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Fachinformation zu Avamys Nasenspray, Suspension:GlaxoSmithKline AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Fluticasonfuroat.
Hilfsstoffe
Glucose, dispergierbare Cellulose, Polysorbat 80, Benzalkoniumchlorid 0.00825 mg/Sprühstoss, Natriumedetat, gereinigtes Wasser.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren)
Behandlung der Nasen- und Augensymptomatik der saisonalen allergischen Rhinitis.
Behandlung der Nasensymptomatik der chronischen allergischen (perennialen) Rhinitis.
Kinder (2 - 11 Jahre)
Behandlung der Nasensymptomatik der saisonalen und der chronischen allergischen (perennialen) Rhinitis für die Dauer bis zu 3 Monaten.

Dosierung/Anwendung

Fluticasonfuroat Nasenspray ist ausschliesslich für die intranasale Verabreichung vorgesehen. Um den vollen therapeutischen Nutzen zu erhalten, wird eine regelmässige Anwendung empfohlen. Das Einsetzen der Wirkung wird in der Regel innerhalb eines Tages nach der ersten Verabreichung beobachtet. Bis zum Erreichen des maximalen Nutzens können mehrere Tage Behandlung notwendig sein. Der Patient sollte über das Ausbleiben einer Sofortwirkung informiert werden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen, Klinische Wirksamkeit»).
Avamys sollte nicht gleichzeitig mit anderen intranasalen Arzneimitteln verabreicht werden (siehe «Pharmakokinetik, Absorption»).
Art der Anwendung
Korrekte Anwendung: Avamys Nasenspray vor Gebrauch kräftig schütteln. Nasenspray mit der rechten Hand ins linke Nasenloch und mit der linken Hand ins rechte Nasenloch applizieren.
Die genaue Gebrauchsanweisung befindet sich in der Patienteninformation.
Übliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren)
Die empfohlene Anfangsdosis besteht aus zwei Sprühstössen (27,5 µg Fluticasonfuroat pro Sprühstoss) pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 110 µg).
Sobald eine angemessene Symptomkontrolle erreicht ist, kann eine Dosisreduktion auf einen Sprühstoss pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 55 µg) eine wirksame Erhaltungsdosis darstellen.
Kinder (2-11 Jahre)
Die empfohlene Anfangsdosis besteht aus einem Sprühstoss (27,5 µg Fluticasonfuroat pro Sprühstoss) pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 55 µg).
Patienten, die auf einen Sprühstoss pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 55 µg) nicht ausreichend ansprechen, können zwei Sprühstösse pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 110 µg) verabreichen. Sobald eine angemessene Symptomkontrolle erreicht ist, wird eine Dosisreduktion auf einen Sprühstoss pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 55 µg) empfohlen.
Bei Kindern sollte die Therapie ohne ärztliche Kontrolle des Längenwachstums nicht länger als 3 aufeinanderfolgende Monate dauern.
Kinder (unter 2 Jahren)
Es liegt kein Datenmaterial vor, um intranasal verabreichtes Fluticasonfuroat zur Behandlung von saisonaler und chronischer allergischer (perennialer) Rhinitis bei Kindern unter 2 Jahren zu empfehlen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz ist nicht erforderlich. Bei Patienten mit mässiger oder schwerer Leberinsuffizienz ist eine Verdoppelung der systemischen Fluticasonfuroat-Exposition möglich.
Die empfohlene Anfangsdosis besteht aus einem Sprühstoss (27,5 µg Fluticasonfuroat pro Sprühstoss) pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 55 µg). Patienten, die auf einen Sprühstoss pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 55 µg) nicht ausreichend ansprechen, können zwei Sprühstösse pro Nasenloch einmal täglich (Tagesgesamtdosis: 110 µg) verabreichen. (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik»).

