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Fachinformation zu Celsentri®:ViiV Healthcare GmbH
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Unerwünschte Wirkungen

Das Sicherheitsprofil von Celsentri stützt sich auf Daten von 1'349 HIV-1-infizierten Patienten, die im Rahmen von klinischen Studien mit mindestens einer Dosis Celsentri behandelt wurden. Darunter befanden sich 427 Patienten, die die empfohlene Dosis von zweimal täglich 300 mg erhielten und weitere 401 Patienten, die einmal täglich 300 mg über mindestens 24 Wochen erhielten. Die Erfassung der während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse erfolgte bei der vorgeschriebenen Dosierung kombiniert für die beiden Phase-3-Studien (MOTIVATE-1 und MOTIVATE-2) bei Patienten mit einer CCR5-tropen HIV-1-Infektion.
Unabhängig von der Kausalität waren Husten, Pyrexie, Infektionen der oberen Luftwege, Rash, Beschwerden des Muskelskelettsystems, Abdominalschmerzen und Schwindel die am häufigsten berichteten unerwünschten Ereignisse, welche unter zweimal täglich Celsentri häufiger auftraten als unter Placebo. Weitere unerwünschte Ereignisse, die unter Celsentri einmal täglich häufiger auftraten als unter Placebo wie auch unter zweimal täglicher Dosierung, waren Diarrhoe, Ödeme, Influenza, ösophagale Candidiasis, Schlafstörungen, Rhinitis, Parasomnie und Harnwegsabnormalitäten. Sowohl bei Patienten unter zweimal täglich Celsentri + OBT (optimierte Basistherapie) als auch bei Patienten unter Placebo + OBT betrug die nebenwirkungsbedingte Abbruchrate 3.8%. Der Schweregrad der meisten unerwünschten Ereignisse wurde als leicht bis mässig eingestuft. Die weiter unten aufgeführten Daten beziehen sich auf eine zweimal tägliche Verabreichung von Celsentri.
Insgesamt traten bei 214 (50.2%) Patienten unter zweimal täglich Celsentri und bei 80 (38.3%) Patienten unter Placebo Infektionen auf. Berücksichtigt man die längere Expositionsdauer für Celsentri im Vergleich zu Placebo, dann ist die expositions-bereinigte Häufigkeit (Rate pro 100 Patientenjahre) dieser Ereignisse vergleichbar: 126 für Celsentri und 118 für Placebo.
Schwindel oder Schwindel beim Aufstehen traten bei 8.2% unter Celsentri und bei 7.7% unter Placebo auf, wobei zwei Patienten (0.5%) unter Celsentri (1 Fall wegen Synkope, 1 Fall wegen orthostatischer Hypotonie) und ein Patient (0.5%) unter Placebo (wegen Schwindel) die Therapie abbrachen.
Die während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse aus den Studien MOTIVATE-1 und MOTIVATE-2 sind unbeachtet ihrer Kausalität in Tabelle 3 zusammengefasst. Aufgeführt sind Ereignisse, die bei mindestens 2% der Patienten beobachtet wurden und zu einem numerisch höheren Prozentsatz unter Celsentri auftraten. Ereignisse, die unter Placebo häufiger waren, sind nicht aufgelistet.
Tabelle 3: Während der Behandlung aufgetretene unerwünschte Ereignisse, unabhängig von der Kausalität (>2% unter Celsentri und häufiger als unter Placebo). Studien MOTIVATE-1 und MOTIVATE-2 (gepoolte Analyse, max. 48 Wochen)

Celsentri
2× tägl.*
N= 426
(%)

Expositionsbereinigte
Rate
(pro 100
Patientenjahre)
EPJ = 267**

Placebo
N= 209
(%)

Expositionsbereinigte
Rate
(pro 100
Patientenjahre)
EPJ = 99**

Infektionen und parasitäre Erkrankungen***

Infektion der oberen Luftwege

20.0

36.9

11.5

27.1

Herpes Infektion

6.8

11.4

3.8

8.2

Sinusitis

6.3

10.6

3.3

7.3

Bronchitis

5.9

9.7

4.3

9.4

Follikulitis

3.3

5.4

1.9

4.1

Condyloma acuminatum

2.1

3.4

1.0

2.0

Pneumonie

2.1

3.4

4.8

10.4

Influenza

1.6

2.7

0.5

1.0

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Gutartige Neoplasmen der Haut

