Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenIntraventrikuläre Verabreichung
Aufgrund des Konvulsionsrisikos darf Teicoplanin nicht intraventrikulär verabreicht werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Teicoplanin wurde über schwere, lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen, bisweilen mit tödlichem Ausgang, berichtet (z.B. anaphylaktischer Schock). Sollte eine allergische Reaktion auftreten, muss die Behandlung mit Teicoplanin umgehend abgebrochen und es müssen geeignete Notfallmassnahmen eingeleitet werden.
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Vancomycin ist Teicoplanin mit Vorsicht zu verabreichen, da eine allergische Kreuzreaktion einschliesslich eines tödlichen anaphylaktischen Schocks auftreten kann.
Das Auftreten des «Red-Man-Syndroms» unter Vancomycin in der Anamnese stellt jedoch keine Kontraindikation für Teicoplanin dar.
Infusionsreaktionen
In seltenen Fällen wurde (auch schon bei Erstanwendung) ein «Red-Man-Syndrom» (Symptomenkomplex mit Pruritus, Urtikaria, Hautrötungen, Angioödem, Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe) beobachtet. Die Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit oder der Abbruch der Anwendung kann zur Beendigung dieser Reaktionen führen. Infusionsbedingte Reaktionen können gemindert werden, wenn die Tagesdosis nicht als Bolusinjektion, sondern als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten verabreicht wird.
Schwere kutane Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei der Anwendung von Teicoplanin wurde über lebensbedrohliche und tödliche Fälle von schweren kutanen Arzneimittelreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) und DRESS (Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) berichtet. Es wurden auch Fälle von AGEP (akute generalisierte exanthematische Pustulose) berichtet. Die Patienten müssen auf Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig überwacht werden. Wenn Anzeichen oder Symptome eines SJS, einer TEN, DRESS oder AGEP (z.B. progressive Hautrötungen, häufig mit Blasenbildung, Schleimhautläsionen oder Pusteln sowie andere Anzeichen kutaner Überempfindlichkeitsreaktionen) auftreten, muss der Patient angewiesen werden, umgehend seinen Arzt aufzusuchen, und die Behandlung mit Teicoplanin muss unverzüglich abgebrochen werden.
Antibakterielles Wirkspektrum
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger) und Teicoplanin muss meist in Kombination mit anderen Antibiotika verabreicht werden. Eine Monotherapie mit Teicoplanin ist ausser bei bestimmten Infektionen, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist, nicht sinnvoll.
Für eine rationale Therapie mit Teicoplanin sind das antibakterielle Wirkspektrum, das Sicherheitsprofil und die Eignung der antibiotischen Standardtherapie für den einzelnen Patienten bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen. Auf dieser Grundlage wird davon ausgegangen, dass Teicoplanin vorwiegend bei schweren Infektionen von Patienten zur Anwendung kommt, bei denen die antibiotische Standardtherapie als ungeeignet eingestuft wird.
Thrombozytopenie
Unter der Anwendung von Teicoplanin wurde über Fälle von Thrombozytopenie berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Während der Behandlung sollten in regelmässigen Abständen hämatologische Untersuchungen (einschliesslich grosses Blutbild) erfolgen.
Nephrotoxizität
Bei mit Teicoplanin behandelten Patienten wurde über Nephrotoxizität und Niereninsuffizienz berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Niereninsuffiziente Patienten, die mit einer erhöhten Initialdosis von Teicoplanin behandelt werden sowie Patienten, die Teicoplanin in Kombination mit oder anschliessend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit bekanntem nephrotoxischem Potenzial erhalten (z.B. Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin oder Cisplatin), müssen aufmerksam überwacht werden. Darüber hinaus sind Hörtests durchzuführen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Ototoxizität» weiter unten).
Da Teicoplanin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosis bei Patienten mit Niereninsuffizienz angepasst werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Ototoxizität
Wie bei anderen Glykopeptiden wurde bei mit Teicoplanin behandelten Patienten über Ototoxizität (Taubheit und Tinnitus) berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten, bei denen während der Behandlung mit Teicoplanin Anzeichen und Symptome einer Beeinträchtigung des Hörvermögens oder einer Innenohrstörung auftreten, müssen aufmerksam beurteilt und überwacht werden, insbesondere bei längerer Behandlungsdauer und bei Patienten mit Niereninsuffizienz. Patienten, die Teicoplanin in Kombination mit oder anschliessend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit bekanntem nephrotoxischem und/oder neuro-/ototoxischem Potenzial erhalten (z.B. Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid oder Etacrynsäure), müssen aufmerksam überwacht werden. Bei einer Aggravierung des Hörvermögens ist eine Nutzenbewertung der Teicoplanin-Behandlung vorzunehmen.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Teicoplanin zusammen mit anderen ototoxischen und/oder neurotoxischen Arzneimitteln erhalten, für die regelmässige Blutuntersuchungen sowie Leber-und Nierenfunktionstests empfohlen werden.
Superinfektion
Wie bei anderen Antibiotika kann insbesondere die längere Anwendung von Teicoplanin zur Vermehrung von anderen, nicht empfindlichen Mikroorganismen führen. Falls während der Behandlung eine Superinfektion auftritt, ist diese entsprechend zu behandeln.
Natrium
Teicoplanin-Evultis 200 mg: Eine Durchstechflasche enthält 10 mg Natrium.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche zu 200 mg, d. h. es ist nahezu «natriumfrei».
Teicoplanin-Evultis 400 mg: Eine Durchstechflasche enthält 10 mg Natrium.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche zu 400 mg, d. h. es ist nahezu «natriumfrei».
|