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Fachinformation zu Irbesartan Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C09CA04
Wirkungsmechanismus
Irbesartan ist ein oral wirksamer, selektiver Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist (Typ AT1).
Pharmakodynamik
Irbesartan blockiert die physiologische Wirkung von Angiotensin II, welches durch den AT1-Rezeptor gesteuert wird, unabhängig des Ursprungs oder des Synthesewegs von Angiotensin II. Der spezifische Antagonismus auf die Angiotensin-II-(AT1)-Rezeptoren resultiert in einem Anstieg des Plasmarenin- und des Angiotensin-II-Spiegels sowie in einem Abfall der Plasma-Aldosteron-Konzentration. Die Serumkaliumkonzentration wird im empfohlenen Dosisbereich nicht signifikant beeinflusst. Irbesartan inhibiert ACE (Kininase II) nicht, ein Enzym, welches Angiotensin II bildet und ebenso Bradykinin in nicht wirksame Metaboliten abbaut.
Die Wirksamkeit von Irbesartan ist nicht abhängig von einer Stoffwechselaktivierung.
Klinische Wirksamkeit
Essentielle Hypertonie
Irbesartan senkt den Blutdruck, wobei die Herzfrequenz nur minimal verändert wird. Die Blutdrucksenkung ist bei einer täglichen Einnahme dosisabhängig. Eine Dosierung von 150–300 mg 1 x täglich senkt den Blutdruck zum Zeitpunkt des minimalen Blutspiegels (24 Stunden nach Verabreichung) um durchschnittlich 8–13/5–8 mm Hg (systolisch/diastolisch) mehr im Vergleich zu Placebo. Die maximale Blutdrucksenkung wird 3–6 Stunden nach Verabreichung erreicht. Im empfohlenen Dosisbereich bleibt der blutdrucksenkende Effekt über mindestens 24 Stunden erhalten und liegt danach im systolischen und diastolischen Bereich noch bei 60–70% der maximalen Blutdrucksenkung. Eine eingenommene Dosis von 150 mg 1 x täglich hat 24 Stunden nach Einnahme (Talspiegel) einen ähnlichen Effekt auf den Blutdruck und auf den mittleren Blutdruck über 24-Stunden wie dieselbe Dosis, eingenommen in 2 Tagesdosen.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Irbesartan ist innerhalb von 1–2 Wochen, die maximale Wirkung innerhalb von 4–6 Wochen nach Therapiebeginn erreicht. Der antihypertensive Effekt bleibt während einer Langzeitbehandlung erhalten. Nach Beendigung der Behandlung erreicht der Blutdruck allmählich wieder die Ausgangswerte. Ein Therapieabbruch führt nicht zu einem Rebound-Effekt des Blutdrucks.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Irbesartan und Thiaziddiuretika ist additiv. Die zusätzliche Verabreichung einer niedrigen Hydrochlorothiaziddosis (12,5 mg) 1x täglich an Patienten, deren Blutdruck mit Irbesartan alleine nicht ausreichend kontrolliert werden kann, führt 24 Stunden nach Einnahme (Talspiegel) – und unter Berücksichtigung des Placeboeffekts – zu einer weiteren Blutdrucksenkung um 7–10/3–6 mm Hg (systolisch/diastolisch) zum Zeitpunkt der minimalen Blutspiegelkonzentration.
Die Wirksamkeit von Irbesartan ist unabhängig von Alter und Geschlecht. Wie bei anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, sprechen Patienten mit schwarzer Hautfarbe weniger auf eine Irbesartan-Monotherapie mit diesem Präparat an.
Wenn Irbesartan in Kombination mit einer niedrigen Dosis Hydrochlorothiazid (z.B. 12,5 mg 1x täglich) verabreicht wird, ist der antihypertensive Effekt bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe ähnlich wie bei kaukasischen Patienten.
Irbesartan hat keine nennenswerte Wirkung auf die Triglyzerid- und Cholesterinspiegel im Serum und beeinflusst auch nicht die Harnsäurespiegel oder die renale Harnsäureausscheidung.
Diabetische Nephropathie
Die Irbesartan-Studie zur diabetischen Nephropathie, IDNT («Irbesartan Diabetic Nephropathy Trial»), umfasste eine doppelblinde kontrollierte Morbiditäts- und Mortalitätsstudie, in der Irbesartan, Amlodipin und Placebo verglichen wurden. In allen 3 Behandlungsgruppen war Zusatzmedikation erlaubt (alle Antihypertensiva ausser Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, ACE-Hemmer und Kalziumkanalblocker). An 1715 randomisierten Bluthochdruckpatienten mit Typ-2-Diabetes, Proteinurie ≥900 mg/Tag und Serumkreatinin zwischen 1,0 und 3,0 mg/dl wurden die Langzeitwirkungen (durchschnittlich 2,6 Jahre) von Irbesartan auf das Fortschreiten der Nephropathie und auf die Gesamtmortalität untersucht. Die Patienten wurden je nach Arzneimittelverträglichkeit von 75 mg auf eine Erhaltungsdosis von 300 mg Irbesartan, von 2,5 mg auf 10 mg Amlodipin oder Placebo titriert. Während in der Irbesartan- und Amlodipin-Gruppe ähnliche Blutdruckwerte erreicht wurden, reduzierte Irbesartan über die Blutdrucksenkung hinaus signifikant das relative Risiko im Hinblick auf den primären kombinierten Endpunkt (Verdopplung des Serumkreatinins, terminale Nephropathie oder Gesamtmortalität): 20% relative Risikosenkung versus Placebo (p= 0,024) und 23% relative Risikosenkung im Vergleich zu Amlodipin (p=0,006). Zwischen den drei Gruppen gab es keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des sekundären Endpunktes (tödliche bzw. nicht tödliche kardiovaskuläre Ereignisse).
Die Studie zur Wirkung von Irbesartan auf die Mikroalbuminurie, IRMA 2 («Irbesartan Microalbuminuria in Type 2 Diabetes») umfasste eine doppelblinde kontrollierte Morbiditätsstudie an 590 Bluthochdruckpatienten mit Typ-2-Diabetes, Mikroalbuminurie (30–300 mg/Tag) und normaler Nierenfunktion (Serumkreatinin ≤1,5 mg/dl bei Männern und ≤1,1 mg/dl bei Frauen). Die Studie untersuchte die Langzeitwirkungen (2 Jahre) von Irbesartan auf das Fortschreiten zu einer klinischen (manifesten) Proteinurie: Albumin-Ausscheidung im Urin (UAER) >300 mg/Tag und UAER-Anstieg von mindestens 30% über dem Ausgangswert. In den 3 Behandlungsgruppen wurde die Wirkung von Irbesartan 150 mg, 300 mg und Placebo untersucht, wobei in allen 3 Studienarmen Zusatzmedikation erlaubt war (alle Antihypertensiva ausser Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, ACE-Hemmer und Dihydropyridin-Kalziumkanalblocker). Während in allen Behandlungsgruppen vergleichbare Blutdruckwerte erreicht wurden, senkte Irbesartan 300 mg das relative Risiko signifikant um 70% vs. Placebo (p=0,0004) und Irbesartan 150 mg nicht signifikant um 39% (p=0,085) vs. Placebo. Die Verlangsamung des Fortschreitens zu einer klinischen Proteinurie war bereits nach 3 Monaten erkennbar und hielt über die Studiendauer von 2 Jahren an. Eine Regression auf eine Normo-Albuminurie (<30 mg/Tag) trat häufiger unter Irbesartan 300 mg (34%) als unter Placebo (21%) auf.

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