InteraktionenSertralin - 1 A Pharma darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Therapie mit MAO-Hemmern verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Pimozid
In einer Studie wurden nach einer tiefen Einzeldosis Pimozid (2 mg) bei gleichzeitiger Verabreichung von Sertralin erhöhte Pimozid-Spiegel gemessen. Diese erhöhten Spiegel waren nicht mit Änderungen im EKG assoziert. Der Mechanismus dieser Interaktion ist unbekannt. Die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin und Pimozid ist aufgrund der engen therapeutischen Breite von Pimozid kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Proteinbindende Arzneimittel
Da Sertralin an Plasmaproteine gebunden wird, muss eine mögliche Interaktion mit anderen plasmaproteinbindenden Arzneimitteln in Betracht gezogen werden (Diazepam, Tolbutamid und Warfarin: siehe unten).
Cimetidin
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Cimetidin und Sertralin stieg die AUC von Sertralin durchschnittlich um 50%, die Cum 24% und die tum 26% an. Die klinische Bedeutung dieser pharmakokinetischen Interaktion ist unbekannt. Für Patienten, die mit Cimetidin therapiert werden, wird jedoch eine strenge Kontrolle der Sertralin - 1 A Pharma-Dosierung empfohlen.
Coumarine
Die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin (200 mg/Tag) mit Warfarin führte zu einer geringen, jedoch statistisch signifikanten Erhöhung der Prothrombinzeit (um 7,9%). Die klinische Bedeutung ist unbekannt. Zu Beginn oder am Ende einer Sertralin - 1 A Pharma-Therapie sollte die Prothrombinzeit sorgfältig überwacht werden.
ZNS-Sedativa und Alkohol
Die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin (200 mg/Tag) potenzierte die Wirkung von Alkohol, Carbamazepin, Haloperidol oder Phenytoin auf die kognitive und psychomotorische Leistungsfähigkeit gesunder Probanden nicht. Trotzdem wird die Einnahme von Sertralin - 1 A Pharma zusammen mit Alkohol nicht empfohlen.
Arzneimittel, die durch CYP 2D6 metabolisiert werden
Zahlreiche Antidepressiva, z.B. SSRIs (einschliesslich Sertralin - 1 A Pharma) und die meisten trizyklischen Antidepressiva, hemmen die biochemische Aktivität des Arzneimittel-metabolisierenden Iso-Enzyms CYP 2D6 (Debrisoquin-Hydroxylase). Dadurch können die Serumkonzentrationen von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln, welche primär durch CYP 2D6 metabolisiert werden, erhöht werden. Bei den Antidepressiva ist das Ausmass der Hemmung des Isoenzyms CYP 2D6 unterschiedlich. Deren klinische Bedeutung hängt von dem Grad der Hemmung und der therapeutischen Breite des mitverabreichten Arzneimittels ab. Bei trizyklischen Antidepressiva wie Clomipramin und Desipramin sowie Klasse-1C-Antiarrhythmika wie Propafenon und Flecainid handelt es sich um CYP 2D6-Substrate mit einer engen therapeutischen Breite.
In Interaktionsstudien zeigten die Probanden, welche längere Zeit täglich 50 mg Sertralin eingenommen hatten, nur eine geringfügige Erhöhung der «Steady-State»-Serumkonzentration von Desipramin (ein Marker der CYP 2D6 Isoenzym-Aktivität) um 23–37%.
Arzneimittel, die durch andere CYP Enzyme metabolisiert werden (CYP 3A3/4, CYP 2C9, CYP 2C19, CYP 1A2)
CYP 3A3/4: In vivo -Interaktionsstudien zeigten, dass eine chronische Verabreichung von täglich 200 mg Sertralin den Metabolismus von Carbamazepin oder Terfenadin nicht hemmt. Die chronische Verabreichung von täglich 50 mg Sertralin hemmt ausserdem den über CYP 3A3/4 vermittelten Metabolismus von Alprazolam nicht. Die Resultate dieser Studien weisen darauf hin, dass Sertralin kein klinisch relevanter Hemmer von CYP 3A3/4 ist.
Sertralin ist ein schwacher Hemmstoff der CYP 2C Subfamilie.
CYP 2C9: Das Fehlen klinisch signifikanter Auswirkungen einer längerfristigen Gabe von täglich 200 mg Sertralin auf die Plasmakonzentration von Phenytoin lässt darauf schliessen, dass Sertralin CYP 2C9 nicht klinisch relevant inhibiert.
CYP 2C19: Das Fehlen klinisch signifikanter Auswirkungen einer längerfristigen Gabe von täglich 200 mg Sertralin auf die Plasmakonzentration von Diazepam lässt darauf schliessen, dass Sertralin CYP 2C19 nicht klinisch relevant inhibiert.
CYP 1A2: In vitro -Studien weisen darauf hin, dass Sertralin nur ein geringes Potential zur Hemmung von CYP 1A2 aufweist.