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff von Avamys.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die gleichzeitige Anwendung mit Ritonavir und anderen starken CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Produkte, die Cobicistat enthalten, Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin) wird wegen des Risikos einer erhöhten systemischen Exposition von Fluticasonfuroat nicht empfohlen (siehe «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
Unter Verabreichung nasaler Kortikosteroide wurde über systemische Wirkungen berichtet, insbesondere bei Langzeitanwendung hoher Dosen. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens ist jedoch geringer als unter oralen Kortikosteroiden. Die systemischen Effekte können bei den individuellen Patienten und den verschiedenen nasalen Kortikosteroiden unterschiedlich ausgeprägt sein. Bei Kindern, die ein Jahr lang täglich 110 µg Fluticasonfuroat erhielten, wurde ein verlangsamtes Wachstum beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Klinische Wirksamkeit»). Daher sollten Kinder mit der niedrigsten Dosis behandelt werden, die eine ausreichende Symptomkontrolle bietet (siehe «Dosierung/Anwendung»). Wie bei anderen intranasalen Kortikosteroiden sollte der Arzt auf mögliche systemische Steroidwirkungen einschliesslich Augenveränderungen achten (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Nasale Kortikosteroide können die Entwicklung von Glaukom, Katarakt und zentraler seröser Chorioretinopathie begünstigen. Bei Sehstörungen oder Vorgeschichte mit erhöhtem Augeninnendruck ist eine augenärztliche Kontrolle angezeigt.
Dieses Arzneimittel enthält 0.00825 mg Benzalkoniumchlorid pro Sprühstoss.
Benzalkoniumchlorid kann eine Reizung oder Schwellung der Nasenschleimhaut hervorrufen, insbesondere bei längerer Anwendung.

Interaktionen

Interaktionen mit starken CYP3A4 Inhibitoren:
Fluticasonfuroat unterliegt einer raschen Clearance durch einen ausgeprägten First-Pass-Metabolismus durch das Cytochrom P450 3A4. In einer Interaktionsstudie mit intranasal verabreichtem Fluticasonfuroat und Ketoconazol (potenter CYP3A4-Hemmer) war der Anteil der Probanden mit messbaren Fluticasonfuroatkonzentrationen im Plasma in der Ketoconazolgruppe (6 der 20 Probanden) grösser als bei der Placebogruppe (1 der 20 Probanden).
Die gleichzeitige Verabreichung mit starken CYP3A4 Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin, Ritonavir oder Produkte, welche Cobicistat enthalten) kann zu erhöhter Exposition gegenüber Fluticasonfuroat führen und somit zu einem erhöhten Risiko von Nebenwirkungen systemischer Kortikosteroide (inkl. Cushing Syndrom, Nebennierenrindensuppression) . Die gleichzeitige Verabreichung sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Kortikosteroid-Nebenwirkungen; in diesem Fall sollten die Patienten engmaschig im Hinblick auf systemische Kortikosteroid-Nebenwirkungen überwacht werden.Daten zur Enzyminduktion und -hemmung deuten darauf hin, dass es keine theoretische Grundlage gibt, bei klinisch relevanten intranasalen Dosen metabolische Wechselwirkungen zwischen Fluticasonfuroat und dem durch Cytochrom P450-vermittelten Stoffwechsel anderer Arzneimittel zu erwarten. Daher wurden keine klinischen Studien zur Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Fluticasonfuroat und anderen Arzneimitteln durchgeführt.
Da auch Grapefruitsaft CYP3A4 hemmen kann und die klinische Relevanz nicht bekannt ist, sollte die Einnahme von Grapefruitsaft während der Therapie von Avamys vermieden werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Zur Anwendung von Fluticasonfuroat in der Schwangerschaft liegen beim Menschen keine ausreichenden Daten vor. Avamys sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig (siehe «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Der Übergang von Fluticasonfuroat in die Muttermilch wurde weder tierexperimentell noch beim Menschen untersucht. Eine Anwendung von Avamys während der Stillzeit wird daher nicht empfohlen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt, da für Fluticasonfuroat keine Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen erwartet wird.

