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Fachinformation zu Volibris:GlaxoSmithKline AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C02KX02
Wirkungsmechanismus
Ambrisentan ist ein bei peroraler Gabe aktiver, ETA-selektiver Endothelinrezeptorantagonist (ERA) der Propionsäureklasse. Endothelin spielt eine wesentliche Rolle bei der Pathophysiologie der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) und wirkt über zwei Rezeptoruntertypen:
·Der Rezeptoruntertyp ETA befindet sich vorwiegend auf glatten Gefässmuskelzellen und Herzmuskelzellen und aktiviert Signalübertragungssysteme (Second Messenger), die zur Gefässverengung und Proliferation der Glattmuskelzellen führt.
·Die Aktivierung des ETB-Rezeptors auf Endothelzellen führt zur Gefässerweiterung, die durch die Produktion von Stickstoffmonoxid und Prostazyklin vermittelt wird.
Pharmakodynamik
In einer Phase-II-Studie wurden invasive hämodynamische Parameter bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) bei Baseline und nach 12 Wochen (n=29) untersucht. Die Behandlung mit Ambrisentan führte zu einem signifikanten Anstieg des mittleren Herzindex (+0,3 l/min/m²; 95%-KI: 0,15 bis 0,51; p<0,001), einer Abnahme des mittleren Pulmonalarteriendrucks (-5,2 mmHg; 95%-KI: -7,6 bis -2,9; p<0,001) und des mittleren pulmonalen Gefässwiderstandes (-2,8 mmHg/l/min; 95%-KI: -3,8 bis -1,8; p<0,001) bei Dosierungen von 1 mg, 2,5 mg, 5 mg oder 10 mg pro Tag. Ausserdem zeigte sich ein Trend zu einer Reduktion des mittleren rechtsarteriellen Drucks (-0,5 mmHg).
Bei Patienten mit PAH hat sich gezeigt, dass eine Reduktion des natriuretischen Peptids vom B-Typ (BNP) mit einer Verbesserung der Hämodynamik und der 6-Minuten-Gehstrecke einhergeht. Die kombinierte Analyse der Ergebnisse von zwei placebokontrollierten Phase-III-Studien zeigte, dass die Plasmakonzentrationen von BNP bei Patienten, die Ambrisentan für 12 Wochen erhielten, abnahmen. Die geometrische mittlere Plasmakonzentration von BNP stieg in der Placebogruppe um 11% und sank in der 2,5-mg-Gruppe um 29%, in der 5-mg-Gruppe um 30% und in der 10-mg-Gruppe um 45% (p<0,001 für jede Dosisgruppe). Es war ein positiver Zusammenhang zwischen der Veränderung des BNP und der Verbesserung der WHO-Klasse nach 12 Wochen zu beobachten.
Pharmakodynamische Wirkungen
Bei PAH-Patienten, die in der ersten Behandlungslinie eine Kombinationstherapie mit Ambrisentan und Tadalafil erhielten, wurde im Vergleich zu Patienten, die entweder eine Ambrisentan- oder eine Tadalafil-Monotherapie erhielten, ein stärkerer Rückgang des N-terminalen natriuretischen Peptids vom B-Typ (NT-pro-BNP) gegenüber den entsprechenden Ausgangswerten beobachtet.
Klinische Wirksamkeit
Behandlung der pulmonal arteriellen Hypertonie
Zwei 12-wöchige randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Phase-III-Wirksamkeits- und Sicherheitsstudien bei Patienten mit PAH wurden abgeschlossen. In der ersten Studie wurden tägliche Dosen von 5 und 10 mg Ambrisentan verglichen (202 Patienten), und die zweite Studie untersuchte die Dosen 2,5 und 5 mg täglich (192 Patienten). Die Daten beider Studien wurden kombiniert. Im Vergleich zu Placebo wurde nach 12 Wochen eine signifikante Verbesserung im primären Endpunkt 6 Minuten-Gehstrecke (6MWD) beobachtet:

Ambrisentan
2.5 mg

Ambrisentan
5 mg

Ambrisentan
10 mg

Placebo-adjustierte Verbesserung der mittleren 6MWD,
(95% KI)

+31,2 m
(+5,6 bis
+56,7 m)
p=0.022

+44,6 m
(+24,3 bis +64,9 m)
p <0.001)

