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Fachinformation zu Doxycyclin Axapharm®:axapharm ag
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Doxycyclinum ut Doxycyclini hyclas.
Hilfsstoffe: Excip. pro compr.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Tablette Doxycyclin Axapharm enthält: Doxycyclinum 100 mg (ut Doxycyclini hyclas).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Klinische Indikationen, falls der Keim im Erregerspektrum von Doxycyclin liegt.
Atemweginfektionen
Pneumonien: Lobär- und Bronchopneumonien, verursacht durch Doxycyclin-empfindliche Erreger.
Andere Infektionen des ORL-Bereichs und der Atemwege
Pharyngitis, Tonsillitis, Otitis media, Bronchitis und Sinusitis.
Für beta-hämolytische Streptokokken der Gruppe A, die den Bereich des oberen Respirationstraktes infizieren, ist Penicillin das Antibiotikum der Wahl, einschliesslich für die Prophylaxe des rheumatischen Fiebers.
Infektionen der Harnwege und Geschlechtsorgane
Pyelonephritis, Cystitis, Urethritis, und nicht spezifische Urethritis (nicht gonokokkale Urethritis, Lymphogranuloma venereum). Bei Gonokokken Infektionen ist Doxycyclin Axapharm als Zusatztherapie zur Behandlung vermuteter oder nachgewiesener Begleitinfektionen durch Chlamydia trachomatis indiziert.
Gastrointestinale Infektionen
(Siehe antimikrobielles Spektrum «in vitro».)
Doxycyclin Axapharm ist zur Therapie und selektiven Prophylaxe der Cholera indiziert.
Infektionen der Haut und Weichteile
Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess, infizierte traumatische und operative Wunden, Paronychie. Bei der Behandlung von Weichteilinfektionen mit Doxycyclin Axapharm sollen gleichzeitig die notwendigen chirurgischen Massnahmen erfolgen.
Ophtalmologische Infektionen
Doxycyclin Axapharm ist beim Trachom indiziert, obwohl der Errreger – wie Immunofluoreszenz-Untersuchungen zeigen – nicht immer beseitigt wird. Einschluss-Körper-Konjunktivitis (Schwimmbad-Konjunktivitis) kann mit ­Doxycyclin Axapharm oral allein oder in Kombination mit topischen Medikamenten behandelt werden.
Borreliosen, Lyme Disease
Lyme Disease Stadium I und II, d.h. Hautmanifestationen mit flüchtigen Gelenkerscheinungen und flüchtigen und auf das Gesicht begrenzten neurologischen Erscheinungen.
Epidemisches Rückfallfieber und Läusefleckfieber
Doxycyclin Axapharm ist indiziert für die Behandlung des Rückfallfiebers (verursacht durch Borrelia recurrentis) und des Läusefleckfiebers (verursacht durch Rickettsia prowazekii).
Leptospirose
Doxycyclin Axapharm ist zur Prophylaxe und zur Therapie der Leptospirose indiziert.
Sonstige Infektionen
Psittakose, Prostatitis, Granuloma inguinale (verursacht durch Calymmatobacterium granulomatis), Syphilis, Frambösie (Yaws), weicher Schanker (Ulcus molle) und Plaut-Vincent-Angina. Malaria hervorgerufen durch Chloroquin-resistentes Plasmodium falciparum.
Bei akuter Darm-Amöbiasis kann Doxycyclin Axapharm eine nützliche Ergänzung zu Amöbiciden darstellen.
Prophylaxe
Doxycyclin Axapharm ist bei erhöhtem Infektrisiko zur Prophylaxe sowohl gegen Busch-Fleckfieber (verursacht durch Rickettsia tsutsuga mushi «scrub typhus») und Reise-Diarrhö (enterotoxische E. coli-Stämme) und Leptospirose als auch gegen Malaria in Regionen mit Chloroquin-resistenten Plasmodium falciparum-Stämmen indiziert.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Es ist zu beachten, dass die übliche Dosis und Häufigkeit der Verabreichung von Doxycyclin Axapharm anders sind als jene von anderen Tetracyclinen. Überschreiten der empfohlenen Dosis kann die Inzidenz der Nebenwirkun­gen erhöhen. Bei Streptokokken-Infektionen ist die Behandlung während mindestens 10 Tagen durchzuführen, um das Auftreten von rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis zu verhindern.
Erwachsene
Die übliche Dosierung von Doxycyclin Axapharm bei Erwachsenen beträgt am ersten Tag 200 mg in einer Einzeldosis und an folgenden Tagen je 100 mg. Bei schweren Infektionen (insbes. chronische Infektionen der Harnwege) sollten während der ganzen Behandlungsdauer 200 mg tgl. gegeben werden.
Kinder über 8 Jahre
Kinder über 8 Jahre mit einem Körpergewicht von 50 kg oder weniger erhalten jeweils in einer Einzeldosis am ersten Tag 4 mg/kg Körpergewicht und an den folgenden Tagen 2 mg/kg Körpergewicht. Bei schwereren Infektionen können 4 mg/kg/Tag während der ganzen Behandlungsdauer verabreicht werden.
Kinder mit einem Körpergewicht von über 50 kg sollten die für Erwachsene übliche Dosis erhalten.
Kinder unter 8 Jahre
Betreffend die Anwendung bei Kindern siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Spezielle Dosierungsanweisungen
Akute Epididymo-Orchitis verursacht durch C. trachomatis oder N. gonorrhoeae: Zur Behandlung der Gonokokken-Infektion Ceftriaxon oder ein anderes geeignetes Cephalosporin (Dosierungsanweisung hierfür siehe jeweilige Fachinformationen dieser Präparate) und zusätzlich zur Behandlung der C. trachomatis Infektion 100 mg Doxycyclin 2× täglich oral während mindestens 10 Tagen.