Unerwünschte Wirkungen

Die Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen wurde anhand von Daten aus grossen klinischen Studien ermittelt.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, <1/10), Gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), Selten (≥1/10'000, <1/1'000), Sehr selten (<1/10'000) und Nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Daten aus klinischen Studien
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Anaphylaxie, Angioödem, Hautausschlag oder Urtikaria.
Augenerkrankungen:
Häufig: Zunahme einer hinteren subkapsulären Trübung (meist vorübergehend), Erhöhung des intraokularen Drucks ≥7 mmHg (meist vorübergehend).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums:
Sehr häufig: Epistaxis (Nasenbluten).
Bei Erwachsenen und Jugendlichen war die Inzidenz von Nasenbluten bei der Langzeitanwendung (über 6 Wochen) höher als bei der Kurzzeitanwendung (bis zu 6 Wochen). In klinischen Studien bis zu 12 Wochen bei Kindern war die Inzidenz von Nasenbluten für Fluticasonfuroat ähnlich wie bei Placebo.
Häufig: Nasenulzeration.
Kinder:
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- undKnochenerkrankungen:
Häufigkeit nicht bekannt: Wachstumsretardierung.
In einer einjährigen klinischen Studie zur Beurteilung des Wachstums vorpubertärer Kinder, die einmal täglich 110 µg Fluticasonfuroat erhielten, wurde ein durchschnittlicher Behandlungsunterschied von -0.27 cm pro Jahr in der Wachstumsgeschwindigkeit gegenüber Placebo beobachtet (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Post Marketing Daten
Erkrankungen des Nervensystems.
Häufig: Kopfschmerzen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums:
Rhinalgie, nasale Beschwerden (einschliesslich Brennen, Irritationen und Wundsein der Nasenschleimhaut), Trockenheit der Nasenschleimhaut.
Sehr selten: Nasenseptum-Perforation.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Symptome und Anzeichen:
Im Rahmen einer Bioverfügbarkeitsstudie wurden intranasale Dosierungen, die dem bis zu 24-fachen der empfohlenen Tagesdosis für Erwachsene entsprachen, während drei Tagen untersucht, ohne dass unerwünschte systemische Wirkungen beobachtet wurden (siehe «Pharmakokinetik»).
Behandlung:
Bei einer akuten Überdosierung ist wahrscheinlich keine Therapie, sondern lediglich eine Überwachung erforderlich.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R01AD12
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Fluticasonfuroat ist ein synthetisches, dreifach fluoriertes Kortikosteroid mit einer hohen Affinität für den Glukokortikoidrezeptor und einer starken entzündungshemmenden Wirkung.
Klinische Wirksamkeit
Saisonale allergische Rhinitis bei Erwachsenen und Jugendlichen
In vier klinischen Studien führte die einmal tägliche intranasale Verabreichung von 110 µg Fluticasonfuroat im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Besserung der Nasensymptomatik, bestehend aus Rhinorrhoe, verstopfter Nase, Niesen und Nasenjucken, sowie der entsprechenden Augensymptome, einschliesslich Jucken/Brennen, Tränen/Wässern und Rötung der Augen. Die Besserung der Nasen- und Augensymptome hielt nach der einmal täglichen Verabreichung über die gesamten 24 Stunden an.
Ein therapeutischer Nutzen wurde innerhalb eines Tages nach der Erstverabreichung beobachtet, mit einem weiteren Fortschreiten der Besserung über mehrere Tage hinweg. Das subjektive Therapie-Gesamt-Ansprechen war unter Fluticasonfuroat 110 µg im Vergleich zu Placebo signifikant besser. Auch die Lebensqualität der Patienten (beurteilt anhand des Fragebogens Rhinoconjunctivitis Quality of Life Questionnaire – RQLQ) war im Vergleich zu Placebo in allen 4 Studien verbessert.
Chronische allergische (perenniale) Rhinitis bei Erwachsenen und Jugendlichen
