Dosierung/AnwendungBehandlungsziele und Unterbrechung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Palladon Inject sollte in Übereinstimmung mit den Leitlinien für die Schmerzbehandlung mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie vereinbart werden, die die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele umfasst. Während der Behandlung sollte ein regelmässiger Kontakt zwischen Arzt und Patient bestehen, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung zu ziehen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Palladon Inject nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) und eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Übliche Dosierung
Die Dosierung ist stufenweise an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anzupassen.
Die korrekte Dosierung für einen Patienten ist die, welche genügt, um den Schmerz ohne oder mit erträglichen unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren.
Bei akuten Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen sollte die Dosierung in Anlehnung an vorherige Erfahrungen ausreichend hoch gewählt werden, damit der Patient nicht unnötig lange auf eine Schmerzlinderung warten muss.
Eine schrittweise und rechtzeitige Erhöhung der Dosis kann notwendig werden, wenn die Schmerzlinderung unzureichend ist oder die Schmerzstärke zunimmt.
Wenn Zeichen einer Überdosierung auftreten, z.B. Sedierung, sollte die Dosis verringert werden (siehe «Überdosierung»).
Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen für Erwachsene und Kinder ab 12 Monaten:
Nicht-Opioid-gewöhnte (opioidnaive) Patienten
Alter
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Bolus
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Infusion
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Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre) mit einem Körpergewicht ≥50 kg:
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Subkutane Anwendung (s.c.)
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1-2 mg alle 3-4 Stunden
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0,15-0,45 mg/Stunde bzw. 0,004 mg/kg KG/Stunde
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Intravenöse Anwendung (i.v.)
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1-1,5 mg alle 3-4 Stunden, langsam über mindestens 2–3 Minuten spritzen
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0,15-0,45 mg/Stunde bzw. 0,004 mg/kg KG/Stunde
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PCA (i.v.)
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0,2 mg Bolusdosis bei einem Sperrintervall von 5-10 Minuten
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PCA (s.c.)
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0,2 mg Bolusdosis bei einem Sperrintervall von 10-15 Minuten
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Kinder (≥12 Monate bis 12 Jahre) und Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre) mit einem Körpergewicht < 50 kg:
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s.c.
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0,015 mg/kg KG alle 3-4 Stunden
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0,005 mg/kg KG/Stunde
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i.v.
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0,015 mg/kg KG alle 3-4 Stunden
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0,005 mg/kg KG/Stunde
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Patienten, welche bereits mit einem anderen Opioid vorbehandelt sind
Patienten sollten nach erfolgter Einstellung auf wirksame Dosen (Titration) eines anderen Opioids nicht ohne ärztliche Beurteilung und sorgfältige bedarfsorientierte Neueinstellung auf Palladon Inject umgestellt werden. Andernfalls ist eine kontinuierliche, analgetische Wirkung nicht gewährleistet.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit mässig bis stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh Score 7-15) sollte die Dosis reduziert und mit besonderer Vorsicht auftitriert werden (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance < 30 ml/min) sollte die Dosis reduziert und mit besonderer Vorsicht auftitriert werden (siehe «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Wie bei jüngeren Erwachsenen ist die Dosierung an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anzupassen (siehe «Pharmakokinetik»).
Kinder unter 12 Monaten
Palladon Inject wird für die Anwendung bei Kindern unter 12 Monaten nicht empfohlen, da für diese Altersgruppe keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vorliegen.
Art der Anwendung
Palladon Inject ist zur subkutanen oder intravenösen Injektion oder Infusion bzw. zur patientengesteuerten intravenösen Anwendung (patient-controlled analgesia; PCA) bestimmt.
Bei der patientenkontrollierten Analgesie (PCA) kann sich der Patient über eine programmierbare Infusionspumpe kleine zusätzliche Dosen von z.B. Opioiden in kurzen definierten Abständen verabreichen, um ein Gleichgewicht zwischen Schmerzlinderung und unerwünschte Wirkungen zu finden. Die PCA-Technik wird in der klinischen Praxis seit einigen Jahren verwendet, um z.B. Opioide intravenös, subkutan oder epidural zu verabreichen.
Falls nötig, kann Palladon Inject mit den folgenden Infusions-/Injektionslösungen verdünnt werden: 0,9%ige Kochsalzlösung, 5%ige Glukoselösung oder Wasser für Injektionszwecke (siehe auch «Sonstige Hinweise»).
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