Lithium
In einer placebo-kontrollierten Studie mit gesunden Probanden wurden die pharmakokinetischen Parameter von Lithium durch gleichzeitige Einnahme von Sertralin nicht signifikant verändert. Hingegen kam es in der Sertralin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe häufiger zu Tremor, was auf eine mögliche pharmakodynamische Interaktion hinweist. Wie mit anderen SSRIs ist Vorsicht geboten und die Patienten sind dementsprechend zu überwachen, wenn Sertralin - 1 A Pharma gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, die durch serotoninerge Mechanismen wirken können, wie z.B. Lithium (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Andere serotoninerge Arzneimittel»).
Seit der Markteinführung wurden in Einzelfällen Erhöhungen des Lithiumspiegels unter Therapie mit Sertralin festgestellt, wobei der Mechanismus nicht klar ist.
Phenytoin
Eine placebo-kontrollierte Studie mit gesunden Probanden weist darauf hin, dass die chronische Verabreichung von täglich 200 mg Sertralin keine klinisch bedeutsame Hemmung des Metabolismus von Phenytoin (Substrat von CYP 2C9) bewirkt. Trotzdem wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen von Phenytoin im Anschluss an den Beginn einer Sertralin - 1 A Pharma-Therapie zu überwachen und die Phenytoindosis gegebenenfalls entsprechend anzupassen. Die gleichzeitige Gabe von Phenytoin kann zudem die Plasmaspiegel von Sertralin verringern.
Sumatriptan
Aus der Post-Marketing Überwachung liegen seltene Meldungen über Patienten vor, die nach der Einnahme von Sertralin und Sumatriptan an Schwäche, Hyperreflexie, verminderter Koordinationsfähigkeit, Konfusion, Angst und Agitation gelitten haben. Diese Symptomatik weist auf ein Serotonin-Syndrom hin. Wenn die gleichzeitige Anwendung von Sertralin - 1 A Pharma und Sumatriptan klinisch gerechtfertigt ist, wird eine angemessene Überwachung der Patienten empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Andere serotoninerge Arzneimittel»).
Andere serotoninerge Arzneimittel
Andere serotoninerge Arzneimittel (z.B. andere SSRIs, SNRIs, Lithium, L-Tryptophan, Johanniskraut (Hypericum perforatum), Triptane) sollten nur mit Vorsicht zusammen mit Sertralin - 1 A Pharma verabreicht werden. Wenn immer möglich sollte ganz auf eine solche Kombination verzichtet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Andere serotoninerge Arzneimittel»).
Andere Arzneimittelinteraktionen
Diazepam: Die Verabreichung von Diazepam (Substrat von CYP 2C19) zusammen mit Sertralin (200 mg/Tag) führte zu einer Abnahme der Diazepam-Clearance um 32% in der Sertralin-Gruppe bzw. um 19% in der Placebo-Gruppe. Die kleine Differenz (13%) deutet daraufhin, dass Sertralin keinen signifikanten inhibierenden Effekt auf CYP 2C19 ausübt.
Tolbutamid: Die Komedikation von Tolbutamid (Substrat von CYP 2C9 und 3A4) mit Sertralin (200 mg/Tag) führte zu einer statistisch signifikanten Senkung der Clearance von Tolbutamid (16%). Die klinische Bedeutung dieser Veränderung ist nicht bekannt.
Atenolol: Sertralin hat keinen Einfluss auf die beta-adrenerg blockierende Wirkung von Atenolol.
Glibenclamid: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Glibenclamid mit Sertralin (200 mg/Tag) wurden in klinischen Studien keine Interaktionen beobachtet.
Digoxin: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Digoxin mit Sertralin (200 mg/Tag) wurden in klinischen Studien keine Interaktionen beobachtet.
Postmarketing-Erfahrung
Seit der Markteinführung gab es isolierte, spontane Meldungen unerwünschter Ereignisse, die möglicherweise im Zusammenhang mit Arzneimittelinteraktionen stehen. Es ist allerdings nicht klar, ob diese unerwünschten Ereignisse auf die Sertralin-Therapie, auf eine Arzneimittelinteraktion zwischen Sertralin und einer der nachfolgend aufgeführten Substanzen oder auf andere Ursachen zurückzuführen sind: Naproxen, Hydroxychloroquin, Ibuprofen, Paracetamol, Propranolol, Clonazepam, Lachgas, Digoxin, Amiodaron, Paroxetin, Bupropion, Phenytoin, Phenobarbital, Metoclopramid, Dihydroergotamin, Zolpidem, Methylphenidat.
Klinische Studien haben jedoch keine klinisch signifikanten Effekte einer chronischen Verabreichung von 200 mg Sertralin täglich auf die Plasmakonzentration von Phenytoin (siehe «Interaktionen, Phenytoin») und die Abwesenheit einer Interaktion zwischen 200 mg Sertralin täglich und Digoxin gezeigt (siehe «Interaktionen, Andere Arzneimittelinteraktionen»).
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