2.6

4.2

1.4

3.0

Stoffwechsel und Ernährungsstörungen

Appetitstörungen

7.3

12.5

6.2

13.7

Psychiatrische Erkrankungen

Ein- und Durchschlafstörungen

7.0

11.9

4.3

9.4

Depressive Störung

3.5

5.7

2.9

6.1

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel/Schwindel beim Aufstehen

8.2

14.1

7.7

17.1

Parästhesie und Dysästhesie

4.7

7.8

2.9

6.2

Sensorische Abnormalitäten

4.0

6.6

1.4

3.1

Bewusstseinsstörungen

3.8

6.1

2.9

6.2

Periphere Neuropathie

3.1

5.0

2.9

6.2

Gefässerkrankungen

Vaskuläre Hypertonie

3.1

5.0

1.4

3.1

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Husten und assoziierte Symptome

12.7

22.1

4.8

10.5

Abnormalitäten der Atmung

3.3

5.3

1.9

4.1

Bronchospasmus und Obstruktion

2.1

3.4

1.4

3.1

Beschwerden der Nasennebenhöhlen

2.1

3.4

1.0

2.0

Beschwerden des Respirationstraktes

2.1

3.4

1.4

3.0

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gastrointestinale und abdominale Schmerzen

8.2

14.1

7.7

17.1

Verstopfung

5.4

9.1

2.9

6.1

Dyspeptische Symptome

2.8

4.6

2.4

5.2

Stomatitis, Ulcera

2.6

4.2

1.4

3.0

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Rash

9.6

16.5

4.8

10.7

Apokrine und ekkrine Schweissdrüsenstörungen

4.5

7.4

3.8

8.4

Pruritus

3.8

6.2

1.9

4.1

Dermatitis und Ekzeme

3.1

5.0

2.4

5.2

Lipodystrophie

2.8

4.6

0.5

1.0

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Krankheitserscheinungen des Muskelskelettsystems und des Bindegewebes

8.7

14.8

7.7

17.0

Gelenkbeschwerden

6.1

10.2

2.9

6.2

Muskelschmerzen

2.8

4.6

0.5

1.0

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Krankheitserscheinungen der Harnblase und der Harnröhre

4.5

7.4

1.4

3.0

Krankheitserscheinungen der Harnwege

2.6

4.2

1.4

3.1

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Pyrexie

12.0

20.9

8.1

18.1

Schmerzen und Beschwerden

3.5

5.8

2.9

6.1

* 300 mg Dosis Äquivalent
** EPJ = Patientenjahre Exposition
*** Für alle unerwünschten Ereignisse wurde die MedDRA High Level Terminologie verwendet, um die verwandten Begriffe zusammenzufassen, mit Ausnahme der Infektionen, für welche die MedDRA Preferred Terms mit der folgenden Gruppierung verwendet wurden:
·Bronchitis: Bronchitis, akute Bronchitis, bakterielle Bronchitis
·Herpes Infektion: Herpes simplex, Herpes Virus, ophthalmologisches Herpes, Proktitis Herpes
·Influenza: Influenza, Influenza-ähnliche Erkrankung
·Pneumonie: Pneumonie, Lobärpneumonie, bakterielle Pneumonie, Bronchopneumonie
·Sinusitis: Sinusitis, akute Sinusitis, chronische Sinusitis, Sinobronchitis
·Infektion der oberen Luftwege: Infektionen der oberen Luftwege, Laryngitis, Laryngopharyngitis, Nasopharyngitis, Pharyngitis, Infektion der Luftwege, Rhinitis, virale Infektion der Luftwege.
Die folgenden klinisch relevanten unerwünschten Ereignisse traten in Phase-3-Studien bei <2% der mit Celsentri behandelten Patienten auf. Diese Ereignisse wurden aufgrund ihres Schweregrades und entweder wegen erhöhter Häufigkeit unter Celsentri oder wegen des potentiellen Risikos infolge des Wirkungsmechanismus aufgeführt.
Tabelle 4: Klinisch relevante unerwünschte Ereignisse, welche bei weniger als 2% der erwachsenen Patienten auftraten, die Celsentri in Phase-3-Studien erhielten

Organsystem

Nebenwirkung

Häufigkeit

Infektionen

Pneumonie, Clostridium difficile Kolitis, virale Meningitis, septischer Schock

Gelegentlich

Neoplasmen

Abdominale Neoplasmen, Analkrebs, Basalzellkarzinom, Bowen-Dermatose, Gallengangskarzinom, Lymphom, Lebermetastasen, ösophagales Karzinom, Plattenepithelkarzinom, Plattenepithelkarzinom der Haut, Neoplasmen der Zunge (Bösartigkeitsgrad unbekannt)

