Präklinische DatenBei wiederholter oraler und parenteraler Applikation von Tramadol über 6 bis 26 Wochen an Ratten und Hunden sowie oral über 12 Monate an Hunden ergaben die hämatologischen, klinisch-chemischen und histologischen Untersuchungen keinen Anhalt für substanzbedingte Veränderungen. Erst nach hohen Dosen, die weit über der therapeutischen Dosis lagen, traten zentralnervös bedingte Erscheinungen auf: Bewegungsunruhe, Salivation, Krämpfe, verminderte Gewichtszunahme. Reaktionslos vertrugen Ratten und Hunde Dosen von 20 mg/kg bzw. 10 mg/kg Körpergewicht oral sowie Hunde 20 mg/kg Körpergewicht rektal.
Tierstudien zeigten keine teratogenen Wirkungen, bei hohen Dosen trat jedoch Fetotoxizität als Folge einer maternalen Toxizität auf:
Tramadol-Dosen ab 50 mg/kg/Tag verursachten bei Ratten toxische Wirkungen bei den Muttertieren und führten zu erhöhter Mortalität bei neugeborenen Ratten. Bei der Nachkommenschaft wurden Wachstumsstörungen wie Ossifikationsstörungen und verzögerte Öffnung von Vagina und Augen beobachtet.
Die Fertilität männlicher Ratten wurde nicht beeinflusst. Nach höheren Dosen (≥ 50 mg/kglTag) reduzierte sich der Prozentsatz von Weibchen mit Jungen.
Bei Kaninchen traten bei Dosen über 125 mg/kg toxische Wirkungen bei Muttertieren und Skelettanomalien bei der Nachkommenschaft auf.
Bei einigen in vitro-Testsystemen wurden Hinweise auf mutagene Wirkungen gefunden, bei in vivo-Studien wurden jedoch keine derartigen Wirkungen beobachtet. Auf Basis des bisher vorhandenen Wissens kann Tramadol als nichtmutagen betrachtet werden.
An Ratten und Mäusen sind Studien im Hinblick auf das kanzerogene Potential von Tramadolhydrochlorid durchgeführt worden. Bei Studien an Ratten zeigten sich keine Hinweise auf eine Wirkstoff-bedingte Zunahme der Häufigkeit von Tumoren. Bei der Studie an Mäusen wurden eine erhöhte Häufigkeit von LeberzeIladenomen bei männlichen Tieren (nicht signifikante, dosisabhängige Zunahme über 15 mg/kg) und eine Zunahme von Lungentumoren bei Weibchen bei allen Dosisgruppen (signifikante, jedoch nicht dosisabhängige Zunahme) beobachtet.
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