Nicht Gonokokken-Urethritis verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum: 100 mg oral 2× täglich während mindestens 7 Tagen.
Lymphogranuloma venereum verursacht durch Chlamydia trachomatis: Doxycyclin 100 mg oral 2× täglich während mindestens 21 Tagen.
Unkomplizierte urethrale, endocervikale, rektale oder paryngeale Infektionen durch Chlamydia trachomatis: Doxycyclin 100 mg oral 2× täglich während 7 Tagen.
Vermutete Begleitinfektion durch Chlamydia trachomatis bei Gonokken Infektionen (Gonokken Infektion muss z.B. mit Cephalosporin oder Fluorchinolon behandelt werden Dosierungsanweisungen hierfür siehe jeweilige Fachinformation dieser Präparate) Doxycyclin 100 mg oral 2× täglich während 7 Tagen.
Primäre und sekundäre Syphilis: Nicht-schwangere, Penicillin-allergische Patienten, die an primärer oder sekundärer Syphillis leiden, können folgendermassen behandelt werden: Doxycyclin 100 mg oral 2× täglich während zwei Wochen, als Alternative zur Penicillintherapie.
Latente und tertiäre Syphilis: Nicht-schwangere, Penicillin-allergische Patienten, die an tertiärer oder sekundärer Syphillis leiden, können folgendermassen behandelt werden: Doxycyclin 100 mg oral 2× täglich während zwei Wochen, als Alternative zur Penicillintherapie falls die Dauer der Infektion bekanntermassen weniger als 1 Jahr beträgt. Ansonsten sollte Doxycyclin während 4 Wochen verabreicht werden.
Adnexitis (Pelvic inflammatory disease «PID»)
Hospitalisierte Patienten: 100 mg Doxycyclin i.v. alle 12 Stunden und 2 g Cefoxitin i.v. alle 6 Stunden während mindestens 4 Tagen und mindestens 24 bis 48 Stunden über eine Besserung des Patienten hinaus. Danach 200 mg Doxycyclin oral pro Tag – aufgeteilt in 2 Dosen –, bis eine Gesamttherapiedauer von 10–14 Tagen erreicht wird.
Ambulante Patienten: Doxycylin 100 mg oral zweimal täglich während 14 Tagen als Zusatztherapie zu einem geeigneten Cephalosporin (u.a. Ceftriaxon, Cefoxitin, Cefotaxim); Dosierungsanleitungen für diese Cephalosporine siehe jeweilige Fachinformation.
Lyme-Disease Stadium 1 und 2: Doxycyclin 100 mg oral 2× täglich während 10–60 Tagen, je nach klinischen Zeichen, Symptomen und Ansprechen.
Malaria (Chloroquin-resistente Plasmodium falciparum-Stämme): 200 mg täglich während mindestens 7 Tagen. Da die Infektion schwer verlaufen kann, muss ein schnell wirksames Schizontozid, z.B. Chinin, immer in Kombination mit Doxycyclin Axapharm verabreicht werden. Die Therapieempfehlungen sind für Chinin je nach Region unterschiedlich.
Malaria-Prophylaxe in Gegenden mit Chloroquin-resistenten Plasmodium falciparum-Stämmen: Erwachsene: einmal täglich 100 mg. Kinder über 8 Jahre: einmal täglich 2 mg/kg Körpergewicht (bis maximal die Erwachsenen-Dosis).
Die Prophylaxe kann 1–2 Tage vor der Reise ins Malariagebiet begonnen werden. Während des ganzen Aufenthaltes im Malariagebiet und während 4 Wochen nach Verlassen des Malariagebietes soll die tägliche Prophylaxe fortgesetzt werden.
Epidemisches Rückfallfieber und Läusefleckfieber wurden oral mit einer einzigen Gabe von 100 mg oder 200 mg, je nach Schweregrad der Infektion, erfolgreich behandelt. Als Alternative zur Verminderung des Risikos einer Persistenz oder eines Rückfalls des Epidemischen Rückfallfiebers wird Doxycyclin 100 mg alle 12 Stunden während 7 Tagen empfohlen.
Busch-Fleckfieber («scrub typhus»)-Prophylaxe: 200 mg oral in einer einzigen Gabe.
Cholera-Therapie und selektive Prophylaxe: Erwachsene 300 mg in einer einzigen Gabe.
Reise-Diarrhö-Prophylaxe: Am 1. Reisetag 200 mg in einer einzigen Gabe und anschliessend während des gesamten Reise-Aufenthaltes in der Gefahren-Zone 100 mg/Tag. Ergebnisse über einen prophylaktischen Schutz bei einer Aufenthaltsdauer von mehr als 21 Tagen liegen nicht vor.
Prophylaxe der Leptospirose: Während der gesamten Aufenthaltsdauer im Gefahren-Gebiet 200 mg Doxycyclin Axapharm oral pro Woche. Am Ende des Aufenthaltes weitere 200 mg Doxycyclin Axapharm. Ergebnisse über einen prophylaktischen Schutz bei einer Aufenthaltsdauer von mehr als 21 Tagen liegen nicht vor.
Therapie der Leptospirose: Zweimal täglich 100 mg Doxycyclin oral während 7 Tagen.
Korrekte Art der Einnahme
Die Tablette sollte mindestens 1 Stunde vor den Mahlzeiten und mindestens 1 Stunde vor dem Zubettgehen mit ausreichend Flüssigkeit (mind. 100 ml Wasser) im Sitzen oder Stehen ganz eingenommen werden (vgl. Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es wird empfohlen Tetracyklinpräparate zusammen mit genügend Flüssigkeit einzunehmen, um das Risiko einer ösophagealen Reizung und Ulceration zu reduzieren.
Sollten bei der empfohlenen Art der Einnahme erhebliche Magenbeschwerden auftreten, wird empfohlen, Doxycyclin Axapharm zusammen mit Nahrung oder einem Glas Milch einzunehmen, wodurch allerdings die Resorption geringfügig verringert wird (vgl. «Pharmakokinetik, Resorption»).

