Dosierung/AnwendungIxempra soll nur durch medizinisches Fachpersonal mit Erfahrung in zytostatischer Chemotherapie angewendet werden. Zudem muss eine entsprechende Ausrüstung zur Behandlung möglicher Komplikationen vorhanden sein.
Anweisungen zur Herstellung der Infusionslösung vor der Verabreichung sind im Abschnitt «Sonstige Hinweise» aufgeführt.
Prämedikation
Um der Gefahr von Überempfindlichkeitsreaktionen weitestgehend vorzubeugen, ist bei allen Patientinnen vor der Infusion von Ixempra eine angemessene Vorbehandlung mit den beiden folgenden Regimen erforderlich:
−ein H1-Antagonist (z.B. Chlorpheniramin 10 mg intravenös bzw. Dexchlorpheniramin 2 mg oral oder ein äquivalentes Arzneimittel) und
−ein H2-Antagonist (z.B. Ranitidin 150–300 mg oral bzw. 50 mg intravenös oder ein äquivalentes Arzneimittel).
Eine zusätzliche Prämedikation mit Kortikosteroiden (z.B. Dexamethason 20 mg intravenös 30 Minuten vor der Ixempra-Infusion oder oral 1 Stunde vor der Infusion) ist nur bei Patientinnen erforderlich, bei denen in der Vergangenheit bereits eine Überempfindlichkeitsreaktion auf Ixempra aufgetreten ist (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Empfohlene Dosierung
Erwachsene
Die empfohlene Dosis Ixempra beträgt 40 mg/m² intravenös über einen Verabreichungszeitraum von 3 Stunden in jeweils dreiwöchigen Intervallen, in Kombination mit Capecitabine 1000 mg/m² zweimal täglich oral (innerhalb von 30 min nach einer Mahlzeit) über zwei Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Einnahmepause. Zur Berechnung der Capecitabinedosis auf der Basis der Körperoberfläche konsultieren Sie bitte die Capecitabine-Fachinformation.
Bei Monotherapie liegt die empfohlene Ixabepilon-Dosis bei 40 mg/m² intravenös über einen Verabreichungszeitraum von 3 Stunden in jeweils dreiwöchigen Intervallen.
Bei Patientinnen mit einer Körperoberfläche über 2,2 m² wird bei der Berechnung der Ixabepilon-Dosen eine Oberfläche von 2,2 m² zugrunde gelegt.
Dosierungsanpassung unter der Behandlung
Die Patientinnen müssen regelmässig klinisch und anhand von Laboruntersuchungen (einschliesslich Blutbild und Leberfunktionstests) auf Anzeichen von Toxizität untersucht werden. Liegen deutliche Anzeichen von Toxizität vor, ist ein Therapieaufschub bis zum Eintreten einer Besserung bzw. bis zum Abklingen der Toxizität erforderlich. Dosisanpassungen zu Beginn der Therapie oder eines neuen Zyklus müssen auf der Grundlage der nichthämatologischen Toxizität oder des Differenzialblutbildes erfolgen (siehe Tabelle 1). Die Patientinnen dürfen so lange keinem neuen Behandlungszyklus unterzogen werden, bis die Neutrophilenzahl mindestens 1500 Zellen/mm³ und die Thrombozytenzahl mindestens 100'000 Zellen/mm³ beträgt (siehe Abschnitt «Kontraindikationen») und die Anzeichen nichthämatologischer Toxizität sich gebessert haben. Treten Toxizitätserscheinungen auch nach der Reduktion der Anfangsdosis auf, wird eine Senkung der Dosis um weitere 20% empfohlen.
Tabelle 1: Dosisanpassungen bei Toxizität
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Empfohlene Dosisänderung
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Nichthämatologisch:
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Neuropathie vom Grad 2 (mässig) Dauer ≥7 Tage
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Dosisreduktion um 20%
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Neuropathie vom Grad 3 (schwer) Dauer <7 Tage
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Dosisreduktion um 20%
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Neuropathie vom Grad 3 (schwer) Dauer ≥7 Tage oder funktionseinschränkende Neuropathie
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Behandlungsabbruch
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Alle Nicht-Neuropathie Toxizitäten vom Grad 3 (schwer) oder vorübergehende Arthralgie/Myalgie und Fatigue
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Dosisreduktion um 20%
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Alle Toxizitäten vom Grad 4 (funktionseinschränkend)
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Behandlungsabbruch
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Hämatologisch:
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Neutrophile <500 Zellen/mm³ Dauer ≥7 Tage
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Dosisreduktion um 20%
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Neutropenisches Fieber
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Dosisreduktion um 20%
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Thrombozyten <25'000/mm³ oder Thrombozyten <50'000/mm³ mit Blutungen
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Dosisreduktion um 20%
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Begleitmedikation
Bei Patientinnen, die gleichzeitig mit starken CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Ritonavir, Amprenavir, Indinavir, Nelfinavir oder Delavirdin) behandelt werden, beträgt die Anfangsdosis von Ixabepilon 20 mg/m² (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Leberinsuffizienz
Bei Patientinnen mit Leberinsuffizienz (erhöhte Transaminasen, erhöhtes Bilirubin) besteht ein erhöhtes Toxizitätsrisiko. Die Dosisanpassungen für den ersten Behandlungszyklus richten sich nach dem Schweregrad der Leberinsuffizienz.
Ixempra in Kombination mit Capecitabine ist bei Patientinnen mit ASAT oder ALAT >2,5× ULN oder einer Bilirubin Konzentration >1× ULN kontraindiziert. Patientinnen, welche mit der Monotherapie oder der Kombinationstherapie behandelt werden und ASAT und ALAT ≤2,5× ULN und eine Bilirubin Konzentration ≤1× ULN aufweisen, sollten die Therapie mit der Standarddosis von Ixempra (40 mg/m²) beginnen.
Monotherapie-Patientinnen, welche ASAT und ALAT >2,5–≤10× ULN und eine Bilirubin Konzentration >1–≤1,5× ULN aufweisen, sollten die Therapie mit 32 mg/m² beginnen. Patientinnen, welche ASAT und ALAT >2,5–≤10× ULN und eine Bilirubin Konzentration >1,5–≤3× ULN aufweisen, sollten die Therapie mit 20 mg/m² beginnen. In den Folgezyklen kann die Dosierung bis maximal 30 mg/m² erhöht werden, falls die Patientin eine Dosiserhöhung toleriert. Die Anwendung von Ixempra als Monotherapie bei Patientinnen, welche ASAT und ALAT >10× ULN und eine Bilirubin Konzentration >3× ULN aufweisen, ist nicht empfohlen.
Bei Patientinnen mit ASAT oder ALAT >5× ULN ist Vorsicht geboten, da nur limitierte Erfahrungen vorliegen.
Beeinträchtigte Nierenfunktion
Nach den Ergebnissen der pharmakokinetischen Populationsanalyse ist bei Patientinnen mit beeinträchtigter Nierenfunktion bei einer CrCl ≥30 ml/min keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»). Bei CrCl-Werten <30 ml/min wird Ixempra nicht empfohlen.
Ältere Patientinnen
Nach den Ergebnissen der pharmakokinetischen Populationsanalyse ist bei der Mono- oder Kombinationstherapie mit Ixabepilon keine Anpassung der Anfangsdosis erforderlich (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ixempra wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht etabliert.
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