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Fachinformation zu Zolpidem - 1 A Pharma 10 mg:1 A Pharma GmbH, Oberhaching, Landkreis
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Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
Reg.InhaberStand d. Info. 

AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Zolpidemtartrat.
Hilfsstoffe: Lactose, Cellulose, Natrium-Stärkeglykolat, Siliciumdioxid, Bernsteinsäure, Magnesiumstearat, Hydroxypropylmethylcellulose, Titandioxid, Macrogol 4000.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Teilbare Filmtabletten zu 10 mg Zolpidemtartrat.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Kurzfristige Behandlung der Schlaflosigkeit, falls sie für den Patienten eine schwere Behinderung darstellt.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: Die empfohlene Tagesdosis beträgt 1 Filmtablette zu 10 mg.
Wie alle Hypnotika empfiehlt sich Zolpidem nicht zur Langzeitanwendung.
Die Behandlung mit Hypnotika soll so kurz dauern wie möglich und 4 Wochen nicht überschreiten.
In gewissen Fällen kann sich eine Behandlung über mehr als 4 Wochen als notwendig erweisen; sie sollte jedoch nicht ohne neuerliche Abschätzung durch den Arzt durchgeführt werden.
Die Einnahme soll stets am Abend mit zeitlichem Abstand nach dem Essen vor dem Zubettgehen erfolgen, oder wenn man sich bereits im Bett befindet.

Besondere Dosierungshinweise
Kinder: Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Zolpidem bei Kindern unter 18 Jahren wurde nicht festgestellt. Aus diesem Grunde darf Zolpidem für diese Bevölkerungsgruppe nicht verschrieben werden.
Ältere Personen (≥65 Jahre), geschwächte Personen: Da ältere oder geschwächte Personen besonders stark auf Zolpidem reagieren, beträgt die empfohlene Dosierung ½ Filmtablette und sollte nur ausnahmsweise auf 1 Filmtablette erhöht werden.
Leberinsuffizienz: Da die Clearance und der Metabolismus von Zolpidem bei Leberinsuffizienz vermindert sind, sollte die Anfangsdosis bei Leberinsuffizienz bei 5 mg liegen. Besondere Vorsicht ist hier bei älteren Patienten geboten.
Die Tagesdosis darf 10 mg nie überschreiten.

Kontraindikationen

Zolpidem ist in den folgenden Fällen kontraindiziert:
Überempfindlichkeit gegen Zolpidem oder einen der Hilfsstoffe,
Schlafapnoe-Syndrom,
schwere und/oder akute Ateminsuffizienz,
Myasthenia gravis,
schwere Leberinsuffizienz,
Laktose-Intoleranz.
Schwangerschaft und Stillzeit: Siehe die Rubrik «Schwangerschaft/Stillzeit».

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Ateminsuffizienz: Da bekannt ist, dass Hypnotika die Atemfunktion herabsetzen, ist Vorsicht geboten, wenn Zolpidem Patienten mit einer verringerten Atemfunktion verschrieben wird.
Kinder: Die Verträglichkeit und Wirksamkeit wurden in der Pädiatrie nicht festgestellt. Bei einer 8-wöchigen Studie mit Patienten (von 6 bis 17 Jahren), die unter Schlaflosigkeit in Verbindung mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung mit Hyperaktivität (ADHS) litten, umfassten die häufigsten psychiatrischen Störungen und Störungen des zentralen Nervensystems infolge der Behandlung mit Zolpidem im Vergleich zu Placebo Schwindel (23,5% vs. 1,5%), Kopfschmerzen (12,5% vs. 9,2%) und Halluzinationen (7,4% vs. 0%).
Ältere Personen, Leberinsuffizienz: siehe «Besondere Dosierungshinweise».