Kontraindikationen

Doxycyclin Axapharm ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Doxycyclin, einem der Hilfsstoffe von Doxycyclin Axapharm oder gegenüber Tetracyclinen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Anwendung bei Kindern
Wie andere Tetracycline bildet auch Doxycyclin Axapharm mit dem in allen knochenbildenden Geweben vorliegenden Calcium einen stabilen Calcium-Komplex. Bei Frühgeborenen, die alle 6 Stunden oral 25 mg Tetracyclin/kg erhielten, beobachtete man ein vermindertes Wadenbein-Wachstum. Diese Escheinung verschwand wieder nach Absetzen der Therapie.
Odontogenese
Die Anwendung von Antibiotika der Tetracyclin-Gruppe während der Zahnentwicklung (zweite Hälfte der Schwangerschaft, Kleinkinder und Kinder bis zu 8 Jahren) kann zu einer bleibenden gelb-grau-braunen Verfärbung der Zähne führen. Diese unerwünschte Wirkung tritt häufiger nach Langzeitanwendung auf, wurde aber auch schon nach wiederholten kurzfristigen Therapien beobachtet. Es liegen auch Berichte über Hypoplasie des Zahnschmelzes vor. Doxycycline sollten deshalb bei diesen Patienten nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika nicht verfügbar, wahrscheinlich nicht wirksam oder kontraindiziert sind.
Allgemein
Nach Verabreichung therapeutischer Dosen wurde bei Kleinkindern eine Verwölbung der Fontanellen und bei Erwachsenen eine gutartige intrakraniale Hypertonie beobachtet. Diese Symptome bildeten sich nach Absetzen des Medikamentes rasch zurück.
Pseudomembranöse Colitis wurde bei nahezu allen antibakteriell wirksamen Substanzen einschliesslich Doxycyclin beobachtet und reichte im Schweregrad von mild bis lebensbedrohend. Es ist wichtig, diese Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, welche nach der Verabreichung von Antibiotika an Diarrhöe leiden. Bei pseudomembranöser Colitis sind Arzneimittel welche die Darmperistaltik hemmen kontraindiziert.
Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist mit nahezu allen antibakteriellen Wirkstoffen einschliesslich Doxycyclin beobachtet worden und ihr Schweregrad kann von leichter Diarrhö bis zur tödlichen Kolitis reichen. Die Behandlung mit antibakteriellen Wirkstoffen verändert die normale Flora des Dickdarms, was zum Überwuchern durch C. difficile führt.
C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entstehung der CDAD beitragen. Hypertoxin-produzierende Stämme von C. difficile bedingen eine erhöhte Morbidität und Mortalität, denn diese Infektionen können gegen antimikrobielle Therapie resistent sein, was unter Umständen eine Kolektomie erfordert. Eine CDAD ist bei allen Patienten mit Diarrhö nach antibiotischer Behandlung in Betracht zu ziehen. Es ist eine sorgfältige Anamnese zu erheben, da Fälle von CDAD mehr als zwei Monate nach antibiotischer Behandlung beschrieben worden sind.
Bei starkem Durchfall sind Peristaltikhemmer kontraindiziert.
Die Anwendung von Antibiotika kann gelegentlich zu übermässigem Wachstum unempfindlicher Keime führen (Mykosen, pseudomembranöse Colitis). Ständige Überwachung des Patienten ist wichtig. Falls resistente Erreger auftreten, sollte man das Antibiotikum absetzen und eine entsprechende Behandlung einleiten.
Bei einigen Patienten wurde während der Einnahme von Tetracyclinen, einschliesslich Doxycylin, eine Photosensibilisierung beobachtet. Bei diesen Patienten entsteht nach Sonnen- oder Ultraviolettbestrahlung ein ausgeprägter Sonnenbrand. Patienten, die sich evtl. direkter Sonnen- oder UV-Bestrahlung aussetzen, sollten über diese Tetracyclin-Reaktion informiert werden. Die Behandlung ist bei den ersten Anzeichen einer Hautrötung abzubrechen.
Fälle von Oesophagitis und oesophagealen Ulcerationen wurden bei Patienten berichtet, welche Tablettenformen in der Tetracyclinklasse, einschliesslich Doxycyclin, erhielten. Die meisten dieser Patienten nahmen die Medikamente unmittelbar vor dem Zubettgehen ein.
Die antianabole Wirkung der Tetracycline kann einen Anstieg des Serum-Harnstoff-Stickstoffs verursachen. Gemäss bisherigen Untersuchungen kommt dieser antianabole Effekt mit Doxycyclin Axapharm bei nierengeschädigten Patienten nicht vor.
Selten wurden Leberfunktionsstörungen beobachtet. Diese Reaktionen traten sowohl nach oraler als auch nach parenteraler Therapie mit Tetracyclinen, einschliesslich Doxycyclin, auf.
Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollte Doxycyclin mit Vorsicht eingesetzt werden.
Wenn bei der Behandlung einer venerischen Erkrankung Verdacht auf eine gleichzeitige Syphilis besteht, sind geeignete diagnostische Massnahmen inklusive Dunkelfelduntersuchungen vorzunehmen; serologische Tests sind monatlich während mindestens 4 Monaten durchzuführen.
Bei Langzeittherapie sollen die Organsysteme periodisch mit Laboruntersuchen überprüft werden (Blutbild, Nieren- und Leberfunktion).
Infektionen mit beta-hämolytischen Streptokokken der Gruppe A müssen während mindestens 10 Tagen behandelt werden.