+52,5 m
(+28,8 bis +76,2 m)
p <0.001

Für die kombinierte Ambrisentan-Gruppe verbesserten sich der Borg Dyspnoe Index (BDI; -0,85 Einheiten, 95%-KI: -1,30 bis -0,39, p<0,001) und die funktionelle Klasse gemäss WHO-Klassifikation nach 12 Wochen im Vergleich zum Placebo (p=0,009). Die Repeated-Measures-Analyse zeigte, dass die in der kombinierten Ambrisentan-Gruppe beobachtete Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit signifikant stärker war als unter Placebo (p=0,003). Die Behandlung mit Ambrisentan verzögerte zudem in den 12-wöchigen Phase-III-Studien die Zeit bis zur klinischen Verschlimmerung. Die Hazard Ratios zeigten eine 71%ige Reduktion (95%-KI: 41% bis 86%) der Wahrscheinlichkeit für eine klinische Verschlimmerung zu beliebigem Zeitpunkt für Patienten unter Ambrisentan im Vergleich zum Placebo. Die Messgrösse zeigte einen Nutzen sowohl für Tod als auch für die stationäre Einweisung wegen PAH.
Klinische Langzeitdaten
Die Patienten aus den Phase-III-Studien konnten wählen in eine Verlängerungsstudie eingeschlossen zu werden. Im Langzeit-follow-up dieser Personen, die in den placebo-kontrollierten Phase-III-Studien und deren offener Verlängerungsphase mit Ambrisentan behandelt worden waren (N = 383) zeigte sich, dass 93% (95%-KI: 90.9 bis 95.9) 1 Jahr überlebten (gepoolte Dosisgruppe) und 91% (287/314) von denen, die immer noch Ambrisentan einnahmen, eine Ambrisentan-Monotherapie erhielten. Nach 2 Jahren lebten immer noch 85% (95%-KI: 81.7 bis 88.9; Kaplan-Meier-Schätzung) und 83% (214/259) von denen, die immer noch Ambrisentan einnahmen, erhielten eine Ambrisentan-Monotherapie. Nach 3 Jahren lebten immer noch 79% (95%-KI: 75.2 bis 83.4; Kaplan-Meier-Schätzung) und 79% (147/186) von denen, die Ambrisentan einnahmen, erhielten eine Ambrisentan-Monotherapie. Die Verbesserungen der 6MWD, WHO-Funktionsklasse und BDI im Vergleich zu Baseline blieben in der Verlängerungsphase der Phase-III-Studien unter der Langzeitbehandlung während bis zu 3 Jahren erhalten.
Bei den Patienten mit PAH assoziiert mit Bindegewebserkrankungen in Ambrisentan Phase-III-Studien (ARIES 1 und 2 kombiniert) verbesserte sich in der Regel nach 12 Wochen die 6MWD unter Ambrisentan im Vergleich zu Placebo.

Ambrisentan
2.5 mg (n=19)

Ambrisentan
5 mg (n=40)

Ambrisentan
10 mg (n=22)

Placebo-adjustierte Verbesserung der mittleren 6MWD,
(95% KI)