Bei der Verschreibung eines Hypnotikums sind stets folgende Vorsichtsmassnahmen zu berücksichtigen
Vor der Verordnung muss die Ursache der Schlaflosigkeit, wenn möglich identifiziert, und ggf. das zugrunde liegende Leiden behandelt werden.
Das Andauern der Schlaflosigkeit nach 7- bis 14-tägiger Behandlung kann auf ein zugrunde liegendes psychiatrisches oder somatisches Leiden hinweisen. Insbesondere kann eine vorbestehende Depression im Lauf der Behandlung mit Zolpidem manifest werden, da Schlaflosigkeit das erste Symptom einer Depression sein kann. Der Zustand des Patienten sollte in regelmässigen Abständen sorgfältig überprüft werden.
Beim Verschreiben von Hypnotika muss der Arzt folgende Punkte berücksichtigen:
Psychose: Hypnotika empfehlen sich nicht als Mittel der ersten Wahl zur Psychosebehandlung.
Amnesie: Sedativa/Hypnotika können eine anterograde Amnesie hervorrufen, die meistens einige Stunden nach der Einnahme des Präparats auftritt. Es sollten deshalb möglichst günstige Voraussetzungen für einen ununterbrochenen 7- bis 8-stündigen Schlaf geschaffen werden.
Depression: Hypnotika sollten bei Depression nicht allein eingesetzt werden. Obwohl mit SSRI-Antidepressiva keine klinisch signifikante pharmakokinetische oder pharmakodynamische Interaktion beobachtet wurde (siehe «Interaktionen»), ist bei Verabreichung von Zolpidem an depressive Patienten wie mit allen Hypnotika Vorsicht geboten. Aufgrund des erhöhten Suizidrisikos muss die Anzahl verschriebener Packungen so gering wie möglich sein, um eine absichtliche Überdosierung zu vermeiden.
Eine vorbestehende Depression kann im Lauf der Behandlung mit Zolpidem manifest werden. Da Schlaflosigkeit das erste Symptom einer Depression sein kann, sollte der Zustand des Patienten überprüft werden wenn die Schlaflosigkeit weiterbesteht.
Sonstige paradoxe und psychiatrische Reaktionen: Im Verlauf der Einnahme von Sedativa/Hypnotika wie Zolpidem können Symptome wie Nervosität, gesteigerte Schlaflosigkeit, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Delirium, Wutausbrüche, Alpträume, Halluzinationen, anormales Verhalten und andere Verhaltensstörungen auftreten.
In diesem Fall ist die Behandlung abzubrechen. Diese Symptome treten eher bei älteren Patienten auf.
Somnambulismus und damit verbundene Verhaltensweisen: Schlafwandeln und damit assoziierte Verhaltensweisen wurden von Patienten berichtet, die Zolpidem (Zolpidem - 1 A Pharma) oder mit diesem Präparat verwandte Schlafmittel eingenommen hatten und nicht vollständig wach waren. Dazu zählten unter anderem Auto fahren im Schlaf, Zubereiten und Verzehren von Mahlzeiten, Telefonieren, Geschlechtsverkehr, ohne dass sich die Betroffenen später daran erinnern konnten (Amnesie). Es wurden auch Einzelfälle von selbstverletzendem Verhalten in diesem Zusammenhang berichtet. Alkohol und andere zentral dämpfende bzw. zentral wirksame Substanzen scheinen das Risiko für solches Verhalten im Zusammenwirken mit Zolpidem (Zolpidem - 1 A Pharma) zu erhöhen. Gleiches gilt für die Anwendung von Zolpidem - 1 A Pharma in Dosierungen, die über der empfohlenen Maximaldosis liegen. Bei Patienten, die solche Reaktionen berichten, sollte Zolpidem - 1 A Pharma abgesetzt werden.
