PharmakokinetikNach einer einzelnen 30minütigen i.v. Infusion wurden an gesunden Freiwilligen Spitzenplasmakonzentrationen von rund 11, 23, 49 und 115 mg/l gemessen, dies bei einer Dosierung von 250 mg, 500 mg, 1 g und 2 g. Eine i.v. Bolusinjektion über 5 Minuten führte bei den Probanden zu Plasmawerten von rund 52 mg/l für 500 mg und 112 mg/l für 1 g Meropenem. Intravenöse Infusionen von 1 g Meropenem über 2, 3 und 5 Minuten führten in einer Crossoverstudie mit 9 gesunden Freiwilligen zu Spitzenplasmakonzentrationen von 110, 91 und 94 mg/l.
Nach einer i.v. Injektion von 500 mg Meropenem sanken die Plasmaspiegel 6 Stunden nach der Verabreichung auf ≤1 mg/l. Bei einer Dosierung von 500 mg i.v. alle 8 Stunden oder 1 g i.v. alle 6 Stunden trat bei Patienten mit normaler Nierenfunktion keine Kumulation auf.
Die Plasmaproteinbindung von Meropenem beträgt rund 2% und das Verteilungsvolumen 0,25 l/kg KG.
Meropenem penetriert in klinisch wirksamen Konzentrationen in verschiedene Gewebe und Körperflüssigkeiten. Die mittleren Spitzenspiegel im Respirationstrakt betragen 3,6–6,4 mg/kg und im Intraabdominalgewebe 2,6–2,9 mg/kg. Die Penetration in den Liquor cerebrospinalis ist bei nicht entzündeten Meningen gering. Im Gegensatz dazu werden bei Patienten mit bakterieller Meningitis (80% waren <12 Jahre alt) Liquorkonzentrationen erreicht, welche die MHK90 der relevanten pathogenen Keime übersteigen (Spitzenkonzentrationen von 3,3 mg/l bei einer Dosierung von 40 mg/kg KG bei Kindern).
In Tierstudien wurden sehr niedrige Konzentrationen von Meropenem in der Muttermilch festgestellt.
Metabolismus/Elimination
Die renale Meropenem Clearance beträgt 196 ml/Min. Rund 70% des i.v. gegebenen Meropenems werden innerhalb 12 Stunden unverändert mit dem Urin aktiv ausgeschieden, später können im Urin nur noch geringe Mengen nachgewiesen werden. Die restlichen 30% von i.v. gegebenem Meropenem werden metabolisiert und der einzige entstehende Metabolit (mikrobiologisch unwirksam) wird renal eliminiert. Urinkonzentrationen von >10 mg/l Meropenem werden während bis zu 5 Stunden nach einer Injektion von 500 mg erreicht. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt bei Patienten mit normaler Nierenfunktion ungefähr eine Stunde und bei Kindern unter 2 Jahren 1,5 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Studien mit Kindern haben gezeigt, dass die Pharmakokinetik derjeniger Erwachsener entspricht. Sie ist linear für Dosierungen von 10 bis 40 mg/kg.
Die Halbwertszeit von Meropenem bei Patienten mit cystischer Fibrose ist kürzer als jene bei gesunden Personen. Nach einer Einmaldosis von 15 mg/kg betrug die Plasmahalbwertszeit 0,73 h. Die Clearance von vielen Betalaktam-Antibiotika ist bei Patienten mit cystischer Fibrose erhöht. Das etablierte Dosierungsintervall für Meropenem OrPha beträgt 8 Stunden, klinische Erfahrungen mit einer Verabreichung alle 6 Stunden liegen nicht vor (s. auch «Dosierung/Anwendung»).
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz korreliert die Plasma-Clearance mit der Kreatinin-Clearance, Dosisanpassungen sind bei diesen Patienten notwendig (s. auch «Dosierung/Anwendung»).
Im Alter vermindert sich die Plasma-Clearance in Korrelation mit der altersbedingten Reduktion der Kreatinin-Clearance.
Studien an Patienten mit Lebererkrankungen haben keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Meropenem gezeigt.
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