Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAlkoholgenuss wird während der Behandlung mit Tramadol nicht empfohlen. Eine gleichzeitige Behandlung mit Carbamazepin wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Tramadol hat ein geringes Abhängigkeitspotential. Bei langfristiger Anwendung können sich jedoch Toleranz sowie eine psychische und/oder physische Abhängigkeit entwickeln. Aufgrund des Abhängigkeits- oder Entzugspotentials sollte die klinische Notwendigkeit einer kontinuierlichen analgetischen Behandlung regelmässig überprüft werden.
Bei Patienten mit Neigung zu Arzneimittelmissbrauch oder -abhängigkeit sollte Tramadol nur für kurze Zeit unter strenger ärztlicher Überwachung angewendet werden.
Tramadol ist kein geeigneter Ersatzstoff bei Opioid-abhängigen Patienten. Obwohl es sich um einen Opioid-Agonisten handelt, kann Tramadol Morphinentzugserscheinungen nicht unterdrücken.
Bei Patienten, für die das Risiko einer Atemdepression besteht oder die Arzneimittel erhalten, die eine Atemdepression auslösen können (ZNS dämpfende Mittel), sollte Tramadol mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Patienten mit Schädeltrauma, erhöhtem intrakraniellem Druck, Leber- oder Niereninsuffizienz, bei Patienten mit Schock, verändertem Bewusstsein (ohne ersichtlichen Grund), Störungen des Atemzentrums oder der Atemfunktion (und bei Diabetikern, wegen der Gefahr einer Hypoglykämie) sollte Tramadol mit Vorsicht angewendet werden.
Nicht geeignet für Kinder unter 12 Jahren.
Ein erhöhtes Risiko von Krampfanfällen besteht bei der Anwendung von Tramadol-Dosierungen, die über die empfohlene maximale Tagesdosis (400 mg) hinausgehen. Bei der Einnahme therapeutischer Dosierungen ist über Krampfanfälle berichtet worden. Patienten, die an einer kontrollierten Epilepsie leiden oder zu Krampfanfällen neigen, sollten nur in zwingenden Ausnahmefällen mit Tramadol behandelt werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle erniedrigen, besteht ein erhöhtes Risiko von Krampfanfällen (siehe «Interaktionen»).
Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA Ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.
Opioidanalgetika können gelegentlich eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Glucocorticoid-Ersatztherapie erfordert. Zu den Symptomen einer akuten oder chronischen Nebenniereninsuffizienz können z.B. starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedriger Blutdruck, extreme Müdigkeit, verminderter Appetit und Gewichtsverlust gehören.
Das Serotoninsyndrom, ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, wurde bei Patienten berichtet, die Tramadol in Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln oder Tramadol allein erhielten (siehe auch «Interaktionen», «Unerwünschte Wirkungen» und «Überdosierung»).
Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.
Die Symptome des Serotoninsyndroms umfassen unter anderem Veränderungen des Gemütszustandes, autonome Instabilität, neuromuskuläre Auffälligkeiten und/oder gastrointestinale Symptome.
Wenn ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sind je nach der Schwere der Symptome eine Dosisverringerung oder das Absetzen der Behandlung in Erwägung zu ziehen. Das Absetzen der serotonergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
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