Gewöhnung: Bei wiederholter Verabreichung über einige Wochen kann ein gewisser Wirksamkeitsverlust bezüglich der hypnotischen Wirkungen der Sedativa/Hypnotika wie Zolpidem eintreten.
Abhängigkeit: Obschon chemisch nicht mit den Benzodiazepinen verwandt, wirkt Zolpidem (ein Imidazopyridin) auf den gleichen GABA-Rezeptorkomplex. Bis zum Vorliegen von mehr Erfahrung müssen wegen Abhängigkeitsrisiko die folgenden Vorsichtsmassnahmen mit Zolpidem - 1 A Pharma beachtet werden:
Die Einnahme von Sedativa/Hypnotika wie Zolpidem kann zu physischer oder psychischer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko vergrössert sich bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und entsprechend veranlagten Patienten. Das Risiko ist auch erhöht bei Patienten mit psychiatrischer Anamnese, Alkohol- oder Drogen-Abhängigkeit. Diese Patienten müssen sorgfältig überwacht werden.
Wenn eine physische Abhängigkeit entstanden ist, geht das plötzliche Absetzen der Behandlung mit Entzugssymptomen einher. Diese können sich in Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen, sehr starken Angst- und Spannungszuständen, Nervosität, Verwirrung und Reizbarkeit äussern. In schweren Fällen können folgende Symptome auftreten: Unwirklichkeitsgefühle, Selbstentfremdung, Hyperakusie, Taubheits- und Kribbelgefühle in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Berührung, Halluzinationen und epileptische Anfälle.
Das plötzliche Absetzen der Behandlung führt zu Entzugserscheinungen, die sich in leichteren Fällen auf Zittern, Agitiertheit, Schlafstörungen, Angstzustände, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche beschränken. Es können aber auch Symptome wie Schweissausbrüche, Muskel- und Bauchkrämpfe, Wahrnehmungsstörungen und in seltenen Fällen Delirien und epileptische Anfälle beobachtet werden.
Je nach Wirkdauer der Substanz treten die Entzugserscheinungen wenige Stunden bis zu einer Woche oder länger nach Absetzen der Behandlung auf.
Um das Risiko der Abhängigkeit möglichst klein zu halten, sollten Hypnotika nur nach sorgfältiger Indikationsstellung verordnet und eine möglichst kurze Zeit (in der Regel nicht mehr als 4 Wochen) eingenommen werden. Die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung bedarf der regelmässigen Neubeurteilung. Die langfristige Behandlung ist nur bei bestimmten Patienten indiziert, und der Nutzen einer solchen Behandlung ist im Vergleich zu den Risiken weniger eindeutig.
Um das Auftreten von Entzugserscheinungen zu verhindern, empfiehlt sich ein ausschleichendes Absetzen durch stufenweise Dosisreduktion. Entzugserscheinungen erfordern eine sehr engmaschige Überwachung und die Behandlung des Patienten.
Rebound-Schlaflosigkeit: Nach Absetzen der Behandlung mit Hypnotika kann es zu vorübergehender Rebound-Schlaflosigkeit kommen (verstärktes Wiederauftreten der ursprünglichen Schlaflosigkeit).
Es können auch andere Symptome wie Gemütsschwankungen, Angst und Agitiertheit («restlessness») auftreten.
Wichtig ist, dass der Patient über das mögliche Auftreten solcher Rebound-Phänomene unterrichtet ist, wodurch sich die Ausprägung der Angst und der anderen Symptome beim Absetzen der Behandlung auf ein Minimum beschränken lässt.
Bei Verabreichung von Sedativa/Hypnotika mit kurzer Wirkdauer können gewisse Entzugserscheinungen zwischen zwei aufeinander folgenden Einnahmen auftreten.

