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Fachinformation zu Sertralin-Teva® Medika:Teva Pharma AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Niereninsuffizienz
Da Sertralin umfassend in der Leber metabolisiert wird, ist die Ausscheidung der unveränderten Substanz im Urin von untergeordneter Bedeutung.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wird aber empfohlen, diese mit Vorsicht zu behandeln (siehe auch «Pharmakokinetik, Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Leberinsuffizienz
Sertralin wird umfassend in der Leber metabolisiert. Eine pharmakokinetische Studie mit wiederholter Dosierung zeigte, dass die Halbwertszeit bei Patienten mit Leberinsuffizienz der Klassen Child-Pugh Class A und B verlängert ist und die AUC und Cmax im Vergleich zu gesunden Probanden ungefähr dreimal grösser ist. Die Plasmaproteinbindung war zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Die Anwendung von Sertralin-Teva Medika bei Patienten mit Lebererkrankung soll mit Vorsicht erfolgen. Bei Patienten mit leichter bis mittlerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class A oder B) sollte eine niedrigere Dosierung eingesetzt werden. Die Dosis ist mindestens zu halbieren (siehe «Dosierung/Anwendung, Spezielle Dosierungsanweisungen»). Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class C) darf Sertralin-Teva Medika nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
MAO-Hemmer
Bei Patienten, welche Sertralin kombiniert mit einem MAO-Hemmer, einschliesslich dem selektiven MAO-B Hemmer Selegilin, dem reversiblen MAO-A Hemmer Moclobemid und anderen MAO-Hemmern (z.B. Linezolid), erhielten, sind schwere, manchmal fatale Reaktionen beschrieben worden. In einigen Fällen zeigten sich Anzeichen eines serotoninergen Syndroms, das folgende Symptome einschliesst: Hyperthermie, Rigidität, Muskelkrampf, vegetative Labilität mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalzeichen, Bewusstseinsveränderungen einschliesslich Konfusionen, Reizbarkeit sowie extreme Agitiertheit mit Progression zu Delirium und Koma.
Deshalb sollte Sertralin-Teva Medika nicht zusammen mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmern verabreicht werden. Aus dem gleichen Grunde muss nach Beendigung einer Sertralin-Teva Medika-Therapie mindestens 14 Tage gewartet werden, bis eine MAO-Hemmer-Therapie eingeleitet werden darf (siehe «Kontraindikationen»).
Andere serotoninerge Arzneimittel
Aufgrund einer möglichen pharmakodynamischen Interaktion darf Sertralin-Teva Medika mit anderen Arzneimitteln, welche die Wirkung der serotoninergen neuronalen Übermittlung verstärken, wie andere selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs), Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRIs), Sibutramin, Lithium, L-Tryptophan, Fenfluramin, Fentanyl, Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder 5-HT-Agonisten (Triptane), nur mit Vorsicht verabreicht werden und es sollte wenn immer möglich auf eine solche Kombination verzichtet werden (siehe «Interaktionen»).
Serotonin-Syndrom oder malignes neuroleptisches Syndrom
Die Entwicklung eines potentiell lebensbedrohlichen Syndroms, wie das Serotonin-Syndrom (SS) oder das maligne neuroleptische Syndrom (MNS) wurde mit SSRls berichtet, einschliesslich Sertralin. Das Risiko eines SS oder MNS unter SSRls ist erhöht bei gleichzeitiger Anwendung von serotoninergen Arzneimitteln (einschliesslich Triptane und Fentanyl), den Metabolismus von Serotonin beeinflussenden Arzneimitteln (einschliesslich MAO-Inhibitoren), Antipsychotika und anderen Dopamin-Antagonisten. SS-Symptome können Veränderungen des psychischen Zustandes (z.B. Agitation, Halluzinationen, Koma), autonome lnstabilität (z.B. Tachykardie, labiler Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Abnormalitäten (z.B. Hyperreflexie, fehlende Koordination) und/oder gastrointestinale Symptome (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) beinhalten. Einige Anzeichen eines SS, einschliesslich Hyperthermie, Muskelsteifigkeit, vegetative lnstabilität mit möglicherweise raschen Schwankungen der Vitalzeichen und Veränderungen des psychischen Zustandes ähneln denen des MNS. Die Patienten sollten auf das Auftreten von Anzeichen und Symptomen eines SS oder MNS überwacht werden.
Therapieumstellung von anderen SSRIs, Antidepressiva oder Arzneimitteln gegen Zwangsstörungen
Es gibt wenig Erfahrung aus kontrollierten, klinischen Studien bezüglich des optimalen Zeitpunktes eines Wechsels von anderen SSRIs, Antidepressiva oder Arzneimitteln gegen Zwangsstörungen zu Sertralin, v.a. der Wechsel von einem langwirksamen Antidepressivum erfordert eine sorgfältige medizinische Abwägung.
