InteraktionenIn drei pharmakodynamischen und pharmakokinetischen Studien bei Hypertonikern, deren Blutdruck stabil mit Nifedipin, Atenolol oder Enalapril kontrolliert war (je n= 8), beeinflusste Tamsulosin (1 Woche 0,4 mg, dann 1 Woche 0,8 mg) den Blutdruck nicht relevant im Vergleich zu Placebo (je n= 4). Die Plasmaspiegel der Antihypertensiva veränderten sich nicht.
Bei gesunden Probanden wurde die Kinetik von Digoxin und Theophyllin nicht beeinflusst. Cimetidin erhöht die Plasmakonzentrationen von Tamsulosin, während sie durch Furosemid gesenkt werden. Da sich diese Werte jedoch immer noch innerhalb des Normbereichs bewegen, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Aufgrund der Ergebnisse von in-vitro -Plasmaproteinbindungsstudien sind keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Interaktionen mit Diazepam, Propranolol, Trichlormethiazid, Chlormadinonacetat, Amitriptylin, Diclofenac, Glibenclamid zu erwarten. Simvastatin verändert die Proteinbindung von Tamsulosin ebenfalls nicht.
Keine Interaktionen im Bereich des Leberstoffwechsels wurden mit Amitriptylin, Salbutamol, Glibenclamid und Finasterid gefunden ( in-vitro -Studien unter Verwendung von mikrosomalen Fraktionen der Leber, die für das Cytochrom Pmetabolisierende Enzymsystem repräsentativ sind). Diclofenac und Warfarin können auf Grund von in-vitro -Daten die Eliminationsrate von Tamsulosin erhöhen. Einzelne Fälle von möglichen Interaktionen mit Warfarin (Erhöhung wie auch Senkung des «International normalized ratio») wurden aus Post-Marketing Erfahrungen bekannt.
Tamsulosin hat bei Gesunden keine Auswirkungen auf die Kinetik oder die Wirksamkeit von Acenocoumarol. Der Einfluss von Acencoumarol auf die Pharmakokinetik von Tamsulosin wurde nicht untersucht. Jedoch wurde kein Effekt auf die klinische Verträglichkeit von Tamsulosin beobachtet.
Die gleichzeitige Verabreichung anderer Alpha-Adrenorezeptorenblocker kann zu einer (verstärkten) Senkung des Blutzuckers führen und wird nicht empfohlen.
|