Gelegentlich

Blut- und Lymphsystem

Panzytopenie, Neutropenie, Lymphadenopathie

Gelegentlich

Psychiatrische Störungen

Halluzination

Gelegentlich

Nervensystem

Bewusstlosigkeit, Epilepsie, Petit Mal, Konvulsionen, Gesichtslähmung, Polyneuropathie, Areflexie, Schlaganfall

Gelegentlich

Herz

Myokardinfarkt, myokardiale Ischämie, akute Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Koronararterienverschluss, instabile Angina

Gelegentlich

Atmungsorgane

Atemnot, Bronchospasmen

Gelegentlich

Gastrointestinale Störungen

Pankreatitis, rektale Blutungen

Gelegentlich

Leber und Galle

Leberzirrhose, Leberversagen, cholestatischer Ikterus

Gelegentlich

Muskelskelettsystem

Myositis, Osteonekrose, Rhabdomyolyse, erhöhter Blut-CK-Wert

Gelegentlich

Nieren und Harnwege

Nierenversagen, Polyurie

Gelegentlich

Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Laborwertabweichungen
Tabelle 5 zeigt die Inzidenz von Abweichungen 3.-4. Grades (ACTG Kriterien) mit einer Häufigkeit ≥1% auf der Grundlage der maximalen Verschiebung der Laborwerte unabhängig von den Ausgangswerten.
Tabelle 5: Laborwertveränderungen Grad 3-4 (ACTG-Kriterien) mit einer Häufigkeit ≥1%, basierend auf der maximalen Verschiebung der Laborwerte unabhängig von den Ausgangswerten. Studien MOTIVATE-1 und MOTIVATE-2 (gepoolte Analyse)

Laborparameter

Grenzwert

2× tgl. 300 mg
Celsentri + OBT
N= 421*
(%)

OBT allein
N= 207*
(%)

Aspartataminotransferase

>5.0× ULN

4.8

2.9

Alaninaminotransferase

>5.0× ULN

2.6

3.4

Gesamtbilirubin

>5.0× ULN

5.5

5.3

Amylase

>2.0× ULN

5.7

5.8

Lipase

>2.0× ULN

4.9

6.3

Absolute Neutrophilenzahl

<750/mm3

4.3

2.4

ULN: Obergrenze des Normalbereichs (Upper Limit of Normal)
* Prozentangabe basierend auf der Gesamtzahl der Patienten, die für jeden Laborparameter ausgewertet wurden
MOTIVATE-1 und MOTIVATE- 2 wurden entblindet, nachdem der zuletzt eingeschlossene Patient die Woche 48 Visite absolviert hatte, und geeignete Patienten konnten auf eine offene (open-label) Maraviroc 2× täglich Behandlung umgestellt werden mit Verlängerung bis Woche 96. Eine daran anschliessende Beobachtungsphase bis 5 Jahre wurde durchgeführt, um die langfristige Sicherheit von Maraviroc zu beurteilen. Die für die Langzeitsicherheit relevanten Endpunkte (Long Term Safety/Survival Endpoints) umfassten Tod, AIDS definierende Ereignisse, Leberversagen, Myokardinfarkt/Myokardischämie, Malignome, Rhabdomyolyse und andere schwerwiegende Infektionen. Die Inzidenz dieser Endpunkte entsprach bei Patienten, die in dieser Beobachtungsphase mit Maraviroc behandelt wurden, den Inzidenzen, die zu früheren Zeitpunkten in den Studien beobachtet wurden.
Therapie-naive Patienten
Nach Entblindung der Studie, nachdem der letzte Patient die Woche 96 Visite absolviert hatte, konnten Patienten, die in Frage kamen für eine fortgesetzte Therapie, in die offene Verlängerungsphase der Studie übertreten und wurden mit derselben Studienmedikation behandelt, zu welcher sie randomisiert worden waren. Die Sicherheitsdaten zu Woche 240 waren konsistent mit jenen nach Woche 96.
Andere klinisch relevante unerwünschte Ereignisse, die bei weniger als 1% der Patienten mit Maraviroc in den Phase 2b/3 Studien auftraten: Stevens Johnson Syndrom.
Sehr selten sind in klinischen Studien und nach der Markteinführung Fälle von schweren Hypersensitivitätsreaktionen einschliesslich Arzneimittel-Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) und schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse) sowie Hepatotoxizität und Leberversagen mit allergischen Merkmalen berichtet worden.
Besonders bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder langdauernder antiretroviraler Kombinationstherapie (CART) wurden Fälle von Osteonekrose berichtet. Die Häufigkeit ist nicht bekannt (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Post-Marketing Daten
In seltenen Fällen wurde über orthostatische Hypotonie, welche zu Synkopen führen kann, berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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