Die allenfalls nötige behandlungsfreie Zwischenphase beim Wechsel von einem anderen SSRI zu Sertralin wurde nicht bestimmt.
Aktivierung einer Manie/Hypomanie
In Studien traten bei ungefähr 0,4% der mit Sertralin behandelten Patienten hypomanische oder manische Zustände auf.
Elektrokrampftherapie
Es gibt keine klinischen Studien, welche Aussagen machen über Nutzen und Risiko der kombinierten Anwendung der Elektrokrampftherapie und Sertralin.
Epileptische Anfälle
Während den Studien zur Depression wurde bei drei von ungefähr 4000 Patienten (ca. 0,08%) über einen epileptischen Anfall berichtet. Im klinischen Entwicklungsprogramm für Panikstörungen wurden bei Patienten unter Sertralin keine epileptischen Anfälle beobachtet. Während des Entwicklungsprogramms für Zwangsstörungen erlitten vier von ungefähr 1800 Sertralin-exponierten Patienten (ca. 0,2%) epileptische Anfälle. Drei dieser Patienten waren Jugendliche, zwei davon litten unter einem Anfallsleiden, bei einem Patienten traten in der Familie epileptische Anfälle auf. Keiner der Patienten stand unter einer Therapie mit Antikonvulsiva.
Patienten mit kontrollierter Epilepsie sollen vorsichtig überwacht werden. Wenn epileptische Anfälle auftreten, muss die Behandlung mit Sertralin-Teva Medika abgebrochen werden.
Suizidrisiko
Sowohl bei Erwachsenen als auch bei pädiatrischen Patienten mit depressiven Erkrankungen besteht ein erhöhtes Suizidrisiko, das auch unter Therapie bis zum Eintritt einer signifikanten Besserung der depressiven Symptomatik anhält. Daher sollten die Patienten im Verlauf der Therapie engmaschig auf Verhaltensveränderungen und/oder Anzeichen von Suizidgedanken und Suizidverhalten (Suizidalität) überwacht werden. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Suizidgedanken oder Suizidverhalten und der Behandlung mit Sertralin konnte nicht nachgewiesen werden. Auch nach Abbruch der Behandlung müssen die Patienten gut überwacht werden, da die Symptome wieder auftreten können.
Wegen der erwiesenen Komorbidität von Depression mit Zwangsstörung, Panikstörung, posttraumatischer Belastungsstörung und sozialer Phobie, sollten bei der Behandlung von Patienten mit diesen Störungen die gleichen Vorsichtsmassnahmen angewendet werden wie bei der Behandlung von Patienten mit Depression.
Patienten mit vorausgegangenen Suizidversuchen oder solche mit Suizidgedanken bei Behandlungsbeginn sind besonders sorgfältig zu überwachen. Eine Meta-Analyse von placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Patienten und die sie betreuenden Personen müssen aufmerksam gemacht werden auf das mögliche Auftreten von Suizidalität im Rahmen einer antidepressiven Therapie und auf die dringende Notwendigkeit, den behandelnden Arzt in solchen Fällen aufzusuchen.
Risiko von suizidalem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen
Sertralin-Teva Medika wird nicht zur Behandlung einer Depression bei Patienten unter 18 Jahren empfohlen. In klinischen Studien mit Antidepressiva wurden Suizidalität (Suizidversuche und Suizidgedanken) sowie feindseliges Verhalten (vor allem aggressives und oppositionelles Verhalten sowie Wutanfälle) bei Kindern und Jugendlichen unter Antidepressiva häufiger als unter Placebo beobachtet. Auch bei Kindern mit Zwangsstörungen wurde vereinzelt über ein solches feindseliges Verhalten berichtet.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sertralin bei Kindern unter 6 Jahren wurde nicht untersucht.
Anwendung bei älteren Patienten
Mehr als 500 ältere Patienten (über 65-jährige) sind in klinischen Studien behandelt worden, wobei die Wirksamkeit von Sertralin bei dieser Patientengruppe nachgewiesen werden konnte.
Die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen bei älteren Patienten sind vergleichbar mit denjenigen jüngerer Patienten.