Interaktionen

Vor der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol wird gewarnt. Risiko verstärkter Sedierung durch Alkohol.

Depressoren des zentralen Nervensystems
Die Hemmung des zentralen Nervensystems kann verstärkt werden im Falle der Kombination mit Antipsychotika (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Antidepressiva, Morphinabkömmlingen (Analgetika und Antitussiva), narkotische Analgetika, Antiepileptika, Anästhetika und sedierenden H-Antihistaminika.
Im Falle der Kombination mit Fluoxetin oder Sertralin, beides Antidepressiva mit selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmung ist zu beachten, dass
– mit Fluoxetin weder in pharmakokinetischer noch in pharmakodynamischer Hinsicht klinisch signifikante Interaktionen beobachtet wurden,
– mit Sertralin die maximale Zolpidem-Konzentration signifikant erhöht, und Treduziert wird. Obwohl klinisch nicht nachgewiesen, könnten diese Änderungen theoretisch die hypnotische Wirkung von Zolpidem beschleunigen.
Bei Einnahme narkotischer Analgetika kann eine Steigerung der Euphorie zum Auftreten einer psychischen Abhängigkeit beitragen.

CYP450-Inhibitoren
Die Inhibitoren des Cytochroms P450 können die Wirkung gewisser Hypnotika wie Zolpidem steigern. Beim Menschen hängt der Metabolismus von Zolpidem wesentlich vom Enzym CYP450 3A4 ab. Ebenfalls beteiligt ist das Enzym CYP450 1A2. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifampicin, einem Induktor des CYP450 3A4, wird die pharmakodynamische Wirkung von Zolpidem herabgesetzt.
In einer Studie zur Interaktion mit Itraconazol, einem CYP450 3A-Inhibitor, wurden trotz Zunahme der AUC um 35% keine klinischen Folgen beobachtet. Eine Anpassung der Dosis von Zolpidem bei gleichzeitiger Verabreichung von Itraconazol ist daher nicht notwendig.
Die routinemässige Anpassung der Zolpidem-Dosen wird nicht als erforderlich angesehen, jedoch kann die gleichzeitige Verabreichung von Zolpidem und Ketokonazol eine Verstärkung der sedativen Wirkung herbeiführen. Es wurde eine Erhöhung um den Faktor 1,83 der AUC beobachtet.
Es liegen keine Studien vor über Interaktionen mit anderen CYP450 3A-Inhibitoren.

Sonstige Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Zolpidem und Warfarin, Digoxin, Ranitidin oder Cimetidin sind keine signifikanten pharmakokinetischen Interaktionen beobachtet worden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Obschon keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen beim Tier beobachtet wurden, sollte dieses Präparat vorsichtshalber nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden.
Wird Zolpidem an eine Frau im gebärfähigen Alter verschrieben, so ist darauf hinzuweisen, dass ein Arzt aufzusuchen ist, um die Behandlung im Falle einer geplanten Schwangerschaft abzubrechen, oder wenn sie davon ausgeht, schwanger zu sein.
Neugeborene von Müttern, die gegen Ende der Schwangerschaft oder zur Zeit der Entbindung Zolpidem eingenommen hatten, können Symptome wie Hypothermie, Hypotonie und eine leichte Atemdepression aufweisen. Darüber hinaus können Kinder von Müttern unter chronischer Einnahme von Sedativa/Hypnotika am Ende der Schwangerschaft eine physische Abhängigkeit entwickelt haben. Beim Kind können Entzugserscheinungen auftreten, obwohl für Zolpidem kein derartiger Fall gemeldet worden ist.

Stillzeit
Obschon nur geringe Mengen von Zolpidem in die Muttermilch gelangen, darf dieses Präparat während der Stillzeit nicht verabreicht werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Infolge veränderter Wachsamkeit können das Lenken von Fahrzeugen und die Benutzung von Maschinen eine Gefahr darstellen.
Um dieses Risiko zu vermindern, und wegen der langen Wirkungszeit des Arzneimittels (siehe «Pharmakokinetik»), ist eine ganze Nacht Schlaf empfehlenswert.
Das mit der anterograden Amnesie zusammenhängende Risiko ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Sie sind dosisabhängig, insbesondere gewisse Wirkungen auf das zentrale Nervensystem. Theoretisch sollten weniger unerwünschte Wirkungen auftreten, wenn Zolpidem unmittelbar vor dem Zubettgehen eingenommen wird, wie im Abschnitt «Dosierung/Anwendung» empfohlen. Bei älteren Menschen sind die unerwünschten Wirkungen häufiger.
Nachstehend werden folgende Häufigkeitsangaben verwendet: Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100; <1/10); gelegentlich (≥1/1000; <1/100); selten (≥1/10’000; <1/1000); sehr selten (<1/10’000).