Interaktionen

Über Verlängerungen der Prothrombinzeit bei Patienten unter Warfarin und Doxycyclin wurde berichtet.
Da unter Tetracyclinen die Plasmaprothrombin-Aktivität gesenkt werden kann, muss bei antikoagulierten Patienten eine Dosisreduktion der Antikoagulantien in Betracht gezogen werden.
Doxycyclin kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken.
Da bakteriostatisch wirkende Arzneimittel bakterizid wirkende Arzneimittel beeinträchtigen können, sollte Doxycyclin im Regelfall (Ausnahme siehe z.B. im Abschnitt «Dosierung/Anwendung») nicht zusammen mit bakterizid wirkenden Arzneimitteln verabreicht werden.
Die Absorption von Tetracyclinen wird durch zeitgleiche Einnahme von Aluminium-, Calcium- oder Magnesiumhaltige Antazida oder anderen Arzneimitteln, welche diese Kationen enthalten, sowie durch Eisen-haltigen Präparaten und durch Wismut-Salzen beeinflusst. Dies gilt auch für medizinische Aktivkohle und Cholestyramin. Deshalb soll Doxycyclin Axapharm entweder 2 Stunden vor oder 4 Stunden nach diesen Präparaten eingenommen werden.
Das Antibiotikum Rifampicin, induzierende Stoffe aus der Klasse der Barbiturate und andere antikonvulsiv wirksame Pharmaka wie Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon sowie chronischer Alkoholabusus können aufgrund einer Enzyminduktion in der Leber den Abbau von Doxycyclin beschleunigen, so dass unter üblicher Dosierung keine therapeutisch wirksamen Doxycyclin-Konzentrationen erreicht werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Tetracyclinen und Methoxyfluran wurden fatale Nierenschädigungen beobachtet.
Es kann zu einer Wirkungsabnahme von oralen Kontrazeptiva bei gleichzeitiger Tetracyclintherapie kommen.
Durch gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Ciclosporin A kann die toxische Wirkung des Immunsuppresivums erhöht werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Theophyllin und Tetracyclinen kann das Vorkommen von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöhen.
Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne ist von einer Behandlung mit Doxycyclin Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können.

