt war: unverzügliches Waschen des Hautareals, auf das möglicherweise Testosteron übertragen wurde, mit Wasser und Seife,
·Mitteilung von Anzeichen einer übermässigen Androgenexposition, wie Akne oder Veränderungen des Behaarungsmusters, an den Arzt / die Ärztin.
Schwangere Frauen müssen jeden Kontakt mit Hautarealen vermeiden, auf denen Tostran angewendet wurde. Patienten, deren Partnerin schwanger ist, müssen die oben beschriebenen Vorsichtsmassnahmen besonders sorgfältig einhalten (siehe auch „Schwangerschaft, Stillzeit“).

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