Störungen des Immunsystems
Einzelfälle: angioneurotisches Ödem.

Psychiatrische Störungen
Häufig: Halluzinationen, Unruhe, Alpträume.
Gelegentlich: Verwirrung, Reizbarkeit.
Einzelfälle: Nervosität, Agressivität, Illusionen, Wutanfälle, unangepasste Verhaltensweise, Somnambulismus (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Somnambulismus und damit verbundene Verhaltensweisen»), Abhängigkeit (Entzugserscheinungen oder ein Rebound-Effekt können nach dem Absetzen der Behandlung auftreten), Störungen der Libido.
Die meisten dieser unerwünschten psychiatrischen Wirkungen sind durch paradoxale Reaktionen bedingt.

Störungen des Nervensystems
Häufig: Somnolenz am Tage, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Verschlimmerung der Schlaflosigkeit, anterograde Amnesie (allein oder in Verbindung mit unangepasster Verhaltensweise).
Einzelfälle: Herabsetzung der Aufmerksamkeit, Gangstörungen.

Augenleiden
Gelegentlich: Doppelbilder.

Gastrointestinale Störungen
Häufig: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Selten: Bilirubinämie.
Einzelfälle: schwere Hepatitis mit Ikterus, Anstieg der Leberenzyme.

Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Einzelfälle: Exanthem, angioneurotisches Ödem, Pruritus, Urtikaria, Hyperhidrose.

Funktionsstörungen des Muskelskelettsystems und des Bindegewebes
Einzelfälle: Muskelschwäche.

Allgemeine Störungen
Einzelfälle: Toleranz, Stürze (vor allem bei älteren Patienten und wenn die Einnahmeempfehlungen für Zolpidem nicht beachtet werden).

Überdosierung

Wie bei jeder Überdosierung muss die Möglichkeit einer Polyintoxikation berücksichtigt werden, welche die Prognose verschlechtern kann.

Anzeichen und Symptome
Bei Überdosierung von Zolpidem alleine oder zusammen mit anderen Depressoren des zentralen Nervensystems (einschliesslich Alkohol) wurden Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma und stärker ausgeprägten Symptomen beobachtet, manchmal mit tödlichem Ausgang.

Behandlung
Bei Überdosierung sind die üblichen Vorsichtsmassnahmen angezeigt: Überweisung in eine spezialisierte Abteilung, Überwachung von Herz, Kreislauf- und Atemfunktion, unter Umständen Magenspülung. Falls eine Magenspülung nicht angebracht erscheint, soll Aktivkohle zur Verringerung der Resorption gegeben werden.
Es dürfen keine sedierende Arzneimittel verabreicht werden, auch nicht bei Unruhe.
Je nach Schweregrad der Symptome ist die Verabreichung von Flumazenil in Betracht zu ziehen. Sie kann sich zur Diagnose und/oder Behandlung einer absichtlichen oder versehentlichen Überdosierung von Zolpidem als nützlich erweisen.
Der Antagonismus von Flumazenil zur Wirkung von Zolpidem kann das Auftreten neurologischer Störungen (epileptische Anfälle) begünstigen.
Zolpidem ist nicht dialysierbar.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N05CF02
Zolpidem ist ein Imidazopyridin, ein selektiver Agonist der Unterklasse Omega-1-(oder Benzodiazepin-1)-Rezepto­ren, welche die Alpha-Einheit des makromolekularen GABA-Rezeptorkomplexes bildet. Im Gegensatz zu den Benzodiazepinen mit ihrer nicht selektiven Bindung an die drei Subtypen des Omegarezeptors bindet sich Zolpidem vor allem an den Subtyp Omega 1. Die spezifisch hypnotische Wirkung von Zolpidem erklärt sich durch die Modulation der Öffnung des Chloridkanals durch diesen Rezeptor.