-1,3 m
(-4,7 bis +46,1 m)
p=0.875

+23,5 m
(-8,0 bis +54,9 m)
p=0.071

+28.5 m
(-9,7 bis +66,8 m)
p=0.067

Die Verbesserung blieb auch in der Langzeitanwendung (48 Wochen) erhalten und war bei den Patienten unter 10 mg Ambrisentan am ausgeprägtesten.
Um für die Aufnahme in die Phase-II- und Phase-III-Studien in Frage zu kommen, mussten die Patienten Ausgangswerte der Aminotransferasen <1,5faches der oberen Normgrenze (ULN) haben. Im gesamten klinischen Entwicklungsprogramm betrug die Inzidenz von Aminotransferase-Werten >3x ULN 13/483 (2,7%) bei Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt Ambrisentan erhielten, verglichen mit 3/132 (2,3%) der Patienten, die Placebo für 12 Wochen erhielten. In einer offenen Studie erhielten 36 Patienten, die zuvor eine ERA-Therapie aufgrund von Serumaminotransferase-Anomalien abgebrochen hatten, 2,5 mg Ambrisentan täglich für 4 Wochen und anschliessend 5 mg täglich für einen Zeitraum von bis zu 54 Wochen. Bei keinem der Patienten kam es zu bestätigten Serumaminotransferase-Anomalien >3x ULN im Zusammenhang mit Ambrisentan, die das dauerhafte Absetzen des Arzneimittels erfordert hätten.
Die kumulative Inzidenz von Aminotransferase-Abweichungen im Serum auf >3x ULN betrug in allen Phase-II- und Phase-III-Studien (einschliesslich der jeweiligen offenen Verlängerungsphasen) 17 von 483 Probanden bei einer mittleren Expositionsdauer von 79,5 Wochen. Die Ereignisrate beträgt somit 2,3 pro 100 Patientenjahre mit Exposition gegenüber Volibris.
In allen klinischen Phase-III-Studien nahmen die mittleren Hämoglobinkonzentrationen bei Patienten in den Ambrisentan-Gruppen ab der vierten Woche ab (kombinierte Ambrisentan-Gruppen: -0,83 g/dl); die mittleren Veränderungen gegenüber dem Ausgangswert schienen im Verlauf der folgenden 8 Wochen relativ stabil zu sein. Insgesamt 17 Patienten (6,5%) in der kombinierten Ambrisentan-Gruppe zeigten eine Abnahme des Hämoglobins von ≥15% gegenüber dem Ausgangswert, und ihr Wert sank unter die untere Normgrenze (LLN). Der Anteil der Patienten, die diese Kriterien erfüllten, war in der Ambrisentan-10-mg-Dosisgruppe höher (10,4%) als in der 2,5- und der 5-mg-Gruppe (4,7% bzw. 5,4%) und in der Placebogruppe (3,8%).
Darüber hinaus wurde bereits nach 4 Wochen eine Abnahme des mittleren systolischen und diastolischen Blutdrucks (-3,0 mmHg bzw. -4,2 mmHg für die kombinierte Ambrisentan-Gruppe) mit minimalen Schwankungen während der restlichen Studiendauer beobachtet.
Begrenzte Daten aus klinischen Studien zeigten keine signifikante Veränderung des männlichen Hormonstatus oder der Samenqualität.
Klinische Wirksamkeit in Kombination mit Tadalafil
Die Wirksamkeit einer initialen Kombinationstherapie bei PAH-Patienten im Hinblick auf eine mögliche Verbesserung der Symptome wurde im Rahmen einer multizentrischen, doppelblinden, aktiv kontrollierten, Ereignis-getriebenen Phase-III-Studie (AMBITION) zur Beurteilung der Wirksamkeit einer initialen Kombinationstherapie mit Ambrisentan und Tadalafil gegenüber einer Ambrisentan- bzw. Tadalafil-Monotherapie an 500 behandlungsnaiven, im Verhältnis 2:1:1 randomisierten PAH-Patienten untersucht. Zu Studienbeginn waren 96 % der Patienten behandlungsnaiv in Bezug auf eine frühere PAH-spezifische Behandlung. Die Patienten begannen die Behandlung mit Ambrisentan 5 mg und Tadalafil 20 mg; nach 4 Wochen wurde auf 40 mg Tadalafil und nach 8 Wochen auf 10 mg Ambrisentan aufdosiert. 91 % der Patienten erhielten Ambrisentan 10 mg und/oder Tadalafil 40 mg. Die doppelblinde Behandlung dauerte bei der Kombinationstherapie im Median > 1,5 Jahre.
Insgesamt brachen 23 % der Patienten die Studie vorzeitig ab: 13 % aufgrund unerwünschter Ereignisse, 5 % aufgrund einer Ermessensentscheidung des Prüfers, 4 % nach Widerruf der Einwilligung, <1 % wegen Nichteinhaltung des Prüfplans; <1 % erschienen nicht mehr zu den Untersuchungen.
Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum Auftreten eines klinischen Versagensereignisses, definiert als:
·Tod,
·Hospitalisierung aufgrund einer PAH-Verschlechterung, Krankheitsprogression oder
·unbefriedigendes klinisches Langzeitansprechen.
Primärer Endpunkt
Für die Kombinationstherapie ergab sich im Vergleich zu den gepoolten Monotherapiegruppen eine 50%ige Risikoreduktion (Hazard Ratio [HR] 0,502; 95%-KI: 0,348 bis 0,724; p = 0,0002) bezüglich des Eintretens einer Komponente des zusammengesetzten Endpunkts.
Die Wirksamkeit der Kombinationstherapie in Bezug auf den primären Endpunkt war über die Vergleiche mit den jeweiligen Monotherapien und über alle Untergruppen nach Alter, Geschlecht, ethnischer Abstammung, geographischer Region und Ätiologie (iPAH /hPAH und PAH-CTD) hinweg konsistent. Die Wirkung war sowohl bei Patienten der WHO FC II als auch bei denjenigen der WHO FC III signifikant.
Mangelnder Nutzen und erhöhte Anzahl Hospitalisationen und Todesfälle bei idiopathischer pulmonaler Fibrose
Eine Studie an 492 Patienten (Ambrisentan N = 329, Placebo N = 163) mit idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF), von welchen 11% an sekundärer pulmonaler Hypertonie (WHO-Gruppe 3) litten, wurde zwar durchgeführt, aber vorzeitig beendet, als festgestellt wurde, dass der primäre Wirksamkeitsendpunkt nicht erreicht werden konnte. In der Ambrisentan-Gruppe wurden 90 Ereignisse (27%) von IPF-Progression (z.B. Hospitalisierungen aufgrund respiratorischer Beschwerden) oder Tod beobachtet, gegenüber 28 Ereignissen (17%) in der Placebo-Gruppe. Die Auswertung für die Komponenten des primären Endpunkts ergab, dass die Inzidenzen von respiratorisch bedingter Hospitalisierung, Tod und Verschlechterung der respiratorischen Funktion in der Gruppe mit Ambrisentan höher waren als in der Placebo-Gruppe. Ambrisentan ist daher bei Patienten mit IPF mit oder ohne sekundäre pulmonale Hypertonie kontraindiziert.

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