Dosierung/AnwendungCHC wie Belarina sollten nur von einem Arzt, bzw. einer Ärztin mit entsprechender Erfahrung verordnet werden, welche in der Lage sind, eine umfassende Aufklärung der Patientin über die Vor- und Nachteile sämtlicher verfügbarer Kontrazeptionsmethoden sowie neben einer allgemeinen auch eine gynäkologische Untersuchung durchzuführen.
Die Verordnung eines CHC sollte grundsätzlich unter Beachtung der jeweils aktuellen Richtlinien der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe erfolgen.
Es muss jeden Tag zur selben Zeit eine hellrosa, wirkstoffhaltige Filmtablette (vorzugsweise am Abend) an 24 aufeinander-folgenden Tagen eingenommen werden, gefolgt von einem 4-tägigen Zeitraum, in dem die weissen Placebo-Tabletten eingenommen werden; innerhalb dieses Zeitraums sollte die Menstruationsblutung zwei bis vier Tage nach Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette eintreten. Nach der 4-tägigen Placebo-Tabletten Einnahme, wird die Einnahme mit der ersten wirkstoffhaltigen Tablette aus der nächsten Packung Belarina fortgesetzt, und zwar unabhängig davon, ob die Blutung schon beendet ist oder noch andauert.
Am Starttag des Blisters muss der entsprechende Wochentag auf dem Blister markiert werden.
Die Filmtabletten sollten aus der Packung gedrückt werden, und unzerkaut, gegebenenfalls zusammen mit etwas Flüssigkeit, geschluckt werden. Die Filmtabletten werden täglich in Pfeilrichtung entnommen.
Beginn der Anwendung
Keine vorherige Einnahme eines hormonalen Kontrazeptivums (während des letzten Menstruationszyklus)
Die erste wirkstoffhaltige Filmtablette sollte am ersten Tag der nächsten Monatsblutung (Menstruation) eingenommen werden. Wenn die erste wirkstoffhaltige Filmtablette am ersten Zyklustag eingenommen wird, beginnt der Empfängnisschutz mit dem ersten Einnahmetag und besteht auch während der 4-tägigen Einnahme der Placebo-Tabletten.
Wenn die Monatsblutung bereits eingesetzt hat, sollte die erste wirkstoffhaltige Filmtablette am 2.–5. Tag des Menstruationszyklus eingenommen werden, unabhängig davon, ob die Blutung aufgehört hat oder nicht. In diesem Fall müssen während der ersten 7 Einnahmetage zusätzliche mechanische Massnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden.
Wenn die Menstruation mehr als 5 Tage vorher eingesetzt hat, sollte die Frau angewiesen werden, ihre nächste Menstruation abzuwarten, bevor sie mit der Einnahme von Belarina beginnt.
Bei Umstellung von einem anderen Präparat auf Belarina
Umstellung von einer 22-Tage-Pille oder von einer 21-Tage-Pille (Kombinationspille)
Alle Tabletten in der alten Packung sollten regulär eingenommen werden. Die erste wirkstoffhaltige Filmtablette Belarina sollte am darauf folgenden Tag genommen werden. In diesem Fall gibt es keine Einnahmepause und die Frau muss auch nicht warten, bis ihre nächste Entzugsblutung beginnt. Mit der Einnahme von Belarina kann auch am ersten Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall begonnen werden. Zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen sind nicht erforderlich.
Umstellung von einem täglich einzunehmenden Kombinationspille (28-Tage-Pille mit 21 oder 22 wirkstoffhaltige und 6 oder 7 Placebo-Tabletten)
Mit der Einnahme von Belarina sollte nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette aus der Packung mit der «Pille für jeden Tag» begonnen werden (d.h. nach Einnahme von 21 oder 22 Tabletten). Die erste Belarina Filmtablette sollte am nächsten Tag eingenommen werden. Es gibt keine Einnahmepause, und die Frau muss auch nicht den Beginn ihrer nächsten Menstruation abwarten. Mit der Einnahme von Belarina kann auch im Anschluss an die letzte Placebo-Tablette begonnen werden. Weitere empfängnisverhütende Massnahmen sind nicht erforderlich.