Abhängigkeit
In einer placebo-kontrollierten, doppelblinden, randomisierten Studie zum Vergleich des Missbrauchspotentials von Sertralin, Alprazolam und D-Amphetamin beim Menschen induzierte Sertralin im Gegensatz zu den zwei anderen Substanzen keine subjektiv-positiven Effekte, wie z.B. Euphorie, die auf ein Missbrauchspotential hindeuten würden. Vor der Markteinführung von Sertralin zeigte die klinische Erfahrung keinerlei Tendenz für ein Entzugssyndrom oder ein «drug seeking behavior» (z.B. Einholen von Rezepten von mehreren Ärzten). In Tierstudien zeigt Sertralin kein den Stimulantien oder Barbituraten (sedierend) ähnliches Missbrauchspotential.
Wie bei jedem ZNS-aktiven Arzneimittel, sollte der Arzt die Anamnese hinsichtlich Arzneimittelmissbrauchs sorgfältig überprüfen und solche Patienten auf Zeichen einer missbräuchlichen Anwendung von Sertralin-Teva Medika überwachen (z.B. Toleranzentwicklung, Dosiserhöhung, «drug seeking behavior»).
Absetzen der Therapie
Ein abruptes Absetzen von Sertralin-Teva Medika kann zu Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Parästhesien, Erregung, Angst, Konfusion, Tremor, Übelkeit und Schwitzen führen. Um dies zu vermeiden, wird ein Ausschleichen der Therapie während ein bis zwei Wochen empfohlen. Die beschriebenen Symptome sind nicht Zeichen einer Suchtentwicklung.
Anaphylaktische Reaktionen
Nach Anwendung von SSRIs wurde über akute allergische Reaktionen (z.B. Bronchospasmus, Angioödeme, Urtikaria) berichtet.
Abnormale Blutung/Hämorrhagie
Es gibt Berichte über abnormale Hautblutungen wie Ekchymose und Purpura mit SSRIs. Bei Patienten, welche SSRIs einnehmen, ist Vorsicht geboten, vor allem bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche bekannterweise die Plättchenfunktion beeinträchtigen (z.B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva, Acetylsalicylsäure und nichtsteroidale Antirheumatika [NSAR]) sowie bei Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung in der Anamnese.
Hyponaträmie
Hyponaträmie kann als Folge einer Behandlung mit SSRIs (einschliesslich Sertralin) oder SNRIs auftreten. In vielen Fällen scheint die Hyponaträmie durch das Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) verursacht zu sein. Es wurden Fälle eines Serumspiegels unter 110 mmol/l berichtet. Bei älteren Patienten kann das Risiko einer Hyponaträmie unter SSRIs und SNRIs erhöht sein. Auch bei Patienten, welche Diuretika einnehmen oder aus anderen Gründen ein verringertes Volumen haben, kann das Risiko erhöht sein. Bei Patienten mit einer symptomatischen Hyponaträmie sollte ein Absetzen von Sertralin-Teva Medika in Betracht gezogen und angemessene medizinische Massnahmen sollten ergriffen werden. Symptome einer Hyponaträmie sind Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit und Schwächegefühl, welches zu Stürzen führen kann. In schwereren und/oder akuten Fällen können auch Halluzinationen, Synkope, Krampfanfälle, Koma, Atemstillstand und Tod auftreten.
Knochenbrüche
In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI), einschliesslich Sertralin, oder tricyclischen Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.
Diabetes/Verlust der Blutzuckerkontrolle
Fälle von neu auftretendem Diabetes mellitus wurde bei Patienten, welche mit SSRI einschliesslich Sertralin behandelt wurden, berichtet. Zudem liegen Berichte über Verlust der Blutzuckerkontrolle einschliesslich Hyperglykämie oder Hypoglykämie bei Patienten mit oder ohne vorbestehenden Diabetes vor. Die Patienten sollten darum bezüglich Zeichen und Symptomen von Blutzuckerschwankungen überwacht werden. Besonders Diabetes Patienten sollten ihre Blutzuckerwerte sorgfältig überwachen, da die Dosierung von Insulin und/oder begleitenden oralen blutzuckersenkenden Arzneimitteln möglicherweise angepasst werden muss.
Engwinkelglaukom
SSRIs einschliesslich Sertralin können einen Effekt auf die Pupillengrösse haben und zu Mydriasis führen. Der mydriatische Effekt hat das Potential den Augenwinkel zu verengen, was besonders bei prädisponierten Patienten zu einem erhöhten intraokulären Druck und zu Engwinkel¬glaukom führen kann. Daher sollte Sertralin bei Patienten mit Engwinkelglaukom oder anamnestischem Glaukom mit Vorsicht angewendet werden.
Generelles
Um das Risiko einer Überdosierung auf ein Minimum zu reduzieren, sollte die kleinstmögliche Menge verschrieben werden.

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