InteraktionenAntazida
Bei zeitgleicher Einnahme von Magnesium- oder Aluminiumhydroxid kann die Resorption von Prednison vermindert sein (relative Bioverfügbarkeit von Prednison bei Einnahme von Antazida gemäss publizierten Daten 57% bis 74%). Es wird die um 2 Stunden zeitlich getrennte Einnahme von Prednison und Antazida empfohlen.
Antineoplastische und immunmodulierende Mittel
Einzelne Prednison-Dosen können die Aktivierung von Cyclophosphamid hemmen, aber nach Langzeitgabe erhöht sich die Aktivierungsrate. Die gleichzeitige Verabreichung von Interleukin-2 und Kortikosteroiden kann die Wirksamkeit von Interleukin-2 verringern und soll deshalb vermieden werden.
Amphotericin B
Die gleichzeitige Verabreichung von Amphotericin B und Kortikosteroiden kann zu einer Hypokaliämie führen.
Anticholinergika
Atropin und andere Anticholinergika können einen bereits gesteigerten Augeninnendruck weiter erhöhen.
Antidiabetika
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Insulin oder oralen Antidiabetika müssen die Glukosespiegel überwacht, und gegebenenfalls muss die Dosierung der Antidiabetika angepasst werden.
Antihypertonika
Die antihypertensive Wirkung kann durch den mineralokortikoiden Wirkungsanteil der Glukokortikoide beeinträchtigt werden, was zu erhöhten Blutdruckwerten führen kann.
Antikoagulantien
Die Wirkung von Cumarin-Derivaten oder Heparin kann erhöht oder erniedrigt sein. Die Blutgerinnung ist deshalb zu kontrollieren und die Dosis der Antikoagulantien eventuell anzupassen.
Chloroquin, Hydroxychloroquin und Mefloquin
Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien und Kardiomyopathien.
Cholinesterasehemmer
Neostigmin und Pyridostigmin können eine Myasthenie-Krise auslösen.
CYP3A4-Induktoren
CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon erniedrigen die Wirkung von Kortikosteroiden durch Erhöhung der Clearance, was eine Dosisanpassung erforderlich machen kann.
CYP3A4-Inhibitoren
Kortikosteroide (einschliesslich Prednison/Prednisolon) werden durch CYP3A4 metabolisiert.
Die gleichzeitige Verabreichung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin, Ritonavir, Cobicistat-haltigen Präparaten) kann zu einer erhöhten Exposition gegenüber Kortikosteroiden führen und somit zu einem erhöhten Risiko von systemischen Nebenwirkungen der Kortikosteroide.
Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Kortikosteroide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Kortikosteroidnebenwirkungen überwacht werden.
Diuretika
Mit kaliumreduzierenden Diuretika, wie z.B. Furosemid, müssen die Kaliumwerte überwacht werden. Gegebenenfalls muss Kalium substituiert werden.
Ephedrin
Durch beschleunigten Metabolismus kann die Wirksamkeit der Glucocorticoide herabgesetzt werden.
Estrogene
Estrogene können die Wirkung von Kortikosteroiden verstärken.
Fluorchinolone
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluorchinolonen besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Sehnenbeschwerden, Sehnenscheidenentzündungen und Sehnenrissen.
Herzglykoside
Die mineralokortikoide Wirkung von Kortikosteroiden kann die Kaliumserumspiegel senken und dadurch die Toxizität von Digoxin und verwandten Herzglykosiden erhöhen.
Impfstoffe
Lebendvirusimpfstoffe, wie z.B. Poliomyelitis, BCG, Mumps, Masern, Röteln und Pocken, können wegen der immunsupprimierenden Wirkung von Kortikosteroiden erhöht toxisch sein. Es können disseminierte virale oder BCG-Infektionen inklusive fatalem Verlauf auftreten. Bei Totvirusimpfstoffen kann die Impfantwort vermindert sein (siehe «Kontraindikationen»).
Immunsuppressiva
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Methotrexat kann durch den synergistischen Effekt eine tiefere Kortikosteroiddosis ausreichend sein. Ciclosporin verringert die Clearance von Kortikosteroiden, vermutlich über eine kompetitive Hemmung der hepatischen mikrosomalen Enzyme und umgekehrt können vor allem in hohen Dosen verabreichte Kortikosteroide den Blutspiegel von Ciclosporin erhöhen und dadurch die Gefahr von Krampfanfällen verstärken. Bei einer solchen Behandlung muss daher der Cyclosporin-Blutspiegel überwacht werden und die Dosis, wenn nötig, angepasst werden. Durch die Kombinationen der Immunsuppressiva mit Prednison bestehen eine erhöhte Infektanfälligkeit und eine mögliche Verschlimmerung oder Manifestation latenter Infektionen.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien
Die Muskelrelaxation kann länger anhalten.
Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID)
Die ulzerogene Wirkung dieser Substanzen kann verstärkt werden. Die Häufigkeit von Magen-Darm-Blutungen und Magen-Darm-Perforationen wird erhöht.
Praziquantel
Durch Corticosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.
Protirelin
Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.
Psychopharmaka
Die Wirkungen von Anxiolytika und Antipsychotika können vermindert werden. Die Dosierung der ZNS-aktiven Substanzen muss nötigenfalls angepasst werden.
Proleukin
Die gleichzeitige Verabreichung von Glukokortikosteroiden kann die Wirksamkeit von Proleukin verringern. Die Kombination von Proleukin mit Prednison wird deshalb nicht empfohlen.
Salicylate
Glukokortikoide vermindern die Wirkung von Salicylaten durch Erhöhung der Clearance. Bei einer Langzeitbehandlung besteht ein erhöhtes Risiko von gastrointestinalen Blutungen und Ulzerationen, die bis zur Perforation gehen können. Eine Glukokortikoid-Dosisreduktion sollte vorsichtig vorgenommen werden, da Salicylatvergiftungen auftreten können.
Somatotropin
Die Wirkung von Somatotropin kann während einer Langzeittherapie mit Kortikosteroiden vermindert werden.
Sympathomimetika
Die gleichzeitige Verabreichung von Beta-Agonisten und Kortikosteroiden kann die hypokalämischen und potenzielle toxische Effekte verstärken.
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