Befunde beim Tier
Die selektive Bindung von Zolpidem an Omega-1-Rezeptoren erklärt das Fehlen eines muskelrelaxierenden und antikonvulsiven Effekts bei üblicher Dosierung, der normalerweise bei nicht Omega-1-selektiven Hypnotika beobachtet wird.
Die Wirkungen von Zolpidem werden durch Flumazenil antagonisiert.

Befunde beim Menschen
Diese Wirkungen zeigen sich in einem typischen, von den Benzodiazepinen verschieden EEG-Muster. In Aufzeichnungen während des Nachtschlafs verlängerte Zolpidem das Stadium II sowie die Tiefschlafstadien III und IV, was sich mit seiner selektiven Bindung an Omega-1-Rezepto­ren erklären lässt.
In der empfohlenen Dosierung beeinflusst Zolpidem die Gesamtdauer des paradoxen Schlafs (REM, Rapid Eye Movement) nicht.

Pharmakokinetik

Zolpidem hat nach oraler Gabe eine Bioverfügbarkeit von ungefähr 70%, infolge eines mässigen «first-pass»-Effekts. Der Plasmaspitzenspiegel wird nach 0,5 bis 3 Stunden erreicht; der letztere liegt nach oraler Gabe einer Filmtablette zu 10 mg bei 140 ± 12 ng/ml.

Distribution
Die Pharmakokinetik ist im therapeutischen Bereich linear. Zolpidem bindet sich zu 92,5% ± 0,1% an Plasmaproteine. Die Plasmaelimationshalbwertszeit liegt bei gesunden Menschen im Durchschnitt bei 2,4 Stunden ± 0,2 Stunden und die Wirkung dauert nach der Einnahme 6 Stunden an. Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 ± 0,02 l/kg.

Metabolismus
Die Biotransformation des Zolpidems läuft vorwiegend mittels CYP 3A4 ab, wobei jedoch auch andere Isoformen an der ersten Oxydationsetappe beteiligt sind.

Elimination
Zolpidem wird hepatisch metabolisiert, und in Form inaktiver Metaboliten vorwiegend mit dem Urin (56%) und Stuhl (37%) eliminiert. Die Metaboliten beeinflussen die Proteinbindung des Zolpidems nicht.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Clearance sinkt bei Älteren . Die Plasmaspitzenkonzentration steigt im Alter um etwa 50%, ohne dass sich die Halbwertszeit (durchschnittlich 3 Stunden) signifikant verlängert. Das Verteilungsvolumen sinkt auf 0,34 ± 0,05 l/kg.

Niereninsuffizienz
Bei niereninsuffizienten Patienten mit oder ohne Dialyse ist die Clearance mässig vermindert. Die anderen kinetischen Parameter bleiben unverändert. Zolpidem ist nicht dialysierbar.

Leberinsuffizienz
Bei leberinsuffizienten Patienten steigt der Plasmaspiegel von Zolpidem an. Die Clearance nimmt deutlich ab und die Eliminationshalbwertszeit ist auf ca. 10 Stunden verlängert.

Präklinische Daten

Die präklinischen Sicherheitsdaten ergaben kein besonderes Risiko für den Menschen anhand einer Reihe üblicher Untersuchungen der Sicherheitspharmakologie, der Toxizität bei wiederholter Applikation, Genotoxizität, Reproduktionstoxizität und Karzinogenität. Für Zolpidem werden keine Effekte auf die Fortpflanzungsparameter angenommen und es wurde kein teratogenes, genotoxisches oder karzinogenes Potenzial nachgewiesen.

Sonstige Hinweise

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweise
Das Arzneimittel in der Originalpackung, bei Raumtemperatur (15–25 °C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

59420 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

1 A Pharma GmbH, Zweigniederlassung, Steinhausen.

Domizil
6330 Cham.

Stand der Information

November 2009.

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