Dosierung/AnwendungDie Behandlung mit Thromboreductin sollte von Ärzten begonnen werden, die über Erfahrung in der Behandlung der essentiellen Thrombozythämie (ET) verfügen. Die Dosierung ist individuell durch den Arzt festzulegen und zu kontrollieren.
Dosisanpassung/Titration
Nach einer Woche kann die Dosis auf individueller Basis titriert werden, um die geringste wirksame Dosis zu erreichen, die zum Verringern und/oder Aufrechterhalten einer Thrombozytenzahl von unter 600‘000/µl erforderlich ist. Der Idealwert liegt zwischen 150‘000/µl und 400‘000/µl und sollte angestrebt werden. Die Erhöhung der Tagesdosis soll pro Woche 0.5 mg nicht überschreiten. Die maximale Einzeldosis darf 2.5 mg nicht überschreiten. Dosierungen über 5 mg pro Tag dürfen nicht angewendet werden. Liegt die Gesamtdosis über 0.5 mg pro Tag sollte Thromboreductin in Teildosierungen gegeben werden: 2x täglich (alle 12 Std.) oder 3x täglich (alle 8 Std.). Thromboreductin kann mit und ohne Nahrung eingenommen werden.
Das Ansprechen auf die Therapie sollte regelmässig überprüft werden. Vom Beginn der Therapie bis zum Erreichen des für den individuellen Patienten möglichen therapeutischen Ansprechens (Normalisierung oder Senkung der Thrombozytenzahl auf unter 600'000/ml) sollte die Thrombozytenzahl wöchentlich kontrolliert werden, danach regelmässig in vom behandelnden Arzt festgesetzten Abständen.
Meist kann innerhalb von 14 bis 21 Tagen nach Behandlungsbeginn eine Senkung der Thrombozytenzahl beobachtet werden.
Therapieeinleitung
Die empfohlene Anfangsdosis Thromboreductin beträgt 0.5 bis 1.0 mg pro Tag.
Die Anfangsdosis sollte mindestens eine Woche lang aufrechterhalten werden.
Übliche Dosierung
Bei den meisten Patienten lässt sich ein angemessenes therapeutisches Ansprechen mit einer Dosierung von 0.5 mg bis 3 mg pro Tag erreichen und aufrechterhalten.
Therapiedauer
Thromboreductin ist als Dauertherapie vorgesehen. Nach Absetzen von Thromboreductin erhöht sich die Thrombozytenzahl innerhalb von 5 bis 7 Tagen und erreicht die vor der Behandlung vorhandenen Werte nach ungefähr 10 Tagen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kombinationstherapie
Die Umstellung von einer anderen Medikation oder auf eine Kombinationsbehandlung sollte überlappend erfolgen.
Bei Therapieresistenz sollte eine andere Therapie erwogen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Für diese Patientenpopulation liegen zurzeit keine ausreichenden Daten vor.
Da Thromboreductin primär in der Leber verstoffwechselt wird, müssen die potenziellen Risiken und Vorteile einer Thromboreductintherapie bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion vor Beginn der Behandlung abgewogen werden. Insbesondere zu Beginn der Therapie sind häufige Kontrollen der Leberwerte erforderlich.
Es wird empfohlen die Therapie mit einer Dosis von 0.5 mg pro Tag zu beginnen und diese mindestens eine Woche unter Beobachtung auf kardiovaskuläre Wirkungen beizubehalten. Die Dosiserhöhung darf nie mehr als 0.5 mg pro Tag betragen und die neue Dosierung muss immer eine Woche beibehalten werden.
Bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Leberschädigung ist Thromboreductin kontraindiziert (Child Pugh B und C).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Für diese Patientenpopulation liegen zurzeit keine ausreichenden Daten vor, und daher müssen die potenziellen Risiken und Vorteile einer Thromboreductintherapie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vor Beginn der Behandlung abgewogen werden. Insbesondere zu Beginn der Therapie sind häufige Kontrollen der Nierenfunktion erforderlich.
Eine Dosiserhöhung sollte nur unter engmaschiger Überwachung des Patienten vorgenommen werden. Bei mittelgradiger und schwerwiegender Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <50 ml/min) ist Thromboreductin kontraindiziert.
Patienten mit Herzerkrankungen
Bei bekannter oder vermuteter Herzkrankheit sollte eine Dosiserhöhung nur unter engmaschiger Überwachung des Patienten erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten, die mit Thromboreductin behandelt wurden, waren keine altersspezifischen Dosisänderungen erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Thromboreductin bei Kindern ist bisher noch nicht erwiesen. Für Kinder und Jugendliche liegen nur sehr begrenzte Erfahrungswerte vor; bei der Anwendung von Thromboreductin in dieser Patientengruppe ist daher Vorsicht geboten.
Die diagnostischen Leitlinien für pädiatrischen ET müssen sorgfältig beachtet werden, und in Fällen, in denen Unsicherheit besteht, sollte die Diagnose in regelmässigen Abständen neu bewertet werden.
Bei pädiatrischen Hochrisiko-Patienten wird im typischen Fall eine zytoreduktive Therapie in Erwägung gezogen. Nach Einleitung der Behandlung müssen Nutzen und Risiken der Thromboreductin-Therapie in regelmässigen Abständen überwacht und der Bedarf für die Fortsetzung der Behandlung muss regelmässig evaluiert werden. Die Thrombozyten-Zielwerte werden vom behandelnden Arzt für jeden Patienten individuell festgelegt. Eine Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden. Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
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