Schwangerschaft/Stillzeit

(Siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen/Odontogenese».)
Die Anwendung von Doxycyclin Axapharm bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. Es bestehen indessen klare Hinweise für Risiken für den menschlichen Fötus. Während der Schwangerschaft darf Doxycyclin nicht verabreicht werden, es sei denn es ist klar notwendig (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen/Anwendung bei Kindern und Odontogenese»).
Während der Schwangerschaft besteht die erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme.
Stillzeit
Tetracycline treten in die Muttermilch über. Doxycyclin erreicht in der Muttermilch 30–40% der mütterlichen Plasmakonzentration und soll deshalb stillenden Müttern nicht verabreicht werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Anwendung bei Kindern und Odontogenese»). Ist die Anwendung von Doxycyclin Axapharm erforderlich, soll nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Wirkung von Doxycyclin auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von schweren Maschinen wurde nicht untersucht. Es gibt keinen Hinweise darauf, dass Doxycyclin diese Fähigkeiten direkt beeinflussen könnte, jedoch können sehr selten unter Doxycyclintherapie unerwünschte Wirkungen (vgl. entsprechende Rubrik) auftreten, die diese Fähigkeiten teilweise schwer beeinträchtigen (z.B. anaphylaktische Reaktionen, intrakraniale Hypertonie, Doppelbilder etc.).

Unerwünschte Wirkungen

Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden bei Patienten unter einer Tetracyclin-Therapie, einschliesslich Doxycyclin, beobachtet.
Die genannten Häufigkeiten entsprechen folgenden Inzidenzen: Sehr häufig (>10%), häufig (>1% bis <10%), gelegentlich (>0,1% bis <1%), selten (>0,01% bis <0,1%) und sehr selten (<0,01%).
Infektionen
Selten: Die Anwendung von Antibiotika kann zu Überwucherung von nicht-empfindlichen Keimen im Magen-Darm-Trakt führen (Mykosen, pseudomembranöse Colitis). Eine ständige Überwachung des Patienten ist unbedingt erforderlich. Falls resistente Keime auftreten, soll das Antibiotikum abgesetzt und eine angemessene Therapie eingeleitet werden.
Blut- und Lymphsystems
Gelegentlich: Blutgerinnungsstörung und Hämaturie.
Selten: hämolytische Anaemie, Thrombocytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, Lymphozytopenien, Lymphadenopathien, atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten.
Immunsystem
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich anaphylaktischer Schock, Anaphylaxis, anaphylaktoide Reaktion, anaphylaktoide Purpura, Hypotonie, Perikarditis, angioneurotisches Ödem, Exazerbation von systemischem Lupus erythematodes, Dyspnoe, Serumkrankheit, periphere Ödeme, Tachykardie und Urtikaria.
Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie.
Endokrine Störungen
Selten: Nach Langzeittherapie sollen Tetracycline zur Bildung von braunschwarzen, mikroskopisch nachweisbaren Verfärbungen in der Schilddrüse geführt haben; Untersuchungen der Schilddrüsenfunktion haben bisher keine Abweichungen von der Norm ergeben.
Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Selten: Vorwölbung der Fontanellen und gutartige intrakraniale Hypertonie bei Erwachsenen. Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Doppelbilder können erste Hinweise für das Auftreten einer intrakranialen Hypertonie sein. Parästhesien, Tachykardien, Unruhe und Angstzustände. Selten wurden Störung bzw. der Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung beschrieben, welche nur in einigen Fällen und auch nur teilweise reversibel waren.
Ohr und Innenohr
Selten: Tinnitus.
Gefässe
Selten: Gesichtsrötung.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Übelkeit.
Gelegentlich: Erbrechen, Durchfälle, Glossitis, Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge.
Selten: Leibschmerzen, Appetitlosigkeit, veränderter Geschmack, Dyspepsie, Enterocolitis, pseudomembranöse Colitis, C. difficile diarrhöe sowie entzündliche Veränderungen in der Anogenitalregion, deren Ursache oft ein übermässiges Wachstum von Candida-Stämmen ist. Diese Reaktionen sind sowohl durch orale wie auch durch parenterale Verabreichung von Tetrazyklinen verursacht worden.
Nach Einnahme von Tetracyclin-Kapseln oder-Tabletten wurden Oesophagitis und oesophageale Ulcerationen beobachtet (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Leber und Galle
Selten: Abnorme Leberfunktion, Hepatitis, Hepatotoxizität.
Haut
Gelegentlich: Jucken, Ausschläge, einschliesslich makulopapulöse und erythematöse Ausschläge, Photosensibilisierung (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Selten: exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme, Stevens-Johnsons-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Photo-Onycholysis.
Muskelskelettsystem
Selten: Arthralgie, Myalgie.
Nieren und Harnwege
Selten: Anstieg des Serum-Harnstoff-Stickstoffwertes (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Im Zusammenhang mit Doxycyclingabe wurde selten über Nierenschädigungen, z.B. interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen und Anurie berichtet.

Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung ist das Präparat abzusetzen, symptomatisch zu behandeln und unterstützende Massnahmen einzuleiten. Eine Dialyse verändert die Serum-Halbwertszeit nicht und würde deshalb keinen Nutzen in der Behandlung einer Überdosierung bringen.
Doxycyclin ist bei einmaliger oraler Aufnahme in mehrfachen, therapeutischen Dosen nicht akut toxisch. Bei Überdosierung besteht jedoch die Gefahr einer Pankreatitis.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: J01AA02
Doxycyclin Axapharm, welches zur Gruppe der Tetracycline gehört, wirkt bakteriostatisch, wahrscheinlich durch Hemmung der Protein-Synthese. Doxycyclin Axapharm ist gegen grampositive und gramnegative Erreger wirksam. Das antimikrobielle in vitro Spektrum aller Tetracycline ist nahezu identisch (siehe nachstehende Tabelle).
Das bakterielle in vitro Erregerspektrum
(Die Zahlen in Klammern geben die Situationen/Organe an, wo der Erreger pathogen wirkt. Siehe Anmerkungen 1–6.)
Mehrheitlich empfindliche Erreger (MHK-Wert ≤4 mg/l)

                          MHK-Werte (mg/l);   Anm.   
                          * MHK90 (mg/l)             
                          ** Durchschnitts-          
                          werte oder                 
                          Bandbreite                 
Grampositive bakterielle Erreger                     
Staphylococcus aureus     0,1*                (1)(2) 
Streptococcus pneumoniae                             
 (Diplococcus pneum.)     0,19–3,1**          (2)   
----------------------------------------------------- 
Gramnegative bakterielle Erreger                     
Acinetobacter sp.         3,2*                (2)    
 calcoaceticus                                       
Actinomyces sp.           1,0*                (5)    
Bacillus anthracis        0,12–5,0**          (5)    
Bacteroides sp.           0,25–>8**                  
Borrelia burgdorferi      ≤0,25–2**                 
Borrelia recurrentis      1–10**                     
Borrelia duttonii         1–10**                     
Moraxella catarrhalis     0,25*               (2)    
Brucella sp. (bei         0,5–2,0**                  
 gleichzeitiger Gabe                                 
 von Streptomycin)                                   
Campylobacter fetus                                  
 (Vibrio fetus)           1,56*                      
Chlamydia psittaci        0,03                       
Chlamydia trachomatis     ≤0,5*                     
Clostridium sp.           0,1–6.2**           (5)    
Francisella tularensis    2–10**                     
 (Pasteurella tularensis)                            
Haemophilus influenzae    0,5*                (2)    
Klebsiella pneumoniae     1–>10**                    
Leptotrichia sp.          0,1–25**            (5)    
 (Fusobacterium sp.)                                 
Listeria monocytogenes    0,25–1,0**          (5)    
Neisseria gonorrhoeae     1,4*                (2)    
Neisseria meningitidis    <1,0*               (5)    
Rickettsiae sp.           1–10**              (6)    
Vibrio cholerae           1,4*                       
 (Vibrio comma)                                      
Yersinia pestis           2–10**                    
----------------------------------------------------- 
Andere bakterielle Erreger                           
Mycoplasma pneumoniae     1,6                       
Ureaplasma urealyticum    0,05–0,2**                
 

Teilweise empfindliche und mehrheitlich mässig empfindliche bakterielle Erreger (MHK-Wert >4–<16 mg/l)

                          MHK-Werte        Anm.      
                          (mg/l);                    
                          * MHK90 (mg/l)             
                          ** Durchschnitts-          
                          werte oder                 
                          Bandbreite                 
Grampositive bakterielle Erreger                     
Streptococcus pyogenes    0,19–50**        (2)(3)(4) 
Streptococcus faecalis    <0,19–≥125**     (2)(3)  
----------------------------------------------------- 
Gramnegative bakterielle Erreger                     
Enterobacter aerogenes    6,3–50**         (2)       
 (Aerobacter aerogenes)                              
Escherichia coli          5–>10**          (2)       
Klebsiella sp.            1–>300**         (2)       
Shigella sp.              5–>10**          (2)       
 

Erreger, die in der Klinik empfindlich oder mässig empfindlich reagieren und in vitro nicht oder nur schwerlich kultivierbar sind

                          MHK-Werte        Anm.      
                          (mg/l);                    
                          * MHK90 (mg/l)             
                          ** Durchschnitts-          
                          werte oder                 
                          Bandbreite                
----------------------------------------------------- 
Leptospiren                                          
Treponema pallidum,                        (5)       
 Treponema pertenue                                  
Plasmodium falciparum                                
(Chloroquin-resistente                               
 Stämme)                                             
 