In zwei klinischen Studien führte die einmal tägliche intranasale Verabreichung von 110 µg Fluticasonfuroat im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Besserung der Nasensymptomatik sowie zu einem besseren subjektiven Therapie-Gesamt-Ansprechen. In einer klinischen Studie führte die einmal tägliche intranasale Verabreichung von 110 µg Fluticasonfuroat im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Besserung der Augensymptome sowie zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patienten (beurteilt anhand des Fragebogens Rhinoconjunctivitis Quality of Life Questionnaire – RQLQ). Diese Wirkung hielt über die gesamten 24 Stunden nach einer einmal täglichen Verabreichung an.
Okuläre Sicherheit
In einer zweijährigen Studie zur Beurteilung der okulären Sicherheit von Fluticasonfuroat (110 µg einmal täglich als intranasales Spray) erhielten Erwachsene und Jugendliche mit perennierender allergischer Rhinitis entweder Fluticasonfuroat (n=367) oder Placebo (n=181). Die primären Endpunkte [Zeit bis zur Zunahme der hinteren subkapsulären Trübung (≥0,3 gegenüber Studienbeginn im Katarakt-Grad nach dem Lens Opacities Classification System, Version III (LOCS III)) und Zeit bis zur Zunahme des Augeninnendrucks (IOP; ≥7 mmHg gegenüber Baseline)] waren zwischen den beiden Gruppen statistisch nicht signifikant verschieden. Eine Zunahme der hinteren subkapsulären Trübung (≥0,3 gegenüber Baseline) trat bei den mit Fluticasonfuroat 110 µg behandelten Probanden häufiger auf als unter Placebo [14 (4%) versus 4 (2%)] und war bei zehn Probanden in der Fluticasonfuroat-Gruppe sowie bei zwei Probanden in der Placebogruppe vorübergehender Natur. IOP-Erhöhungen (≥7 mmHg gegenüber Studienbeginn) traten bei den mit Fluticasonfuroat 110 µg behandelten Probanden häufiger auf: 7 (2%) unter Fluticasonfuroat 110 µg einmal täglich und 1 (<1%) unter Placebo. Diese Ereignisse waren bei sechs Probanden in der Fluticasonfuroat-Gruppe und bei dem einen Probanden in der Placebogruppe vorübergehender Natur.
Saisonale allergische und chronische allergische (perenniale) Rhinitis bei Kindern (2-11Jahre)
Die Posologie bei Pädiatriepatienten basiert auf der Beurteilung der Wirksamkeitsdaten beim Kollektiv der Kinder mit allergischer Rhinitis.
In einer Studie über saisonale allergische Rhinitis bei Kindern erwies sich Fluticasonfuroat bei intranasaler Gabe in einer Dosierung von 110 µg als wirksam. Beim Vergleich von 55 µg Fluticasonfuroat und Placebo ergab sich kein signifikanter Unterschied.
In einer Studie über chronische allergische (perenniale) Rhinitis zeigte die intranasale Verabreichung von Fluticasonfuroat in einer Dosis von 55 μg ein konstanteres Wirkprofil als in einer Dosis von 110 μg über 4 Wochen. Post-hoc-Analysen der Wirksamkeitsdaten aus dieser Studie für 6 bzw. 12 Wochen und der Daten aus einer Hypothalamus-Hypophyse-Nebenniere-Achse-Verträglichkeitsstudie mit einer Dauer von 6 Wochen zeigten eine Wirksamkeit der Einmalgabe für Fluticasonfuroat Nasenspray 110 µg im Vergleich zu Placebo.
Eine Studie über 6 Wochen bei welcher die Effekte von Fluticasonfuroat in einer Dosierung von 110 µg einmal täglich auf die adrenale Funktion bei Kindern von 2 bis 11 Jahren untersucht wurden, zeigte keine signifikanten Effekte auf die 24 Stunden Kortisolspiegel im Vergleich zu Placebo.
Präpubertäres Längenwachstum
In einer randomisierten, doppelblinden, multizentrischen, einjährigen, placebokontrollierten klinischen Studie mit Parallelgruppen wurde die Wirkung von Fluticasonfuroat Nasenspray 110 µg täglich auf die Wachstumsgeschwindigkeit bei 474 vorpubertären Kindern (im Alter von 5 bis 7,5 Jahren bei Mädchen bzw. von 5 bis 8,5 Jahren bei Jungen) mithilfe der Stadiometrie untersucht. Die mittlere Wachstumsgeschwindigkeit über den 52-wöchigen Behandlungszeitraum hinweg war bei den Patienten, die Fluticasonfuroat erhielten, mit 5,19 cm/Jahr niedriger als unter Placebo (5,46 cm/Jahr). Der mittlere Behandlungsunterschied betrug -0,27 cm pro Jahr [95%-KI -0,48 bis -0,06].