Umstellung von einer nur gestagenenthaltenden Pille («POP» Progesteron only pill oder Minipille)
Die erste wirkstoffhaltige Belarina Filmtablette sollte am Tag nach Absetzen des Gestagenmonopräparats eingenommen werden. Während der ersten 7 Tage müssen zusätzliche mechanische Massnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden.
Umstellung von einer kontrazeptiven Hormoninjektion, einem gestagenabgebenden IUD oder einem Implantat
Mit der Einnahme von Belarina kann am Tag der Entfernung des Implantats bzw. des gestagenabgebenden IUD oder dem Tag der ursprünglich geplanten Injektion begonnen werden. Während der ersten 7 Tage müssen zusätzliche mechanische Massnahmen zur Empfängnisverhütung ergriffen werden.
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch im 1. Trimenon
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch kann mit der Einnahme von Belarina sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine weiteren empfängnisverhütenden Massnahmen erforderlich.
Nach der Entbindung oder einem Abort im 2. Trimenon
Bei der Entscheidung, zu welchem Zeitpunkt nach einer Geburt bzw. nach einem Abort im 2. Trimenon (wieder) mit der Anwendung eines CHC wie Belarina begonnen werden kann, ist zu berücksichtigen, dass postpartal das Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse erhöht ist (während bis zu 12 Wochen; vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In jedem Fall sollte nach einer Geburt bzw. einem Abort im 2. Trimenon mit der Anwendung von Belarina frühestens zwischen dem 21. und dem 28. Tag begonnen werden. Bei einem späteren Beginn wird an den ersten 7 Tagen der Anwendung die zusätzliche Anwendung nicht- hormonaler Kontrazeptionsmethoden empfohlen. Hat in der Zwischenzeit bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist vor Beginn der Anwendung eine Schwangerschaft auszuschliessen oder die erste Monatsblutung abzuwarten.
Absetzen von Belarina
Nachdem Belarina abgesetzt worden ist, kann der erste Zyklus um ungefähr eine Woche verlängert sein.
Unregelmässige Einnahme
Wenn eine wirkstoffhaltige Filmtablette vergessen wurde, die Einnahme jedoch innerhalb von 12 Stunden nachgeholt wurde, sind keine weiteren empfängnisverhütenden Massnahmen erforderlich. Die Einnahme der wirkstoffhaltigen Tabletten sollte normal fortgesetzt werden.
Wenn der Zeitraum, in dem die Einnahme einer wirkstoffhaltiger Filmtablette vergessen wurde, 12 Stunden überschreitet, ist die kontrazeptive Sicherheit des Präparates vermindert. Die letzte vergessene wirkstoffhaltige Filmtablette sollte umgehend eingenommen werden. Die weiteren wirkstoffhaltigen Filmtabletten sollten nach dem normalen Schema eingenommen werden. Zusätzlich sind weitere mechanische Massnahmen zur Empfängnisverhütung, z.B. Kondome, für die nächsten 7 Tage anzuwenden. Wenn die laufende Packung weniger als 7 wirkstoffhaltige Filmtabletten enthält, muss mit der nächsten Packung Belarina begonnen werden, sobald die wirkstoffhaltigen Filmtabletten der laufende Packung verbraucht sind. Die 4 Placebo Tabletten sind zu verwerfen. Es wird dabei wahrscheinlich nicht zur üblichen Menstruation bis zum Aufbrauchen der zweiten Packung kommen, es können aber gehäuft Durchbruch- bzw. Schmierblutungen während der Tabletteneinnahme auftreten. Falls nach Einnahme der zweiten Packung die Menstruation ausbleibt, sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Verhalten bei gastrointestinalen Störungen
Im Falle von schweren gastrointestinalen Störungen – unabhängig von deren Ursache (d.h. auch bei Arzneimittel-induzierter Diarrhoe etc.) – ist die Resorption möglicherweise unvollständig, und zusätzliche kontrazeptive Methoden sollten angewendet werden.
Besondere Patientengruppen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Belarina darf bei Frauen mit Leberinsuffizienz nicht angewendet werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Belarina wurde bei Frauen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht und es können keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Belarina wurden an Frauen ab einem Alter von 18 Jahren untersucht. Für Jugendliche wird, falls indiziert, die gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen empfohlen.
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