Resistente bakterielle Erreger (MHK-Wert ≥16 mg/l)
Proteus sp., Pseudomonas sp., viele Klebsiella/Enterobacter sp., Providencia sp.
Anmerkungen
(1) Tetracycline sind nicht Antibiotika der Wahl für die Behandlung von Staphylokokken-Infektionen aller Art.
(2) Doxycyclin Axapharm ist nur zur Behandlung von Infektionen mit empfindlichen Keimen indiziert, deshalb wird empfohlen, eine bakteriologische Testung und einen Kulturnachweis vorzunehmen, da viele dieser Keime eine Tetracyclin-Resistenz zeigen.
(3) Streptococcus sp.
Streptococcus pyogenes und Streptococcus faecalis sind teilweise resistent gegenüber Tetracyclinen. Ein Therapiebeginn mit Doxycyclin Axapharm sollte erst bei Vorliegen einer bakteriologischen Testung mit dem Ergebnis «empfindlich» eingeleitet werden.
(4) Für Infektionen des oberen Respirationstraktes mit beta-hämolytischen Streptokokken der Gruppe A ist Penicillin üblicherweise das Antibiotikum der Wahl, einschliesslich für die Prophylaxe von rheumatischem Fieber.
(5) Wenn Penicillin kontraindiziert ist, ist Doxycyclin Axapharm eine Alternativtherapie.
(6) Rocky Mountain spotted fever, Typhus fever, Q-fever, Rickettsialpox und Tick fevers.
Die Empfindlichkeit gegen Doxycyclin lässt sich mittels Dilutionstests oder Disk-Diffusionstests ermitteln, wobei standardisierte Techniken für die Empfindlichkeitsprüfung Anwendung finden, wie diejenigen, welche vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) empfohlen werden.
Laborresultate in Dilutionstests oder im standardisierten Disk-Diffusionstest sollten nach folgenden Kriterien interpretiert werden:

                 Empfindlich  Mässig       Resistent 
                              empfindlich            
Dilutionstest:                                       
Hemmkonzen-      ≤4 µg/ml     8 µg/ml      ≥16 µg/ml 
 trationen                                          
----------------------------------------------------- 
Diffusionstest:                                      
(Disk mit 30 µg                                      
Doxycyclin):                                         
 Hemmhofdurch-   ≥16 mm       13–15 mm     ≤12 mm    
 messer                                              

Mässig empfindliche Keime sind empfindlich bei hoher Dosierung oder wenn die Infektion auf Gewebe und Flüssigkeiten begrenzt ist, in denen hohe Antibiotikaspiegel erreicht werden.
Die Empfindlichkeit der Mikroorganismen gegenüber Doxycyclin sollte geprüft werden. Es hat sich bei in vitro-Tests gezeigt, dass Doxycyclin gegen gewisse Stämme wirksam ist, die gegen andere Tetracycline resistent sind.
Resistenz
Obwohl Tetracycline in vitro auch gegen einige Stämme von Acinetobacter, Bacteroides, Enterobacter aerogenes, Escherichia coli und Klebsiella aktiv sind, ist ein grosser Prozentsatz dieser Stämme resistent gegen Tetracycline. Fast alle Stämme von Proteus, Serratia und Pseudomonas aeruginosa sind gegen Tetracycline resistent.
Obwohl Tetracycline in vitro und in vivo auch gegen einige Staphylokokken- und Streptokokken-Stämme aktiv sind, wird in zunehmendem Masse über Tetracyclin-Resistenz dieser Bakterien berichtet.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Doxycyclin fast vollständig resorbiert. Anhand von Studien konnte gezeigt werden, dass die Resorption von Doxycyclin durch die gleichzeitige Einnahme von Nahrung oder Milch bis zu 20% vermindert werden kann. Zwei Stunden nach einer einmaligen Einnahme von 200 mg Doxycyclin betrug bei gesunden Freiwilligen die maximale Serumkonzentration durchschnittlich 2,6 µg/ml. 24 Stunden nach Einnahme sank die Serumkonzentration auf 1,45 µg/ml ab.
Distribution
Doxycyclin wird zu ca. 90% an Plasma-Proteine gebunden. Doxycyclin besitzt eine hohe Lipoid-Löslichkeit und eine niedrige Affinität zu Calcium. Das Verteilungsvolumen beträgt 0,75 l/kg.
Tetracycline verteilen sich gut in den meisten Geweben (einschliesslich der Nasennebenhöhlenschleimhaut) und Körperflüssigkeiten, einschliesslich Pleuraflüssigkeit, Bronchialsekret, Sputum, Speichel, Aszites, Synovialflüssigkeit, Tränen- und Glaskörperflüssigkeit und der Prostata- und Samenflüssigkeit.
Doxycyclin wird in die Galle verteilt, die Konzentration in der Galle kann das 5–15-Fache der Plasmakonzentration betragen.
Tetracycline werden in den reticuloendothelialen Zellen der Leber, der Milz und des Knochenmarks, im Knochen sowie im Dentin und Schmelz der noch nicht durchgebrochenen Zähne gespeichert.
Die Konzentration im Liquor cerebrospinalis erreichen nur 10–30% der Plasmakonzentration.
Tetracycline passieren die Plazenta.
Doxycyclin wird in die Muttermilch ausgeschieden und erreicht in dieser 30–40% der mütterlichen Plasmakonzentration.
Metabolismus
Doxycyclin wird nicht metabolisiert. Nach biliärer Ausscheidung wird Doxycyclin durch Chelatbildung im Darm inaktiviert.
Elimination
Nach einmaliger Doxycyclin-Einnahme beträgt die Halbwertszeit ungefähr 16 Stunden und nach wiederholter Einnahme ungefähr 23 Stunden. Doxycyclin wird in der Leber konzentriert und über die Galle in den Intestinaltrakt ausgeschieden, von wo es reabsorbiert werden kann (entero-hepatischer Kreislauf). Doxycyclin passiert die Leber und wird in der Gallenblase konzentriert.
Doxycyclin wird hochkonzentriert, in biologisch aktiver Form im Urin und in den Faeces ausgeschieden (Q0= 0,7). Während der ersten 48 Stunden nach Einnahme einer Einzeldosis werden ungefähr 20% des verabreichten Doxycyclins unverändert renal und ungefähr 30% unverändert fäkal ausgeschieden.
Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ungefähr 75 ml/Min.) werden etwa 40% der verabreichten Menge von Doxycyclin innert 72 Stunden durch die Nieren ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <10 ml/Min.) kann die renale Ausscheidung von 40%/72 Stunden auf 1–5%/72 Stunden des verabreichten Doxycyclins absinken.
Bei Patienten mit normaler bzw. stark eingeschränkter Nierenfunktion waren die Serum-Eliminations-Halbwertszeiten annähernd gleich. Gemäss vorliegenden Studien kumuliert Doxycyclin in üblicher Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht. Deshalb kann Doxycyclin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in der üblichen Dosierung eingesetzt werden.
Dialyse
Hämodialyse und Peritonealdialyse verändern die Serum-Halbwertszeit von Doxycyclin nicht.
Leberfunktionsstörungen
Über pharmakokinetische Parameter bei Leberfunktionsstörungen liegen keine Angaben vor.
Geriatrie
Über pharmakokinetische Parameter bei älteren Patienten liegen keine Angaben vor.
Pädiatrie
Über pharmakokinetische Parameter bei Kindern liegen keine Angaben vor. Die Anwendung von Doxycyclin wird erst bei Kindern, die älter als 8 jährig sind, empfohlen.