Pharmakokinetik

Absorption
Fluticasonfuroat unterliegt einem ausgeprägten First-Pass-Metabolismus mit unvollständiger Resorption in Leber und Darm, so dass die systemische Exposition bei erhaltenem gastrointestinalem oder hepatischem Metabolismus vernachlässigbar gering ist. Die intranasale Verabreichung von 110 µg einmal täglich als wässrige Suspension (Avamys) führt in der Regel nicht zum Aufbau von messbaren Plasmakonzentrationen der Substanz (<10 pg/ml). Die absolute Bioverfügbarkeit von Fluticasonfuroat bei intranasaler Verabreichung von 880 µg dreimal täglich (Tagesgesamtdosis von 2640 µg) beträgt 0,50%.
Da die systemische Verfügbarkeit von Fluticasonfuroat je nach verwendeter galenischer Formulierung variiert, kann dies bei einer gleichzeitigen Anwendung mit anderen intranasalen Arzneimitteln zu einer Erhöhung der systemischen Verfügbarkeit von Fluticasonfuroat führen.
Distribution
Fluticasonfuroat ist zu über 99% an Plasmaproteine gebunden. Fluticasonfuroat wird umfassend verteilt mit einem durchschnittlichen Verteilungsvolumen im Fliessgleichgewicht von 608 l.
Metabolismus
Fluticasonfuroat unterliegt einer raschen Clearance (Gesamt-Plasmaclearance 58,7 l/h) aus dem systemischen Blutkreislauf, vorwiegend durch die Verstoffwechselung in der Leber zu einem inaktiven 17β-Carboxylmetaboliten (GW694301X) durch das Cytochrome P450-Enzym CYP3A4. Der wichtigste Stoffwechselweg war die Hydrolyse der S-Fluormethylcarbothioat-Funktion unter Bildung des 17β-Carbonsäure-Metaboliten. Bei In-vivo-Studien ergab sich kein Hinweis auf eine Abspaltung der Furoatgruppe unter Bildung von Fluticason.
Elimination
Bei gesunden Probanden ist Fluticasonfuroat nach der intranasalen Verabreichung im Harn nicht in nachweisbaren Mengen enthalten.
Die Elimination nach peroraler bzw. intravenöser Gabe erfolgte hauptsächlich über den Stuhl, was als Hinweis für die Ausscheidung von Fluticasonfuroat und seiner Stoffwechselprodukte über die Galle anzusehen ist. Nach der intravenösen Verabreichung lag die Eliminationshalbwertszeit bei durchschnittlich 15,1 Stunden. Die Ausscheidung im Harn machte nur 1% bzw. 2% der peroral bzw. intravenös verabreichten Dosis aus.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Daten zur intranasalen Anwendung von Fluticasonfuroat bei Personen mit Leberfunktionseinschränkung liegen nicht vor. Die von Personen mit eingeschränkter Leberfunktion vorliegenden Daten für die inhalative Anwendung von Fluticasonfuroat (als Fluticasonfuroat oder Fluticasonfuroat/Vilanterol) sind auch auf die intranasale Verabreichung übertragbar. In einer Untersuchung mit einer Einzeldosis von 400 µg peroral inhaliertes Fluticasonfuroat bei Patienten mit mässiger Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh B) ergaben sich erhöhte Cmax- (42%) und AUC(0-∞)-Werte (172%) im Vergleich zu gesunden Probanden. Nach wiederholter Gabe von oral inhaliertem Fluticasonfuroat/Vilanterol über 7 Tage kam es bei Personen mit mässiger bis schwerer Leberfunktionsbeeinträchtigung (Child-Pugh-Stadium B oder C) gegenüber Lebergesunden zu einem Anstieg der systemischen Fluticasonfuroat-Exposition (bezogen auf die AUC(0-24) um durchschnittlich bis zum Doppelten). Der Anstieg der systemischen Fluticasonfuroat-Exposition bei Teilnehmern mit mässiger Leberfunktionsbeeinträchtigung unter Fluticasonfuroat/Vilanterol 200/25 Mikrogramm ging einher mit einer Reduktion der Cortisol-Serumkonzentrationen um durchschnittlich 34 % im Vergleich zu lebergesunden Personen. Ein Einfluss auf die Cortisol-Serumkonzentrationen wurde bei Personen mit hochgradig eingeschränkter Leberfunktion nicht festgestellt (Fluticasonfuroat/Vilanterol 100/12,5 Mikrogramm). Auf Grundlage dieser Ergebnisse ist nicht zu erwarten, dass die voraussichtliche durchschnittliche Exposition bei intranasaler Gabe von 55 µg Fluticasonfuroat in dieser Patientenpopulation zu einer Cortisolsuppression führt.
Nierenfunktionsstörungen
Bei gesunden Probanden ist Fluticasonfuroat nach der intranasalen Verabreichung im Harn nicht in nachweisbaren Mengen enthalten. Weniger als 1% der Dosismenge werden mit dem Harn ausgeschieden, so dass keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Fluticasonfuroat bei Einschränkung der Nierenfunktion zu erwarten sind.
Ältere Patienten
Pharmakokinetikdaten stehen nur von wenigen älteren Probanden (n=23/872, 2,6%) zur Verfügung. Es ergaben sich keine Hinweise, dass die Anzahl von Probanden mit messbaren Fluticasonfuroat-Konzentrationen unter den älteren Probanden im Vergleich zu jüngeren Personen erhöht sein könnte.
Kinder
Die Konzentration von Fluticasonfuroat nach der intranasalen Verabreichung von 110 µg einmal täglich ist normalerweise nicht messbar (< 10 pg/ml). Bei <16% der Pädiatriepatienten waren nach der intranasalen Verabreichung von 110 µg einmal täglich messbare Mengen nachzuweisen und nach der Verabreichung von 55 µg einmal täglich waren messbare Konzentrationen nur bei <7% der Pädiatriepatienten nachzuweisen. Es lagen keine Hinweise auf eine höhere Inzidenz von messbaren Fluticasonfuroat-Spiegeln bei jüngeren Kindern (im Alter bis zu 6 Jahren) vor.
Weitere pharmakokinetische Angaben
Die Konzentration von Fluticasonfuroat nach der intranasalen Verabreichung von 110 µg einmal täglich ist normalerweise nicht messbar (< 10 pg/ml). Nach der intranasalen Verabreichung von 110 µg einmal täglich wurde nur bei <31% der Patienten im Alter ab 12 Jahren und bei <16% der Pädiatriepatienten ein messbarer Spiegel erreicht. Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen diesen messbaren Spiegeln und dem Geschlecht, Alter (einschliesslich Pädiatriepatienten) wurden beim Vergleich mit den Probanden ohne messbare Spiegel nicht festgestellt.

Präklinische Daten

Die im Zuge der Studien der einfachen und repetierten Toxikologie beobachteten Befunde sind grösstenteils den für Glukokortikoide typischen Klasseneffekten zuzuordnen.
Mutagenese, Karzinogenese
Fluticasonfuroat zeigte keine Gentoxizität unter in-vitro- oder in-vivo-Bedingungen.
In einer 2-jährigen Inhalationsstudie mit Ratten und Mäusen sind keine behandlungsbezogenen Steigerungen der Tumorhäufigkeiten aufgetreten.
Reproduktionstoxikologie
Das Reproduktionstoxizitätspotenzial wurde im Tierversuch durch inhalative Verabreichung zur Sicherung einer hohen systemischen Fluticasonfuroat-Exposition beurteilt. Es wurden keine Auswirkungen auf die Durchführung des Paarungsverhaltens oder die Fruchtbarkeit bei männlichen oder weiblichen Ratten festgestellt. Bei Ratten beschränkte sich die Entwicklungstoxizität auf eine erhöhte Häufigkeit von unvollständig ossifizierten Brustbeinsegmenten in Verbindung mit einem niedrigeren fötalen Gewicht. Hohe Dosierungen führten bei Kaninchen zum Abort. Es handelt sich dabei um typische Befunde im Anschluss an eine systemische Exposition gegenüber wirkungsstarken Kortikosteroiden. Grössere Auffälligkeiten im Bereich des Skeletts oder der Eingeweide wurden weder bei Ratten noch bei Kaninchen festgestellt, und es wurde auch kein Effekt auf die prä- bzw. postnatale Entwicklung bei Ratten beobachtet.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 30 °C) in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Nicht im Kühlschrank kühlen oder aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Nach entsprechender Vorbereitung des Nasensprays (Abgabe von ungefähr 6 Sprühstössen in die Luft) liefert jeder Sprühstoss 27,5 µg des Wirkstoffs Fluticasonfuroat. Nach Gebrauch die Kappe wieder aufsetzen. Eine erneute Vorbereitung des Nasensprays ist nur dann notwendig, wenn die Kappe 5 Tage lang nicht aufgesetzt wurde oder das Nasenspray mindestens 30 Tage nicht benutzt wurde. Avamys Nasenspray vor Gebrauch immer kräftig schütteln.
Angaben zur Anwendung (Gebrauchsanleitung) sind der Patienteninformation zu entnehmen.

Zulassungsnummer

57968 (Swissmedic)

Packungen

Avamys Nasenspray, Suspension: 120 Sprühstössen zu 27,5 µg, B

Zulassungsinhaberin

GlaxoSmithKline AG, 3053 Münchenbuchsee

Stand der Information

Oktober 2023

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