Präklinische Daten

Langzeitstudien bei Tieren zur Untersuchung des karzinogenen Potentials von Doxycyclin wurden nicht durchgeführt. In Rattenstudien mit verwandten Antibiotika ergaben sich jedoch Hinweise für eine onkogene Aktivität, Oxytetracyclin (Nebennieren- und Hypophysentumore) Minocyclin (Schilddrüsentumore).
Es wurden keine Mutagenitätsstudien mit Doxycyclin durchgeführt. Jedoch ergaben in vitro Versuche mit Säugetierzellen für verwandte Antibiotika (Tetracyclin, Oxy­tetracyclin) positive Resultate.
Tierversuche zeigten, dass Tetracycline durch die Placentarschranke diffundieren und im fötalen Gewebe nachzuweisen sind. Sie können den sich entwickelnden Fötus schädigen (oft in Form einer verzögerten Skelett-Entwicklung). Zeichen einer Embryotoxizität beobachtete man auch bei Tieren die während der Frühtragzeit behandelt wurden.
Die orale Verabreichung von Doxycyclin mit Dosen bis 250 mg/kg/Tag hatte keine offensichtliche Wirkung auf die Fertilität von weiblichen Ratten. Die Wirkung auf die männliche Fertilität ist nicht untersucht worden.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Glukosetests im Urin
Obwohl es bekannt ist, dass Tetracycline zu falsch positiven Resultaten von Urinzucker-Bestimmungen geführt haben, wenn die Kupfersulfat-Methode (Benedict, Clinitest®) verwendet wurde, so kann dieser Effekt durch die Ascorbinsäure, welche in den parenteralen Formen der Tetracycline enthalten ist, verursacht werden. Es ist auch erwiesen, dass Tetracycline falsch negative Resultate bei Urinzucker-Tests mit Glukose-Oxidase Reagenzien (z.B. Clinistix®, Tes-Tape®) verursachen.
Andere Labortests
Aufgrund einer Interferenz mit dem Fluoreszenz-Test können die Urin-Katecholaminspiegel fälschlicherweise erhöht sein.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem mit «EXP» bezeichneten Datum angewendet werden.
Besondere Lagerhinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) trocken in der verschlossenen Originalpackung aufbewahren.

Zulassungsnummer

59428 (Swissmedic).

Packungen

Doxycyclin Axapharm Tabl 100 mg 8. (A)

Zulassungsinhaberin

Axapharm AG, 6340 Baar.

Stand der Information

Juni 2008.

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